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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Die Bienen halten sich wacker,
Doch ach, trotz Wall und Thurm,
Den Schoten- und Bohnen-Acker
Nahm der Feind im Sturm;
Schon um die heimische Linde,
Wie um Herd und Haus,
Sammelt das Bienen-Gesinde
Sich zum letzten Strauß.
Eine (sie stund auf Wache,
Und das Weinen war ihr nah)
Schwur: "eine herrliche Sache
Sei dies mori pro patria!
Daß ihr Stand so ein harter
Freue sie nur zu sehn,
Wie die dreihundert Sparter
Würden sie untergehn."
Die Bienen halten ſich wacker,
Doch ach, trotz Wall und Thurm,
Den Schoten- und Bohnen-Acker
Nahm der Feind im Sturm;
Schon um die heimiſche Linde,
Wie um Herd und Haus,
Sammelt das Bienen-Geſinde
Sich zum letzten Strauß.
Eine (ſie ſtund auf Wache,
Und das Weinen war ihr nah)
Schwur: „eine herrliche Sache
Sei dies mori pro patria!
Daß ihr Stand ſo ein harter
Freue ſie nur zu ſehn,
Wie die dreihundert Sparter
Würden ſie untergehn.“
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[191/0205] Die Bienen halten ſich wacker, Doch ach, trotz Wall und Thurm, Den Schoten- und Bohnen-Acker Nahm der Feind im Sturm; Schon um die heimiſche Linde, Wie um Herd und Haus, Sammelt das Bienen-Geſinde Sich zum letzten Strauß. Eine (ſie ſtund auf Wache, Und das Weinen war ihr nah) Schwur: „eine herrliche Sache Sei dies mori pro patria! Daß ihr Stand ſo ein harter Freue ſie nur zu ſehn, Wie die dreihundert Sparter Würden ſie untergehn.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/205>, abgerufen am 25.04.2024.