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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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Anhang unterschiedener nützlicher
[Spaltenumbruch] und er solchemnach nicht vor einen leicht-
fertiger Weise Processirenden in dieser
Instanz mag gehalten werden. Endlich
ist auf die zuletzt eingelauffene Interven-
tion
bey so gestalten Sachen nicht nöthig
gewesen, vorjetzo einige Absicht in sen-
tentionando
zu nehmen. Diese Ursa-
chen haben uns also, wie folget, zu ur-
theilen bewogen.

Das Urtheil.

Jn Sachen des Fürstlichen M. Fi-
scalis, Supplicant
en und Klägers an ei-
nem, entgegen und wider Obrist-Lieu-
tenant
J. von M. Supplicaten, Beklag-
ten und respective Intervenienten, wie
auch den Fürstl. Mecklenburgischen Pro-
curatorem Camerae, Intervenienten
am
andern und dritten Theile, erkennen V.
G. G. wir F. W. Hertzog zu M. auf vor-
[Spaltenumbruch] gehabten Rath auswärtiger Rechtsge-
lehrten, vor Recht:

Nunmehro aus denen Acten so viel
zu befinden, daß Supplicat und Beklag-
ter sich des in der ohnweit B. belegenen
grossen Herrn-Holtzung befindlichen wei-
chen Holtzes gäntzlich zu enthalten, und
das in währendem Streit wider sie er-
gangene Poenal-Mandat daraus erweiß-
lich gehauene Holtz zu restituiren und zu
erstatten; Nicht weniger die nach Anwei-
sung der Num. Act. 32. und 59. befindli-
che Citationen verwirckte 800. Thaler
fiscalische Geld-Busse, bey Vermeidung
der Execution zu erlegen schuldig, und
dazu zu condemniren und zu vertheilen
sey; Als wir dann hiermit denselben da-
zu condemniren und vertheilen, die in die-
ser Instanz aufgewandte Unkosten aber
aus bewegenden Ursachen compensiren
und auffheben. V. R. W.

BRVNNEMANNI
Consilium CIII.
Jnhalt.
Wem der Vermuthung nach das Eigenthum eines streitigen Waldes zustän-
dig sey?
[Spaltenumbruch]

ES hat der Wohlwürdige, Hoch-E-
delgebohrne, Veste und Hochbe-
nahmte Herr Maximilianus von Schlie-
ben, Commendator zu Lützen und Thum-
Dechant zu Brandenburg etc. einige
Streit-Sache mit denen Herrn von
Schencken und Herrn Hanß Fridrich
von Thümen, in puncto einer Heyden,
darinnen mein Bedencken begehret wor-
den. Nachdem ich nun die Acta perlu-
strir
et, so befinde ich, daß der künfftige
Herr Urthelsfasser auf drey Puncte sei-
ne Gedancken unvorgreifflich richten wer-
de: (1) was eigentlich die Haupt-Frage
sey; (2) Die Art der Klage, die angestellt
werden soll; (3) Welches Theil den besten
Beweiß geführet, und wie doch zu ur-
theilen.

Die erste Frage betreffend, wird,
weiß nicht, aus was für Bedencken, der
Status Controversiae anders von denen
Herrn von Schencken, als von dem
Herrn Commendatore formiret; Mei-
nes Erachtens kan man den Statum aus
dem Abschiede, so den 22. Nov. anno 1648.
datir
et, leicht nehmen, nehmlich diß ist die
Frage, wie und welcher Gestalt Caspar
[Spaltenumbruch] von Bettin die streitige Heyde im Be-
sitz gehabt, ob ers als Sr. Chur-Fürstl.
Durchl. Lehnmann, oder als derer Herren
von Schencken Subvasalle possediret, dem
dann die Frage des nutzbahren oder O-
ber-Eigenthums anhänget.

Die Art derer Klage betreffend, so
vermeynen die Herren Schencken, es sey
Rei vindicatio: Aber solches will sich hier
nicht behaupten lassen; Denn bey dersel-
ben sucht der Kläger etwas von dem Be-
sitzer, aber hier ist kein Besitzer, und al-
so kan auch nichts von ihm gebethen wer-
den, sondern die Possess ist von dem Se-
renissimo seqvestrirt;
Bey der Rei vin-
dication
wird dem Kläger nur der Be-
weiß zuerkant, allhier aber beyden Thei-
len, derhalben ohne Zweiffel diese Klage
vor die Rei vindication nicht gehalten
werden kan; Sondern weil in dem Pro-
ceß wegen der streitigen Grentzen und
dem Interdicto uti possidetis beyden
Theilen pfleget der Beweiß auferlegt zu
werden, so ist des Herrn Commendato-
ris
Meynung den Rechten ähnlicher, wel-
cher dafür hält, es sey eine vermischte
Klage wegen Regulirung der Grentzen,

oder

Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch] und er ſolchemnach nicht vor einen leicht-
fertiger Weiſe Procesſirenden in dieſer
Inſtanz mag gehalten werden. Endlich
iſt auf die zuletzt eingelauffene Interven-
tion
bey ſo geſtalten Sachen nicht noͤthig
geweſen, vorjetzo einige Abſicht in ſen-
tentionando
zu nehmen. Dieſe Urſa-
chen haben uns alſo, wie folget, zu ur-
theilen bewogen.

Das Urtheil.

Jn Sachen des Fuͤrſtlichen M. Fi-
ſcalis, Supplicant
en und Klaͤgers an ei-
nem, entgegen und wider Obriſt-Lieu-
tenant
J. von M. Supplicaten, Beklag-
ten und reſpective Intervenienten, wie
auch den Fuͤrſtl. Mecklenburgiſchen Pro-
curatorem Cameræ, Intervenienten
am
andern und dritten Theile, erkennen V.
G. G. wir F. W. Hertzog zu M. auf vor-
[Spaltenumbruch] gehabten Rath auswaͤrtiger Rechtsge-
lehrten, vor Recht:

Nunmehro aus denen Acten ſo viel
zu befinden, daß Supplicat und Beklag-
ter ſich des in der ohnweit B. belegenen
groſſen Herrn-Holtzung befindlichen wei-
chen Holtzes gaͤntzlich zu enthalten, und
das in waͤhrendem Streit wider ſie er-
gangene Poenal-Mandat daraus erweiß-
lich gehauene Holtz zu reſtituiren und zu
erſtatten; Nicht weniger die nach Anwei-
ſung der Num. Act. 32. und 59. befindli-
che Citationen verwirckte 800. Thaler
fiſcaliſche Geld-Buſſe, bey Vermeidung
der Execution zu erlegen ſchuldig, und
dazu zu condemniren und zu vertheilen
ſey; Als wir dann hiermit denſelben da-
zu condemniren und vertheilen, die in die-
ſer Inſtanz aufgewandte Unkoſten aber
aus bewegenden Urſachen compenſiren
und auffheben. V. R. W.

BRVNNEMANNI
Conſilium CIII.
Jnhalt.
Wem der Vermuthung nach das Eigenthum eines ſtreitigen Waldes zuſtaͤn-
dig ſey?
[Spaltenumbruch]

ES hat der Wohlwuͤrdige, Hoch-E-
delgebohrne, Veſte und Hochbe-
nahmte Herr Maximilianus von Schlie-
ben, Commendator zu Luͤtzen und Thum-
Dechant zu Brandenburg etc. einige
Streit-Sache mit denen Herrn von
Schencken und Herrn Hanß Fridrich
von Thuͤmen, in puncto einer Heyden,
darinnen mein Bedencken begehret wor-
den. Nachdem ich nun die Acta perlu-
ſtrir
et, ſo befinde ich, daß der kuͤnfftige
Herr Urthelsfaſſer auf drey Puncte ſei-
ne Gedancken unvorgreifflich richten wer-
de: (1) was eigentlich die Haupt-Frage
ſey; (2) Die Art der Klage, die angeſtellt
werden ſoll; (3) Welches Theil den beſten
Beweiß gefuͤhret, und wie doch zu ur-
theilen.

Die erſte Frage betreffend, wird,
weiß nicht, aus was fuͤr Bedencken, der
Status Controverſiæ anders von denen
Herrn von Schencken, als von dem
Herrn Commendatore formiret; Mei-
nes Erachtens kan man den Statum aus
dem Abſchiede, ſo den 22. Nov. anno 1648.
datir
et, leicht nehmen, nehmlich diß iſt die
Frage, wie und welcher Geſtalt Caſpar
[Spaltenumbruch] von Bettin die ſtreitige Heyde im Be-
ſitz gehabt, ob ers als Sr. Chur-Fuͤrſtl.
Durchl. Lehnmañ, oder als derer Herren
von Schencken Subvaſalle poſſediret, dem
dann die Frage des nutzbahren oder O-
ber-Eigenthums anhaͤnget.

Die Art derer Klage betreffend, ſo
vermeynen die Herren Schencken, es ſey
Rei vindicatio: Aber ſolches will ſich hier
nicht behaupten laſſen; Denn bey derſel-
ben ſucht der Klaͤger etwas von dem Be-
ſitzer, aber hier iſt kein Beſitzer, und al-
ſo kan auch nichts von ihm gebethen wer-
den, ſondern die Poſſeſſ iſt von dem Se-
reniſſimo ſeqveſtrirt;
Bey der Rei vin-
dication
wird dem Klaͤger nur der Be-
weiß zuerkant, allhier aber beyden Thei-
len, derhalben ohne Zweiffel dieſe Klage
vor die Rei vindication nicht gehalten
werden kan; Sondern weil in dem Pro-
ceß wegen der ſtreitigen Grentzen und
dem Interdicto uti poſſidetis beyden
Theilen pfleget der Beweiß auferlegt zu
werden, ſo iſt des Herrn Commendato-
ris
Meynung den Rechten aͤhnlicher, wel-
cher dafuͤr haͤlt, es ſey eine vermiſchte
Klage wegen Regulirung der Grentzen,

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[44/0618] Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher und er ſolchemnach nicht vor einen leicht- fertiger Weiſe Procesſirenden in dieſer Inſtanz mag gehalten werden. Endlich iſt auf die zuletzt eingelauffene Interven- tion bey ſo geſtalten Sachen nicht noͤthig geweſen, vorjetzo einige Abſicht in ſen- tentionando zu nehmen. Dieſe Urſa- chen haben uns alſo, wie folget, zu ur- theilen bewogen. Das Urtheil. Jn Sachen des Fuͤrſtlichen M. Fi- ſcalis, Supplicanten und Klaͤgers an ei- nem, entgegen und wider Obriſt-Lieu- tenant J. von M. Supplicaten, Beklag- ten und reſpective Intervenienten, wie auch den Fuͤrſtl. Mecklenburgiſchen Pro- curatorem Cameræ, Intervenienten am andern und dritten Theile, erkennen V. G. G. wir F. W. Hertzog zu M. auf vor- gehabten Rath auswaͤrtiger Rechtsge- lehrten, vor Recht: Nunmehro aus denen Acten ſo viel zu befinden, daß Supplicat und Beklag- ter ſich des in der ohnweit B. belegenen groſſen Herrn-Holtzung befindlichen wei- chen Holtzes gaͤntzlich zu enthalten, und das in waͤhrendem Streit wider ſie er- gangene Poenal-Mandat daraus erweiß- lich gehauene Holtz zu reſtituiren und zu erſtatten; Nicht weniger die nach Anwei- ſung der Num. Act. 32. und 59. befindli- che Citationen verwirckte 800. Thaler fiſcaliſche Geld-Buſſe, bey Vermeidung der Execution zu erlegen ſchuldig, und dazu zu condemniren und zu vertheilen ſey; Als wir dann hiermit denſelben da- zu condemniren und vertheilen, die in die- ſer Inſtanz aufgewandte Unkoſten aber aus bewegenden Urſachen compenſiren und auffheben. V. R. W. BRVNNEMANNI Conſilium CIII. Jnhalt. Wem der Vermuthung nach das Eigenthum eines ſtreitigen Waldes zuſtaͤn- dig ſey? ES hat der Wohlwuͤrdige, Hoch-E- delgebohrne, Veſte und Hochbe- nahmte Herr Maximilianus von Schlie- ben, Commendator zu Luͤtzen und Thum- Dechant zu Brandenburg etc. einige Streit-Sache mit denen Herrn von Schencken und Herrn Hanß Fridrich von Thuͤmen, in puncto einer Heyden, darinnen mein Bedencken begehret wor- den. Nachdem ich nun die Acta perlu- ſtriret, ſo befinde ich, daß der kuͤnfftige Herr Urthelsfaſſer auf drey Puncte ſei- ne Gedancken unvorgreifflich richten wer- de: (1) was eigentlich die Haupt-Frage ſey; (2) Die Art der Klage, die angeſtellt werden ſoll; (3) Welches Theil den beſten Beweiß gefuͤhret, und wie doch zu ur- theilen. Die erſte Frage betreffend, wird, weiß nicht, aus was fuͤr Bedencken, der Status Controverſiæ anders von denen Herrn von Schencken, als von dem Herrn Commendatore formiret; Mei- nes Erachtens kan man den Statum aus dem Abſchiede, ſo den 22. Nov. anno 1648. datiret, leicht nehmen, nehmlich diß iſt die Frage, wie und welcher Geſtalt Caſpar von Bettin die ſtreitige Heyde im Be- ſitz gehabt, ob ers als Sr. Chur-Fuͤrſtl. Durchl. Lehnmañ, oder als derer Herren von Schencken Subvaſalle poſſediret, dem dann die Frage des nutzbahren oder O- ber-Eigenthums anhaͤnget. Die Art derer Klage betreffend, ſo vermeynen die Herren Schencken, es ſey Rei vindicatio: Aber ſolches will ſich hier nicht behaupten laſſen; Denn bey derſel- ben ſucht der Klaͤger etwas von dem Be- ſitzer, aber hier iſt kein Beſitzer, und al- ſo kan auch nichts von ihm gebethen wer- den, ſondern die Poſſeſſ iſt von dem Se- reniſſimo ſeqveſtrirt; Bey der Rei vin- dication wird dem Klaͤger nur der Be- weiß zuerkant, allhier aber beyden Thei- len, derhalben ohne Zweiffel dieſe Klage vor die Rei vindication nicht gehalten werden kan; Sondern weil in dem Pro- ceß wegen der ſtreitigen Grentzen und dem Interdicto uti poſſidetis beyden Theilen pfleget der Beweiß auferlegt zu werden, ſo iſt des Herrn Commendato- ris Meynung den Rechten aͤhnlicher, wel- cher dafuͤr haͤlt, es ſey eine vermiſchte Klage wegen Regulirung der Grentzen, oder

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/618>, abgerufen am 28.03.2024.