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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

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Da haben Sie meine Geschichte. Sie mag Ihnen den
Satz illustriren, womit ich anfing, die Neigung zum "abgekürzten
Verfahren."

Unser Vesperbrot war längst beendet; wir erhoben uns
von unsrer Walze und schritten munter in den Forst hinein.
Es dunkelte stark, trotzdem die Sterne jetzt heller schienen. Wo
eine Lichtung war und ein mäßig heller Schein auf den Weg
fiel, musterte ich unwillkürlich die Gleise, ob nicht eine Kinder-
wagen-Spur sie durchschnitt oder begleitete.


Da haben Sie meine Geſchichte. Sie mag Ihnen den
Satz illuſtriren, womit ich anfing, die Neigung zum „abgekürzten
Verfahren.“

Unſer Vesperbrot war längſt beendet; wir erhoben uns
von unſrer Walze und ſchritten munter in den Forſt hinein.
Es dunkelte ſtark, trotzdem die Sterne jetzt heller ſchienen. Wo
eine Lichtung war und ein mäßig heller Schein auf den Weg
fiel, muſterte ich unwillkürlich die Gleiſe, ob nicht eine Kinder-
wagen-Spur ſie durchſchnitt oder begleitete.


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[216/0234] Da haben Sie meine Geſchichte. Sie mag Ihnen den Satz illuſtriren, womit ich anfing, die Neigung zum „abgekürzten Verfahren.“ Unſer Vesperbrot war längſt beendet; wir erhoben uns von unſrer Walze und ſchritten munter in den Forſt hinein. Es dunkelte ſtark, trotzdem die Sterne jetzt heller ſchienen. Wo eine Lichtung war und ein mäßig heller Schein auf den Weg fiel, muſterte ich unwillkürlich die Gleiſe, ob nicht eine Kinder- wagen-Spur ſie durchſchnitt oder begleitete.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/234>, abgerufen am 23.04.2024.