Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der unbestimmten Analytic.
pp + 6qq = (241)2. Ob aber nicht auch seyn könnte
z = 1? welches geschehen würde wann für zqq ein
Quadrat heraus käme, ist schwer zu entscheiden.
Wollte man nun diese Frage erörtern, ob diese zwey For-
meln pp + qq und pp + 3qq zu Quadraten gemacht
werden können oder nicht? so könnte man die Unter-
suchung auf folgende Art anstellen.

229.

Man soll allso untersuchen ob diese zwey Formeln
pp + qq und pp + 3qq zu Quadraten gemacht wer-
den können oder nicht? Man setze pp + qq = rr
und pp + 3qq = ss, so sind folgende Puncte zu be-
dencken:

I. Können die Zahlen p und q als untheilbar
unter sich angesehen werden; dann wann sie
einen gemeinen Theiler hätten, so würden die
Formeln noch Quadrate bleiben, wann p und q
dadurch getheilt würde.
II. Kann p keine gerade Zahl seyn; dann da
würde q ungerad, und also die zweyte Formel
eine Zahl von dieser Art 4n + 3 seyn, welche kein
Quadrat werde kann; dahero ist p nothwen-
dig ungerad, und pp eine Zahl von dieser
Art 8n + 1.
III.
II Theil G g

Von der unbeſtimmten Analytic.
pp + 6qq = (241)2. Ob aber nicht auch ſeyn koͤnnte
z = 1? welches geſchehen wuͤrde wann fuͤr zqq ein
Quadrat heraus kaͤme, iſt ſchwer zu entſcheiden.
Wollte man nun dieſe Frage eroͤrtern, ob dieſe zwey For-
meln pp + qq und pp + 3qq zu Quadraten gemacht
werden koͤnnen oder nicht? ſo koͤnnte man die Unter-
ſuchung auf folgende Art anſtellen.

229.

Man ſoll allſo unterſuchen ob dieſe zwey Formeln
pp + qq und pp + 3qq zu Quadraten gemacht wer-
den koͤnnen oder nicht? Man ſetze pp + qq = rr
und pp + 3qq = ss, ſo ſind folgende Puncte zu be-
dencken:

I. Koͤnnen die Zahlen p und q als untheilbar
unter ſich angeſehen werden; dann wann ſie
einen gemeinen Theiler haͤtten, ſo wuͤrden die
Formeln noch Quadrate bleiben, wann p und q
dadurch getheilt wuͤrde.
II. Kann p keine gerade Zahl ſeyn; dann da
wuͤrde q ungerad, und alſo die zweyte Formel
eine Zahl von dieſer Art 4n + 3 ſeyn, welche kein
Quadrat werde kann; dahero iſt p nothwen-
dig ungerad, und pp eine Zahl von dieſer
Art 8n + 1.
III.
II Theil G g
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0467" n="465"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der unbe&#x017F;timmten Analytic.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">pp + 6qq = (241)<hi rendition="#sup">2</hi></hi>. Ob aber nicht auch &#x017F;eyn ko&#x0364;nnte<lb/><hi rendition="#aq">z = 1</hi>? welches ge&#x017F;chehen wu&#x0364;rde wann fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">zqq</hi> ein<lb/>
Quadrat heraus ka&#x0364;me, i&#x017F;t &#x017F;chwer zu ent&#x017F;cheiden.<lb/>
Wollte man nun die&#x017F;e Frage ero&#x0364;rtern, ob die&#x017F;e zwey For-<lb/>
meln <hi rendition="#aq">pp + qq</hi> und <hi rendition="#aq">pp + 3qq</hi> zu Quadraten gemacht<lb/>
werden ko&#x0364;nnen oder nicht? &#x017F;o ko&#x0364;nnte man die Unter-<lb/>
&#x017F;uchung auf folgende Art an&#x017F;tellen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>229.</head><lb/>
            <p>Man &#x017F;oll all&#x017F;o unter&#x017F;uchen ob die&#x017F;e zwey Formeln<lb/><hi rendition="#aq">pp + qq</hi> und <hi rendition="#aq">pp + 3qq</hi> zu Quadraten gemacht wer-<lb/>
den ko&#x0364;nnen oder nicht? Man &#x017F;etze <hi rendition="#aq">pp + qq = rr</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">pp + 3qq = ss</hi>, &#x017F;o &#x017F;ind folgende Puncte zu be-<lb/>
dencken:</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">I.</hi> Ko&#x0364;nnen die Zahlen <hi rendition="#aq">p</hi> und <hi rendition="#aq">q</hi> als untheilbar<lb/>
unter &#x017F;ich ange&#x017F;ehen werden; dann wann &#x017F;ie<lb/>
einen gemeinen Theiler ha&#x0364;tten, &#x017F;o wu&#x0364;rden die<lb/>
Formeln noch Quadrate bleiben, wann <hi rendition="#aq">p</hi> und <hi rendition="#aq">q</hi><lb/>
dadurch getheilt wu&#x0364;rde.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">II.</hi> Kann <hi rendition="#aq">p</hi> keine gerade Zahl &#x017F;eyn; dann da<lb/>
wu&#x0364;rde <hi rendition="#aq">q</hi> ungerad, und al&#x017F;o die zweyte Formel<lb/>
eine Zahl von die&#x017F;er Art <hi rendition="#aq">4n + 3</hi> &#x017F;eyn, welche kein<lb/>
Quadrat werde kann; dahero i&#x017F;t <hi rendition="#aq">p</hi> nothwen-<lb/>
dig ungerad, und <hi rendition="#aq">pp</hi> eine Zahl von die&#x017F;er<lb/>
Art <hi rendition="#aq">8n + 1</hi>.</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II</hi><hi rendition="#fr">Theil</hi> G g</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">III.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[465/0467] Von der unbeſtimmten Analytic. pp + 6qq = (241)2. Ob aber nicht auch ſeyn koͤnnte z = 1? welches geſchehen wuͤrde wann fuͤr zqq ein Quadrat heraus kaͤme, iſt ſchwer zu entſcheiden. Wollte man nun dieſe Frage eroͤrtern, ob dieſe zwey For- meln pp + qq und pp + 3qq zu Quadraten gemacht werden koͤnnen oder nicht? ſo koͤnnte man die Unter- ſuchung auf folgende Art anſtellen. 229. Man ſoll allſo unterſuchen ob dieſe zwey Formeln pp + qq und pp + 3qq zu Quadraten gemacht wer- den koͤnnen oder nicht? Man ſetze pp + qq = rr und pp + 3qq = ss, ſo ſind folgende Puncte zu be- dencken: I. Koͤnnen die Zahlen p und q als untheilbar unter ſich angeſehen werden; dann wann ſie einen gemeinen Theiler haͤtten, ſo wuͤrden die Formeln noch Quadrate bleiben, wann p und q dadurch getheilt wuͤrde. II. Kann p keine gerade Zahl ſeyn; dann da wuͤrde q ungerad, und alſo die zweyte Formel eine Zahl von dieſer Art 4n + 3 ſeyn, welche kein Quadrat werde kann; dahero iſt p nothwen- dig ungerad, und pp eine Zahl von dieſer Art 8n + 1. III. II Theil G g

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/467
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/467>, abgerufen am 25.04.2024.