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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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Augustus.
[Spaltenumbruch] cher Zeit den Saamen zur Zeitigung
nicht recht empfahen kan, solche Geylheit
des Bocks aber nur ein Abusus zu nen-
nen, weil es ohne Frucht und Nutzen ab-
gehet: Aus dieser Geylheit lässet sich der
Bock unbedachtsam auffs Blatt lo-
cken.

Der Hase.

Ob wohl der Hase in Feldern sich
nehren muß, machet er dannoch sein La-
ger bey grosser Hitze gegen die Mitternacht-
Seite in frischer Erde zur Kühlung,
oder, wann nach der Ernde zur Winter-
Saat gepflüget worden ist, in frischen
Furchen, nehret sich von Haber.

Der Wolff.

Weiln vorjetzo der Wolff sich schon
stärcker befindet, und die Nacht sehr kurtz,
das Vieh aber die meiste Zeit zur Wey-
de und Huthung in die Wälder getrie-
ben wird, indem das Geträyde noch im
Feld stehet, so ergreiffet er manchen Raub
durch die favorablen Büsche und Gele-
genheit, das Vieh plötzlich zu überfal-
len, meistens von hinten ins Euter oder
Hoden.

Der Fuchs.

Nunmehro vergehen den jungen
Füchsen die wollichten Haare, und wäch-
set ihnen ein röthlicht haarichter junger
Peltz, sie lernen nunmehro selbsten das
Mausen, junge Hasen, und die späthe
junge Lerchen, Mäuse, Frösche und Kä-
fer, zu bespringen und zu erhaschen, wo-
von sie besser zunehmen.

Der Dachs.

Die jungen Dächse werden nunmeh-
ro immer kühner und stärcker, auch füh-
ren die Alten solche nach Kühfladen und
Gewürm, wo nichts anders vorhanden,
und suchen ihre beste Nahrung hierin-
nen. Die alten aber machen ihren Bau
gern gegen die Sommer-Seit, wann sie
solchen nöthig haben.

Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.

Von diesen Raub-Thieren ist bereits
in der Eigenschafft das nöthige errinnert,
und nichts zu remarquiren übrig, als daß,
wann ihre Bälge gut, sie zu fangen, bey
deren Vermehrung aber sie lieber zu ver-
tilgen seyn.

[Spaltenumbruch]
Vom Feder-Wildpräth.
Das Wald-Geflügel.
Der Auer-Hahn.

Wann die jungen Auer-Hühner in
etwas weiter lauffen können, werden sie
von der Alten nach der Nahrung allent-
halben, da es sicher zu vermuthen, fleis-
sig herumb geführet.

Der Birck-Hahn.

Es werden zwar jetzo die jungen
Birck-Hühnlein fleißig aufferzogen, al-
lein meistens von schädlichen Raub-Thie-
ren vertilget.

Das Hasel-Huhn.

Jhre Nahrung ist Krammet-Bee-
re, Bromm-Beere, Ebrisch-Beere,
Holunder und Stein-Klee.

Die Wald-Schnepffe.

Nunmehro nehmen die Schnepffen
schon besser zu, weil bessere Nahrung
vorhanden, wiewohlen sie noch nicht
wiederumb zu uns gekommen.

Von wilden Tauben.

Jetzo sind die wilden Tauben, alte
und junge, trefflich feist, und, wegen
unterschiedlicher Feld-Früchte, gut und
wohl geschmackt, und fliegen hauffen-
weise nach kleinen Gewässern, so salni-
tri
sch sind.

Von Krammets-Vögeln.

Nunmehro fangen schon nach Bar-
tholomaei
die Vögel an ihren Zug zu hal-
ten, und suchet die Schnärre auf den
Wiesen Würmer, die Drosseln streichen
schon häuffiger herumb nach denen E-
brisch- und Preussel-Beeren, die Amsel
nehret sich auch, so gut sie kan.

Vom Feld-Beflügel.
Der Trappe.

So lange das Geträyde im Felde
stehet, ernehren sich die Trappen, alt
und jung, trefflich wohl, nehmen zu,
und werden feiste, da sind sie am delica-
test
en zu genüssen, aber auf den flachen
Feldern schwehrlich zu bekommen.

Der Phasian.

Nunmehro führen die alten Phasia-
n
en ihre Jungen, welche schon besser fort-

kommen
C c c

Auguſtus.
[Spaltenumbruch] cher Zeit den Saamen zur Zeitigung
nicht recht empfahen kan, ſolche Geylheit
des Bocks aber nur ein Abuſus zu nen-
nen, weil es ohne Frucht und Nutzen ab-
gehet: Aus dieſer Geylheit laͤſſet ſich der
Bock unbedachtſam auffs Blatt lo-
cken.

Der Haſe.

Ob wohl der Haſe in Feldern ſich
nehren muß, machet er dannoch ſein La-
ger bey groſſer Hitze gegẽ die Mitternacht-
Seite in friſcher Erde zur Kuͤhlung,
oder, wann nach der Ernde zur Winter-
Saat gepfluͤget worden iſt, in friſchen
Furchen, nehret ſich von Haber.

Der Wolff.

Weiln vorjetzo der Wolff ſich ſchon
ſtaͤrcker befindet, und die Nacht ſehr kurtz,
das Vieh aber die meiſte Zeit zur Wey-
de und Huthung in die Waͤlder getrie-
ben wird, indem das Getraͤyde noch im
Feld ſtehet, ſo ergreiffet er manchen Raub
durch die favorablen Buͤſche und Gele-
genheit, das Vieh ploͤtzlich zu uͤberfal-
len, meiſtens von hinten ins Euter oder
Hoden.

Der Fuchs.

Nunmehro vergehen den jungen
Fuͤchſen die wollichten Haare, und waͤch-
ſet ihnen ein roͤthlicht haarichter junger
Peltz, ſie lernen nunmehro ſelbſten das
Mauſen, junge Haſen, und die ſpaͤthe
junge Lerchen, Maͤuſe, Froͤſche und Kaͤ-
fer, zu beſpringen und zu erhaſchen, wo-
von ſie beſſer zunehmen.

Der Dachs.

Die jungen Daͤchſe werden nunmeh-
ro immer kuͤhner und ſtaͤrcker, auch fuͤh-
ren die Alten ſolche nach Kuͤhfladen und
Gewuͤrm, wo nichts anders vorhanden,
und ſuchen ihre beſte Nahrung hierin-
nen. Die alten aber machen ihren Bau
gern gegen die Sommer-Seit, wann ſie
ſolchen noͤthig haben.

Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.

Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits
in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,
und nichts zu remarquiren uͤbrig, als daß,
wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fangen, bey
deren Vermehrung aber ſie lieber zu ver-
tilgen ſeyn.

[Spaltenumbruch]
Vom Feder-Wildpraͤth.
Das Wald-Gefluͤgel.
Der Auer-Hahn.

Wann die jungen Auer-Huͤhner in
etwas weiter lauffen koͤnnen, werden ſie
von der Alten nach der Nahrung allent-
halben, da es ſicher zu vermuthen, fleiſ-
ſig herumb gefuͤhret.

Der Birck-Hahn.

Es werden zwar jetzo die jungen
Birck-Huͤhnlein fleißig aufferzogen, al-
lein meiſtens von ſchaͤdlichen Raub-Thie-
ren vertilget.

Das Haſel-Huhn.

Jhre Nahrung iſt Krammet-Bee-
re, Bromm-Beere, Ebriſch-Beere,
Holunder und Stein-Klee.

Die Wald-Schnepffe.

Nunmehro nehmen die Schnepffen
ſchon beſſer zu, weil beſſere Nahrung
vorhanden, wiewohlen ſie noch nicht
wiederumb zu uns gekommen.

Von wilden Tauben.

Jetzo ſind die wilden Tauben, alte
und junge, trefflich feiſt, und, wegen
unterſchiedlicher Feld-Fruͤchte, gut und
wohl geſchmackt, und fliegen hauffen-
weiſe nach kleinen Gewaͤſſern, ſo ſalni-
tri
ſch ſind.

Von Krammets-Voͤgeln.

Nunmehro fangen ſchon nach Bar-
tholomæi
die Voͤgel an ihren Zug zu hal-
ten, und ſuchet die Schnaͤrre auf den
Wieſen Wuͤrmer, die Droſſeln ſtreichen
ſchon haͤuffiger herumb nach denen E-
briſch- und Preuſſel-Beeren, die Amſel
nehret ſich auch, ſo gut ſie kan.

Vom Feld-Befluͤgel.
Der Trappe.

So lange das Getraͤyde im Felde
ſtehet, ernehren ſich die Trappen, alt
und jung, trefflich wohl, nehmen zu,
und werden feiſte, da ſind ſie am delica-
teſt
en zu genuͤſſen, aber auf den flachen
Feldern ſchwehrlich zu bekommen.

Der Phaſian.

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n
en ihre Jungen, welche ſchon beſſer fort-

kommen
C c c
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[385/0559] Auguſtus. cher Zeit den Saamen zur Zeitigung nicht recht empfahen kan, ſolche Geylheit des Bocks aber nur ein Abuſus zu nen- nen, weil es ohne Frucht und Nutzen ab- gehet: Aus dieſer Geylheit laͤſſet ſich der Bock unbedachtſam auffs Blatt lo- cken. Der Haſe. Ob wohl der Haſe in Feldern ſich nehren muß, machet er dannoch ſein La- ger bey groſſer Hitze gegẽ die Mitternacht- Seite in friſcher Erde zur Kuͤhlung, oder, wann nach der Ernde zur Winter- Saat gepfluͤget worden iſt, in friſchen Furchen, nehret ſich von Haber. Der Wolff. Weiln vorjetzo der Wolff ſich ſchon ſtaͤrcker befindet, und die Nacht ſehr kurtz, das Vieh aber die meiſte Zeit zur Wey- de und Huthung in die Waͤlder getrie- ben wird, indem das Getraͤyde noch im Feld ſtehet, ſo ergreiffet er manchen Raub durch die favorablen Buͤſche und Gele- genheit, das Vieh ploͤtzlich zu uͤberfal- len, meiſtens von hinten ins Euter oder Hoden. Der Fuchs. Nunmehro vergehen den jungen Fuͤchſen die wollichten Haare, und waͤch- ſet ihnen ein roͤthlicht haarichter junger Peltz, ſie lernen nunmehro ſelbſten das Mauſen, junge Haſen, und die ſpaͤthe junge Lerchen, Maͤuſe, Froͤſche und Kaͤ- fer, zu beſpringen und zu erhaſchen, wo- von ſie beſſer zunehmen. Der Dachs. Die jungen Daͤchſe werden nunmeh- ro immer kuͤhner und ſtaͤrcker, auch fuͤh- ren die Alten ſolche nach Kuͤhfladen und Gewuͤrm, wo nichts anders vorhanden, und ſuchen ihre beſte Nahrung hierin- nen. Die alten aber machen ihren Bau gern gegen die Sommer-Seit, wann ſie ſolchen noͤthig haben. Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert, und nichts zu remarquiren uͤbrig, als daß, wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fangen, bey deren Vermehrung aber ſie lieber zu ver- tilgen ſeyn. Vom Feder-Wildpraͤth. Das Wald-Gefluͤgel. Der Auer-Hahn. Wann die jungen Auer-Huͤhner in etwas weiter lauffen koͤnnen, werden ſie von der Alten nach der Nahrung allent- halben, da es ſicher zu vermuthen, fleiſ- ſig herumb gefuͤhret. Der Birck-Hahn. Es werden zwar jetzo die jungen Birck-Huͤhnlein fleißig aufferzogen, al- lein meiſtens von ſchaͤdlichen Raub-Thie- ren vertilget. Das Haſel-Huhn. Jhre Nahrung iſt Krammet-Bee- re, Bromm-Beere, Ebriſch-Beere, Holunder und Stein-Klee. Die Wald-Schnepffe. Nunmehro nehmen die Schnepffen ſchon beſſer zu, weil beſſere Nahrung vorhanden, wiewohlen ſie noch nicht wiederumb zu uns gekommen. Von wilden Tauben. Jetzo ſind die wilden Tauben, alte und junge, trefflich feiſt, und, wegen unterſchiedlicher Feld-Fruͤchte, gut und wohl geſchmackt, und fliegen hauffen- weiſe nach kleinen Gewaͤſſern, ſo ſalni- triſch ſind. Von Krammets-Voͤgeln. Nunmehro fangen ſchon nach Bar- tholomæi die Voͤgel an ihren Zug zu hal- ten, und ſuchet die Schnaͤrre auf den Wieſen Wuͤrmer, die Droſſeln ſtreichen ſchon haͤuffiger herumb nach denen E- briſch- und Preuſſel-Beeren, die Amſel nehret ſich auch, ſo gut ſie kan. Vom Feld-Befluͤgel. Der Trappe. So lange das Getraͤyde im Felde ſtehet, ernehren ſich die Trappen, alt und jung, trefflich wohl, nehmen zu, und werden feiſte, da ſind ſie am delica- teſten zu genuͤſſen, aber auf den flachen Feldern ſchwehrlich zu bekommen. Der Phaſian. Nunmehro fuͤhren die alten Phaſia- nen ihre Jungen, welche ſchon beſſer fort- kommen C c c

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/559>, abgerufen am 29.03.2024.