Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899.

Bild:
<< vorherige Seite

großes Spiel war eben gemacht; alles noch in Auf¬
regung.

Robinson, als er Rudolfen sah, nickte ihm zu und
sagte zu Imme: "Das is ja der hübsche Junge, den ich
vorhin auf dem Hof gesehen habe mit seinem hoop; --
nice boy."

"Ja," sagte Imme, "das is unsrem Freund Hartwig
seiner." Hartwig selber aber rief seinen Jungen heran
und sagte: "Na, Rudolf, was giebt's? Du willst mich
holen. Du sollst aber auch noch 'ne Freude haben. Kuck
dir mal den Herrn da an, der dich so freundlich ansieht.
Das is Robinson."

"Haha."

"Ja, Junge, warum lachst du? Glaubst du's nich,
wenn ich dir sage, das is Robinson?"

"I bewahre, Vater. Robinson, den kenn' ich. Ro¬
binson hat 'nen Sonnenschirm und ein Lama. Un der
is auch schon lange dod."


großes Spiel war eben gemacht; alles noch in Auf¬
regung.

Robinſon, als er Rudolfen ſah, nickte ihm zu und
ſagte zu Imme: „Das is ja der hübſche Junge, den ich
vorhin auf dem Hof geſehen habe mit ſeinem hoop; —
nice boy.“

„Ja,“ ſagte Imme, „das is unſrem Freund Hartwig
ſeiner.“ Hartwig ſelber aber rief ſeinen Jungen heran
und ſagte: „Na, Rudolf, was giebt's? Du willſt mich
holen. Du ſollſt aber auch noch 'ne Freude haben. Kuck
dir mal den Herrn da an, der dich ſo freundlich anſieht.
Das is Robinſon.“

„Haha.“

„Ja, Junge, warum lachſt du? Glaubſt du's nich,
wenn ich dir ſage, das is Robinſon?“

„I bewahre, Vater. Robinſon, den kenn' ich. Ro¬
binſon hat 'nen Sonnenſchirm und ein Lama. Un der
is auch ſchon lange dod.“


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0198" n="191"/>
großes Spiel war eben gemacht; alles noch in Auf¬<lb/>
regung.</p><lb/>
          <p>Robin&#x017F;on, als er Rudolfen &#x017F;ah, nickte ihm zu und<lb/>
&#x017F;agte zu Imme: &#x201E;Das is ja der hüb&#x017F;che Junge, den ich<lb/>
vorhin auf dem Hof ge&#x017F;ehen habe mit &#x017F;einem <hi rendition="#aq">hoop</hi>; &#x2014;<lb/><hi rendition="#aq">nice boy</hi>.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Ja,&#x201C; &#x017F;agte Imme, &#x201E;das is un&#x017F;rem Freund Hartwig<lb/>
&#x017F;einer.&#x201C; Hartwig &#x017F;elber aber rief &#x017F;einen Jungen heran<lb/>
und &#x017F;agte: &#x201E;Na, Rudolf, was giebt's? Du will&#x017F;t mich<lb/>
holen. Du &#x017F;oll&#x017F;t aber auch noch 'ne Freude haben. Kuck<lb/>
dir mal den Herrn da an, der dich &#x017F;o freundlich an&#x017F;ieht.<lb/>
Das is Robin&#x017F;on.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Haha.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Ja, Junge, warum lach&#x017F;t du? Glaub&#x017F;t du's nich,<lb/>
wenn ich dir &#x017F;age, das is Robin&#x017F;on?&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;I bewahre, Vater. Robin&#x017F;on, <hi rendition="#g">den</hi> kenn' ich. Ro¬<lb/>
bin&#x017F;on hat 'nen Sonnen&#x017F;chirm und ein Lama. Un der<lb/>
is auch &#x017F;chon lange dod.&#x201C;</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0198] großes Spiel war eben gemacht; alles noch in Auf¬ regung. Robinſon, als er Rudolfen ſah, nickte ihm zu und ſagte zu Imme: „Das is ja der hübſche Junge, den ich vorhin auf dem Hof geſehen habe mit ſeinem hoop; — nice boy.“ „Ja,“ ſagte Imme, „das is unſrem Freund Hartwig ſeiner.“ Hartwig ſelber aber rief ſeinen Jungen heran und ſagte: „Na, Rudolf, was giebt's? Du willſt mich holen. Du ſollſt aber auch noch 'ne Freude haben. Kuck dir mal den Herrn da an, der dich ſo freundlich anſieht. Das is Robinſon.“ „Haha.“ „Ja, Junge, warum lachſt du? Glaubſt du's nich, wenn ich dir ſage, das is Robinſon?“ „I bewahre, Vater. Robinſon, den kenn' ich. Ro¬ binſon hat 'nen Sonnenſchirm und ein Lama. Un der is auch ſchon lange dod.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/198
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/198>, abgerufen am 19.04.2024.