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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

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alte Spuk aufgejagt, der einstens hier zu Hause war, und huschte
wieder ängstlich hin und her; aber die leisen Klageworte des Kur-
prinzen, der hier Schutz und Zuflucht suchte, das Kriegsgerichts-
urtheil, das hier gesprochen wurde, die Seufzer derer, die hier
nach Licht und Freiheit bangten, Alles verklingt zuletzt wie eine
leise Dissonanz in dem vollen Brausen des Orgelchors, der eben
jetzt das große Vertrauenslied in die ewigen Rathschlüsse des Him-
mels anstimmt, das Kraft- und Trosteslied: Ein' feste Burg
ist unser Gott
.



alte Spuk aufgejagt, der einſtens hier zu Hauſe war, und huſchte
wieder ängſtlich hin und her; aber die leiſen Klageworte des Kur-
prinzen, der hier Schutz und Zuflucht ſuchte, das Kriegsgerichts-
urtheil, das hier geſprochen wurde, die Seufzer derer, die hier
nach Licht und Freiheit bangten, Alles verklingt zuletzt wie eine
leiſe Diſſonanz in dem vollen Brauſen des Orgelchors, der eben
jetzt das große Vertrauenslied in die ewigen Rathſchlüſſe des Him-
mels anſtimmt, das Kraft- und Troſteslied: Ein’ feſte Burg
iſt unſer Gott
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[363/0381] alte Spuk aufgejagt, der einſtens hier zu Hauſe war, und huſchte wieder ängſtlich hin und her; aber die leiſen Klageworte des Kur- prinzen, der hier Schutz und Zuflucht ſuchte, das Kriegsgerichts- urtheil, das hier geſprochen wurde, die Seufzer derer, die hier nach Licht und Freiheit bangten, Alles verklingt zuletzt wie eine leiſe Diſſonanz in dem vollen Brauſen des Orgelchors, der eben jetzt das große Vertrauenslied in die ewigen Rathſchlüſſe des Him- mels anſtimmt, das Kraft- und Troſteslied: Ein’ feſte Burg iſt unſer Gott.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/381>, abgerufen am 29.03.2024.