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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Des Vierdten Theils 26. Capitel/ Anmerckungen vom Pulver.
[Spaltenumbruch] Verlust ihrer Dienste, nichts dafür, un-
ter was Schein es auch seyn möge, ob es
ihnen gleich gutwillig offeriret und ange-
bothen würde, begehren und nehmen,
es wäre denn, daß in denen mit obgedach-
ten Interessirten aufgerichteten Recessen
wegen des Trinck-Geldes der Förster ge-
wisse Verordnung und Beliebniß enthal-
ten und zu finden.

§. 19.

Dafern die Hauß-Leute eige-
ne Holtzungen haben, so soll ihnen aus
denselben die Nothdurfft zwar ohne Ent-
geld, iedoch mit solcher Maasse angewie-
sen werden, damit auch denen Nachkom-
men ihr beharrlicher Nutz verbleiben
möge.

§. 20.

Unsere Ober- Forst- und Jä-
ger-Meister, Beamten und Förster sol-
len vor allen Dingen dahin sehen und ge-
dencken, weil ihnen der Wälder und Ge-
höltze Gelegenheit am besten bekandt, sie
auch täglich dieselben bereiten, und damit
umgehen, daß bey den Anweisungen eine
immerwährende beständige Holtzung,
und dem Lande eine beharrliche Feuerung
von Jahren zu Jahren ietziger und künff-
tiger Zeit uns und den Nachkommen
bleiben und folgen, und die Holtzungen
über den Ertrag nicht angegriffen wer-
den mögen; wie wir sie denn diesesfalls
ihrer Pflichte und Eyde hiermit ernstlich
wollen erinnert haben.

Das 26. Capitel/
Von allerhand Anmerckun-
gen/ das Pulver anbetreffend/ die in
vorhergehenden nicht berühret
worden.
§. 1.

Die erste Gattung des Pulvers ist fol-
gende: Drey Theile Salpeter, ein
Theil Schwefel, ein Theil Kohlen; und
das ist die schlechteste. Die andere Gat-
tung: Vier Theile Salpeter, ein Theil
Schwefel, ein Theil Kohlen; diß ist et-
was stärcker. Das Pulver von der drit-
ten Gattung: Fünff Theile Salpeter,
ein Theil Schwefel, ein Theil Kohlen;
Dieses ist beqvem zu Stücken zu gebrau-
chen. Die vierdte Sorte ist diese: Sechs
Theile Salpeter, ein Theil Schwefel, und
[Spaltenumbruch] ein Theil Kohlen; Dieses ist gut zu Pi-
stohlen und Feuer-Röhren.

§. 2.

Zu einer Pulver-Probe kan
auch dienen, wenn man ein weiß abge-
stossen Bret nimmt, ein wenig Pulver
darauf leget, und es anbrennet; Gehet
es in die Höhe, ohne das Bret zu be-
schädigen, so ist es gut, absonderlich, wenn
ein blauer Rauch nachbleibet an dem
Orte, wo es angesteckt worden. Es
ist auch viel daran gelegen, wenn das
Pulver wohl gekörnet ist. Denn zwey
Pfund wohl gekörnten Pulvers ist so
gut, als drey Pfund, das nicht wohl
gekörnet. Will man das Pulver tro-
cken machen, so muß solches nicht an
der Sonne geschehen, denn es ist viel
besser, wenn die Sonne nicht zu warm
scheinet. Hat man das Pulver getruck-
net, muß man wohl zusehen, daß man
solches nicht alsobald brauche, biß es et-
wan zwey biß drey Tage gelegen.

§. 3.

Will man zur Lust ein wohl-
riechendes Feuer machen, so nehme man
einige Loth Nelcken, Kohlen, Mastix,
Gummi Elemi, Styrax liquida, Styrax
calamita,
und Weyrauch, und mische
dieses alles wohl untereinander, so wird
es trefflich angenehm riechen. Wenn
man diese Masse zu Pulver gemacht,
mit Dragant, der in Rosen-Wasser
zerschmeltzet, eingeweicht, so kan man
Pastillen oder Räucher-Kertzgen dar-
aus machen. Wird dieses in einer La-
terne von Eisen und in einer Strasse
angestellt, so müssen die vorbemeldter,
Pulver mit Terpentin vermenget wer-
den. Will man Lichter machen, muß
man die Pulver mit Pech und weissem
Wachs zusammen setzen.

Das 27. Capitel/
Von allerhand auserlesenen
Anmerckungen/ die Hirsche und an-
dere wilden Thiere anbe-
treffend.
§. 1.

Das Kraut Veronica, so die Krätze
heilet, soll durch einen Hirsch an
den Tag gekommen seyn. Denn ein

Hirte
Z z (Anderer Haupt-Theil.)

Des Vierdten Theils 26. Capitel/ Anmerckungen vom Pulver.
[Spaltenumbruch] Verluſt ihrer Dienſte, nichts dafuͤr, un-
ter was Schein es auch ſeyn moͤge, ob es
ihnen gleich gutwillig offeriret und ange-
bothen wuͤrde, begehren und nehmen,
es waͤre denn, daß in denen mit obgedach-
ten Intereſſirten aufgerichteten Receſſen
wegen des Trinck-Geldes der Foͤrſter ge-
wiſſe Verordnung und Beliebniß enthal-
ten und zu finden.

§. 19.

Dafern die Hauß-Leute eige-
ne Holtzungen haben, ſo ſoll ihnen aus
denſelben die Nothdurfft zwar ohne Ent-
geld, iedoch mit ſolcher Maaſſe angewie-
ſen werden, damit auch denen Nachkom-
men ihr beharrlicher Nutz verbleiben
moͤge.

§. 20.

Unſere Ober- Forſt- und Jaͤ-
ger-Meiſter, Beamten und Foͤrſter ſol-
len vor allen Dingen dahin ſehen und ge-
dencken, weil ihnen der Waͤlder und Ge-
hoͤltze Gelegenheit am beſten bekandt, ſie
auch taͤglich dieſelben bereiten, und damit
umgehen, daß bey den Anweiſungen eine
immerwaͤhrende beſtaͤndige Holtzung,
und dem Lande eine beharrliche Feuerung
von Jahren zu Jahren ietziger und kuͤnff-
tiger Zeit uns und den Nachkommen
bleiben und folgen, und die Holtzungen
uͤber den Ertrag nicht angegriffen wer-
den moͤgen; wie wir ſie denn dieſesfalls
ihrer Pflichte und Eyde hiermit ernſtlich
wollen erinnert haben.

Das 26. Capitel/
Von allerhand Anmerckun-
gen/ das Pulver anbetreffend/ die in
vorhergehenden nicht beruͤhret
worden.
§. 1.

Die erſte Gattung des Pulvers iſt fol-
gende: Drey Theile Salpeter, ein
Theil Schwefel, ein Theil Kohlen; und
das iſt die ſchlechteſte. Die andere Gat-
tung: Vier Theile Salpeter, ein Theil
Schwefel, ein Theil Kohlen; diß iſt et-
was ſtaͤrcker. Das Pulver von der drit-
ten Gattung: Fuͤnff Theile Salpeter,
ein Theil Schwefel, ein Theil Kohlen;
Dieſes iſt beqvem zu Stuͤcken zu gebrau-
chen. Die vierdte Sorte iſt dieſe: Sechs
Theile Salpeter, ein Theil Schwefel, und
[Spaltenumbruch] ein Theil Kohlen; Dieſes iſt gut zu Pi-
ſtohlen und Feuer-Roͤhren.

§. 2.

Zu einer Pulver-Probe kan
auch dienen, wenn man ein weiß abge-
ſtoſſen Bret nimmt, ein wenig Pulver
darauf leget, und es anbrennet; Gehet
es in die Hoͤhe, ohne das Bret zu be-
ſchaͤdigen, ſo iſt es gut, abſonderlich, wenn
ein blauer Rauch nachbleibet an dem
Orte, wo es angeſteckt worden. Es
iſt auch viel daran gelegen, wenn das
Pulver wohl gekoͤrnet iſt. Denn zwey
Pfund wohl gekoͤrnten Pulvers iſt ſo
gut, als drey Pfund, das nicht wohl
gekoͤrnet. Will man das Pulver tro-
cken machen, ſo muß ſolches nicht an
der Sonne geſchehen, denn es iſt viel
beſſer, wenn die Sonne nicht zu warm
ſcheinet. Hat man das Pulver getruck-
net, muß man wohl zuſehen, daß man
ſolches nicht alſobald brauche, biß es et-
wan zwey biß drey Tage gelegen.

§. 3.

Will man zur Luſt ein wohl-
riechendes Feuer machen, ſo nehme man
einige Loth Nelcken, Kohlen, Maſtix,
Gummi Elemi, Styrax liquida, Styrax
calamita,
und Weyrauch, und miſche
dieſes alles wohl untereinander, ſo wird
es trefflich angenehm riechen. Wenn
man dieſe Maſſe zu Pulver gemacht,
mit Dragant, der in Roſen-Waſſer
zerſchmeltzet, eingeweicht, ſo kan man
Paſtillen oder Raͤucher-Kertzgen dar-
aus machen. Wird dieſes in einer La-
terne von Eiſen und in einer Straſſe
angeſtellt, ſo muͤſſen die vorbemeldter,
Pulver mit Terpentin vermenget wer-
den. Will man Lichter machen, muß
man die Pulver mit Pech und weiſſem
Wachs zuſammen ſetzen.

Das 27. Capitel/
Von allerhand auserleſenen
Anmerckungen/ die Hirſche und an-
dere wilden Thiere anbe-
treffend.
§. 1.

Das Kraut Veronica, ſo die Kraͤtze
heilet, ſoll durch einen Hirſch an
den Tag gekommen ſeyn. Denn ein

Hirte
Z z (Anderer Haupt-Theil.)
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[361/0517] Des Vierdten Theils 26. Capitel/ Anmerckungen vom Pulver. Verluſt ihrer Dienſte, nichts dafuͤr, un- ter was Schein es auch ſeyn moͤge, ob es ihnen gleich gutwillig offeriret und ange- bothen wuͤrde, begehren und nehmen, es waͤre denn, daß in denen mit obgedach- ten Intereſſirten aufgerichteten Receſſen wegen des Trinck-Geldes der Foͤrſter ge- wiſſe Verordnung und Beliebniß enthal- ten und zu finden. §. 19. Dafern die Hauß-Leute eige- ne Holtzungen haben, ſo ſoll ihnen aus denſelben die Nothdurfft zwar ohne Ent- geld, iedoch mit ſolcher Maaſſe angewie- ſen werden, damit auch denen Nachkom- men ihr beharrlicher Nutz verbleiben moͤge. §. 20. Unſere Ober- Forſt- und Jaͤ- ger-Meiſter, Beamten und Foͤrſter ſol- len vor allen Dingen dahin ſehen und ge- dencken, weil ihnen der Waͤlder und Ge- hoͤltze Gelegenheit am beſten bekandt, ſie auch taͤglich dieſelben bereiten, und damit umgehen, daß bey den Anweiſungen eine immerwaͤhrende beſtaͤndige Holtzung, und dem Lande eine beharrliche Feuerung von Jahren zu Jahren ietziger und kuͤnff- tiger Zeit uns und den Nachkommen bleiben und folgen, und die Holtzungen uͤber den Ertrag nicht angegriffen wer- den moͤgen; wie wir ſie denn dieſesfalls ihrer Pflichte und Eyde hiermit ernſtlich wollen erinnert haben. Das 26. Capitel/ Von allerhand Anmerckun- gen/ das Pulver anbetreffend/ die in vorhergehenden nicht beruͤhret worden. §. 1. Die erſte Gattung des Pulvers iſt fol- gende: Drey Theile Salpeter, ein Theil Schwefel, ein Theil Kohlen; und das iſt die ſchlechteſte. Die andere Gat- tung: Vier Theile Salpeter, ein Theil Schwefel, ein Theil Kohlen; diß iſt et- was ſtaͤrcker. Das Pulver von der drit- ten Gattung: Fuͤnff Theile Salpeter, ein Theil Schwefel, ein Theil Kohlen; Dieſes iſt beqvem zu Stuͤcken zu gebrau- chen. Die vierdte Sorte iſt dieſe: Sechs Theile Salpeter, ein Theil Schwefel, und ein Theil Kohlen; Dieſes iſt gut zu Pi- ſtohlen und Feuer-Roͤhren. §. 2. Zu einer Pulver-Probe kan auch dienen, wenn man ein weiß abge- ſtoſſen Bret nimmt, ein wenig Pulver darauf leget, und es anbrennet; Gehet es in die Hoͤhe, ohne das Bret zu be- ſchaͤdigen, ſo iſt es gut, abſonderlich, wenn ein blauer Rauch nachbleibet an dem Orte, wo es angeſteckt worden. Es iſt auch viel daran gelegen, wenn das Pulver wohl gekoͤrnet iſt. Denn zwey Pfund wohl gekoͤrnten Pulvers iſt ſo gut, als drey Pfund, das nicht wohl gekoͤrnet. Will man das Pulver tro- cken machen, ſo muß ſolches nicht an der Sonne geſchehen, denn es iſt viel beſſer, wenn die Sonne nicht zu warm ſcheinet. Hat man das Pulver getruck- net, muß man wohl zuſehen, daß man ſolches nicht alſobald brauche, biß es et- wan zwey biß drey Tage gelegen. §. 3. Will man zur Luſt ein wohl- riechendes Feuer machen, ſo nehme man einige Loth Nelcken, Kohlen, Maſtix, Gummi Elemi, Styrax liquida, Styrax calamita, und Weyrauch, und miſche dieſes alles wohl untereinander, ſo wird es trefflich angenehm riechen. Wenn man dieſe Maſſe zu Pulver gemacht, mit Dragant, der in Roſen-Waſſer zerſchmeltzet, eingeweicht, ſo kan man Paſtillen oder Raͤucher-Kertzgen dar- aus machen. Wird dieſes in einer La- terne von Eiſen und in einer Straſſe angeſtellt, ſo muͤſſen die vorbemeldter, Pulver mit Terpentin vermenget wer- den. Will man Lichter machen, muß man die Pulver mit Pech und weiſſem Wachs zuſammen ſetzen. Das 27. Capitel/ Von allerhand auserleſenen Anmerckungen/ die Hirſche und an- dere wilden Thiere anbe- treffend. §. 1. Das Kraut Veronica, ſo die Kraͤtze heilet, ſoll durch einen Hirſch an den Tag gekommen ſeyn. Denn ein Hirte Z z (Anderer Haupt-Theil.)

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/517>, abgerufen am 28.03.2024.