Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
§. 279.

Wenn man nun findet, daß der eine Baum
solcher Art, das Behältniß des Samens, oder
die Fruchtblüthe giebt; der andere aber, so nie-
mahls Samen trägt, blos die Stanbblüthe führt,
oder einen fliegenden Staub, als die Befeuch-
tung für jenen hergiebt, weil der erste ohne die-
sen Staub keinen wahren, sondern höchstens tau-
ben Samen trägt, so kann man diesen, der die
Staubblüthe trägt, billig das Männchen, und
jenen das Weibchen, beyde aber ledige Stämme,
ihre Blüthen ledige Blüthen, und das Geschlecht
zweystämmig, oder auch ledig nennen. Diejeni-
gen Bäume oder Stauden aber, worauf die
Fruchtblüthe und Staubblüthe zugleich, doch je-
de besonders stehet, können eheliche Stämme und
Blüthen, und das Geschlecht ehestämmig heissen.

§. 280.

Viele andere Pflanzen, wo gemeinschaftliche
Blüthenblätter, männliche und weibliche Blü-
thentheile zusammen einschließt, wird man Zwit-

ter-
§. 279.

Wenn man nun findet, daß der eine Baum
ſolcher Art, das Behaͤltniß des Samens, oder
die Fruchtbluͤthe giebt; der andere aber, ſo nie-
mahls Samen traͤgt, blos die Stanbbluͤthe fuͤhrt,
oder einen fliegenden Staub, als die Befeuch-
tung fuͤr jenen hergiebt, weil der erſte ohne die-
ſen Staub keinen wahren, ſondern hoͤchſtens tau-
ben Samen traͤgt, ſo kann man dieſen, der die
Staubbluͤthe traͤgt, billig das Maͤnnchen, und
jenen das Weibchen, beyde aber ledige Staͤmme,
ihre Bluͤthen ledige Bluͤthen, und das Geſchlecht
zweyſtaͤmmig, oder auch ledig nennen. Diejeni-
gen Baͤume oder Stauden aber, worauf die
Fruchtbluͤthe und Staubbluͤthe zugleich, doch je-
de beſonders ſtehet, koͤnnen eheliche Staͤmme und
Bluͤthen, und das Geſchlecht eheſtaͤmmig heiſſen.

§. 280.

Viele andere Pflanzen, wo gemeinſchaftliche
Bluͤthenblaͤtter, maͤnnliche und weibliche Bluͤ-
thentheile zuſammen einſchließt, wird man Zwit-

ter-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0212" n="200"/>
        <div n="2">
          <head>§. 279.</head><lb/>
          <p>Wenn man nun findet, daß der eine Baum<lb/>
&#x017F;olcher Art, das Beha&#x0364;ltniß des Samens, oder<lb/>
die Fruchtblu&#x0364;the giebt; der andere aber, &#x017F;o nie-<lb/>
mahls Samen tra&#x0364;gt, blos die Stanbblu&#x0364;the fu&#x0364;hrt,<lb/>
oder einen fliegenden Staub, als die Befeuch-<lb/>
tung fu&#x0364;r jenen hergiebt, weil der er&#x017F;te ohne die-<lb/>
&#x017F;en Staub keinen wahren, &#x017F;ondern ho&#x0364;ch&#x017F;tens tau-<lb/>
ben Samen tra&#x0364;gt, &#x017F;o kann man die&#x017F;en, der die<lb/>
Staubblu&#x0364;the tra&#x0364;gt, billig das Ma&#x0364;nnchen, und<lb/>
jenen das Weibchen, beyde aber ledige Sta&#x0364;mme,<lb/>
ihre Blu&#x0364;then ledige Blu&#x0364;then, und das Ge&#x017F;chlecht<lb/>
zwey&#x017F;ta&#x0364;mmig, oder auch ledig nennen. Diejeni-<lb/>
gen Ba&#x0364;ume oder Stauden aber, worauf die<lb/>
Fruchtblu&#x0364;the und Staubblu&#x0364;the zugleich, doch je-<lb/>
de be&#x017F;onders &#x017F;tehet, ko&#x0364;nnen eheliche Sta&#x0364;mme und<lb/>
Blu&#x0364;then, und das Ge&#x017F;chlecht ehe&#x017F;ta&#x0364;mmig hei&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 280.</head><lb/>
          <p>Viele andere Pflanzen, wo gemein&#x017F;chaftliche<lb/>
Blu&#x0364;thenbla&#x0364;tter, ma&#x0364;nnliche und weibliche Blu&#x0364;-<lb/>
thentheile zu&#x017F;ammen ein&#x017F;chließt, wird man Zwit-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0212] §. 279. Wenn man nun findet, daß der eine Baum ſolcher Art, das Behaͤltniß des Samens, oder die Fruchtbluͤthe giebt; der andere aber, ſo nie- mahls Samen traͤgt, blos die Stanbbluͤthe fuͤhrt, oder einen fliegenden Staub, als die Befeuch- tung fuͤr jenen hergiebt, weil der erſte ohne die- ſen Staub keinen wahren, ſondern hoͤchſtens tau- ben Samen traͤgt, ſo kann man dieſen, der die Staubbluͤthe traͤgt, billig das Maͤnnchen, und jenen das Weibchen, beyde aber ledige Staͤmme, ihre Bluͤthen ledige Bluͤthen, und das Geſchlecht zweyſtaͤmmig, oder auch ledig nennen. Diejeni- gen Baͤume oder Stauden aber, worauf die Fruchtbluͤthe und Staubbluͤthe zugleich, doch je- de beſonders ſtehet, koͤnnen eheliche Staͤmme und Bluͤthen, und das Geſchlecht eheſtaͤmmig heiſſen. §. 280. Viele andere Pflanzen, wo gemeinſchaftliche Bluͤthenblaͤtter, maͤnnliche und weibliche Bluͤ- thentheile zuſammen einſchließt, wird man Zwit- ter-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/212
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/212>, abgerufen am 16.04.2024.