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Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.

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6. Kapitel.
Bei Prinz Louis.

An demselben Abend, an dem Victoire von Ca¬
rayon ihren Brief an Lisette von Perbandt
schrieb, empfing Schach in seiner in der
Wilhelmstraße gelegenen Wohnung ein Einladungs¬
billet von der Hand des Prinzen Louis.

Es lautete:

"Lieber Schach. Ich bin erst seit drei Tagen hier
im Moabiter Land und dürste bereits nach Besuch und
Gespräch. Eine Viertelmeile von der Hauptstadt, hat
man schon die Hauptstadt nicht mehr und verlangt
nach ihr. Darf ich für morgen auf Sie rechnen?
Bülow und sein verlegerischer Anhang haben zugesagt,
auch Massenbach und Phull. Also lauter Opposition,
die mich erquickt, auch wenn ich sie bekämpfe. Von

6. Kapitel.
Bei Prinz Louis.

An demſelben Abend, an dem Victoire von Ca¬
rayon ihren Brief an Liſette von Perbandt
ſchrieb, empfing Schach in ſeiner in der
Wilhelmſtraße gelegenen Wohnung ein Einladungs¬
billet von der Hand des Prinzen Louis.

Es lautete:

„Lieber Schach. Ich bin erſt ſeit drei Tagen hier
im Moabiter Land und dürſte bereits nach Beſuch und
Geſpräch. Eine Viertelmeile von der Hauptſtadt, hat
man ſchon die Hauptſtadt nicht mehr und verlangt
nach ihr. Darf ich für morgen auf Sie rechnen?
Bülow und ſein verlegeriſcher Anhang haben zugeſagt,
auch Maſſenbach und Phull. Alſo lauter Oppoſition,
die mich erquickt, auch wenn ich ſie bekämpfe. Von

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883, S. [68]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883/80>, abgerufen am 29.03.2024.