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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738.

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man die gegebenen Zahlen mit einander multipli-
ci
rt, so läst sich hinwiederum das Product durch
eine jegliche der gegebenen Zahlen theilen und ist
folglich davon eine gemeine theilbare Zahl. Fer-
ner ist auch klar, daß wann sich eine Zahl durch
die gegebenen Zahlen theilen läst, auch das dop-
pelte, dreyfache, und so fort, dieselbe theilbare
Zahl mit einer jeglichen beliebigen Zahl multipli-
ci
rt sich dadurch theilen lasse; dann eine jegliche
Zahl, welche sich durch die gemeine theilbare
Zahl theilen läst, läst sich auch durch die gegebe-
nen Zahlen theilen. Als bey den gegebenen Zah-
len 2, 3, 5 multiplicirt man nach der Regel
erstlich 2 mit 3 und das Product 6 noch mit 5,
so ist 30 das Product von 2, 3, und 5, und fol-
glich eine gemeine theilbare Zahl von 2, 3 und 5.
Ferner sind auch alle Zahlen, welche sich durch 30
theilen lassen, gemeine theilbare Zahlen von 2, 3,
und 5; diese werden gefunden, wann man 30
mit einer beliebigen Zahl multiplicirt; als da
sind 60, 90, 120, 150 und so weiter. Um
aber die Operation nach der gegebenen Regel et-
was leichter zu machen, so sucht man erstlich,
wann mehr als 2 Zahlen gegeben sind, eine ge-
meine theilbare Zahl nur von zweyen Zahlen, her-
nach nimmt man zu der gefundenen Zahl die dritte
der gegebenen Zahlen, und sucht davon wieder eine
gemeine theilbare Zahl; dazu nimmt man ferner
die vierte gegebene Zahl, und sucht davon wieder
eine gemeine theilbare Zahl, und also fährt man

fort



man die gegebenen Zahlen mit einander multipli-
ci
rt, ſo laͤſt ſich hinwiederum das Product durch
eine jegliche der gegebenen Zahlen theilen und iſt
folglich davon eine gemeine theilbare Zahl. Fer-
ner iſt auch klar, daß wann ſich eine Zahl durch
die gegebenen Zahlen theilen laͤſt, auch das dop-
pelte, dreyfache, und ſo fort, dieſelbe theilbare
Zahl mit einer jeglichen beliebigen Zahl multipli-
ci
rt ſich dadurch theilen laſſe; dann eine jegliche
Zahl, welche ſich durch die gemeine theilbare
Zahl theilen laͤſt, laͤſt ſich auch durch die gegebe-
nen Zahlen theilen. Als bey den gegebenen Zah-
len 2, 3, 5 multiplicirt man nach der Regel
erſtlich 2 mit 3 und das Product 6 noch mit 5,
ſo iſt 30 das Product von 2, 3, und 5, und fol-
glich eine gemeine theilbare Zahl von 2, 3 und 5.
Ferner ſind auch alle Zahlen, welche ſich durch 30
theilen laſſen, gemeine theilbare Zahlen von 2, 3,
und 5; dieſe werden gefunden, wann man 30
mit einer beliebigen Zahl multiplicirt; als da
ſind 60, 90, 120, 150 und ſo weiter. Um
aber die Operation nach der gegebenen Regel et-
was leichter zu machen, ſo ſucht man erſtlich,
wann mehr als 2 Zahlen gegeben ſind, eine ge-
meine theilbare Zahl nur von zweyen Zahlen, her-
nach nimmt man zu der gefundenen Zahl die dritte
der gegebenen Zahlen, und ſucht davon wieder eine
gemeine theilbare Zahl; dazu nimmt man ferner
die vierte gegebene Zahl, und ſucht davon wieder
eine gemeine theilbare Zahl, und alſo faͤhrt man

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[207/0223] man die gegebenen Zahlen mit einander multipli- cirt, ſo laͤſt ſich hinwiederum das Product durch eine jegliche der gegebenen Zahlen theilen und iſt folglich davon eine gemeine theilbare Zahl. Fer- ner iſt auch klar, daß wann ſich eine Zahl durch die gegebenen Zahlen theilen laͤſt, auch das dop- pelte, dreyfache, und ſo fort, dieſelbe theilbare Zahl mit einer jeglichen beliebigen Zahl multipli- cirt ſich dadurch theilen laſſe; dann eine jegliche Zahl, welche ſich durch die gemeine theilbare Zahl theilen laͤſt, laͤſt ſich auch durch die gegebe- nen Zahlen theilen. Als bey den gegebenen Zah- len 2, 3, 5 multiplicirt man nach der Regel erſtlich 2 mit 3 und das Product 6 noch mit 5, ſo iſt 30 das Product von 2, 3, und 5, und fol- glich eine gemeine theilbare Zahl von 2, 3 und 5. Ferner ſind auch alle Zahlen, welche ſich durch 30 theilen laſſen, gemeine theilbare Zahlen von 2, 3, und 5; dieſe werden gefunden, wann man 30 mit einer beliebigen Zahl multiplicirt; als da ſind 60, 90, 120, 150 und ſo weiter. Um aber die Operation nach der gegebenen Regel et- was leichter zu machen, ſo ſucht man erſtlich, wann mehr als 2 Zahlen gegeben ſind, eine ge- meine theilbare Zahl nur von zweyen Zahlen, her- nach nimmt man zu der gefundenen Zahl die dritte der gegebenen Zahlen, und ſucht davon wieder eine gemeine theilbare Zahl; dazu nimmt man ferner die vierte gegebene Zahl, und ſucht davon wieder eine gemeine theilbare Zahl, und alſo faͤhrt man fort

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Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/223>, abgerufen am 20.04.2024.