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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
stellen des Uebergreifens beider Scheerblätter möglich ist. Die Nabe des
oberen Scheerblattes legt sich fest gegen das benachbarte Lager, während
die untere Welle durch die Nabe des nicht sichtbaren Antriebsrades, welche
sich fest gegen das linksseitige Lager stützt, nach links gezogen wird, um
die Scheerblattränder in sicherer gegenseitiger Fühlung zu halten. Auf der
oberen Welle sitzt ein ebenso grosses Stirnrad wie auf der unteren, beide
Räder greifen in einander und werden durch ein, auf der unteren Welle
sitzendes, grösseres Stirnrad von dem im Vordergrunde sichtbaren Vorgelege
aus betrieben. In der Gabelung des Gestelles befindet sich eine einstell-
bare Leiste, welche die Breite des abzuschneidenden Blechstreifens begrenzt.



IV. Arbeitsbedarf.

Für die Vorausbestimmung des Arbeitsverbrauchs der Scheeren finden
sich kaum andere Anhalte, als die im allgemeinen für spanabhebende
Maschinen angegebenen: es ist der Arbeitsaufwand zur Ueberwindung der
Schnittwiderstände und der zu den Reibungswiderständen gehörige zu be-
rechnen und dann beide zusammen zu zählen.

Ueber den Arbeitsbedarf der Durchschnitte hat E. Hartig Versuche
angestellt1) und aus den Ergebnissen die Gleichung abgeleitet:
N = N0 + 3,71 · F · a . . . . . . . (119)
in welcher N das Gesammt-Arbeitserforderniss in Pferdekräften, N0 dasjenige
für den Leergang, F die stündlich erzeugte Schnittfläche in qmm und a
eine Werthziffer bedeutet, welche für Eisenblech, bei d = 4 bis 55 mm
Lochweite
a = 0,25 + 0,0145 · d . . . . . . . (120)
betragen soll.

Es ist demnach2)

[Tabelle]

1) Versuche über Leistung u. Arbeitsverbrauch d. Werkzeugmaschinen, Leipzig 1873.
2) Karmarsch-Hartig, Handb. d. mech. Techn. 5. Aufl. Bd. 1, S. 260, Hannov. 1875.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
stellen des Uebergreifens beider Scheerblätter möglich ist. Die Nabe des
oberen Scheerblattes legt sich fest gegen das benachbarte Lager, während
die untere Welle durch die Nabe des nicht sichtbaren Antriebsrades, welche
sich fest gegen das linksseitige Lager stützt, nach links gezogen wird, um
die Scheerblattränder in sicherer gegenseitiger Fühlung zu halten. Auf der
oberen Welle sitzt ein ebenso grosses Stirnrad wie auf der unteren, beide
Räder greifen in einander und werden durch ein, auf der unteren Welle
sitzendes, grösseres Stirnrad von dem im Vordergrunde sichtbaren Vorgelege
aus betrieben. In der Gabelung des Gestelles befindet sich eine einstell-
bare Leiste, welche die Breite des abzuschneidenden Blechstreifens begrenzt.



IV. Arbeitsbedarf.

Für die Vorausbestimmung des Arbeitsverbrauchs der Scheeren finden
sich kaum andere Anhalte, als die im allgemeinen für spanabhebende
Maschinen angegebenen: es ist der Arbeitsaufwand zur Ueberwindung der
Schnittwiderstände und der zu den Reibungswiderständen gehörige zu be-
rechnen und dann beide zusammen zu zählen.

Ueber den Arbeitsbedarf der Durchschnitte hat E. Hartig Versuche
angestellt1) und aus den Ergebnissen die Gleichung abgeleitet:
N = N0 + 3,71 · F · α . . . . . . . (119)
in welcher N das Gesammt-Arbeitserforderniss in Pferdekräften, N0 dasjenige
für den Leergang, F die stündlich erzeugte Schnittfläche in qmm und a
eine Werthziffer bedeutet, welche für Eisenblech, bei d = 4 bis 55 mm
Lochweite
a = 0,25 + 0,0145 · d . . . . . . . (120)
betragen soll.

Es ist demnach2)

[Tabelle]

1) Versuche über Leistung u. Arbeitsverbrauch d. Werkzeugmaschinen, Leipzig 1873.
2) Karmarsch-Hartig, Handb. d. mech. Techn. 5. Aufl. Bd. 1, S. 260, Hannov. 1875.
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[538/0556] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. stellen des Uebergreifens beider Scheerblätter möglich ist. Die Nabe des oberen Scheerblattes legt sich fest gegen das benachbarte Lager, während die untere Welle durch die Nabe des nicht sichtbaren Antriebsrades, welche sich fest gegen das linksseitige Lager stützt, nach links gezogen wird, um die Scheerblattränder in sicherer gegenseitiger Fühlung zu halten. Auf der oberen Welle sitzt ein ebenso grosses Stirnrad wie auf der unteren, beide Räder greifen in einander und werden durch ein, auf der unteren Welle sitzendes, grösseres Stirnrad von dem im Vordergrunde sichtbaren Vorgelege aus betrieben. In der Gabelung des Gestelles befindet sich eine einstell- bare Leiste, welche die Breite des abzuschneidenden Blechstreifens begrenzt. IV. Arbeitsbedarf. Für die Vorausbestimmung des Arbeitsverbrauchs der Scheeren finden sich kaum andere Anhalte, als die im allgemeinen für spanabhebende Maschinen angegebenen: es ist der Arbeitsaufwand zur Ueberwindung der Schnittwiderstände und der zu den Reibungswiderständen gehörige zu be- rechnen und dann beide zusammen zu zählen. Ueber den Arbeitsbedarf der Durchschnitte hat E. Hartig Versuche angestellt 1) und aus den Ergebnissen die Gleichung abgeleitet: N = N0 + 3,71 · F · α . . . . . . . (119) in welcher N das Gesammt-Arbeitserforderniss in Pferdekräften, N0 dasjenige für den Leergang, F die stündlich erzeugte Schnittfläche in qmm und a eine Werthziffer bedeutet, welche für Eisenblech, bei d = 4 bis 55 mm Lochweite a = 0,25 + 0,0145 · d . . . . . . . (120) betragen soll. Es ist demnach 2) 1) Versuche über Leistung u. Arbeitsverbrauch d. Werkzeugmaschinen, Leipzig 1873. 2) Karmarsch-Hartig, Handb. d. mech. Techn. 5. Aufl. Bd. 1, S. 260, Hannov. 1875.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/556>, abgerufen am 29.03.2024.