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Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].

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sagt der Heyland (Matth. 20, 16.) das kommt daher / weil nur wenige ihrem Heylande treu dienen / so gelangen auch nur wenige zu dem würcklichen Genuß der Seligkeit. Die Arbeiter / so es sich im Dienst JEsu sauer werden lassen / werden geruffen zu Empfahung des Lohns. (Matth. 20, 8.) Der fromme und getreue Knecht / der über wenigem getreu gewesen / wird über viel gesetzt / und gehet ein zu seines Herren Freude; da hingegen der untreue Knecht gantz von der Gnade seines Herren weggewiesen wird. (Matth. 25, 21. 28.) Merckliche Worte sinds die Paulus seinem Timotheo vorhält: So jemand auch kämpfet / wird er doch nicht gekrönet / er kämpfe denn recht. (2. Timoth. 2, 5.) Was das für eine Krone sey erkläret der Apostel anderswo / nemlich die Krone der Gerechtigkeit / die der HERR an jenem Tage geben wird / (2. Timoth. 4, 8.) oder das ewige Leben / nach dem abermaligen Ausspruch Pauli: (1. Tim. 6, 12.) Kämpfe den guten Kampf des Glaubens / ergreiffe das ewige Leben / dazu du auch beruffen bist. In welchen Worten ausdrücklich gezeiget wird / daß auf das rechtschaffene Kämpfen / oder ernstliche Bemühen / in der besondern Pflicht der Lehrer / und der allgemeinen Pflicht aller Christen / das ewige Leben folgen soll / dazu die Christen beruffen sind. Und das führet uns zu dem dritten Theil unser Betrachtung / nach welchem wir noch zu vernehmen

III.

Die Ehre wozu Christi Diener beruffen werden. Grosse Ehre ists / daß Christus sie würdiget seine Diener zu nennen. Nicht genug / sie sollen auch da seyn / wo JESUS ist. Noch nicht genug / sondern sie sollen von seinem himmlischen Vater geehret werden. Alles dieses hören wir in unsern Worten: Wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn / und wer mir dienen wird / den wird mein Va-

sagt der Heyland (Matth. 20, 16.) das kom̃t daher / weil nur wenige ihrem Heylande treu dienen / so gelangen auch nur wenige zu dem würcklichen Genuß der Seligkeit. Die Arbeiter / so es sich im Dienst JEsu sauer werden lassen / werden geruffen zu Empfahung des Lohns. (Matth. 20, 8.) Der fromme und getreue Knecht / der über wenigem getreu gewesen / wird über viel gesetzt / und gehet ein zu seines Herren Freude; da hingegen der untreue Knecht gantz von der Gnade seines Herren weggewiesen wird. (Matth. 25, 21. 28.) Merckliche Worte sinds die Paulus seinem Timotheo vorhält: So jemand auch kämpfet / wird er doch nicht gekrönet / er kämpfe denn recht. (2. Timoth. 2, 5.) Was das für eine Krone sey erkläret der Apostel anderswo / nemlich die Krone der Gerechtigkeit / die der HERR an jenem Tage geben wird / (2. Timoth. 4, 8.) oder das ewige Leben / nach dem abermaligen Ausspruch Pauli: (1. Tim. 6, 12.) Kämpfe den guten Kampf des Glaubens / ergreiffe das ewige Leben / dazu du auch beruffen bist. In welchen Worten ausdrücklich gezeiget wird / daß auf das rechtschaffene Kämpfen / oder ernstliche Bemühen / in der besondern Pflicht der Lehrer / und der allgemeinen Pflicht aller Christen / das ewige Leben folgen soll / dazu die Christen beruffen sind. Und das führet uns zu dem dritten Theil unser Betrachtung / nach welchem wir noch zu vernehmen

III.

Die Ehre wozu Christi Diener beruffen werden. Grosse Ehre ists / daß Christus sie würdiget seine Diener zu nennen. Nicht genug / sie sollen auch da seyn / wo JESUS ist. Noch nicht genug / sondern sie sollen von seinem himmlischen Vater geehret werden. Alles dieses hören wir in unsern Worten: Wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn / und wer mir dienen wird / den wird mein Va-

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[0026] sagt der Heyland (Matth. 20, 16.) das kom̃t daher / weil nur wenige ihrem Heylande treu dienen / so gelangen auch nur wenige zu dem würcklichen Genuß der Seligkeit. Die Arbeiter / so es sich im Dienst JEsu sauer werden lassen / werden geruffen zu Empfahung des Lohns. (Matth. 20, 8.) Der fromme und getreue Knecht / der über wenigem getreu gewesen / wird über viel gesetzt / und gehet ein zu seines Herren Freude; da hingegen der untreue Knecht gantz von der Gnade seines Herren weggewiesen wird. (Matth. 25, 21. 28.) Merckliche Worte sinds die Paulus seinem Timotheo vorhält: So jemand auch kämpfet / wird er doch nicht gekrönet / er kämpfe denn recht. (2. Timoth. 2, 5.) Was das für eine Krone sey erkläret der Apostel anderswo / nemlich die Krone der Gerechtigkeit / die der HERR an jenem Tage geben wird / (2. Timoth. 4, 8.) oder das ewige Leben / nach dem abermaligen Ausspruch Pauli: (1. Tim. 6, 12.) Kämpfe den guten Kampf des Glaubens / ergreiffe das ewige Leben / dazu du auch beruffen bist. In welchen Worten ausdrücklich gezeiget wird / daß auf das rechtschaffene Kämpfen / oder ernstliche Bemühen / in der besondern Pflicht der Lehrer / und der allgemeinen Pflicht aller Christen / das ewige Leben folgen soll / dazu die Christen beruffen sind. Und das führet uns zu dem dritten Theil unser Betrachtung / nach welchem wir noch zu vernehmen III. Die Ehre wozu Christi Diener beruffen werden. Grosse Ehre ists / daß Christus sie würdiget seine Diener zu nennen. Nicht genug / sie sollen auch da seyn / wo JESUS ist. Noch nicht genug / sondern sie sollen von seinem himmlischen Vater geehret werden. Alles dieses hören wir in unsern Worten: Wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn / und wer mir dienen wird / den wird mein Va-

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Zitationshilfe: Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/26>, abgerufen am 28.03.2024.