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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch, etc.
Person, welche die andere durch Betrug und
Hinterlist zum Beyschlaf bestimmt hat, *). 2)
wegen des besondern Verhältnisses des Stupra-
tors zu der Geschwächten, **) 3) wegen der
durch den Beyschlaf verletzten Rechte eines
Dritten, ***) oder wegen der Furcht einer sol-
chen Verletzung, wie bey dem Beyschlaf der
Witwe während der Trauerzeit, +) 4) wegen der
Gefahr eines hohen Nachtheils für die Sittlich-
keit und die Gesundheit der Geschwächten, wie
bey der Schwächung eines unreifen Mädchens
++) 5) wegen einer, mit dem Beyschlaf verbun-
denen wirklichen Körperverletzung, wie wenn
eine Hure, ihrer Ansteckung sich bewusst, con-
cumbirt und das Gift verbreitet. +++)

1. Von andern angeblichen Gründen der Straferhöhung.
2. Infamirt das Stuprum?



Zweyte
*) Matthaeus de crim. L. XLVIII. Tit. 3. c. 5. nr. 8.
Hier soll sogar, nach Leyser sp. 580. m. 7. u. 9.
die Todesstrafe eintreten können.
**) L. un. C. si. quis eam, cujus tutor.
***) L. 13. §. 3. D. ad L. Iul. de adult.
+) s. Beyer Diss. de concubitu intra tempus luctus c. 3.
Matthäus l. c. p. 412. 413.
++) L. 38. §. 3. D. de poenis.
+++) cf. Carpzov Q. 75. nr. 53.

Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch, etc.
Perſon, welche die andere durch Betrug und
Hinterliſt zum Beyſchlaf beſtimmt hat, *). 2)
wegen des beſondern Verhältniſſes des Stupra-
tors zu der Geſchwächten, **) 3) wegen der
durch den Beyſchlaf verletzten Rechte eines
Dritten, ***) oder wegen der Furcht einer ſol-
chen Verletzung, wie bey dem Beyſchlaf der
Witwe während der Trauerzeit, †) 4) wegen der
Gefahr eines hohen Nachtheils für die Sittlich-
keit und die Geſundheit der Geſchwächten, wie
bey der Schwächung eines unreifen Mädchens
††) 5) wegen einer, mit dem Beyſchlaf verbun-
denen wirklichen Körperverletzung, wie wenn
eine Hure, ihrer Anſteckung ſich bewuſst, con-
cumbirt und das Gift verbreitet. †††)

1. Von andern angeblichen Gründen der Straferhöhung.
2. Infamirt das Stuprum?



Zweyte
*) Matthaeus de crim. L. XLVIII. Tit. 3. c. 5. nr. 8.
Hier ſoll ſogar, nach Leyſer ſp. 580. m. 7. u. 9.
die Todesſtrafe eintreten können.
**) L. un. C. ſi. quis eam, cujus tutor.
***) L. 13. §. 3. D. ad L. Iul. de adult.
†) ſ. Beyer Diſſ. de concubitu intra tempus luctus c. 3.
Matthäus l. c. p. 412. 413.
††) L. 38. §. 3. D. de poenis.
†††) cf. Carpzov Q. 75. nr. 53.
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[395/0423] Verg. geg. d. Bevölk. u. Sittenp. Schwäch, etc. Perſon, welche die andere durch Betrug und Hinterliſt zum Beyſchlaf beſtimmt hat, *). 2) wegen des beſondern Verhältniſſes des Stupra- tors zu der Geſchwächten, **) 3) wegen der durch den Beyſchlaf verletzten Rechte eines Dritten, ***) oder wegen der Furcht einer ſol- chen Verletzung, wie bey dem Beyſchlaf der Witwe während der Trauerzeit, †) 4) wegen der Gefahr eines hohen Nachtheils für die Sittlich- keit und die Geſundheit der Geſchwächten, wie bey der Schwächung eines unreifen Mädchens ††) 5) wegen einer, mit dem Beyſchlaf verbun- denen wirklichen Körperverletzung, wie wenn eine Hure, ihrer Anſteckung ſich bewuſst, con- cumbirt und das Gift verbreitet. †††) 1. Von andern angeblichen Gründen der Straferhöhung. 2. Infamirt das Stuprum? Zweyte *) Matthaeus de crim. L. XLVIII. Tit. 3. c. 5. nr. 8. Hier ſoll ſogar, nach Leyſer ſp. 580. m. 7. u. 9. die Todesſtrafe eintreten können. **) L. un. C. ſi. quis eam, cujus tutor. ***) L. 13. §. 3. D. ad L. Iul. de adult. †) ſ. Beyer Diſſ. de concubitu intra tempus luctus c. 3. Matthäus l. c. p. 412. 413. ††) L. 38. §. 3. D. de poenis. †††) cf. Carpzov Q. 75. nr. 53.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/423>, abgerufen am 29.03.2024.