Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

von den binen, oder immen.
ge darin zu holen; folglich kan ich meinen überge-
flogenen schwarm daselbst fassen, und der nachbar
kan sich sofort desselben nicht anmassen, wie der
Berlich, und Carpzov wänen, sihe iedoch meine
anweisung etc s. 444 fg. § 678 § 679.

§ 1298

Wer dem eigentümer an seinen binen schadenvon dem scha-
den an des an-
dern binen.

zufüget, oder sie umbringet; muß solchen nicht al-
lein ersezen; sondern ist auch noch zu bestrafen;
nicht minder der besizer der raubbinen zur genug-
tuung verbunden, Carpzov P. III const. 35 def. 3,
Müller de iure apium s. 29 § 3, Abr. Kaestner
de apibus earumque furibus capitaliter puniendis,
Leipz. 1747.

§ 1299

Die binenzucht ist ein gutes narungsmittel (§von der auf-
munterung,
und anhaltung
zur binenzucht.

1292 des 1ten th.); derowegen sind die untertanen
darzu sowohl anzuhalten, als auch durch gute be-
lonungen, und befreiungen darzu aufzumuntern;
im falle sie die stellung darzu haben, wie in den
fürstl. hessen-casselischen landen, vermittels einer
verordnung vom 14ten märz 1765 geschehen ist,
vermöge deren dijenige, welche zum wenigsten 3 bi-
nenstöcke beständig unterhalten, und das wachs,
gegen bezalung an die beambten ablifern werden,
von der inen obligenden liferung der sperlingsköpfe
befreiet seyn sollen. Dijenige, welche von irer ei-
genen binenzucht 36 pfund, gegen bezalung, lifern,
sollen noch 1 rthlr weiter, als eine belonung erhal-
ten; wer noch mehr als 36 pfund davon verschaf-
fet; soll allezeit 1 ggr. auf ein jedes pfund mehr,
nächst dem thaler, erhalten. Wer aber unter al-
len binenhaltern das allermeiste wachs von seiner
eigenen binenzucht lisert, dem soll aus der herr-

schaftli-

von den binen, oder immen.
ge darin zu holen; folglich kan ich meinen uͤberge-
flogenen ſchwarm daſelbſt faſſen, und der nachbar
kan ſich ſofort deſſelben nicht anmaſſen, wie der
Berlich, und Carpzov waͤnen, ſihe iedoch meine
anweiſung ꝛc ſ. 444 fg. § 678 § 679.

§ 1298

Wer dem eigentuͤmer an ſeinen binen ſchadenvon dem ſcha-
den an des an-
dern binen.

zufuͤget, oder ſie umbringet; muß ſolchen nicht al-
lein erſezen; ſondern iſt auch noch zu beſtrafen;
nicht minder der beſizer der raubbinen zur genug-
tuung verbunden, Carpzov P. III conſt. 35 def. 3,
Muͤller de iure apium ſ. 29 § 3, Abr. Kaeſtner
de apibus earumque furibus capitaliter puniendis,
Leipz. 1747.

§ 1299

Die binenzucht iſt ein gutes narungsmittel (§von der auf-
munterung,
und anhaltung
zur binenzucht.

1292 des 1ten th.); derowegen ſind die untertanen
darzu ſowohl anzuhalten, als auch durch gute be-
lonungen, und befreiungen darzu aufzumuntern;
im falle ſie die ſtellung darzu haben, wie in den
fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen, vermittels einer
verordnung vom 14ten maͤrz 1765 geſchehen iſt,
vermoͤge deren dijenige, welche zum wenigſten 3 bi-
nenſtoͤcke beſtaͤndig unterhalten, und das wachs,
gegen bezalung an die beambten ablifern werden,
von der inen obligenden liferung der ſperlingskoͤpfe
befreiet ſeyn ſollen. Dijenige, welche von irer ei-
genen binenzucht 36 pfund, gegen bezalung, lifern,
ſollen noch 1 rthlr weiter, als eine belonung erhal-
ten; wer noch mehr als 36 pfund davon verſchaf-
fet; ſoll allezeit 1 ggr. auf ein jedes pfund mehr,
naͤchſt dem thaler, erhalten. Wer aber unter al-
len binenhaltern das allermeiſte wachs von ſeiner
eigenen binenzucht liſert, dem ſoll aus der herr-

ſchaftli-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0707" n="683"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den binen, oder immen.</hi></fw><lb/>
ge darin zu holen; folglich kan ich meinen u&#x0364;berge-<lb/>
flogenen &#x017F;chwarm da&#x017F;elb&#x017F;t fa&#x017F;&#x017F;en, und der nachbar<lb/>
kan &#x017F;ich &#x017F;ofort de&#x017F;&#x017F;elben nicht anma&#x017F;&#x017F;en, wie der<lb/><hi rendition="#fr">Berlich,</hi> und <hi rendition="#fr">Carpzov</hi> wa&#x0364;nen, &#x017F;ihe iedoch meine<lb/>
anwei&#x017F;ung &#xA75B;c &#x017F;. 444 fg. § 678 § 679.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1298</head><lb/>
          <p>Wer dem eigentu&#x0364;mer an &#x017F;einen binen &#x017F;chaden<note place="right">von dem &#x017F;cha-<lb/>
den an des an-<lb/>
dern binen.</note><lb/>
zufu&#x0364;get, oder &#x017F;ie umbringet; muß &#x017F;olchen nicht al-<lb/>
lein er&#x017F;ezen; &#x017F;ondern i&#x017F;t auch noch zu be&#x017F;trafen;<lb/>
nicht minder der be&#x017F;izer der raubbinen zur genug-<lb/>
tuung verbunden, <hi rendition="#fr">Carpzov</hi> <hi rendition="#aq">P. III con&#x017F;t. 35 def.</hi> 3,<lb/><hi rendition="#fr">Mu&#x0364;ller</hi> <hi rendition="#aq">de iure apium</hi> &#x017F;. 29 § 3, <hi rendition="#fr">Abr. Kae&#x017F;tner</hi><lb/><hi rendition="#aq">de apibus earumque furibus capitaliter puniendis,</hi><lb/>
Leipz. 1747.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1299</head><lb/>
          <p>Die binenzucht i&#x017F;t ein gutes narungsmittel (§<note place="right">von der auf-<lb/>
munterung,<lb/>
und anhaltung<lb/>
zur binenzucht.</note><lb/>
1292 des 1ten th.); derowegen &#x017F;ind die untertanen<lb/>
darzu &#x017F;owohl anzuhalten, als auch durch gute be-<lb/>
lonungen, und befreiungen darzu aufzumuntern;<lb/>
im falle &#x017F;ie die &#x017F;tellung darzu haben, wie in den<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;tl. he&#x017F;&#x017F;en-ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;chen landen, vermittels einer<lb/>
verordnung vom 14ten ma&#x0364;rz 1765 ge&#x017F;chehen i&#x017F;t,<lb/>
vermo&#x0364;ge deren dijenige, welche zum wenig&#x017F;ten 3 bi-<lb/>
nen&#x017F;to&#x0364;cke be&#x017F;ta&#x0364;ndig unterhalten, und das wachs,<lb/>
gegen bezalung an die beambten ablifern werden,<lb/>
von der inen obligenden liferung der &#x017F;perlingsko&#x0364;pfe<lb/>
befreiet &#x017F;eyn &#x017F;ollen. Dijenige, welche von irer ei-<lb/>
genen binenzucht 36 pfund, gegen bezalung, lifern,<lb/>
&#x017F;ollen noch 1 rthlr weiter, als eine belonung erhal-<lb/>
ten; wer noch mehr als 36 pfund davon ver&#x017F;chaf-<lb/>
fet; &#x017F;oll allezeit 1 ggr. auf ein jedes pfund mehr,<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;t dem thaler, erhalten. Wer aber unter al-<lb/>
len binenhaltern das allermei&#x017F;te wachs von &#x017F;einer<lb/>
eigenen binenzucht li&#x017F;ert, dem &#x017F;oll aus der herr-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chaftli-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[683/0707] von den binen, oder immen. ge darin zu holen; folglich kan ich meinen uͤberge- flogenen ſchwarm daſelbſt faſſen, und der nachbar kan ſich ſofort deſſelben nicht anmaſſen, wie der Berlich, und Carpzov waͤnen, ſihe iedoch meine anweiſung ꝛc ſ. 444 fg. § 678 § 679. § 1298 Wer dem eigentuͤmer an ſeinen binen ſchaden zufuͤget, oder ſie umbringet; muß ſolchen nicht al- lein erſezen; ſondern iſt auch noch zu beſtrafen; nicht minder der beſizer der raubbinen zur genug- tuung verbunden, Carpzov P. III conſt. 35 def. 3, Muͤller de iure apium ſ. 29 § 3, Abr. Kaeſtner de apibus earumque furibus capitaliter puniendis, Leipz. 1747. von dem ſcha- den an des an- dern binen. § 1299 Die binenzucht iſt ein gutes narungsmittel (§ 1292 des 1ten th.); derowegen ſind die untertanen darzu ſowohl anzuhalten, als auch durch gute be- lonungen, und befreiungen darzu aufzumuntern; im falle ſie die ſtellung darzu haben, wie in den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen, vermittels einer verordnung vom 14ten maͤrz 1765 geſchehen iſt, vermoͤge deren dijenige, welche zum wenigſten 3 bi- nenſtoͤcke beſtaͤndig unterhalten, und das wachs, gegen bezalung an die beambten ablifern werden, von der inen obligenden liferung der ſperlingskoͤpfe befreiet ſeyn ſollen. Dijenige, welche von irer ei- genen binenzucht 36 pfund, gegen bezalung, lifern, ſollen noch 1 rthlr weiter, als eine belonung erhal- ten; wer noch mehr als 36 pfund davon verſchaf- fet; ſoll allezeit 1 ggr. auf ein jedes pfund mehr, naͤchſt dem thaler, erhalten. Wer aber unter al- len binenhaltern das allermeiſte wachs von ſeiner eigenen binenzucht liſert, dem ſoll aus der herr- ſchaftli- von der auf- munterung, und anhaltung zur binenzucht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/707
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/707>, abgerufen am 29.03.2024.