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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] geschehen, die Höltzer und vorhandene
Mastung wohl in Augenschein genom-
men, und so viel mensch-möglich, ob die-
selbe für gantze, halbe, drittel oder vier-
tel Mast zu schätzen, und zu genüssen, nach
Eyd und Pflichten überschlagen, und dar-
auf der Schluß, wie starck ieder Ort Hol-
tzes, inclusive der zuläßigen Frey- und
Accidens-Schweine, zu fehmen, oder a-
ber überhaupt zu verhandeln sey, ge-
macht werden.

§. 5.

Wenn denn dasselbe also ob-
servi
rt und geschehen, kan die Verhand-
lung zur Hand genommen, und das nach
beschehener reiffen Uberlegung fest gesetz-
te Quantum aestimationis zuförderst den
Amts-Pachtern, alsdenn denen Interes-
sent
en der Gehöltzungen, und wer sonsten
zu der Erhandelung Belieben tragen
mögte, eröffnet, und bey einem angezün-
deten brennenden Lichte eines ieden Bot
erwartet werden; Gestalt denn zwar der-
jenige, der bey Ausgang des Lichtes das
meiste gebothen, gegen genungsame Cau-
tion
zu der Handlung der nächste, wenn
aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich-
mäßigem sich erklären, sind dieselben, ra-
tione
der führenden schweren Haußhal-
tung, nach Jnhalt der Pacht-Contracte,
dabey in Consideration zu ziehen, und
ohne erhebliche Ursache nicht abzuweisen,
noch zurück zu setzen; unsern Forst-Be-
dienten aber soll aus erheblichen und be-
wegenden Ursachen keine Mast-Pachtung
zugelassen seyn, noch verstattet werden.

§. 6.

Behalten wir dabey ausdrück-
lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung
der Mastung iedes Ortes also völlig und
beständig geschehen, die Dünge-Zeddul
gehöriger massen ad ratificandum vollzo-
gen, und zu unserer Fürstlichen Rent-
Cammer eingesendet, an dem Locario
keine Remissiones verstattet, gegeben und
passiret werden sollen, es wäre denn, daß
sich nach der Handlung solche Unglücks-
Fälle ereigneten, daß der Conductor ei-
nen so grossen Schaden augenscheinlich zei-
gen und darthun könte, der ihm uner-
träglich sey, gestalt auf solchem Fall dar-
über von unserer Fürstlichen Rent-Cam-
mer mit den Forst-Bedienten commu-
nici
ret, die Sache überleget, und denen
befindlichen Umständen nach die Billig-
keit darauf verfüget werden kan.

§. 7.

Als wir auch wahrgenommen,
daß bey den Mast-Verhandlungen theils
unsere Forst-auch Amts-Bediente sich
mehrerer Frey- oder Accidens-Schwei-
[Spaltenumbruch] ne, als die Bestall- oder Bewilligungen
vermögen, anmassen, und wir dannen-
hero wohl befugte Ursachen hätten, es
solcher wegen bey der Anno 1662. von un-
sers freundlich geliebten Herrn Bruders,
Herrn Hertzogs zu Braunschweig Lieb-
den, gemachten gnädigsten Verordnung,
und was wir solchem nach in den Jahren
1687. und 1688. aus bewegenden Ursa-
chen resolvirt, bewenden zu lassen, so sind
wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den
Forst-Bedienten, in Ansehung des zu ent-
richtenden Licents, diejenige Anzahl, die
von unsern beyden Ober-Forst- und Jä-
ger-Meistern im verwichenen 1688. Jahre
eingesendet worden, dermahlen, wiewohl
nach Proportion der befindlichen und er-
kentlichen Mastung, biß zu unser ander-
weiten Verordnung passiren mögen. Es
hat aber unsere Fürstliche Cammer so
wohl, als unser Ober-Forst- und Jäger-
Meister, auch Amts- und Forst-Bedien-
ten dahin zu sehen, daß solche Zahl keines
weges überschritten werde.

§. 8.

Damit auch die Conductores
der Mastung selbige nicht gar zu sehr ü-
bertreiben, und diejenigen, welche Schwei-
ne in die Mastung bringen, dadurch ver-
kürtzet werden, so sollen unsere Amts-
und Forst-Bedienten, wenn sie derglei-
chen verspühren, bemächtiget seyn, das
Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin-
den verrichten zu lassen, und davon an un-
sere Fürstliche Cammer zu fernerer Ver-
ordnung ohne Verzug pflichtmäßig zu
berichten.

Wie nun alles, was obstehet, unser
gnädigster Wille und Meynung, also wol-
len wir auch darüber feste und mit Nach-
druck gehalten haben, gestalt sich denn ein
ieder, welcher dabey interessirt ist, unter-
thänigst darnach zu achten. Hannover
den 18. Julii 1689.

Floß-Ordnung.

Von GOttes Gnaden wir Ernst
Augustus, Bischoff zu Oßnabrück, Her-
tzog zu Braunschweig und Lüneburg etc.
etc. Fügen hiermit männiglich in Gnaden
zu wissen, was gestalt wir unserm Com-
mun
en-Forst-Schreiber am Hartze und
lieben getreuen N. N. laut des ihm sub
dato
den 12. Maji A. 1680. ertheilten Privile-
gii
gnädigst concediret, auf dem Lein-
Strohm eine Brenn-Holtz-Flösse anzu-
legen, und das oben unweit der Leine er-
handelte Brenn-Holtz zum Behuf un-

serer

Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] geſchehen, die Hoͤltzer und vorhandene
Maſtung wohl in Augenſchein genom-
men, und ſo viel menſch-moͤglich, ob die-
ſelbe fuͤr gantze, halbe, drittel oder vier-
tel Maſt zu ſchaͤtzen, und zu genuͤſſen, nach
Eyd und Pflichten uͤberſchlagen, und dar-
auf der Schluß, wie ſtarck ieder Ort Hol-
tzes, incluſive der zulaͤßigen Frey- und
Accidens-Schweine, zu fehmen, oder a-
ber uͤberhaupt zu verhandeln ſey, ge-
macht werden.

§. 5.

Wenn denn daſſelbe alſo ob-
ſervi
rt und geſchehen, kan die Verhand-
lung zur Hand genommen, und das nach
beſchehener reiffen Uberlegung feſt geſetz-
te Quantum æſtimationis zufoͤrderſt den
Amts-Pachtern, alsdenn denen Intereſ-
ſent
en der Gehoͤltzungen, und wer ſonſten
zu der Erhandelung Belieben tragen
moͤgte, eroͤffnet, und bey einem angezuͤn-
deten brennenden Lichte eines ieden Bot
erwartet werden; Geſtalt denn zwar der-
jenige, der bey Ausgang des Lichtes das
meiſte gebothen, gegen genungſame Cau-
tion
zu der Handlung der naͤchſte, wenn
aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich-
maͤßigem ſich erklaͤren, ſind dieſelben, ra-
tione
der fuͤhrenden ſchweren Haußhal-
tung, nach Jnhalt der Pacht-Contracte,
dabey in Conſideration zu ziehen, und
ohne erhebliche Urſache nicht abzuweiſen,
noch zuruͤck zu ſetzen; unſern Forſt-Be-
dienten aber ſoll aus erheblichen und be-
wegenden Urſachen keine Maſt-Pachtung
zugelaſſen ſeyn, noch verſtattet werden.

§. 6.

Behalten wir dabey ausdruͤck-
lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung
der Maſtung iedes Ortes alſo voͤllig und
beſtaͤndig geſchehen, die Duͤnge-Zeddul
gehoͤriger maſſen ad ratificandum vollzo-
gen, und zu unſerer Fuͤrſtlichen Rent-
Cammer eingeſendet, an dem Locario
keine Remiſſiones verſtattet, gegeben und
paſſiret werden ſollen, es waͤre denn, daß
ſich nach der Handlung ſolche Ungluͤcks-
Faͤlle ereigneten, daß der Conductor ei-
nen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zei-
gen und darthun koͤnte, der ihm uner-
traͤglich ſey, geſtalt auf ſolchem Fall dar-
uͤber von unſerer Fuͤrſtlichen Rent-Cam-
mer mit den Forſt-Bedienten commu-
nici
ret, die Sache uͤberleget, und denen
befindlichen Umſtaͤnden nach die Billig-
keit darauf verfuͤget werden kan.

§. 7.

Als wir auch wahrgenommen,
daß bey den Maſt-Verhandlungen theils
unſere Forſt-auch Amts-Bediente ſich
mehrerer Frey- oder Accidens-Schwei-
[Spaltenumbruch] ne, als die Beſtall- oder Bewilligungen
vermoͤgen, anmaſſen, und wir dannen-
hero wohl befugte Urſachen haͤtten, es
ſolcher wegen bey der Anno 1662. von un-
ſers freundlich geliebten Herrn Bruders,
Herrn Hertzogs zu Braunſchweig Lieb-
den, gemachten gnaͤdigſten Verordnung,
und was wir ſolchem nach in den Jahren
1687. und 1688. aus bewegenden Urſa-
chen reſolvirt, bewenden zu laſſen, ſo ſind
wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den
Forſt-Bedienten, in Anſehung des zu ent-
richtenden Licents, diejenige Anzahl, die
von unſern beyden Ober-Forſt- und Jaͤ-
ger-Meiſtern im verwichenen 1688. Jahre
eingeſendet worden, dermahlen, wiewohl
nach Proportion der befindlichen und er-
kentlichen Maſtung, biß zu unſer ander-
weiten Verordnung paſſiren moͤgen. Es
hat aber unſere Fuͤrſtliche Cammer ſo
wohl, als unſer Ober-Forſt- und Jaͤger-
Meiſter, auch Amts- und Forſt-Bedien-
ten dahin zu ſehen, daß ſolche Zahl keines
weges uͤberſchritten werde.

§. 8.

Damit auch die Conductores
der Maſtung ſelbige nicht gar zu ſehr uͤ-
bertreiben, und diejenigen, welche Schwei-
ne in die Maſtung bringen, dadurch ver-
kuͤrtzet werden, ſo ſollen unſere Amts-
und Forſt-Bedienten, wenn ſie derglei-
chen verſpuͤhren, bemaͤchtiget ſeyn, das
Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin-
den verrichten zu laſſen, und davon an un-
ſere Fuͤrſtliche Cammer zu fernerer Ver-
ordnung ohne Verzug pflichtmaͤßig zu
berichten.

Wie nun alles, was obſtehet, unſer
gnaͤdigſter Wille und Meynung, alſo wol-
len wir auch daruͤber feſte und mit Nach-
druck gehalten haben, geſtalt ſich denn ein
ieder, welcher dabey intereſſirt iſt, unter-
thaͤnigſt darnach zu achten. Hannover
den 18. Julii 1689.

Floß-Ordnung.

Von GOttes Gnaden wir Ernſt
Auguſtus, Biſchoff zu Oßnabruͤck, Her-
tzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc.
ꝛc. Fuͤgen hiermit maͤnniglich in Gnaden
zu wiſſen, was geſtalt wir unſerm Com-
mun
en-Forſt-Schreiber am Hartze und
lieben getreuen N. N. laut des ihm ſub
dato
den 12. Maji A. 1680. ertheilten Privile-
gii
gnaͤdigſt concediret, auf dem Lein-
Strohm eine Brenn-Holtz-Floͤſſe anzu-
legen, und das oben unweit der Leine er-
handelte Brenn-Holtz zum Behuf un-

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[354/0510] Des Vierdten Theils 25. Capitel/ geſchehen, die Hoͤltzer und vorhandene Maſtung wohl in Augenſchein genom- men, und ſo viel menſch-moͤglich, ob die- ſelbe fuͤr gantze, halbe, drittel oder vier- tel Maſt zu ſchaͤtzen, und zu genuͤſſen, nach Eyd und Pflichten uͤberſchlagen, und dar- auf der Schluß, wie ſtarck ieder Ort Hol- tzes, incluſive der zulaͤßigen Frey- und Accidens-Schweine, zu fehmen, oder a- ber uͤberhaupt zu verhandeln ſey, ge- macht werden. §. 5. Wenn denn daſſelbe alſo ob- ſervirt und geſchehen, kan die Verhand- lung zur Hand genommen, und das nach beſchehener reiffen Uberlegung feſt geſetz- te Quantum æſtimationis zufoͤrderſt den Amts-Pachtern, alsdenn denen Intereſ- ſenten der Gehoͤltzungen, und wer ſonſten zu der Erhandelung Belieben tragen moͤgte, eroͤffnet, und bey einem angezuͤn- deten brennenden Lichte eines ieden Bot erwartet werden; Geſtalt denn zwar der- jenige, der bey Ausgang des Lichtes das meiſte gebothen, gegen genungſame Cau- tion zu der Handlung der naͤchſte, wenn aber iedoch die Amts-Pachter zu gleich- maͤßigem ſich erklaͤren, ſind dieſelben, ra- tione der fuͤhrenden ſchweren Haußhal- tung, nach Jnhalt der Pacht-Contracte, dabey in Conſideration zu ziehen, und ohne erhebliche Urſache nicht abzuweiſen, noch zuruͤck zu ſetzen; unſern Forſt-Be- dienten aber ſoll aus erheblichen und be- wegenden Urſachen keine Maſt-Pachtung zugelaſſen ſeyn, noch verſtattet werden. §. 6. Behalten wir dabey ausdruͤck- lich zuvor, daß, wenn die Verhandlung der Maſtung iedes Ortes alſo voͤllig und beſtaͤndig geſchehen, die Duͤnge-Zeddul gehoͤriger maſſen ad ratificandum vollzo- gen, und zu unſerer Fuͤrſtlichen Rent- Cammer eingeſendet, an dem Locario keine Remiſſiones verſtattet, gegeben und paſſiret werden ſollen, es waͤre denn, daß ſich nach der Handlung ſolche Ungluͤcks- Faͤlle ereigneten, daß der Conductor ei- nen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zei- gen und darthun koͤnte, der ihm uner- traͤglich ſey, geſtalt auf ſolchem Fall dar- uͤber von unſerer Fuͤrſtlichen Rent-Cam- mer mit den Forſt-Bedienten commu- niciret, die Sache uͤberleget, und denen befindlichen Umſtaͤnden nach die Billig- keit darauf verfuͤget werden kan. §. 7. Als wir auch wahrgenommen, daß bey den Maſt-Verhandlungen theils unſere Forſt-auch Amts-Bediente ſich mehrerer Frey- oder Accidens-Schwei- ne, als die Beſtall- oder Bewilligungen vermoͤgen, anmaſſen, und wir dannen- hero wohl befugte Urſachen haͤtten, es ſolcher wegen bey der Anno 1662. von un- ſers freundlich geliebten Herrn Bruders, Herrn Hertzogs zu Braunſchweig Lieb- den, gemachten gnaͤdigſten Verordnung, und was wir ſolchem nach in den Jahren 1687. und 1688. aus bewegenden Urſa- chen reſolvirt, bewenden zu laſſen, ſo ſind wir dennoch in Gnaden friedlich, daß den Forſt-Bedienten, in Anſehung des zu ent- richtenden Licents, diejenige Anzahl, die von unſern beyden Ober-Forſt- und Jaͤ- ger-Meiſtern im verwichenen 1688. Jahre eingeſendet worden, dermahlen, wiewohl nach Proportion der befindlichen und er- kentlichen Maſtung, biß zu unſer ander- weiten Verordnung paſſiren moͤgen. Es hat aber unſere Fuͤrſtliche Cammer ſo wohl, als unſer Ober-Forſt- und Jaͤger- Meiſter, auch Amts- und Forſt-Bedien- ten dahin zu ſehen, daß ſolche Zahl keines weges uͤberſchritten werde. §. 8. Damit auch die Conductores der Maſtung ſelbige nicht gar zu ſehr uͤ- bertreiben, und diejenigen, welche Schwei- ne in die Maſtung bringen, dadurch ver- kuͤrtzet werden, ſo ſollen unſere Amts- und Forſt-Bedienten, wenn ſie derglei- chen verſpuͤhren, bemaͤchtiget ſeyn, das Nachzehlen der Schweine nach Gutbefin- den verrichten zu laſſen, und davon an un- ſere Fuͤrſtliche Cammer zu fernerer Ver- ordnung ohne Verzug pflichtmaͤßig zu berichten. Wie nun alles, was obſtehet, unſer gnaͤdigſter Wille und Meynung, alſo wol- len wir auch daruͤber feſte und mit Nach- druck gehalten haben, geſtalt ſich denn ein ieder, welcher dabey intereſſirt iſt, unter- thaͤnigſt darnach zu achten. Hannover den 18. Julii 1689. Floß-Ordnung. Von GOttes Gnaden wir Ernſt Auguſtus, Biſchoff zu Oßnabruͤck, Her- tzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc. ꝛc. Fuͤgen hiermit maͤnniglich in Gnaden zu wiſſen, was geſtalt wir unſerm Com- munen-Forſt-Schreiber am Hartze und lieben getreuen N. N. laut des ihm ſub dato den 12. Maji A. 1680. ertheilten Privile- gii gnaͤdigſt concediret, auf dem Lein- Strohm eine Brenn-Holtz-Floͤſſe anzu- legen, und das oben unweit der Leine er- handelte Brenn-Holtz zum Behuf un- ſerer

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/510>, abgerufen am 28.03.2024.