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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738.

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der Diuidendus und 12 der Diuisor. Die Zahl
aber, welche gesucht wird oder der Quotus zeigt
an, wie viel mal 12 in 180 enthalten sey, und ist
so beschaffen, daß derselbe 12 mal genommen
180 ausmacht. Hieraus ist nun leicht zu ver-
stehen, wann ein Exempel von der Diuision vor-
gelegt wird, welches die beyden gegebenen Zah-
len sind, und welche davon der Diuisor, und
welche der Diuidendus sey. Und dieses ist höchst
nöthig daß ehe man zur Operation selbst schrei-
tet, man das Exempel wohl verstehe, und wisse
die gegebenen Zahlen recht zu benennen, damit
man mit denselben uach den folgenden Regeln
operiren könne. Als wann 12 Personen 1728
Rubl. unter sich zu theilen hätten und man frag-
te, wie viel eine Person bekäme, so geht die
Frage dahin, daß man die Summe anzeige
welche einer Person zufällt. Diese Summ aber
ist so groß, daß wann man dieselbe 12 mal
nimmt, 1728 herauskommen muß. Es wird allso
in diesem Exempel eine Zahl verlangt, welche mit
12 multiplicirt 1728 herausbringe. Dieses Ex-
empel gehört derohalben zur Diuision und ist
1728 der Diuidendus, 12 der Diuisor, der
Quotus aber, so durch die Diuision gefunden
werden muß, zeigt an wieviel eine Person be-
kommen wird. Nachdem man allso dieses
Exempel auf diese Art untersuchet hat, so ist
nicht nur klar, daß dasselbe in die Diuision
lauffe, sondern auch, was für Zahlen für den

Diui-



der Diuidendus und 12 der Diuiſor. Die Zahl
aber, welche geſucht wird oder der Quotus zeigt
an, wie viel mal 12 in 180 enthalten ſey, und iſt
ſo beſchaffen, daß derſelbe 12 mal genommen
180 ausmacht. Hieraus iſt nun leicht zu ver-
ſtehen, wann ein Exempel von der Diuiſion vor-
gelegt wird, welches die beyden gegebenen Zah-
len ſind, und welche davon der Diuiſor, und
welche der Diuidendus ſey. Und dieſes iſt hoͤchſt
noͤthig daß ehe man zur Operation ſelbſt ſchrei-
tet, man das Exempel wohl verſtehe, und wiſſe
die gegebenen Zahlen recht zu benennen, damit
man mit denſelben uach den folgenden Regeln
operiren koͤnne. Als wann 12 Perſonen 1728
Rubl. unter ſich zu theilen haͤtten und man frag-
te, wie viel eine Perſon bekaͤme, ſo geht die
Frage dahin, daß man die Summe anzeige
welche einer Perſon zufaͤllt. Dieſe Summ aber
iſt ſo groß, daß wann man dieſelbe 12 mal
nimmt, 1728 herauskommen muß. Es wird allſo
in dieſem Exempel eine Zahl verlangt, welche mit
12 multiplicirt 1728 herausbringe. Dieſes Ex-
empel gehoͤrt derohalben zur Diuiſion und iſt
1728 der Diuidendus, 12 der Diuiſor, der
Quotus aber, ſo durch die Diuiſion gefunden
werden muß, zeigt an wieviel eine Perſon be-
kommen wird. Nachdem man allſo dieſes
Exempel auf dieſe Art unterſuchet hat, ſo iſt
nicht nur klar, daß daſſelbe in die Diuiſion
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Diui-
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[111/0127] der Diuidendus und 12 der Diuiſor. Die Zahl aber, welche geſucht wird oder der Quotus zeigt an, wie viel mal 12 in 180 enthalten ſey, und iſt ſo beſchaffen, daß derſelbe 12 mal genommen 180 ausmacht. Hieraus iſt nun leicht zu ver- ſtehen, wann ein Exempel von der Diuiſion vor- gelegt wird, welches die beyden gegebenen Zah- len ſind, und welche davon der Diuiſor, und welche der Diuidendus ſey. Und dieſes iſt hoͤchſt noͤthig daß ehe man zur Operation ſelbſt ſchrei- tet, man das Exempel wohl verſtehe, und wiſſe die gegebenen Zahlen recht zu benennen, damit man mit denſelben uach den folgenden Regeln operiren koͤnne. Als wann 12 Perſonen 1728 Rubl. unter ſich zu theilen haͤtten und man frag- te, wie viel eine Perſon bekaͤme, ſo geht die Frage dahin, daß man die Summe anzeige welche einer Perſon zufaͤllt. Dieſe Summ aber iſt ſo groß, daß wann man dieſelbe 12 mal nimmt, 1728 herauskommen muß. Es wird allſo in dieſem Exempel eine Zahl verlangt, welche mit 12 multiplicirt 1728 herausbringe. Dieſes Ex- empel gehoͤrt derohalben zur Diuiſion und iſt 1728 der Diuidendus, 12 der Diuiſor, der Quotus aber, ſo durch die Diuiſion gefunden werden muß, zeigt an wieviel eine Perſon be- kommen wird. Nachdem man allſo dieſes Exempel auf dieſe Art unterſuchet hat, ſo iſt nicht nur klar, daß daſſelbe in die Diuiſion lauffe, ſondern auch, was fuͤr Zahlen fuͤr den Diui-

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Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/127>, abgerufen am 23.04.2024.