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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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Drittes Kapitel.

Der Platen-Verein: Egbert Hanisch.

Zur selben Zeit, wo ich der vorgeschilderten Lenau-Gesellschaft angehörte, war ich, wie schon hervorgehoben, auch Mitglied eines Platen-Klubs. Es war gleich in den ersten Tagen des Januars 40, daß ich mich hier eingeführt sah. Und das kam so. Der Sylvesterabend hatte mich, einer gesellschaftlichen Abmachung zu Liebe, nach der "Henningschen Ressource" verschlagen und hier war ich einem jungen Maler, Namens Flans, begegnet, der, weil er im "Figaro" Verschiedenes von mir gelesen, mich aufforderte, doch einem litterarischen Verein, dem er angehöre, beizutreten. Dies war der Platen-Klub. Ich sagte mit tausend Freuden "ja" und wohnte schon der nächsten Sitzung bei. Viele frohe Stunden - mehr als in dem Lenau-Klub, mit dem der Zusammenhang, trotz intimer Beziehungen zu Einzelnen, ein loser blieb - habe ich in diesem Verein verbracht.

Drittes Kapitel.

Der Platen-Verein: Egbert Hanisch.

Zur selben Zeit, wo ich der vorgeschilderten Lenau-Gesellschaft angehörte, war ich, wie schon hervorgehoben, auch Mitglied eines Platen-Klubs. Es war gleich in den ersten Tagen des Januars 40, daß ich mich hier eingeführt sah. Und das kam so. Der Sylvesterabend hatte mich, einer gesellschaftlichen Abmachung zu Liebe, nach der „Henningschen Ressource“ verschlagen und hier war ich einem jungen Maler, Namens Flans, begegnet, der, weil er im „Figaro“ Verschiedenes von mir gelesen, mich aufforderte, doch einem litterarischen Verein, dem er angehöre, beizutreten. Dies war der Platen-Klub. Ich sagte mit tausend Freuden „ja“ und wohnte schon der nächsten Sitzung bei. Viele frohe Stunden – mehr als in dem Lenau-Klub, mit dem der Zusammenhang, trotz intimer Beziehungen zu Einzelnen, ein loser blieb – habe ich in diesem Verein verbracht.

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[91/0100] Drittes Kapitel. Der Platen-Verein: Egbert Hanisch. Zur selben Zeit, wo ich der vorgeschilderten Lenau-Gesellschaft angehörte, war ich, wie schon hervorgehoben, auch Mitglied eines Platen-Klubs. Es war gleich in den ersten Tagen des Januars 40, daß ich mich hier eingeführt sah. Und das kam so. Der Sylvesterabend hatte mich, einer gesellschaftlichen Abmachung zu Liebe, nach der „Henningschen Ressource“ verschlagen und hier war ich einem jungen Maler, Namens Flans, begegnet, der, weil er im „Figaro“ Verschiedenes von mir gelesen, mich aufforderte, doch einem litterarischen Verein, dem er angehöre, beizutreten. Dies war der Platen-Klub. Ich sagte mit tausend Freuden „ja“ und wohnte schon der nächsten Sitzung bei. Viele frohe Stunden – mehr als in dem Lenau-Klub, mit dem der Zusammenhang, trotz intimer Beziehungen zu Einzelnen, ein loser blieb – habe ich in diesem Verein verbracht.

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Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/100>, abgerufen am 25.04.2024.