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Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.

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18. Kapitel.
Fata Morgana.

Schach war zu guter Stunde wieder heim,
und noch denselben Abend schrieb er ein
Billet an Frau von Carayon, in dem er
in anscheinend aufrichtigen Worten um seines Benehmens
willen um Entschuldigung bat. Ein Kabinetsschreiben,
das er vorgestern in Wuthenow empfangen habe, hab
ihn heute Nachmittag nach Charlottenburg hinausge¬
führt, wo König und Königin ihn an das, was seine
Pflicht sei, gemahnt hätten. Er bedaure, solche Mah¬
nung verschuldet zu haben, finde den Schritt, den
Frau von Carayon gethan, gerechtfertigt, und bäte
morgen im Laufe des Vormittags sich beiden Damen
vorstellen zu dürfen, um ihnen sein Bedauern über
diese neuen Versäumnisse persönlich zu wiederholen.

18. Kapitel.
Fata Morgana.

Schach war zu guter Stunde wieder heim,
und noch denſelben Abend ſchrieb er ein
Billet an Frau von Carayon, in dem er
in anſcheinend aufrichtigen Worten um ſeines Benehmens
willen um Entſchuldigung bat. Ein Kabinetsſchreiben,
das er vorgeſtern in Wuthenow empfangen habe, hab
ihn heute Nachmittag nach Charlottenburg hinausge¬
führt, wo König und Königin ihn an das, was ſeine
Pflicht ſei, gemahnt hätten. Er bedaure, ſolche Mah¬
nung verſchuldet zu haben, finde den Schritt, den
Frau von Carayon gethan, gerechtfertigt, und bäte
morgen im Laufe des Vormittags ſich beiden Damen
vorſtellen zu dürfen, um ihnen ſein Bedauern über
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[[203]/0215] 18. Kapitel. Fata Morgana. Schach war zu guter Stunde wieder heim, und noch denſelben Abend ſchrieb er ein Billet an Frau von Carayon, in dem er in anſcheinend aufrichtigen Worten um ſeines Benehmens willen um Entſchuldigung bat. Ein Kabinetsſchreiben, das er vorgeſtern in Wuthenow empfangen habe, hab ihn heute Nachmittag nach Charlottenburg hinausge¬ führt, wo König und Königin ihn an das, was ſeine Pflicht ſei, gemahnt hätten. Er bedaure, ſolche Mah¬ nung verſchuldet zu haben, finde den Schritt, den Frau von Carayon gethan, gerechtfertigt, und bäte morgen im Laufe des Vormittags ſich beiden Damen vorſtellen zu dürfen, um ihnen ſein Bedauern über dieſe neuen Verſäumniſſe perſönlich zu wiederholen.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883, S. [203]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883/215>, abgerufen am 29.03.2024.