Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

das macht auch die Handelschaft hierinn öfters
grosse Veränderungen, als worinn die Verän-
derlichkeit des Wechsel-Courses bestehet. Allhier
wird nehmlich bald ein Rubl mit mehr als 50
Stüber Holländisch Corrent Geld, bald mit we-
niger gleich geschätzet; so daß in dieser Verglei-
chung nichts festes gesetzt werden kan. Um aber
doch einiger massen einen Begriff von der Ver-
hältniß der Müntzen unter sich zu erhalten, so
erwehlet man hiezu einen mitleren Preiß, welches
das Pary genennet wird: und nach solchem kan
man die verlangte Vergleichung anstellen. Nur
muß man sich die daher fliessenden Verhältnisse
nicht als etwas festes und beständiges vorstellen,
sondern immer diesen Umstand dabey bemercken,
daß der wahre Werth der Müntzen bald höher
bald nidriger zu stehen kommt als das Pary an-
zeigt. Auf solchen Fuß haben wir also die nach-
folgende Vergleichung der obangeführten Müntzen
mit dem hiesigen Geld angestellt.

Jn Narva, Reval, Dörpt.

Der an diesen Orten üblichen Müntzen ist
schon oben die Vergleichung mit Copeken ange-
führet worden, nehmlich es hält

1. Rthl. - 80 Copeken
1. Rthl. Corrent 65
1. Carolin Schwedisch 25
1. Weisse - 11/4.
Rigische

das macht auch die Handelſchaft hierinn oͤfters
groſſe Veraͤnderungen, als worinn die Veraͤn-
derlichkeit des Wechſel-Courſes beſtehet. Allhier
wird nehmlich bald ein Rubl mit mehr als 50
Stuͤber Hollaͤndiſch Corrent Geld, bald mit we-
niger gleich geſchaͤtzet; ſo daß in dieſer Verglei-
chung nichts feſtes geſetzt werden kan. Um aber
doch einiger maſſen einen Begriff von der Ver-
haͤltniß der Muͤntzen unter ſich zu erhalten, ſo
erwehlet man hiezu einen mitleren Preiß, welches
das Pary genennet wird: und nach ſolchem kan
man die verlangte Vergleichung anſtellen. Nur
muß man ſich die daher flieſſenden Verhaͤltniſſe
nicht als etwas feſtes und beſtaͤndiges vorſtellen,
ſondern immer dieſen Umſtand dabey bemercken,
daß der wahre Werth der Muͤntzen bald hoͤher
bald nidriger zu ſtehen kommt als das Pary an-
zeigt. Auf ſolchen Fuß haben wir alſo die nach-
folgende Vergleichung der obangefuͤhrten Muͤntzen
mit dem hieſigen Geld angeſtellt.

Jn Narva, Reval, Doͤrpt.

Der an dieſen Orten uͤblichen Muͤntzen iſt
ſchon oben die Vergleichung mit Copeken ange-
fuͤhret worden, nehmlich es haͤlt

1. Rthl. ‒ 80 Copeken
1. Rthl. Corrent 65
1. Carolin Schwediſch 25
1. Weiſſe ‒ 1¼.
Rigiſche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0020" n="16"/>
das macht auch die Handel&#x017F;chaft hierinn o&#x0364;fters<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Vera&#x0364;nderungen, als worinn die Vera&#x0364;n-<lb/>
derlichkeit des Wech&#x017F;el-<hi rendition="#aq">Cour&#x017F;es</hi> be&#x017F;tehet. Allhier<lb/>
wird nehmlich bald ein Rubl mit mehr als 50<lb/>
Stu&#x0364;ber Holla&#x0364;ndi&#x017F;ch <hi rendition="#aq">Corrent</hi> Geld, bald mit we-<lb/>
niger gleich ge&#x017F;cha&#x0364;tzet; &#x017F;o daß in die&#x017F;er Verglei-<lb/>
chung nichts fe&#x017F;tes ge&#x017F;etzt werden kan. Um aber<lb/>
doch einiger ma&#x017F;&#x017F;en einen Begriff von der Ver-<lb/>
ha&#x0364;ltniß der Mu&#x0364;ntzen unter &#x017F;ich zu erhalten, &#x017F;o<lb/>
erwehlet man hiezu einen mitleren Preiß, welches<lb/>
das <hi rendition="#aq">Pary</hi> genennet wird: und nach &#x017F;olchem kan<lb/>
man die verlangte Vergleichung an&#x017F;tellen. Nur<lb/>
muß man &#x017F;ich die daher flie&#x017F;&#x017F;enden Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
nicht als etwas fe&#x017F;tes und be&#x017F;ta&#x0364;ndiges vor&#x017F;tellen,<lb/>
&#x017F;ondern immer die&#x017F;en Um&#x017F;tand dabey bemercken,<lb/>
daß der wahre Werth der Mu&#x0364;ntzen bald ho&#x0364;her<lb/>
bald nidriger zu &#x017F;tehen kommt als das <hi rendition="#aq">Pary</hi> an-<lb/>
zeigt. Auf &#x017F;olchen Fuß haben wir al&#x017F;o die nach-<lb/>
folgende Vergleichung der obangefu&#x0364;hrten Mu&#x0364;ntzen<lb/>
mit dem hie&#x017F;igen Geld ange&#x017F;tellt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Jn Narva, Reval, Do&#x0364;rpt.</hi> </head><lb/>
            <p>Der an die&#x017F;en Orten u&#x0364;blichen Mu&#x0364;ntzen i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;chon oben die Vergleichung mit Copeken ange-<lb/>
fu&#x0364;hret worden, nehmlich es ha&#x0364;lt</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Rthl. &#x2012; 80 Copeken</item><lb/>
              <item>1. Rthl. <hi rendition="#aq">Corrent</hi> 65</item><lb/>
              <item>1. <hi rendition="#aq">Carolin</hi> Schwedi&#x017F;ch 25</item><lb/>
              <item>1. Wei&#x017F;&#x017F;e &#x2012; 1¼.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Rigi&#x017F;che</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0020] das macht auch die Handelſchaft hierinn oͤfters groſſe Veraͤnderungen, als worinn die Veraͤn- derlichkeit des Wechſel-Courſes beſtehet. Allhier wird nehmlich bald ein Rubl mit mehr als 50 Stuͤber Hollaͤndiſch Corrent Geld, bald mit we- niger gleich geſchaͤtzet; ſo daß in dieſer Verglei- chung nichts feſtes geſetzt werden kan. Um aber doch einiger maſſen einen Begriff von der Ver- haͤltniß der Muͤntzen unter ſich zu erhalten, ſo erwehlet man hiezu einen mitleren Preiß, welches das Pary genennet wird: und nach ſolchem kan man die verlangte Vergleichung anſtellen. Nur muß man ſich die daher flieſſenden Verhaͤltniſſe nicht als etwas feſtes und beſtaͤndiges vorſtellen, ſondern immer dieſen Umſtand dabey bemercken, daß der wahre Werth der Muͤntzen bald hoͤher bald nidriger zu ſtehen kommt als das Pary an- zeigt. Auf ſolchen Fuß haben wir alſo die nach- folgende Vergleichung der obangefuͤhrten Muͤntzen mit dem hieſigen Geld angeſtellt. Jn Narva, Reval, Doͤrpt. Der an dieſen Orten uͤblichen Muͤntzen iſt ſchon oben die Vergleichung mit Copeken ange- fuͤhret worden, nehmlich es haͤlt 1. Rthl. ‒ 80 Copeken 1. Rthl. Corrent 65 1. Carolin Schwediſch 25 1. Weiſſe ‒ 1¼. Rigiſche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/20
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/20>, abgerufen am 20.04.2024.