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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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das Buch abgefaßt sei, und diese sodann ohne weiteres erlernen zu können meinte.

Voll von diesem Gedanken wollte er das Zimmer verlaßen, als er auf dem hervorspringenden Sims der Thür einen Schlüssel liegen sah. Er durfte, seiner Meinung nach, nichts unbeachtet laßen, und ob er gleichwohl keinen Nutzen von dieser Entdeckung einsah, so steckte er doch den Schlüssel zu sich, und träumte sich im Besitz vom Steine der Weisen, ohne diesen jemals zu finden, denn wenn er auch Tage und Nächte und Monate und Jahre über das Buch sann, und forschte, es blieb ihm verschlossen, und keine Spur konnte ihm die eigentliche Sprache entdecken.

Er begnügte sich demnach, mit den darin befindlichen Zeichen Versuche anzustellen, und, indem er sie so oder so legte und stellte, brachte er Resultate heraus, die ihm zwar nicht gnügten, dennoch aber eine eigene Magie zusammenbaueten, in welcher er sich selbst als Herrn und Meister feierte.

das Buch abgefaßt sei, und diese sodann ohne weiteres erlernen zu können meinte.

Voll von diesem Gedanken wollte er das Zimmer verlaßen, als er auf dem hervorspringenden Sims der Thür einen Schlüssel liegen sah. Er durfte, seiner Meinung nach, nichts unbeachtet laßen, und ob er gleichwohl keinen Nutzen von dieser Entdeckung einsah, so steckte er doch den Schlüssel zu sich, und träumte sich im Besitz vom Steine der Weisen, ohne diesen jemals zu finden, denn wenn er auch Tage und Nächte und Monate und Jahre über das Buch sann, und forschte, es blieb ihm verschlossen, und keine Spur konnte ihm die eigentliche Sprache entdecken.

Er begnügte sich demnach, mit den darin befindlichen Zeichen Versuche anzustellen, und, indem er sie so oder so legte und stellte, brachte er Resultate heraus, die ihm zwar nicht gnügten, dennoch aber eine eigene Magie zusammenbaueten, in welcher er sich selbst als Herrn und Meister feierte.

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[15/0022] das Buch abgefaßt sei, und diese sodann ohne weiteres erlernen zu können meinte. Voll von diesem Gedanken wollte er das Zimmer verlaßen, als er auf dem hervorspringenden Sims der Thür einen Schlüssel liegen sah. Er durfte, seiner Meinung nach, nichts unbeachtet laßen, und ob er gleichwohl keinen Nutzen von dieser Entdeckung einsah, so steckte er doch den Schlüssel zu sich, und träumte sich im Besitz vom Steine der Weisen, ohne diesen jemals zu finden, denn wenn er auch Tage und Nächte und Monate und Jahre über das Buch sann, und forschte, es blieb ihm verschlossen, und keine Spur konnte ihm die eigentliche Sprache entdecken. Er begnügte sich demnach, mit den darin befindlichen Zeichen Versuche anzustellen, und, indem er sie so oder so legte und stellte, brachte er Resultate heraus, die ihm zwar nicht gnügten, dennoch aber eine eigene Magie zusammenbaueten, in welcher er sich selbst als Herrn und Meister feierte.

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  • Silbentrennung: aufgelöst
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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/22>, abgerufen am 28.03.2024.