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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Des Ersten Th 33. C. von einigen sichern Meteorol. Muthmassungen/
[Spaltenumbruch] Donner-Commotion die gelinder strei-
chende Lufft erregt.
Vom Julio.
1.
Bey dicker neblichter Lufft mit durch-
scheinender Sonne pflegt kein Wind zu
entstehen.
2.
Dürre kommt nicht nur bey hellem
Wetter, sondern auch bey vielen Wol-
cken, wenn viel Wind zugegen, und die
schweresten Wolcken sich anderwerts
durch grosse Platz-Regen auf einmahl
entladen. Das ist: Die Trockene an die-
ser oder jener Gegend rühret nicht eben
vom Abgang der Feuchtigkeiten in der
Atmosphaera, sondern auch von Zertrei-
bung der Wolcken durch Wind, und von
plötzlicher Ausschüttung durch grosse
Platz-Regen her.
3.
Nordliche Winde geben im Sommer
frisch, ja kalt Wetter, nach dem selbige mit
dicken und häuffigen Wolcken, auch mit
empfindlichen Winden vergesellschafftet
seyn.
4.
Die Schloossen sind ordinairement mit
Sturm-Winden vereiniget.
5.
Vor den Donnerwettern pflegt ins-
gemein entweder an eben dem Orte, wo
sie hernach hintreffen, grosse Hitze voran-
zugehen, oder wenn sie sich in der Nach-
barschafft eräussern, pflegt insgemein die
angrentzende Lufft sehr erhitzt zu werden.
6.
Der Hagel pflegt vornemlich in den
heissen Monaten des zu Ende gehenden
Frühlings biß zu Ende des Sommers
zu fallen.
Vom Augusto.
1.
So es auf ein Gewitter nicht kühler
wird, sondern die Hitze continuirt, hat
man ein neues Wetter zu befürchten. Je
weniger Regen bey einem Gewitter zu-
gegen, ie gewisser hat man sich eines an-
dern Wetters zu versehen. Wenn hin-
gegen bey einem Donner-Wetter viel Re-
gen vergesellschafftet ist, pflegt theils der
Donner zeitlich zu remittiren und auf-
zuhören, theils die Lufft kühler zu werden.
2.
Wenn sich die Atmosphaera in einem
Lande allein excessiv, oder auch an vielen
zu gleicher Zeit auf einmahl ausschüttet,
[Spaltenumbruch] so folgt gemeiniglich in andern Ländern,
oder forthin anhaltende Dürre.
3.
Wenn es heegeraucherigt aussiehet,
so pflegt insgemein grosse Hitze und Dür-
re zu folgen und eine gute Zeit anzu-
halten.
4.
Bevorstehendes schweres Sturm-
Donner- oder Hagel-Wetter in dicken
grossen Wolcken, bey sonst heiterer Lufft
verursacht vor sich her eine grosse ängst-
liche Hitze, am allermeisten, wenn es von
Sud oder Sud-West kommt.
5.
Westlicher Wind bringt alsdenn auch
helle Wetter oder Sonnenschein, wenn
vorher mit Wolcken oder Regen viel
Wind vergesellschafftet gewesen. Ostli-
cher Wind folgt auf Westlichen, wo mit
Westlichen Wolcken viel Wind gegangen.
6.
Die Westlichen und Nordlichen Win-
de sind in unsern Ländern die gemeinsten
und durablesten, und dauren auch am
längsten en suite.
7.
Wenn der Mond roth und düstrig
scheinet, so zeiget es insgemein eine grosse
Hitze und Dürre an.
8.
Wenn nach einer lange anhaltenden
Hitze im Sommer Winde kommen, und
dieselben continuiren einige Tage, so pflegt
insgemein Regen darauf zu folgen.
Vom September.
1.
Ein sehr heisser Sommer pflegt auch
insgemein einen warmen Herbst zu
machen.
2.
Wenn Land-Regen mit Ostlichem Win-
de kommen, so schlägt der Wind gerne
plötzlich auf West, oder Sud-West.
3.
Wenn sich die Herbst-Vogel zeitlich
einfinden, so pflegt insgemein ein kalter
Herbst zu kommen.
4.
Jn diesem Monat observirt man biß-
weilen, daß Donnerwetter mit kalten
Nord-Winden kommen, so vermuthlich
der vorgängigen durablen Hitze zuzu-
schreiben.
5.
Wenn die so genannten Sommer-Fä-
den
Des Erſten Th 33. C. von einigen ſichern Meteorol. Muthmaſſungen/
[Spaltenumbruch] Donner-Commotion die gelinder ſtrei-
chende Lufft erregt.
Vom Julio.
1.
Bey dicker neblichter Lufft mit durch-
ſcheinender Sonne pflegt kein Wind zu
entſtehen.
2.
Duͤrre kommt nicht nur bey hellem
Wetter, ſondern auch bey vielen Wol-
cken, wenn viel Wind zugegen, und die
ſchwereſten Wolcken ſich anderwerts
durch groſſe Platz-Regen auf einmahl
entladen. Das iſt: Die Trockene an die-
ſer oder jener Gegend ruͤhret nicht eben
vom Abgang der Feuchtigkeiten in der
Atmoſphæra, ſondern auch von Zertrei-
bung der Wolcken durch Wind, und von
ploͤtzlicher Ausſchuͤttung durch groſſe
Platz-Regen her.
3.
Nordliche Winde geben im Sommer
friſch, ja kalt Wetter, nach dem ſelbige mit
dicken und haͤuffigen Wolcken, auch mit
empfindlichen Winden vergeſellſchafftet
ſeyn.
4.
Die Schlooſſen ſind ordinairement mit
Sturm-Winden vereiniget.
5.
Vor den Donnerwettern pflegt ins-
gemein entweder an eben dem Orte, wo
ſie hernach hintreffen, groſſe Hitze voran-
zugehen, oder wenn ſie ſich in der Nach-
barſchafft eraͤuſſern, pflegt insgemein die
angrentzende Lufft ſehr erhitzt zu werden.
6.
Der Hagel pflegt vornemlich in den
heiſſen Monaten des zu Ende gehenden
Fruͤhlings biß zu Ende des Sommers
zu fallen.
Vom Auguſto.
1.
So es auf ein Gewitter nicht kuͤhler
wird, ſondern die Hitze continuirt, hat
man ein neues Wetter zu befuͤrchten. Je
weniger Regen bey einem Gewitter zu-
gegen, ie gewiſſer hat man ſich eines an-
dern Wetters zu verſehen. Wenn hin-
gegen bey einem Donner-Wetter viel Re-
gen vergeſellſchafftet iſt, pflegt theils der
Donner zeitlich zu remittiren und auf-
zuhoͤren, theils die Lufft kuͤhler zu werden.
2.
Wenn ſich die Atmoſphæra in einem
Lande allein exceſſiv, oder auch an vielen
zu gleicher Zeit auf einmahl ausſchuͤttet,
[Spaltenumbruch] ſo folgt gemeiniglich in andern Laͤndern,
oder forthin anhaltende Duͤrre.
3.
Wenn es heegeraucherigt ausſiehet,
ſo pflegt insgemein groſſe Hitze und Duͤr-
re zu folgen und eine gute Zeit anzu-
halten.
4.
Bevorſtehendes ſchweres Sturm-
Donner- oder Hagel-Wetter in dicken
groſſen Wolcken, bey ſonſt heiterer Lufft
verurſacht vor ſich her eine groſſe aͤngſt-
liche Hitze, am allermeiſten, wenn es von
Sud oder Sud-Weſt kommt.
5.
Weſtlicher Wind bringt alsdenn auch
helle Wetter oder Sonnenſchein, wenn
vorher mit Wolcken oder Regen viel
Wind vergeſellſchafftet geweſen. Oſtli-
cher Wind folgt auf Weſtlichen, wo mit
Weſtlichen Wolcken viel Wind gegangen.
6.
Die Weſtlichen und Nordlichen Win-
de ſind in unſern Laͤndern die gemeinſten
und durableſten, und dauren auch am
laͤngſten en ſuite.
7.
Wenn der Mond roth und duͤſtrig
ſcheinet, ſo zeiget es insgemein eine groſſe
Hitze und Duͤrre an.
8.
Wenn nach einer lange anhaltenden
Hitze im Sommer Winde kommen, und
dieſelben continuiren einige Tage, ſo pflegt
insgemein Regen darauf zu folgen.
Vom September.
1.
Ein ſehr heiſſer Sommer pflegt auch
insgemein einen warmen Herbſt zu
machen.
2.
Wenn Land-Regen mit Oſtlichem Win-
de kommen, ſo ſchlaͤgt der Wind gerne
ploͤtzlich auf Weſt, oder Sud-Weſt.
3.
Wenn ſich die Herbſt-Vogel zeitlich
einfinden, ſo pflegt insgemein ein kalter
Herbſt zu kommen.
4.
Jn dieſem Monat obſervirt man biß-
weilen, daß Donnerwetter mit kalten
Nord-Winden kommen, ſo vermuthlich
der vorgaͤngigen durablen Hitze zuzu-
ſchreiben.
5.
Wenn die ſo genannten Sommer-Faͤ-
den
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[54/0114] Des Erſten Th 33. C. von einigen ſichern Meteorol. Muthmaſſungen/ Donner-Commotion die gelinder ſtrei- chende Lufft erregt. Vom Julio. 1. Bey dicker neblichter Lufft mit durch- ſcheinender Sonne pflegt kein Wind zu entſtehen. 2. Duͤrre kommt nicht nur bey hellem Wetter, ſondern auch bey vielen Wol- cken, wenn viel Wind zugegen, und die ſchwereſten Wolcken ſich anderwerts durch groſſe Platz-Regen auf einmahl entladen. Das iſt: Die Trockene an die- ſer oder jener Gegend ruͤhret nicht eben vom Abgang der Feuchtigkeiten in der Atmoſphæra, ſondern auch von Zertrei- bung der Wolcken durch Wind, und von ploͤtzlicher Ausſchuͤttung durch groſſe Platz-Regen her. 3. Nordliche Winde geben im Sommer friſch, ja kalt Wetter, nach dem ſelbige mit dicken und haͤuffigen Wolcken, auch mit empfindlichen Winden vergeſellſchafftet ſeyn. 4. Die Schlooſſen ſind ordinairement mit Sturm-Winden vereiniget. 5. Vor den Donnerwettern pflegt ins- gemein entweder an eben dem Orte, wo ſie hernach hintreffen, groſſe Hitze voran- zugehen, oder wenn ſie ſich in der Nach- barſchafft eraͤuſſern, pflegt insgemein die angrentzende Lufft ſehr erhitzt zu werden. 6. Der Hagel pflegt vornemlich in den heiſſen Monaten des zu Ende gehenden Fruͤhlings biß zu Ende des Sommers zu fallen. Vom Auguſto. 1. So es auf ein Gewitter nicht kuͤhler wird, ſondern die Hitze continuirt, hat man ein neues Wetter zu befuͤrchten. Je weniger Regen bey einem Gewitter zu- gegen, ie gewiſſer hat man ſich eines an- dern Wetters zu verſehen. Wenn hin- gegen bey einem Donner-Wetter viel Re- gen vergeſellſchafftet iſt, pflegt theils der Donner zeitlich zu remittiren und auf- zuhoͤren, theils die Lufft kuͤhler zu werden. 2. Wenn ſich die Atmoſphæra in einem Lande allein exceſſiv, oder auch an vielen zu gleicher Zeit auf einmahl ausſchuͤttet, ſo folgt gemeiniglich in andern Laͤndern, oder forthin anhaltende Duͤrre. 3. Wenn es heegeraucherigt ausſiehet, ſo pflegt insgemein groſſe Hitze und Duͤr- re zu folgen und eine gute Zeit anzu- halten. 4. Bevorſtehendes ſchweres Sturm- Donner- oder Hagel-Wetter in dicken groſſen Wolcken, bey ſonſt heiterer Lufft verurſacht vor ſich her eine groſſe aͤngſt- liche Hitze, am allermeiſten, wenn es von Sud oder Sud-Weſt kommt. 5. Weſtlicher Wind bringt alsdenn auch helle Wetter oder Sonnenſchein, wenn vorher mit Wolcken oder Regen viel Wind vergeſellſchafftet geweſen. Oſtli- cher Wind folgt auf Weſtlichen, wo mit Weſtlichen Wolcken viel Wind gegangen. 6. Die Weſtlichen und Nordlichen Win- de ſind in unſern Laͤndern die gemeinſten und durableſten, und dauren auch am laͤngſten en ſuite. 7. Wenn der Mond roth und duͤſtrig ſcheinet, ſo zeiget es insgemein eine groſſe Hitze und Duͤrre an. 8. Wenn nach einer lange anhaltenden Hitze im Sommer Winde kommen, und dieſelben continuiren einige Tage, ſo pflegt insgemein Regen darauf zu folgen. Vom September. 1. Ein ſehr heiſſer Sommer pflegt auch insgemein einen warmen Herbſt zu machen. 2. Wenn Land-Regen mit Oſtlichem Win- de kommen, ſo ſchlaͤgt der Wind gerne ploͤtzlich auf Weſt, oder Sud-Weſt. 3. Wenn ſich die Herbſt-Vogel zeitlich einfinden, ſo pflegt insgemein ein kalter Herbſt zu kommen. 4. Jn dieſem Monat obſervirt man biß- weilen, daß Donnerwetter mit kalten Nord-Winden kommen, ſo vermuthlich der vorgaͤngigen durablen Hitze zuzu- ſchreiben. 5. Wenn die ſo genannten Sommer-Faͤ- den

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/114>, abgerufen am 28.03.2024.