Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

u. obervorm., auch krigischen vorm.
vasallorum S. R. I. Halle 1720, 4t, meine abh.
num elector saecul. impuber sit in tut. elect. clerici
agnati?
s. 6 fg., § 3, § 8 fg., s. 11 fg., von Lu-
dewig
in diff. I. R. et G. de tutelis testam. et legi-
tima,
Halle 1712. Die herren grafen zu Manns-
feld stifteten im jare 1483 ein geding unter sich,
daß allezeit der nächste schwertmagen, und in
mangel dessen, nimand fremdes, sondern 10 aus
den praelaten, der ritterschaft, und städten die
vormundschaft füren; mit nichten aber einen aus-
wärtigen fürsten darzu lassen sollten. Jm fürst-
lichen hause Sachsen, Ernestinischer linie, soll
zwar allezeit einer von den agnaten zum vormunde
genommen werden; allein es hat ein jeder herzog
dißfalls die wal: als vater, einen vätter, jedoch
aber nicht den nächsten agnaten zu erkisen, inhalts
des geschlechtsvertrages.

§ 954

Dijenige, welche vormunden nötig haben,von den unter-
schtdenen vor-
munden in
Teutschlande.

sind entweder minderjärige, oder volljärige, männ-
lichen oder weiblichen geschlechtes (§ 953 des Iten
th.), erlauchte, adeliche, oder bürgerlichen, auch
bäuerlichen standes. Erlauchte unmündige perso-
nen haben zugleich Reichslande, und lehne, oder
sind damit nicht begabet, von Neumann am
a. o. s. 292, s. 293, § 461. Jm ersten falle
sind die lande durch eine person gleiches standes zu
regiren. Woraus die stats-vormundschaft (tute-
la publica), und in absicht auf die lehne, die lehns-
vormundschaft ersprosset, welche eine person glei-
chen standes erfodert, meine abh. num. elector
saecularis impuber sit in tutela electoris clerici agna-
ti?
Marb. 1745, 4t, cap. I, § 1 fgg., cap. II,
§ 18 fgg., die Struvische iurisprud. her. th. V,
s. |627, s. 628, s. 635 fg., th. VI, s. 27 fg.,

Rud.
M m 3

u. obervorm., auch krigiſchen vorm.
vaſallorum S. R. I. Halle 1720, 4t, meine abh.
num elector ſaecul. impuber ſit in tut. elect. clerici
agnati?
ſ. 6 fg., § 3, § 8 fg., ſ. 11 fg., von Lu-
dewig
in diff. I. R. et G. de tutelis teſtam. et legi-
tima,
Halle 1712. Die herren grafen zu Manns-
feld ſtifteten im jare 1483 ein geding unter ſich,
daß allezeit der naͤchſte ſchwertmagen, und in
mangel deſſen, nimand fremdes, ſondern 10 aus
den praelaten, der ritterſchaft, und ſtaͤdten die
vormundſchaft fuͤren; mit nichten aber einen aus-
waͤrtigen fuͤrſten darzu laſſen ſollten. Jm fuͤrſt-
lichen hauſe Sachſen, Erneſtiniſcher linie, ſoll
zwar allezeit einer von den agnaten zum vormunde
genommen werden; allein es hat ein jeder herzog
dißfalls die wal: als vater, einen vaͤtter, jedoch
aber nicht den naͤchſten agnaten zu erkiſen, inhalts
des geſchlechtsvertrages.

§ 954

Dijenige, welche vormunden noͤtig haben,von den unter-
ſchtdenen vor-
munden in
Teutſchlande.

ſind entweder minderjaͤrige, oder volljaͤrige, maͤnn-
lichen oder weiblichen geſchlechtes (§ 953 des Iten
th.), erlauchte, adeliche, oder buͤrgerlichen, auch
baͤuerlichen ſtandes. Erlauchte unmuͤndige perſo-
nen haben zugleich Reichslande, und lehne, oder
ſind damit nicht begabet, von Neumann am
a. o. ſ. 292, ſ. 293, § 461. Jm erſten falle
ſind die lande durch eine perſon gleiches ſtandes zu
regiren. Woraus die ſtats-vormundſchaft (tute-
la publica), und in abſicht auf die lehne, die lehns-
vormundſchaft erſproſſet, welche eine perſon glei-
chen ſtandes erfodert, meine abh. num. elector
ſaecularis impuber ſit in tutela electoris clerici agna-
ti?
Marb. 1745, 4t, cap. I, § 1 fgg., cap. II,
§ 18 fgg., die Struviſche iurisprud. her. th. V,
ſ. |627, ſ. 628, ſ. 635 fg., th. VI, ſ. 27 fg.,

Rud.
M m 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0573" n="549"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">u. obervorm., auch krigi&#x017F;chen vorm.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">va&#x017F;allorum S. R. I.</hi> Halle 1720, 4t, meine abh.<lb/><hi rendition="#aq">num elector &#x017F;aecul. impuber &#x017F;it in tut. elect. clerici<lb/>
agnati?</hi> &#x017F;. 6 fg., § 3, § 8 fg., &#x017F;. 11 fg., <hi rendition="#fr">von Lu-<lb/>
dewig</hi> in <hi rendition="#aq">diff. I. R. et G. de tutelis te&#x017F;tam. et legi-<lb/>
tima,</hi> Halle 1712. Die herren grafen zu Manns-<lb/>
feld &#x017F;tifteten im jare 1483 ein geding unter &#x017F;ich,<lb/>
daß allezeit der na&#x0364;ch&#x017F;te &#x017F;chwertmagen, und in<lb/>
mangel de&#x017F;&#x017F;en, nimand fremdes, &#x017F;ondern 10 aus<lb/>
den praelaten, der ritter&#x017F;chaft, und &#x017F;ta&#x0364;dten die<lb/>
vormund&#x017F;chaft fu&#x0364;ren; mit nichten aber einen aus-<lb/>
wa&#x0364;rtigen fu&#x0364;r&#x017F;ten darzu la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollten. Jm fu&#x0364;r&#x017F;t-<lb/>
lichen hau&#x017F;e Sach&#x017F;en, Erne&#x017F;tini&#x017F;cher linie, &#x017F;oll<lb/>
zwar allezeit einer von den agnaten zum vormunde<lb/>
genommen werden; allein es hat ein jeder herzog<lb/>
dißfalls die wal: als vater, einen va&#x0364;tter, jedoch<lb/>
aber nicht den na&#x0364;ch&#x017F;ten agnaten zu erki&#x017F;en, inhalts<lb/>
des ge&#x017F;chlechtsvertrages.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 954</head><lb/>
          <p>Dijenige, welche vormunden no&#x0364;tig haben,<note place="right">von den unter-<lb/>
&#x017F;chtdenen vor-<lb/>
munden in<lb/>
Teut&#x017F;chlande.</note><lb/>
&#x017F;ind entweder minderja&#x0364;rige, oder vollja&#x0364;rige, ma&#x0364;nn-<lb/>
lichen oder weiblichen ge&#x017F;chlechtes (§ 953 des <hi rendition="#aq">I</hi>ten<lb/>
th.), erlauchte, adeliche, oder bu&#x0364;rgerlichen, auch<lb/>
ba&#x0364;uerlichen &#x017F;tandes. Erlauchte unmu&#x0364;ndige per&#x017F;o-<lb/>
nen haben zugleich Reichslande, und lehne, oder<lb/>
&#x017F;ind damit nicht begabet, <hi rendition="#fr">von Neumann</hi> am<lb/>
a. o. &#x017F;. 292, &#x017F;. 293, § 461. Jm er&#x017F;ten falle<lb/>
&#x017F;ind die lande durch eine per&#x017F;on gleiches &#x017F;tandes zu<lb/>
regiren. Woraus die &#x017F;tats-vormund&#x017F;chaft (tute-<lb/>
la publica), und in ab&#x017F;icht auf die lehne, die lehns-<lb/>
vormund&#x017F;chaft er&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;et, welche eine per&#x017F;on glei-<lb/>
chen &#x017F;tandes erfodert, meine abh. <hi rendition="#aq">num. elector<lb/>
&#x017F;aecularis impuber &#x017F;it in tutela electoris clerici agna-<lb/>
ti?</hi> Marb. 1745, 4t, <hi rendition="#aq">cap. I,</hi> § 1 fgg., <hi rendition="#aq">cap. II,</hi><lb/>
§ 18 fgg., die <hi rendition="#fr">Struvi&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq">iurisprud. her.</hi> th. <hi rendition="#aq">V,</hi><lb/>
&#x017F;. |627, &#x017F;. 628, &#x017F;. 635 fg., th. <hi rendition="#aq">VI,</hi> &#x017F;. 27 fg.,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M m 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Rud.</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[549/0573] u. obervorm., auch krigiſchen vorm. vaſallorum S. R. I. Halle 1720, 4t, meine abh. num elector ſaecul. impuber ſit in tut. elect. clerici agnati? ſ. 6 fg., § 3, § 8 fg., ſ. 11 fg., von Lu- dewig in diff. I. R. et G. de tutelis teſtam. et legi- tima, Halle 1712. Die herren grafen zu Manns- feld ſtifteten im jare 1483 ein geding unter ſich, daß allezeit der naͤchſte ſchwertmagen, und in mangel deſſen, nimand fremdes, ſondern 10 aus den praelaten, der ritterſchaft, und ſtaͤdten die vormundſchaft fuͤren; mit nichten aber einen aus- waͤrtigen fuͤrſten darzu laſſen ſollten. Jm fuͤrſt- lichen hauſe Sachſen, Erneſtiniſcher linie, ſoll zwar allezeit einer von den agnaten zum vormunde genommen werden; allein es hat ein jeder herzog dißfalls die wal: als vater, einen vaͤtter, jedoch aber nicht den naͤchſten agnaten zu erkiſen, inhalts des geſchlechtsvertrages. § 954 Dijenige, welche vormunden noͤtig haben, ſind entweder minderjaͤrige, oder volljaͤrige, maͤnn- lichen oder weiblichen geſchlechtes (§ 953 des Iten th.), erlauchte, adeliche, oder buͤrgerlichen, auch baͤuerlichen ſtandes. Erlauchte unmuͤndige perſo- nen haben zugleich Reichslande, und lehne, oder ſind damit nicht begabet, von Neumann am a. o. ſ. 292, ſ. 293, § 461. Jm erſten falle ſind die lande durch eine perſon gleiches ſtandes zu regiren. Woraus die ſtats-vormundſchaft (tute- la publica), und in abſicht auf die lehne, die lehns- vormundſchaft erſproſſet, welche eine perſon glei- chen ſtandes erfodert, meine abh. num. elector ſaecularis impuber ſit in tutela electoris clerici agna- ti? Marb. 1745, 4t, cap. I, § 1 fgg., cap. II, § 18 fgg., die Struviſche iurisprud. her. th. V, ſ. |627, ſ. 628, ſ. 635 fg., th. VI, ſ. 27 fg., Rud. von den unter- ſchtdenen vor- munden in Teutſchlande. M m 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/573
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/573>, abgerufen am 23.04.2024.