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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808.

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nik auf gleiche Weise zu Hause, mit diesen
Kenntnissen ein hohes Maaß philosophischen
Geistes verbände, und der auf diese Weise fähig
wäre, in allseitiger Vollendung diejenige Ma¬
schine zu finden, zu der der menschliche Körper
angelegt ist, und anzugeben, wie diese Ma¬
schine allmählig, also daß jeder Schritt in der
einzig möglichen richtigen Folge geschähe, durch
jeden alle künftigen vorbereitet, und erleichtert,
und dabei die Gesundheit, und Schönheit des
Körpers, und die Kraft des Geistes nicht nur
nicht gefährdet, sondern sogar gestärkt und
erhöht würde, wie, sage ich, auf diese Weise
diese Maschine aus jedem gesunden menschlichen
Körper entwikelt werden könne. Die Unerla߬
lichkeit dieses Bestandtheils für eine Erziehung,
die den ganzen Menschen zu bilden verspricht,
und die besonders für eine Nation sich be¬
stimmt, welche ihre Selbstständigkeit, wieder her¬
stellen, und fernerhin erhalten soll, fällt ohne
weitere Erinnerung in die Augen.

Was für nähere Bestimmung unsers Be¬
griffs von deutscher National-Erziehung noch
ferner zu sagen ist, behalten wir vor der nächst¬
künftigen Rede.


nik auf gleiche Weiſe zu Hauſe, mit dieſen
Kenntniſſen ein hohes Maaß philoſophiſchen
Geiſtes verbaͤnde, und der auf dieſe Weiſe faͤhig
waͤre, in allſeitiger Vollendung diejenige Ma¬
ſchine zu finden, zu der der menſchliche Koͤrper
angelegt iſt, und anzugeben, wie dieſe Ma¬
ſchine allmaͤhlig, alſo daß jeder Schritt in der
einzig moͤglichen richtigen Folge geſchaͤhe, durch
jeden alle kuͤnftigen vorbereitet, und erleichtert,
und dabei die Geſundheit, und Schoͤnheit des
Koͤrpers, und die Kraft des Geiſtes nicht nur
nicht gefaͤhrdet, ſondern ſogar geſtaͤrkt und
erhoͤht wuͤrde, wie, ſage ich, auf dieſe Weiſe
dieſe Maſchine aus jedem geſunden menſchlichen
Koͤrper entwikelt werden koͤnne. Die Unerla߬
lichkeit dieſes Beſtandtheils fuͤr eine Erziehung,
die den ganzen Menſchen zu bilden verſpricht,
und die beſonders fuͤr eine Nation ſich be¬
ſtimmt, welche ihre Selbſtſtaͤndigkeit, wieder her¬
ſtellen, und fernerhin erhalten ſoll, faͤllt ohne
weitere Erinnerung in die Augen.

Was fuͤr naͤhere Beſtimmung unſers Be¬
griffs von deutſcher National-Erziehung noch
ferner zu ſagen iſt, behalten wir vor der naͤchſt¬
kuͤnftigen Rede.


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[310/0316] nik auf gleiche Weiſe zu Hauſe, mit dieſen Kenntniſſen ein hohes Maaß philoſophiſchen Geiſtes verbaͤnde, und der auf dieſe Weiſe faͤhig waͤre, in allſeitiger Vollendung diejenige Ma¬ ſchine zu finden, zu der der menſchliche Koͤrper angelegt iſt, und anzugeben, wie dieſe Ma¬ ſchine allmaͤhlig, alſo daß jeder Schritt in der einzig moͤglichen richtigen Folge geſchaͤhe, durch jeden alle kuͤnftigen vorbereitet, und erleichtert, und dabei die Geſundheit, und Schoͤnheit des Koͤrpers, und die Kraft des Geiſtes nicht nur nicht gefaͤhrdet, ſondern ſogar geſtaͤrkt und erhoͤht wuͤrde, wie, ſage ich, auf dieſe Weiſe dieſe Maſchine aus jedem geſunden menſchlichen Koͤrper entwikelt werden koͤnne. Die Unerla߬ lichkeit dieſes Beſtandtheils fuͤr eine Erziehung, die den ganzen Menſchen zu bilden verſpricht, und die beſonders fuͤr eine Nation ſich be¬ ſtimmt, welche ihre Selbſtſtaͤndigkeit, wieder her¬ ſtellen, und fernerhin erhalten ſoll, faͤllt ohne weitere Erinnerung in die Augen. Was fuͤr naͤhere Beſtimmung unſers Be¬ griffs von deutſcher National-Erziehung noch ferner zu ſagen iſt, behalten wir vor der naͤchſt¬ kuͤnftigen Rede.

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Zitationshilfe: Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/316>, abgerufen am 19.04.2024.