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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Rußland.
(Einem Freunde als er nach Moskau übersiedeln wollte.)
Lasciate ogni speranza voi ch'entrate.
Dante.

Wer auf die Zukunft schwört und unbekümmert
Der ew'gen Kraft des Geistes noch vertraut,
Die, gleich dem Meere, eine Welt zertrümmert,
Und eine neue, schönre auferbaut;
Wer, ihr vertrauend, unser Krämerleben
Ob jener Zeit, die kommen muß, vergißt,
Der fliehe Dich, wo keine Geister weben,
Und jede Hoffnung eitel Thorheit ist.
Rußland.
(Einem Freunde als er nach Moskau überſiedeln wollte.)
Lasciate ogni speranza voi ch’entrate.
Dante.

Wer auf die Zukunft ſchwört und unbekümmert
Der ew’gen Kraft des Geiſtes noch vertraut,
Die, gleich dem Meere, eine Welt zertrümmert,
Und eine neue, ſchönre auferbaut;
Wer, ihr vertrauend, unſer Krämerleben
Ob jener Zeit, die kommen muß, vergißt,
Der fliehe Dich, wo keine Geiſter weben,
Und jede Hoffnung eitel Thorheit iſt.
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[230/0244] Rußland. (Einem Freunde als er nach Moskau überſiedeln wollte.) Lasciate ogni speranza voi ch’entrate. Dante. Wer auf die Zukunft ſchwört und unbekümmert Der ew’gen Kraft des Geiſtes noch vertraut, Die, gleich dem Meere, eine Welt zertrümmert, Und eine neue, ſchönre auferbaut; Wer, ihr vertrauend, unſer Krämerleben Ob jener Zeit, die kommen muß, vergißt, Der fliehe Dich, wo keine Geiſter weben, Und jede Hoffnung eitel Thorheit iſt.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/244>, abgerufen am 28.03.2024.