Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweyter Abschnitt

Ist die Zahl in der Formel 3n + 1 enthalten, so
ist ihr Quadrat 9nn + 6n + 1, welches durch 3 di-
vidirt giebt 3nn + 2n und 1 zum Rest läßt, und
also auch zur zweyten Art 3n + 1 gehöret.

Ist endlich die Zahl in dieser Formel 3n + 2
enthalten, so ist ihr Quadrat 9nn + 12n + 4, welches
durch 3 dividirt, giebt 3nn + 4n + 1, und 1 im Rest
läßt, und also auch zu der zweyten Art 3n + 1 gehöret:
daher ist klar, daß alle Quadrat-Zahlen in Ansehung
des Theilers 3, nur von zweyerley Arten sind. Dann
entweder laßen sich dieselben durch 3 theilen, und als-
dann müßen sie sich auch nothwendig durch 9 theilen
laßen; oder wann sie sich nicht durch 3 theilen laßen,
so bleibt allezeit nur 1 im Rest, niemals aber 2. Dahero
keine Zahl, die in der Form 3n + 2 enthalten ist, ein
Quadrat seyn kann.

66.

Hieraus können wir nun leicht zeigen, daß die
Formel 3xx + 2 niemals ein Quadrat werden kann,
man mag für x eine gantze Zahl oder einen Bruch
setzen. Dann wann x eine ganze Zahl ist und man
theilt diese Formel 3xx + 2 durch 3 so bleiben 2 übrig,
daher diese Formel kein Quadrat seyn kann. Wann

aber
Zweyter Abſchnitt

Iſt die Zahl in der Formel 3n + 1 enthalten, ſo
iſt ihr Quadrat 9nn + 6n + 1, welches durch 3 di-
vidirt giebt 3nn + 2n und 1 zum Reſt laͤßt, und
alſo auch zur zweyten Art 3n + 1 gehoͤret.

Iſt endlich die Zahl in dieſer Formel 3n + 2
enthalten, ſo iſt ihr Quadrat 9nn + 12n + 4, welches
durch 3 dividirt, giebt 3nn + 4n + 1, und 1 im Reſt
laͤßt, und alſo auch zu der zweyten Art 3n + 1 gehoͤret:
daher iſt klar, daß alle Quadrat-Zahlen in Anſehung
des Theilers 3, nur von zweyerley Arten ſind. Dann
entweder laßen ſich dieſelben durch 3 theilen, und als-
dann muͤßen ſie ſich auch nothwendig durch 9 theilen
laßen; oder wann ſie ſich nicht durch 3 theilen laßen,
ſo bleibt allezeit nur 1 im Reſt, niemals aber 2. Dahero
keine Zahl, die in der Form 3n + 2 enthalten iſt, ein
Quadrat ſeyn kann.

66.

Hieraus koͤnnen wir nun leicht zeigen, daß die
Formel 3xx + 2 niemals ein Quadrat werden kann,
man mag fuͤr x eine gantze Zahl oder einen Bruch
ſetzen. Dann wann x eine ganze Zahl iſt und man
theilt dieſe Formel 3xx + 2 durch 3 ſo bleiben 2 uͤbrig,
daher dieſe Formel kein Quadrat ſeyn kann. Wann

aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0284" n="282"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Ab&#x017F;chnitt</hi> </fw><lb/>
            <p>I&#x017F;t die Zahl in der Formel 3<hi rendition="#aq">n</hi> + 1 enthalten, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t ihr Quadrat 9<hi rendition="#aq">nn + 6n</hi> + 1, welches durch 3 di-<lb/>
vidirt giebt 3<hi rendition="#aq">nn + 2n</hi> und 1 zum Re&#x017F;t la&#x0364;ßt, und<lb/>
al&#x017F;o auch zur zweyten Art 3<hi rendition="#aq">n</hi> + 1 geho&#x0364;ret.</p><lb/>
            <p>I&#x017F;t endlich die Zahl in die&#x017F;er Formel 3<hi rendition="#aq">n</hi> + 2<lb/>
enthalten, &#x017F;o i&#x017F;t ihr Quadrat 9<hi rendition="#aq">nn + 12n</hi> + 4, welches<lb/>
durch 3 dividirt, giebt 3<hi rendition="#aq">nn + 4n</hi> + 1, und 1 im Re&#x017F;t<lb/>
la&#x0364;ßt, und al&#x017F;o auch zu der zweyten Art 3<hi rendition="#aq">n</hi> + 1 geho&#x0364;ret:<lb/>
daher i&#x017F;t klar, daß alle Quadrat-Zahlen in An&#x017F;ehung<lb/>
des Theilers 3, nur von zweyerley Arten &#x017F;ind. Dann<lb/>
entweder laßen &#x017F;ich die&#x017F;elben durch 3 theilen, und als-<lb/>
dann mu&#x0364;ßen &#x017F;ie &#x017F;ich auch nothwendig durch 9 theilen<lb/>
laßen; oder wann &#x017F;ie &#x017F;ich nicht durch 3 theilen laßen,<lb/>
&#x017F;o bleibt allezeit nur 1 im Re&#x017F;t, niemals aber 2. Dahero<lb/>
keine Zahl, die in der Form 3<hi rendition="#aq">n</hi> + 2 enthalten i&#x017F;t, ein<lb/>
Quadrat &#x017F;eyn kann.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>66.</head><lb/>
            <p>Hieraus ko&#x0364;nnen wir nun leicht zeigen, daß die<lb/>
Formel 3<hi rendition="#aq">xx</hi> + 2 niemals ein Quadrat werden kann,<lb/>
man mag fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">x</hi> eine gantze Zahl oder einen Bruch<lb/>
&#x017F;etzen. Dann wann <hi rendition="#aq">x</hi> eine ganze Zahl i&#x017F;t und man<lb/>
theilt die&#x017F;e Formel 3<hi rendition="#aq">xx</hi> + 2 durch 3 &#x017F;o bleiben 2 u&#x0364;brig,<lb/>
daher die&#x017F;e Formel kein Quadrat &#x017F;eyn kann. Wann<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[282/0284] Zweyter Abſchnitt Iſt die Zahl in der Formel 3n + 1 enthalten, ſo iſt ihr Quadrat 9nn + 6n + 1, welches durch 3 di- vidirt giebt 3nn + 2n und 1 zum Reſt laͤßt, und alſo auch zur zweyten Art 3n + 1 gehoͤret. Iſt endlich die Zahl in dieſer Formel 3n + 2 enthalten, ſo iſt ihr Quadrat 9nn + 12n + 4, welches durch 3 dividirt, giebt 3nn + 4n + 1, und 1 im Reſt laͤßt, und alſo auch zu der zweyten Art 3n + 1 gehoͤret: daher iſt klar, daß alle Quadrat-Zahlen in Anſehung des Theilers 3, nur von zweyerley Arten ſind. Dann entweder laßen ſich dieſelben durch 3 theilen, und als- dann muͤßen ſie ſich auch nothwendig durch 9 theilen laßen; oder wann ſie ſich nicht durch 3 theilen laßen, ſo bleibt allezeit nur 1 im Reſt, niemals aber 2. Dahero keine Zahl, die in der Form 3n + 2 enthalten iſt, ein Quadrat ſeyn kann. 66. Hieraus koͤnnen wir nun leicht zeigen, daß die Formel 3xx + 2 niemals ein Quadrat werden kann, man mag fuͤr x eine gantze Zahl oder einen Bruch ſetzen. Dann wann x eine ganze Zahl iſt und man theilt dieſe Formel 3xx + 2 durch 3 ſo bleiben 2 uͤbrig, daher dieſe Formel kein Quadrat ſeyn kann. Wann aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/284
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/284>, abgerufen am 16.04.2024.