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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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[Spaltenumbruch] Appell zum Rennen bließ, zu com-
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en.

1) Der General Lieutenant Brandenstein.
2) Der General Braun.
3) Der General Lieutenant Milckau.
4) Der General Lieutenant Bourg.

Diese hatten rothe Kleider ohne Chame-
ri
rung, nur mit verguldeten Knöpffen an,
rothe Carmoisin-seidene mit Silber ge-
strickte Feld-Zeichen um den Leib, waren
zu Pferde, und hatten Marschalls-Stä-
be in den Händen, auch weisse Federn
hoch aufgestützt, mit einer schwartzen me-
lirt,
auf dem Hute, und hielten zwey
und zwey also zu Pferde, ieder auf einer
Seite, inwendig am Eingange der ver-
schränckten Renn-Bahne.

Dann
Das I. Element
nemlich
Das Feuer.
§. 3.

Der Königliche Ober-Bereu-
ter Major Knauth in einem Ponco-rothen
seidenen Romanischen Habit, darauf von
goldenem Zündel gleichsam brennende
Flammen genehet waren, auf dem Hau-
pte hatte derselbe von dergleichen Zeug
eine viertheilichte hoch-erhabne Mütze, mit
einer grossen Flamme von Lahne, so
wie eine Fackel brennete, war zu Pferde,
und trug in der Hand einen roth-gemach-
ten Fackel-Leuchter, oben mit einer Flam-
me von gelben Lahne.

NB. Wie dieser einige gekleidet, waren
auch die übrigen, so bey dem Aufzug Pa-
rade
machten, so wohl zu Pferde, als zu
Fuß.

Weiter ein Marschall auf gleiche Art
gekleidet, auch zu Pferde. Dem folgten
8. Trompeter, in der Mitten einen Pau-
cker führende, in eben solcher Kleidung
wieder zu Pferde. 1. Führer, so ein Un-
ter-Officier von der Guarde du Corps,
dann 16. zu Pferde, so paradirten, hatten
auf gleiche Art solche gemachte Fackeln,
und 16. zu Fuß, welche grosse Räuch-Fäs-
ser vor sich hertrugen. Ferner, der Be-
reuter Lange zu Pferde, welchem folge-
ten 16. Königliche Hand-Pferde, zwey
und zwey in einem Paar, diese waren
mit einer Ponco-rothen seidenen, und
mit Feuer-Flammen, so von goldenem
Zündel gemacht, ausgesetzten Decke be-
leget, auf welcher beyden Seiten eine bren-
nende Sonne sich zeigete, auf dem Kopff
so wohl, als hinten auf des Pferdes
[Spaltenumbruch] Creutze war eine grosse von gelben Lahn
gemachte Flamme aufgesetzt. Diese wur-
den von Königlichen Stall-Knechten, so
in solchem Habit, wie sich das Feuer prae-
sentir
te, eingekleidet waren, geführet.
16. Herrschafftliche Bedienten zu Fuß, so
die Lantzen zum Ring-Rennen, und die
Javelins, so nach der Scheibe geworffen
wurden, trugen. Dann die 1. Quadril-
le
derer Renner zu Pferde in kostbarem
Ponco-rothen Atlaß, reich mit Golde auf
Art wie Feuer-Flammen ausgemachten
Romanischen Habits, auf deren Schösse
iedem von Golde ein Salamander eingestickt
zu sehen, ritten alle Rappen, und das
Zeug darauf war verschlungen roth und
Gold, auf ihren Häuptern trugen sie ho-
he Römische rothe mit Golde geflammte
Hauben, und in Händen gantz kleine ver-
goldete Spontons, benanntlich in folgen-
der Ordnung zu Paaren:

1) Der Geheimbde Cabinets-Minister
Graf von Watzdorff,
2) Der Graf Moritz von Sachsen,
3) Der Königliche Cammer-Herr Graf
von Hoym,
4) Der Ober Cammer-Herr Graf von
Vitzthum,
5) Der Obriste Polentz von der Guarde
du Corps,
6) Der Starosta, Graf Oginsky.
7) Der Cammer-Herr Baron von
Friesen.
8) Der Cammer-Herr von Möllendorff.
§. 4.

Jhro Königliche Majestät, als
Chef von dieser Quadrille, in einem Pon-
co-
rothen sammeten mit Golde reich ge-
stickten Romanischen Habit, um den Leib
hatten dieselben einen Gurth, so über
und über mit den herrlichsten Edelsteinen
besetzet war. Auf der Brust so wohl,
als hinten auf dem Rücken, sahe man an
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häuffig gezieret, in der Mitten den Stern,
so Jhro Majestät sonsten auf der Brust
an ihren Kleidern tragen, gesteckt. Der
Schmuck auf Dero Haupte war so reich
von Edelsteinen, und mit einer dreyfach
über einander gesetzten weissen Feder ge-
zieret, daß man solchen nicht genung be-
schreiben kan. Das Zeug auf Dero Pfer-
de war nicht weniger von Edelsteinen sehr
kostbar besetzet, und wurde dieser pom-
peuse
Staat auf zwey Tonnen Goldes
aestimiret. Auf dem Kopffe, und hinten
auf dem Creutze des Pferdes sahe man

eine

Des Fiſch-Buchs 49. Capitel/
[Spaltenumbruch] Appell zum Rennen bließ, zu com-
mandir
en.

1) Der General Lieutenant Brandenſtein.
2) Der General Braun.
3) Der General Lieutenant Milckau.
4) Der General Lieutenant Bourg.

Dieſe hatten rothe Kleider ohne Chame-
ri
rung, nur mit verguldeten Knoͤpffen an,
rothe Carmoiſin-ſeidene mit Silber ge-
ſtrickte Feld-Zeichen um den Leib, waren
zu Pferde, und hatten Marſchalls-Staͤ-
be in den Haͤnden, auch weiſſe Federn
hoch aufgeſtuͤtzt, mit einer ſchwartzen me-
lirt,
auf dem Hute, und hielten zwey
und zwey alſo zu Pferde, ieder auf einer
Seite, inwendig am Eingange der ver-
ſchraͤnckten Renn-Bahne.

Dann
Das I. Element
nemlich
Das Feuer.
§. 3.

Der Koͤnigliche Ober-Bereu-
ter Major Knauth in einem Ponco-rothen
ſeidenen Romaniſchen Habit, darauf von
goldenem Zuͤndel gleichſam brennende
Flammen genehet waren, auf dem Hau-
pte hatte derſelbe von dergleichen Zeug
eine viertheilichte hoch-erhabne Muͤtze, mit
einer groſſen Flamme von Lahne, ſo
wie eine Fackel brennete, war zu Pferde,
und trug in der Hand einen roth-gemach-
ten Fackel-Leuchter, oben mit einer Flam-
me von gelben Lahne.

NB. Wie dieſer einige gekleidet, waren
auch die uͤbrigen, ſo bey dem Aufzug Pa-
rade
machten, ſo wohl zu Pferde, als zu
Fuß.

Weiter ein Marſchall auf gleiche Art
gekleidet, auch zu Pferde. Dem folgten
8. Trompeter, in der Mitten einen Pau-
cker fuͤhrende, in eben ſolcher Kleidung
wieder zu Pferde. 1. Fuͤhrer, ſo ein Un-
ter-Officier von der Guarde du Corps,
dann 16. zu Pferde, ſo paradirten, hatten
auf gleiche Art ſolche gemachte Fackeln,
und 16. zu Fuß, welche groſſe Raͤuch-Faͤſ-
ſer vor ſich hertrugen. Ferner, der Be-
reuter Lange zu Pferde, welchem folge-
ten 16. Koͤnigliche Hand-Pferde, zwey
und zwey in einem Paar, dieſe waren
mit einer Ponco-rothen ſeidenen, und
mit Feuer-Flammen, ſo von goldenem
Zuͤndel gemacht, ausgeſetzten Decke be-
leget, auf welcher beyden Seiten eine bren-
nende Sonne ſich zeigete, auf dem Kopff
ſo wohl, als hinten auf des Pferdes
[Spaltenumbruch] Creutze war eine groſſe von gelben Lahn
gemachte Flamme aufgeſetzt. Dieſe wur-
den von Koͤniglichen Stall-Knechten, ſo
in ſolchem Habit, wie ſich das Feuer præ-
ſentir
te, eingekleidet waren, gefuͤhret.
16. Herrſchafftliche Bedienten zu Fuß, ſo
die Lantzen zum Ring-Rennen, und die
Javelins, ſo nach der Scheibe geworffen
wurden, trugen. Dann die 1. Quadril-
le
derer Renner zu Pferde in koſtbarem
Ponco-rothen Atlaß, reich mit Golde auf
Art wie Feuer-Flammen ausgemachten
Romaniſchen Habits, auf deren Schoͤſſe
iedem von Golde ein Salamander eingeſtickt
zu ſehen, ritten alle Rappen, und das
Zeug darauf war verſchlungen roth und
Gold, auf ihren Haͤuptern trugen ſie ho-
he Roͤmiſche rothe mit Golde geflammte
Hauben, und in Haͤnden gantz kleine ver-
goldete Spontons, benanntlich in folgen-
der Ordnung zu Paaren:

1) Der Geheimbde Cabinets-Miniſter
Graf von Watzdorff,
2) Der Graf Moritz von Sachſen,
3) Der Koͤnigliche Cammer-Herr Graf
von Hoym,
4) Der Ober Cammer-Herr Graf von
Vitzthum,
5) Der Obriſte Polentz von der Guarde
du Corps,
6) Der Staroſta, Graf Oginsky.
7) Der Cammer-Herr Baron von
Frieſen.
8) Der Cammer-Herr von Moͤllendorff.
§. 4.

Jhro Koͤnigliche Majeſtaͤt, als
Chef von dieſer Quadrille, in einem Pon-
co-
rothen ſammeten mit Golde reich ge-
ſtickten Romaniſchen Habit, um den Leib
hatten dieſelben einen Gurth, ſo uͤber
und uͤber mit den herrlichſten Edelſteinen
beſetzet war. Auf der Bruſt ſo wohl,
als hinten auf dem Ruͤcken, ſahe man an
einem Creutz-weiſe uͤber einander ge-
machten Bande, ſo auch mit Edelſteinen
haͤuffig gezieret, in der Mitten den Stern,
ſo Jhro Majeſtaͤt ſonſten auf der Bruſt
an ihren Kleidern tragen, geſteckt. Der
Schmuck auf Dero Haupte war ſo reich
von Edelſteinen, und mit einer dreyfach
uͤber einander geſetzten weiſſen Feder ge-
zieret, daß man ſolchen nicht genung be-
ſchreiben kan. Das Zeug auf Dero Pfer-
de war nicht weniger von Edelſteinen ſehr
koſtbar beſetzet, und wurde dieſer pom-
peuſe
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æſtimiret. Auf dem Kopffe, und hinten
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[482/0650] Des Fiſch-Buchs 49. Capitel/ Appell zum Rennen bließ, zu com- mandiren. 1) Der General Lieutenant Brandenſtein. 2) Der General Braun. 3) Der General Lieutenant Milckau. 4) Der General Lieutenant Bourg. Dieſe hatten rothe Kleider ohne Chame- rirung, nur mit verguldeten Knoͤpffen an, rothe Carmoiſin-ſeidene mit Silber ge- ſtrickte Feld-Zeichen um den Leib, waren zu Pferde, und hatten Marſchalls-Staͤ- be in den Haͤnden, auch weiſſe Federn hoch aufgeſtuͤtzt, mit einer ſchwartzen me- lirt, auf dem Hute, und hielten zwey und zwey alſo zu Pferde, ieder auf einer Seite, inwendig am Eingange der ver- ſchraͤnckten Renn-Bahne. Dann Das I. Element nemlich Das Feuer. §. 3. Der Koͤnigliche Ober-Bereu- ter Major Knauth in einem Ponco-rothen ſeidenen Romaniſchen Habit, darauf von goldenem Zuͤndel gleichſam brennende Flammen genehet waren, auf dem Hau- pte hatte derſelbe von dergleichen Zeug eine viertheilichte hoch-erhabne Muͤtze, mit einer groſſen Flamme von Lahne, ſo wie eine Fackel brennete, war zu Pferde, und trug in der Hand einen roth-gemach- ten Fackel-Leuchter, oben mit einer Flam- me von gelben Lahne. NB. Wie dieſer einige gekleidet, waren auch die uͤbrigen, ſo bey dem Aufzug Pa- rade machten, ſo wohl zu Pferde, als zu Fuß. Weiter ein Marſchall auf gleiche Art gekleidet, auch zu Pferde. Dem folgten 8. Trompeter, in der Mitten einen Pau- cker fuͤhrende, in eben ſolcher Kleidung wieder zu Pferde. 1. Fuͤhrer, ſo ein Un- ter-Officier von der Guarde du Corps, dann 16. zu Pferde, ſo paradirten, hatten auf gleiche Art ſolche gemachte Fackeln, und 16. zu Fuß, welche groſſe Raͤuch-Faͤſ- ſer vor ſich hertrugen. Ferner, der Be- reuter Lange zu Pferde, welchem folge- ten 16. Koͤnigliche Hand-Pferde, zwey und zwey in einem Paar, dieſe waren mit einer Ponco-rothen ſeidenen, und mit Feuer-Flammen, ſo von goldenem Zuͤndel gemacht, ausgeſetzten Decke be- leget, auf welcher beyden Seiten eine bren- nende Sonne ſich zeigete, auf dem Kopff ſo wohl, als hinten auf des Pferdes Creutze war eine groſſe von gelben Lahn gemachte Flamme aufgeſetzt. Dieſe wur- den von Koͤniglichen Stall-Knechten, ſo in ſolchem Habit, wie ſich das Feuer præ- ſentirte, eingekleidet waren, gefuͤhret. 16. Herrſchafftliche Bedienten zu Fuß, ſo die Lantzen zum Ring-Rennen, und die Javelins, ſo nach der Scheibe geworffen wurden, trugen. Dann die 1. Quadril- le derer Renner zu Pferde in koſtbarem Ponco-rothen Atlaß, reich mit Golde auf Art wie Feuer-Flammen ausgemachten Romaniſchen Habits, auf deren Schoͤſſe iedem von Golde ein Salamander eingeſtickt zu ſehen, ritten alle Rappen, und das Zeug darauf war verſchlungen roth und Gold, auf ihren Haͤuptern trugen ſie ho- he Roͤmiſche rothe mit Golde geflammte Hauben, und in Haͤnden gantz kleine ver- goldete Spontons, benanntlich in folgen- der Ordnung zu Paaren: 1) Der Geheimbde Cabinets-Miniſter Graf von Watzdorff, 2) Der Graf Moritz von Sachſen, 3) Der Koͤnigliche Cammer-Herr Graf von Hoym, 4) Der Ober Cammer-Herr Graf von Vitzthum, 5) Der Obriſte Polentz von der Guarde du Corps, 6) Der Staroſta, Graf Oginsky. 7) Der Cammer-Herr Baron von Frieſen. 8) Der Cammer-Herr von Moͤllendorff. §. 4. Jhro Koͤnigliche Majeſtaͤt, als Chef von dieſer Quadrille, in einem Pon- co-rothen ſammeten mit Golde reich ge- ſtickten Romaniſchen Habit, um den Leib hatten dieſelben einen Gurth, ſo uͤber und uͤber mit den herrlichſten Edelſteinen beſetzet war. Auf der Bruſt ſo wohl, als hinten auf dem Ruͤcken, ſahe man an einem Creutz-weiſe uͤber einander ge- machten Bande, ſo auch mit Edelſteinen haͤuffig gezieret, in der Mitten den Stern, ſo Jhro Majeſtaͤt ſonſten auf der Bruſt an ihren Kleidern tragen, geſteckt. Der Schmuck auf Dero Haupte war ſo reich von Edelſteinen, und mit einer dreyfach uͤber einander geſetzten weiſſen Feder ge- zieret, daß man ſolchen nicht genung be- ſchreiben kan. Das Zeug auf Dero Pfer- de war nicht weniger von Edelſteinen ſehr koſtbar beſetzet, und wurde dieſer pom- peuſe Staat auf zwey Tonnen Goldes æſtimiret. Auf dem Kopffe, und hinten auf dem Creutze des Pferdes ſahe man eine

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/650>, abgerufen am 18.04.2024.