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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von allerhand schul-
was ihr sonst bezahlet wurde,
und wurde binnen sieben jahren,
fünf und dreißig jahr,
eine stipendiaten-halterin.

Da der mann starb,
und mit ihm der erhalter,
ohne welchen die stipendia
mitten im stecken ins stecken geriethen,
hielt sie
42. jahr alt
ihrer jungfer tochter,
sieben jahr
das zahl-brett,
und ward wieder was sie zuvor gewesen,
in ihrem alter ein kind und kuplerin,
sieben jahr darauf
in dem 49. jahre,
nachdem sie mehr als
siebenmahl sieben und siebenzigmahl siebenmahl
auf den staffeln ihres lebens
ihre seele zu falle gebracht,
fiel sie in ihrem stuffen-jahr
mit dem in sünden gefallenen leibe
in dieses grab.
Denn
siebenmahl sieben
ist
neun und viertzig.
Gehl denn nun hastu die
böse sieben ausgerechnet,
vor welche du mehr
als vor iene sieben so ärger waren als er
dich in acht zu nehmen!

b) Es ist nicht wohlgethan, wann der lebens-lauf
mit sinnbildern ausgeputzet wird, gute medita-
tiones schicken sich hier besser, z e. dienet fol-
gender welchen ich 1717. aufgesetzet:

Lebens-
von allerhand ſchul-
was ihr ſonſt bezahlet wurde,
und wurde binnen ſieben jahren,
fuͤnf und dreißig jahr,
eine ſtipendiaten-halterin.

Da der mann ſtarb,
und mit ihm der erhalter,
ohne welchen die ſtipendia
mitten im ſtecken ins ſtecken geriethen,
hielt ſie
42. jahr alt
ihrer jungfer tochter,
ſieben jahr
das zahl-brett,
und ward wieder was ſie zuvor geweſen,
in ihrem alter ein kind und kuplerin,
ſieben jahr darauf
in dem 49. jahre,
nachdem ſie mehr als
ſiebenmahl ſieben und ſiebenzigmahl ſiebenmahl
auf den ſtaffeln ihres lebens
ihre ſeele zu falle gebracht,
fiel ſie in ihrem ſtuffen-jahr
mit dem in ſuͤnden gefallenen leibe
in dieſes grab.
Denn
ſiebenmahl ſieben
iſt
neun und viertzig.
Gehl denn nun haſtu die
boͤſe ſieben ausgerechnet,
vor welche du mehr
als vor iene ſieben ſo aͤrger waren als er
dich in acht zu nehmen!

b) Es iſt nicht wohlgethan, wann der lebens-lauf
mit ſinnbildern ausgeputzet wird, gute medita-
tiones ſchicken ſich hier beſſer, z e. dienet fol-
gender welchen ich 1717. aufgeſetzet:

Lebens-
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[448/0466] von allerhand ſchul- was ihr ſonſt bezahlet wurde, und wurde binnen ſieben jahren, fuͤnf und dreißig jahr, eine ſtipendiaten-halterin. Da der mann ſtarb, und mit ihm der erhalter, ohne welchen die ſtipendia mitten im ſtecken ins ſtecken geriethen, hielt ſie 42. jahr alt ihrer jungfer tochter, ſieben jahr das zahl-brett, und ward wieder was ſie zuvor geweſen, in ihrem alter ein kind und kuplerin, ſieben jahr darauf in dem 49. jahre, nachdem ſie mehr als ſiebenmahl ſieben und ſiebenzigmahl ſiebenmahl auf den ſtaffeln ihres lebens ihre ſeele zu falle gebracht, fiel ſie in ihrem ſtuffen-jahr mit dem in ſuͤnden gefallenen leibe in dieſes grab. Denn ſiebenmahl ſieben iſt neun und viertzig. Gehl denn nun haſtu die boͤſe ſieben ausgerechnet, vor welche du mehr als vor iene ſieben ſo aͤrger waren als er dich in acht zu nehmen! b⁾ Es iſt nicht wohlgethan, wann der lebens-lauf mit ſinnbildern ausgeputzet wird, gute medita- tiones ſchicken ſich hier beſſer, z e. dienet fol- gender welchen ich 1717. aufgeſetzet: Lebens-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/466>, abgerufen am 29.03.2024.