Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II buch, XLIX haubtstück,
ne köter, besonders in den braunschweigischen
landen etc, welche ire benennungen von iren gros-
sen, oder geringen besiztümern haben; die klein-
köter leisten handfronen, und die großköter spann-
dinste wegen der kothöfe. Dise tragen sie entweder
zur leihe, und haben sie von den lehnen erhalten,
oder sie besizen solche erblich, und eigentümlich;
disemnach hat man lehnkoten, und erbkoten, Car-
stens
am a. o. s. 41, § 52, Schwarz in der
pommerischen lehnhistori s. 681, ++, s. 753, *,
brinkkoten, kothäuser, von Pufendorf vol. II,
obs.
97, s. 402, und im anhange s. 239, Stru-
ben
de iure vill. s. 42 fg., s. 89, s. 221, s. 222,
§ 16, s. 296, kotstaette, kotwarte etc. Es tragen
sie auch wohl adeliche zu lehn; immassen dann im
jare 1597 herzog Heinrich Julius zu Braun-
schweig etc postulirter bischoff zu Halberstadt, den
braunschweigischen kanzler, und geheimen raht:
Dr. Johann Jagemann, zu Hardegesen, und
Goettingen, und seine männlichen leibeserben, nicht
allein mit dem halben zehenten zu Nette, im ambte
Wohldenberg, und mit 4 hufen landes, samt den
darzu, und eingehörenden kothöfen zu Lengede;
sondern auch mit dem andern halben zehenten zu
Nette, samt dem pfarrlehne daselbst etc belehnet
hat. Jn Nider-Hessen finden sich ebenfalls ko-
ten, und kotgüter. Allso hat die hisige universi-
taet in der vogtei Süngliß zu Verna einen koten-
siz, wovon der inhaber der universitaet järlich li-
fert: 1 virtel partim, 3 alb. grund-zinß, 1 hun,
gehet von der universitaet zur leihe auf lebenslang;
ist aber der herrschaft dinstbar, gibet auch in die
fürstliche renterei 11/2 meze sandhafer etc. Zu Luzel-
wig hat die universitaet eine gehubte kote, welche
in die vogtei zu Homberg järlich 2 alb. 6 pf. grund-

zinß

II buch, XLIX haubtſtuͤck,
ne koͤter, beſonders in den braunſchweigiſchen
landen ꝛc, welche ire benennungen von iren groſ-
ſen, oder geringen beſiztuͤmern haben; die klein-
koͤter leiſten handfronen, und die großkoͤter ſpann-
dinſte wegen der kothoͤfe. Diſe tragen ſie entweder
zur leihe, und haben ſie von den lehnen erhalten,
oder ſie beſizen ſolche erblich, und eigentuͤmlich;
diſemnach hat man lehnkoten, und erbkoten, Car-
ſtens
am a. o. ſ. 41, § 52, Schwarz in der
pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 681, ††, ſ. 753, *,
brinkkoten, kothaͤuſer, von Pufendorf vol. II,
obſ.
97, ſ. 402, und im anhange ſ. 239, Stru-
ben
de iure vill. ſ. 42 fg., ſ. 89, ſ. 221, ſ. 222,
§ 16, ſ. 296, kotſtaette, kotwarte ꝛc. Es tragen
ſie auch wohl adeliche zu lehn; immaſſen dann im
jare 1597 herzog Heinrich Julius zu Braun-
ſchweig ꝛc poſtulirter biſchoff zu Halberſtadt, den
braunſchweigiſchen kanzler, und geheimen raht:
Dr. Johann Jagemann, zu Hardegeſen, und
Goettingen, und ſeine maͤnnlichen leibeserben, nicht
allein mit dem halben zehenten zu Nette, im ambte
Wohldenberg, und mit 4 hufen landes, ſamt den
darzu, und eingehoͤrenden kothoͤfen zu Lengede;
ſondern auch mit dem andern halben zehenten zu
Nette, ſamt dem pfarrlehne daſelbſt ꝛc belehnet
hat. Jn Nider-Heſſen finden ſich ebenfalls ko-
ten, und kotguͤter. Allſo hat die hiſige univerſi-
taet in der vogtei Suͤngliß zu Verna einen koten-
ſiz, wovon der inhaber der univerſitaet jaͤrlich li-
fert: 1 virtel partim, 3 alb. grund-zinß, 1 hun,
gehet von der univerſitaet zur leihe auf lebenslang;
iſt aber der herrſchaft dinſtbar, gibet auch in die
fuͤrſtliche renterei 1½ meze ſandhafer ꝛc. Zu Luzel-
wig hat die univerſitaet eine gehubte kote, welche
in die vogtei zu Homberg jaͤrlich 2 alb. 6 pf. grund-

zinß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0874" n="850"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> buch, <hi rendition="#aq">XLIX</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
ne ko&#x0364;ter, be&#x017F;onders in den braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen<lb/>
landen &#xA75B;c, welche ire benennungen von iren gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, oder geringen be&#x017F;iztu&#x0364;mern haben; die klein-<lb/>
ko&#x0364;ter lei&#x017F;ten handfronen, und die großko&#x0364;ter &#x017F;pann-<lb/>
din&#x017F;te wegen der kotho&#x0364;fe. Di&#x017F;e tragen &#x017F;ie entweder<lb/>
zur leihe, und haben &#x017F;ie von den lehnen erhalten,<lb/>
oder &#x017F;ie be&#x017F;izen &#x017F;olche erblich, und eigentu&#x0364;mlich;<lb/>
di&#x017F;emnach hat man lehnkoten, und erbkoten, <hi rendition="#fr">Car-<lb/>
&#x017F;tens</hi> am a. o. &#x017F;. 41, § 52, <hi rendition="#fr">Schwarz</hi> in der<lb/>
pommeri&#x017F;chen lehnhi&#x017F;tori &#x017F;. 681, &#x2020;&#x2020;, &#x017F;. 753, *,<lb/>
brinkkoten, kotha&#x0364;u&#x017F;er, <hi rendition="#fr">von Pufendorf</hi> vol. <hi rendition="#aq">II,<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 97, &#x017F;. 402, und im anhange &#x017F;. 239, <hi rendition="#fr">Stru-<lb/>
ben</hi> <hi rendition="#aq">de iure vill.</hi> &#x017F;. 42 fg., &#x017F;. 89, &#x017F;. 221, &#x017F;. 222,<lb/>
§ 16, &#x017F;. 296, kot&#x017F;taette, kotwarte &#xA75B;c. Es tragen<lb/>
&#x017F;ie auch wohl adeliche zu lehn; imma&#x017F;&#x017F;en dann im<lb/>
jare 1597 herzog Heinrich Julius zu Braun-<lb/>
&#x017F;chweig &#xA75B;c po&#x017F;tulirter bi&#x017F;choff zu Halber&#x017F;tadt, den<lb/>
braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen kanzler, und geheimen raht:<lb/>
Dr. Johann Jagemann, zu Hardege&#x017F;en, und<lb/>
Goettingen, und &#x017F;eine ma&#x0364;nnlichen leibeserben, nicht<lb/>
allein mit dem halben zehenten zu Nette, im ambte<lb/>
Wohldenberg, und mit 4 hufen landes, &#x017F;amt den<lb/>
darzu, und eingeho&#x0364;renden kotho&#x0364;fen zu Lengede;<lb/>
&#x017F;ondern auch mit dem andern halben zehenten zu<lb/>
Nette, &#x017F;amt dem pfarrlehne da&#x017F;elb&#x017F;t &#xA75B;c belehnet<lb/>
hat. Jn Nider-He&#x017F;&#x017F;en finden &#x017F;ich ebenfalls ko-<lb/>
ten, und kotgu&#x0364;ter. All&#x017F;o hat die hi&#x017F;ige univer&#x017F;i-<lb/>
taet in der vogtei Su&#x0364;ngliß zu Verna einen koten-<lb/>
&#x017F;iz, wovon der inhaber der univer&#x017F;itaet ja&#x0364;rlich li-<lb/>
fert: 1 virtel partim, 3 alb. grund-zinß, 1 hun,<lb/>
gehet von der univer&#x017F;itaet zur leihe auf lebenslang;<lb/>
i&#x017F;t aber der herr&#x017F;chaft din&#x017F;tbar, gibet auch in die<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;tliche renterei 1½ meze &#x017F;andhafer &#xA75B;c. Zu Luzel-<lb/>
wig hat die univer&#x017F;itaet eine gehubte kote, welche<lb/>
in die vogtei zu Homberg ja&#x0364;rlich 2 alb. 6 pf. grund-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zinß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[850/0874] II buch, XLIX haubtſtuͤck, ne koͤter, beſonders in den braunſchweigiſchen landen ꝛc, welche ire benennungen von iren groſ- ſen, oder geringen beſiztuͤmern haben; die klein- koͤter leiſten handfronen, und die großkoͤter ſpann- dinſte wegen der kothoͤfe. Diſe tragen ſie entweder zur leihe, und haben ſie von den lehnen erhalten, oder ſie beſizen ſolche erblich, und eigentuͤmlich; diſemnach hat man lehnkoten, und erbkoten, Car- ſtens am a. o. ſ. 41, § 52, Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 681, ††, ſ. 753, *, brinkkoten, kothaͤuſer, von Pufendorf vol. II, obſ. 97, ſ. 402, und im anhange ſ. 239, Stru- ben de iure vill. ſ. 42 fg., ſ. 89, ſ. 221, ſ. 222, § 16, ſ. 296, kotſtaette, kotwarte ꝛc. Es tragen ſie auch wohl adeliche zu lehn; immaſſen dann im jare 1597 herzog Heinrich Julius zu Braun- ſchweig ꝛc poſtulirter biſchoff zu Halberſtadt, den braunſchweigiſchen kanzler, und geheimen raht: Dr. Johann Jagemann, zu Hardegeſen, und Goettingen, und ſeine maͤnnlichen leibeserben, nicht allein mit dem halben zehenten zu Nette, im ambte Wohldenberg, und mit 4 hufen landes, ſamt den darzu, und eingehoͤrenden kothoͤfen zu Lengede; ſondern auch mit dem andern halben zehenten zu Nette, ſamt dem pfarrlehne daſelbſt ꝛc belehnet hat. Jn Nider-Heſſen finden ſich ebenfalls ko- ten, und kotguͤter. Allſo hat die hiſige univerſi- taet in der vogtei Suͤngliß zu Verna einen koten- ſiz, wovon der inhaber der univerſitaet jaͤrlich li- fert: 1 virtel partim, 3 alb. grund-zinß, 1 hun, gehet von der univerſitaet zur leihe auf lebenslang; iſt aber der herrſchaft dinſtbar, gibet auch in die fuͤrſtliche renterei 1½ meze ſandhafer ꝛc. Zu Luzel- wig hat die univerſitaet eine gehubte kote, welche in die vogtei zu Homberg jaͤrlich 2 alb. 6 pf. grund- zinß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/874
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 850. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/874>, abgerufen am 25.04.2024.