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François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 1. Berlin, 1871.

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Einführung.

Es war etwa zwei Jahre nach der Schlacht von
Waterloo, als in einem niederländischen Gränzstädtchen
armen Eltern eine Tochter geboren wurde.

Die kleine, fremde Stadt ist nicht der Schauplatz
unserer Geschichte und die kleinen, fremden Leute sind
nicht deren Helden. Das alltägliche Ereigniß aber
sollte gleichsam den Angelpunkt bilden, um welchen
dieselbe rückwärts und vorwärts sich bewegen wird.
Denn wäre jenes Kindlein nicht geboren, oder wäre
es nicht in der Fremde und in Dürftigkeit geboren
worden, so würde die weite Welt von unserer wirk¬
lichen Heldin nichts erfahren und wir würden ihr
nicht deren Bekenntnisse zu offenbaren haben.

Der Vater des Kindes war noch jung, vielleicht
kaum großjährig. Dazu ein Mann von auffälliger,
sagen wir ritterlicher Kraft und Schöne der Gestalt,

Louise v. Francois, Die letzte Reckenburgerin. I. 1
Einführung.

Es war etwa zwei Jahre nach der Schlacht von
Waterloo, als in einem niederländiſchen Gränzſtädtchen
armen Eltern eine Tochter geboren wurde.

Die kleine, fremde Stadt iſt nicht der Schauplatz
unſerer Geſchichte und die kleinen, fremden Leute ſind
nicht deren Helden. Das alltägliche Ereigniß aber
ſollte gleichſam den Angelpunkt bilden, um welchen
dieſelbe rückwärts und vorwärts ſich bewegen wird.
Denn wäre jenes Kindlein nicht geboren, oder wäre
es nicht in der Fremde und in Dürftigkeit geboren
worden, ſo würde die weite Welt von unſerer wirk¬
lichen Heldin nichts erfahren und wir würden ihr
nicht deren Bekenntniſſe zu offenbaren haben.

Der Vater des Kindes war noch jung, vielleicht
kaum großjährig. Dazu ein Mann von auffälliger,
ſagen wir ritterlicher Kraft und Schöne der Geſtalt,

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[[1]/0008] Einführung. Es war etwa zwei Jahre nach der Schlacht von Waterloo, als in einem niederländiſchen Gränzſtädtchen armen Eltern eine Tochter geboren wurde. Die kleine, fremde Stadt iſt nicht der Schauplatz unſerer Geſchichte und die kleinen, fremden Leute ſind nicht deren Helden. Das alltägliche Ereigniß aber ſollte gleichſam den Angelpunkt bilden, um welchen dieſelbe rückwärts und vorwärts ſich bewegen wird. Denn wäre jenes Kindlein nicht geboren, oder wäre es nicht in der Fremde und in Dürftigkeit geboren worden, ſo würde die weite Welt von unſerer wirk¬ lichen Heldin nichts erfahren und wir würden ihr nicht deren Bekenntniſſe zu offenbaren haben. Der Vater des Kindes war noch jung, vielleicht kaum großjährig. Dazu ein Mann von auffälliger, ſagen wir ritterlicher Kraft und Schöne der Geſtalt, Louiſe v. François, Die letzte Reckenburgerin. I. 1

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Zitationshilfe: François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 1. Berlin, 1871, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francois_reckenburgerin01_1871/8>, abgerufen am 29.03.2024.