Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

Bild:
<< vorherige Seite
Navigatio.
Dz Kupf-
ferblattNo: 10.
Das Kupfferblatt No: 10.
Die
Bussola zu der Navigation recht zuverfertigen.
Die Bus-
sola recht
zuverferti-
gen.

Man nehme demnach ein gar sauber/ dicht auff einander gepapptes Kartenblatt/ (dergleichen
zarte vnd reine Kartenblätter zu machen/ Franckreich dann das prae hat) ziehe ein Zirckelriß/ groß oder
klein/ nach jedes wolgefallen/ wie man etwann die Bussola in der grösse dann gern haben will/ darauff/
in hiegegenwertigem Kupfferblatt No: 10. aber/ so wird bey

. von D. gegen C. der Diameter, vnd bey

. das centrum, dises Zirckelrisses gesehen/ (welcher dann den vndern Theil der Bussola vorbilden
thut) auch jetztzumahlen/ eben in diser grösse/ ein Kartenblatt also rund herauß geschnitten/ ernann-
ten Zirckelriß aber/ mit höchstem Fleiß/ in vier gleiche Theil (welches hernach die vier Partes Mundi
genennt werden) abgetheilt. Man imaginiere oder halte demnach anjetzo im Sinn darfür/ daß sich
der Puncten
Eistlich die
4. Partes
Mundi

A. gegen Septentrione
B.
gegen Meridie
C.
gegen Orient
D.
aber/ gegen Occident
stelle/ oder dahin söhne/ welches dann hernach/ im hinzuthun deß Ma-
gnetskrafft/ auch würcklich also zuseyn/ erwisen wird.

Darauff
zuverzeich-
nen.
Das einige Viertel von A. gegen C. aber/ vnd nemblichen von Septentrione, gegen Orient, solle
auff seiner innern Zirckellini in 90. grad außgetheilt/ alsdann 9. solcher grad/ am Ranfft von A. ge-
gen . (welches dann auch eben die abweichung deß Magnets von dem Polo Arctico, massen es
dann die wolpracticierte Marinarij oder Schiff Pilotten, sovil als die Navigation deß Mediterranei-
Die Ab-
weichung
deß Ma-
guets vom
Polo Ar-
ctico zuse-
tzen.
schen Meers anbelangt/ also in täglicher Erfahrenheit/ recht zuseyn/ befinden/ ist) gestellt/ damit das
eine Spitzlin deß Dratts/ bey o. eben auch auff die 9. abweichungs grad geruckt werde/ derge-
stallt/ das deß Drattsspitzlin o. auff den neundten grad . zustehe/ auch in solcher proportion auff er-
nanntes Kartenblatt geleimbt seye/ (hierzu aber so muß ein sonderbarer wolanziehender sauberer Leim
gemacht werden. Zu berührtem

Leim/ nehme man Hausenblasen/ dieselbige 2. oder 3. Tag in Brandtwein eingeweicht/ hernach
wol geschlagen/ ob dem Fewr in einem kupffern Leimpfännlin vergehn lassen/ so wird man ein treff-
Ein treff-
lich guten
Leim zu-
machen.
lich guten/ gleich anziehenden Leim/ disen Dratt/ so wol auch Bain/ auff Bain/ auffeinander zulei-
men bekommen/) man gebrauche demnach ein rein glantzenden/ geschmeidigen abgefeilten/ hernach
aber im Fewr blaw angeloffenen Eysendratt/ blege denselbigen in aller Form vnd Gestalt wie von n.
über m. o. vnd S. gegen n. zusehen ist/ von n. über m. biß auff r. ingleichem von n. über S. biß auff t.
so wird ein Papirlin über solchen Dratt her/ geleimbt/ darmit bedeckt/ vnd also hierdurch in solcher form
der Dratt auff den vndern Theil dises Kartenblatts/ beständig dableibend gebracht/ dergestallt/ das
Mit wel-
chem der
Dratt vn-
der der
Bussola zu
bestettigen
ist.
allein das Spitzlin von r. gegen o. auch widerumben von t. gegen o. an vilbesagtem Dratt noch offen
verbleibe/ vnd gesehen werde/ sintemahlen/ aber erst zuletst/ wann die Bussola schon gar verfertiget ist
worden/ alsdann nur bloß dises Spitzlin o. mit dem Magnetstein vorgehörter massen bestrichen/ oder
gewetzt wird. Ferner vnd bey . just im centro, oder im mittel/ so wird daselbsten/ vnd also durch
das gantze Kartenblatt hindurch/ ein messin Häublin/ wie dann sein Form bey

W. zusehen ist/ gesteckt/ vnder welchem Häublin dann/ das messin Stefftlin X. auff dem Boden
. stehet/ vnd hierdurch das Häublin sampt seinem ob ihm tragenden Kartenblatt vmblauffen/
auch solcher Gestalt spilen/ beneben so thut sich das Spitzlin o. gegen Septentrione wenden/ alsdann
es stillstehet/ vnd den Wind ob der Bussola zuerkennen gibt/ wann nun vorangedeuter massen bey

. der vndere Theil der Bussola auffgerissen/ ingleichem das messin Häublin W. sampt dem mes-
sin Stefftlin X. (welches Stefftlin hernach bey . durch den Boden der Bussola-Büxen/ hinauff
geschlagen wird) solcher gestallt in der Bereitschafft wartet/ so solle anjetzo wie bey . zusehen ist/ das
obere Blatt der Bussola in 32. gleiche Theil oder in 32. Windspitzen/ außgetheilt/ zum ersten die

Vier Hauptwind/ als da seynd Oriens, Occidens, Septentrione, vnd Meridies verzeichnet werden.
Am andern vnd zwischen solchen die

Die Wind
auff die
Bussola
zuverzeich-
nen.

Vier Nebenwind/ nemblichen Grecco, Lebeccio, Scilocco, vnd Maestro gestellt. Zum dritten
zwischen denselbigen auch die

Acht Seitenwind/ vierdtens aber/ vnd neben solchen/ die

Sechzehen kleine Gesellenwind/ delinirt/ hierdurch so kan ein gantz Complete Bussola, deß Meer-
Compasses/ das ist ein vollkommener Meerrosen gemacht werden. Massen dann die berührte Figur

. beneben wie die Bussola an ihrem obern Theil ein ansehen hat/ zur gnüge zuerkennen gibt.

Wie aber
Navigatio.
Dz Kupf-
ferblattNo: 10.
Das Kupfferblatt No: 10.
Die
Buſſola zu der Navigation recht zuverfertigen.
Die Buſ-
ſola recht
zuverferti-
gen.

Man nehme demnach ein gar ſauber/ dicht auff einander gepapptes Kartenblatt/ (dergleichen
zarte vnd reine Kartenblaͤtter zu machen/ Franckreich dann das præ hat) ziehe ein Zirckelriß/ groß oder
klein/ nach jedes wolgefallen/ wie man etwann die Buſſola in der groͤſſe dann gern haben will/ darauff/
in hiegegenwertigem Kupfferblatt No: 10. aber/ ſo wird bey

☿. von D. gegen C. der Diameter, vnd bey

✶. das centrum, diſes Zirckelriſſes geſehen/ (welcher dann den vndern Theil der Buſſola vorbilden
thut) auch jetztzumahlen/ eben in diſer groͤſſe/ ein Kartenblatt alſo rund herauß geſchnitten/ ernann-
ten Zirckelriß aber/ mit hoͤchſtem Fleiß/ in vier gleiche Theil (welches hernach die vier Partes Mundi
genennt werden) abgetheilt. Man imaginiere oder halte demnach anjetzo im Sinn darfuͤr/ daß ſich
der Puncten
Eiſtlich die
4. Partes
Mundi

A. gegen Septentrione
B.
gegen Meridie
C.
gegen Orient
D.
aber/ gegen Occident
ſtelle/ oder dahin ſoͤhne/ welches dann hernach/ im hinzuthun deß Ma-
gnetskrafft/ auch wuͤrcklich alſo zuſeyn/ erwiſen wird.

Darauff
zuverzeich-
nen.
Das einige Viertel von A. gegen C. aber/ vnd nemblichen von Septentrione, gegen Orient, ſolle
auff ſeiner innern Zirckellini in 90. grad außgetheilt/ alsdann 9. ſolcher grad/ am Ranfft von A. ge-
gen ✠. (welches dann auch eben die abweichung deß Magnets von dem Polo Arctico, maſſen es
dann die wolpracticierte Marinarij oder Schiff Pilotten, ſovil als die Navigation deß Mediterranei-
Die Ab-
weichung
deß Ma-
guets vom
Polo Ar-
ctico zuſe-
tzen.
ſchen Meers anbelangt/ alſo in taͤglicher Erfahrenheit/ recht zuſeyn/ befinden/ iſt) geſtellt/ damit das
eine Spitzlin deß Dratts/ bey o. eben auch auff die 9. abweichungs grad geruckt werde/ derge-
ſtallt/ das deß Drattsſpitzlin o. auff den neundten grad ✠. zuſtehe/ auch in ſolcher proportion auff er-
nanntes Kartenblatt geleimbt ſeye/ (hierzu aber ſo muß ein ſonderbarer wolanziehender ſauberer Leim
gemacht werden. Zu beruͤhrtem

Leim/ nehme man Hauſenblaſen/ dieſelbige 2. oder 3. Tag in Brandtwein eingeweicht/ hernach
wol geſchlagen/ ob dem Fewr in einem kupffern Leimpfaͤnnlin vergehn laſſen/ ſo wird man ein treff-
Ein treff-
lich guten
Leim zu-
machen.
lich guten/ gleich anziehenden Leim/ diſen Dratt/ ſo wol auch Bain/ auff Bain/ auffeinander zulei-
men bekommen/) man gebrauche demnach ein rein glantzenden/ geſchmeidigen abgefeilten/ hernach
aber im Fewr blaw angeloffenen Eyſendratt/ blege denſelbigen in aller Form vnd Geſtalt wie von n.
uͤber m. o. vnd S. gegen n. zuſehen iſt/ von n. uͤber m. biß auff r. ingleichem von n. uͤber S. biß auff t.
ſo wird ein Papirlin uͤber ſolchen Dratt her/ geleimbt/ darmit bedeckt/ vnd alſo hierdurch in ſolcher form
der Dratt auff den vndern Theil diſes Kartenblatts/ beſtaͤndig dableibend gebracht/ dergeſtallt/ das
Mit wel-
chem der
Dratt vn-
der der
Buſſola zu
beſtettigen
iſt.
allein das Spitzlin von r. gegen o. auch widerumben von t. gegen o. an vilbeſagtem Dratt noch offen
verbleibe/ vnd geſehen werde/ ſintemahlen/ aber erſt zuletſt/ wann die Buſſola ſchon gar verfertiget iſt
worden/ alsdann nur bloß diſes Spitzlin o. mit dem Magnetſtein vorgehoͤrter maſſen beſtrichen/ oder
gewetzt wird. Ferner vnd bey ✶. juſt im centro, oder im mittel/ ſo wird daſelbſten/ vnd alſo durch
das gantze Kartenblatt hindurch/ ein meſſin Haͤublin/ wie dann ſein Form bey

W. zuſehen iſt/ geſteckt/ vnder welchem Haͤublin dann/ das meſſin Stefftlin X. auff dem Boden
♂. ſtehet/ vnd hierdurch das Haͤublin ſampt ſeinem ob ihm tragenden Kartenblatt vmblauffen/
auch ſolcher Geſtalt ſpilen/ beneben ſo thut ſich das Spitzlin o. gegen Septentrione wenden/ alsdann
es ſtillſtehet/ vnd den Wind ob der Buſſola zuerkennen gibt/ wann nun vorangedeuter maſſen bey

☿. der vndere Theil der Buſſola auffgeriſſen/ ingleichem das meſſin Haͤublin W. ſampt dem meſ-
ſin Stefftlin X. (welches Stefftlin hernach bey ♂. durch den Boden der Buſſola-Buͤxen/ hinauff
geſchlagen wird) ſolcher geſtallt in der Bereitſchafft wartet/ ſo ſolle anjetzo wie bey ♀. zuſehen iſt/ das
obere Blatt der Buſſola in 32. gleiche Theil oder in 32. Windſpitzen/ außgetheilt/ zum erſten die

Vier Hauptwind/ als da ſeynd Oriens, Occidens, Septentrione, vnd Meridies verzeichnet werden.
Am andern vnd zwiſchen ſolchen die

Die Wind
auff die
Buſſola
zuverzeich-
nen.

Vier Nebenwind/ nemblichen Grecco, Lebeccio, Scilocco, vnd Maeſtro geſtellt. Zum dritten
zwiſchen denſelbigen auch die

Acht Seitenwind/ vierdtens aber/ vnd neben ſolchen/ die

Sechzehen kleine Geſellenwind/ delinirt/ hierdurch ſo kan ein gantz Complete Buſſola, deß Meer-
Compaſſes/ das iſt ein vollkommener Meerroſen gemacht werden. Maſſen dann die beruͤhrte Figur

♀. beneben wie die Buſſola an ihrem obern Theil ein anſehen hat/ zur gnuͤge zuerkennen gibt.

Wie aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0150" n="104"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Navigatio.</hi> </fw><lb/>
          <note place="left">Dz Kupf-<lb/>
ferblattN<hi rendition="#aq">o:</hi> 10.</note>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Das Kupfferblatt N</hi><hi rendition="#aq">o:</hi> 10.<lb/><hi rendition="#fr">Die</hi></hi> <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">zu der</hi> </hi> <hi rendition="#aq">Navigation</hi> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">recht zuverfertigen.</hi> </hi> </head><lb/>
          <note place="left">Die Bu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ola recht<lb/>
zuverferti-<lb/>
gen.</note>
          <p>Man nehme demnach ein gar &#x017F;auber/ dicht auff einander gepapptes Kartenblatt/ (dergleichen<lb/>
zarte vnd reine Kartenbla&#x0364;tter zu machen/ Franckreich dann das <hi rendition="#aq">præ</hi> hat) ziehe ein Zirckelriß/ groß oder<lb/>
klein/ nach jedes wolgefallen/ wie man etwann die <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> in der gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e dann gern haben will/ darauff/<lb/>
in hiegegenwertigem Kupfferblatt N<hi rendition="#aq">o:</hi> 10. aber/ &#x017F;o wird bey</p><lb/>
          <p>&#x263F;. von <hi rendition="#aq">D.</hi> gegen <hi rendition="#aq">C.</hi> der <hi rendition="#aq">Diameter,</hi> vnd bey</p><lb/>
          <p>&#x2736;. das <hi rendition="#aq">centrum,</hi> di&#x017F;es Zirckelri&#x017F;&#x017F;es ge&#x017F;ehen/ (welcher dann den vndern Theil der <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> vorbilden<lb/>
thut) auch jetztzumahlen/ eben in di&#x017F;er gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ ein Kartenblatt al&#x017F;o rund herauß ge&#x017F;chnitten/ ernann-<lb/>
ten Zirckelriß aber/ mit ho&#x0364;ch&#x017F;tem Fleiß/ in vier gleiche Theil (welches hernach die vier <hi rendition="#aq">Partes Mundi</hi><lb/>
genennt werden) abgetheilt. Man <hi rendition="#aq">imaginiere</hi> oder halte demnach anjetzo im Sinn darfu&#x0364;r/ daß &#x017F;ich<lb/>
der Puncten<lb/><note place="left">Ei&#x017F;tlich die<lb/>
4. Partes<lb/>
Mundi</note> <list rend="braced"><item><hi rendition="#aq">A.</hi> gegen <hi rendition="#aq">Septentrione<lb/>
B.</hi> gegen <hi rendition="#aq">Meridie<lb/>
C.</hi> gegen <hi rendition="#aq">Orient<lb/>
D.</hi> aber/ gegen <hi rendition="#aq">Occident</hi></item><trailer>&#x017F;telle/ oder dahin &#x017F;o&#x0364;hne/ welches dann hernach/ im hinzuthun deß Ma-<lb/>
gnetskrafft/ auch wu&#x0364;rcklich al&#x017F;o zu&#x017F;eyn/ erwi&#x017F;en wird.<lb/></trailer></list></p><lb/>
          <p><note place="left">Darauff<lb/>
zuverzeich-<lb/>
nen.</note>Das einige Viertel von <hi rendition="#aq">A.</hi> gegen <hi rendition="#aq">C.</hi> aber/ vnd nemblichen von <hi rendition="#aq">Septentrione,</hi> gegen <hi rendition="#aq">Orient,</hi> &#x017F;olle<lb/>
auff &#x017F;einer innern Zirckellini in 90. grad außgetheilt/ alsdann 9. &#x017F;olcher grad/ am Ranfft von <hi rendition="#aq">A.</hi> ge-<lb/>
gen &#x2720;. (welches dann auch eben die abweichung deß Magnets von dem <hi rendition="#aq">Polo Arctico,</hi> ma&#x017F;&#x017F;en es<lb/>
dann die wolpracticierte <hi rendition="#aq">Marinarij</hi> oder Schiff <hi rendition="#aq">Pilotten,</hi> &#x017F;ovil als die <hi rendition="#aq">Navigation</hi> deß <hi rendition="#aq">Mediterranei-</hi><lb/><note place="left">Die Ab-<lb/>
weichung<lb/>
deß Ma-<lb/>
guets vom<lb/>
Polo Ar-<lb/>
ctico zu&#x017F;e-<lb/>
tzen.</note>&#x017F;chen Meers anbelangt/ al&#x017F;o in ta&#x0364;glicher Erfahrenheit/ recht zu&#x017F;eyn/ befinden/ i&#x017F;t) ge&#x017F;tellt/ damit das<lb/>
eine Spitzlin deß Dratts/ bey <hi rendition="#aq">o.</hi> eben auch auff die 9. abweichungs grad geruckt werde/ derge-<lb/>
&#x017F;tallt/ das deß Dratts&#x017F;pitzlin <hi rendition="#aq">o.</hi> auff den neundten grad &#x2720;. zu&#x017F;tehe/ auch in &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">proportion</hi> auff er-<lb/>
nanntes Kartenblatt geleimbt &#x017F;eye/ (hierzu aber &#x017F;o muß ein &#x017F;onderbarer wolanziehender &#x017F;auberer Leim<lb/>
gemacht werden. Zu beru&#x0364;hrtem</p><lb/>
          <p>Leim/ nehme man Hau&#x017F;enbla&#x017F;en/ die&#x017F;elbige 2. oder 3. Tag in Brandtwein eingeweicht/ hernach<lb/>
wol ge&#x017F;chlagen/ ob dem Fewr in einem kupffern Leimpfa&#x0364;nnlin vergehn la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o wird man ein treff-<lb/><note place="left">Ein treff-<lb/>
lich guten<lb/>
Leim zu-<lb/>
machen.</note>lich guten/ gleich anziehenden Leim/ di&#x017F;en Dratt/ &#x017F;o wol auch Bain/ auff Bain/ auffeinander zulei-<lb/>
men bekommen/) man gebrauche demnach ein rein glantzenden/ ge&#x017F;chmeidigen abgefeilten/ hernach<lb/>
aber im Fewr blaw angeloffenen Ey&#x017F;endratt/ blege den&#x017F;elbigen in aller Form vnd Ge&#x017F;talt wie von <hi rendition="#aq">n.</hi><lb/>
u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">m. o.</hi> vnd <hi rendition="#aq">S.</hi> gegen <hi rendition="#aq">n.</hi> zu&#x017F;ehen i&#x017F;t/ von <hi rendition="#aq">n.</hi> u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">m.</hi> biß auff <hi rendition="#aq">r.</hi> ingleichem von <hi rendition="#aq">n.</hi> u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">S.</hi> biß auff <hi rendition="#aq">t.</hi><lb/>
&#x017F;o wird ein Papirlin u&#x0364;ber &#x017F;olchen Dratt her/ geleimbt/ darmit bedeckt/ vnd al&#x017F;o hierdurch in &#x017F;olcher form<lb/>
der Dratt auff den vndern Theil di&#x017F;es Kartenblatts/ be&#x017F;ta&#x0364;ndig dableibend gebracht/ derge&#x017F;tallt/ das<lb/><note place="left">Mit wel-<lb/>
chem der<lb/>
Dratt vn-<lb/>
der der<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;ola zu<lb/>
be&#x017F;tettigen<lb/>
i&#x017F;t.</note>allein das Spitzlin von <hi rendition="#aq">r.</hi> gegen <hi rendition="#aq">o.</hi> auch widerumben von <hi rendition="#aq">t.</hi> gegen <hi rendition="#aq">o.</hi> an vilbe&#x017F;agtem Dratt noch offen<lb/>
verbleibe/ vnd ge&#x017F;ehen werde/ &#x017F;intemahlen/ aber er&#x017F;t zulet&#x017F;t/ wann die <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> &#x017F;chon gar verfertiget i&#x017F;t<lb/>
worden/ alsdann nur bloß di&#x017F;es Spitzlin <hi rendition="#aq">o.</hi> mit dem Magnet&#x017F;tein vorgeho&#x0364;rter ma&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;trichen/ oder<lb/>
gewetzt wird. Ferner vnd bey &#x2736;. ju&#x017F;t im <hi rendition="#aq">centro,</hi> oder im mittel/ &#x017F;o wird da&#x017F;elb&#x017F;ten/ vnd al&#x017F;o durch<lb/>
das gantze Kartenblatt hindurch/ ein me&#x017F;&#x017F;in Ha&#x0364;ublin/ wie dann &#x017F;ein Form bey</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">W.</hi> zu&#x017F;ehen i&#x017F;t/ ge&#x017F;teckt/ vnder welchem Ha&#x0364;ublin dann/ das me&#x017F;&#x017F;in Stefftlin <hi rendition="#aq">X.</hi> auff dem Boden<lb/>
&#x2642;. &#x017F;tehet/ vnd hierdurch das Ha&#x0364;ublin &#x017F;ampt &#x017F;einem ob ihm tragenden Kartenblatt vmblauffen/<lb/>
auch &#x017F;olcher Ge&#x017F;talt &#x017F;pilen/ beneben &#x017F;o thut &#x017F;ich das Spitzlin <hi rendition="#aq">o.</hi> gegen <hi rendition="#aq">Septentrione</hi> wenden/ alsdann<lb/>
es &#x017F;till&#x017F;tehet/ vnd den Wind ob der <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> zuerkennen gibt/ wann nun vorangedeuter ma&#x017F;&#x017F;en bey</p><lb/>
          <p>&#x263F;. der vndere Theil der <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> auffgeri&#x017F;&#x017F;en/ ingleichem das me&#x017F;&#x017F;in Ha&#x0364;ublin <hi rendition="#aq">W.</hi> &#x017F;ampt dem me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;in Stefftlin <hi rendition="#aq">X.</hi> (welches Stefftlin hernach bey &#x2642;. durch den Boden der <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi>-Bu&#x0364;xen/ hinauff<lb/>
ge&#x017F;chlagen wird) &#x017F;olcher ge&#x017F;tallt in der Bereit&#x017F;chafft wartet/ &#x017F;o &#x017F;olle anjetzo wie bey &#x2640;. zu&#x017F;ehen i&#x017F;t/ das<lb/>
obere Blatt der <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> in 32. gleiche Theil oder in 32. Wind&#x017F;pitzen/ außgetheilt/ zum er&#x017F;ten die</p><lb/>
          <p>Vier Hauptwind/ als da &#x017F;eynd <hi rendition="#aq">Oriens, Occidens, Septentrione,</hi> vnd <hi rendition="#aq">Meridies</hi> verzeichnet werden.<lb/>
Am andern vnd zwi&#x017F;chen &#x017F;olchen die</p><lb/>
          <note place="left">Die Wind<lb/>
auff die<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;ola<lb/>
zuverzeich-<lb/>
nen.</note>
          <p>Vier Nebenwind/ nemblichen <hi rendition="#aq">Grecco, Lebeccio, Scilocco,</hi> vnd <hi rendition="#aq">Mae&#x017F;tro</hi> ge&#x017F;tellt. Zum dritten<lb/>
zwi&#x017F;chen den&#x017F;elbigen auch die</p><lb/>
          <p>Acht Seitenwind/ vierdtens aber/ vnd neben &#x017F;olchen/ die</p><lb/>
          <p>Sechzehen kleine Ge&#x017F;ellenwind/ delinirt/ hierdurch &#x017F;o kan ein gantz Complete <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola,</hi> deß Meer-<lb/>
Compa&#x017F;&#x017F;es/ das i&#x017F;t ein vollkommener Meerro&#x017F;en gemacht werden. Ma&#x017F;&#x017F;en dann die beru&#x0364;hrte Figur</p><lb/>
          <p>&#x2640;. beneben wie die <hi rendition="#aq">Bu&#x017F;&#x017F;ola</hi> an ihrem obern Theil ein an&#x017F;ehen hat/ zur gnu&#x0364;ge zuerkennen gibt.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wie aber</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0150] Navigatio. Das Kupfferblatt No: 10. Die Buſſola zu der Navigation recht zuverfertigen. Man nehme demnach ein gar ſauber/ dicht auff einander gepapptes Kartenblatt/ (dergleichen zarte vnd reine Kartenblaͤtter zu machen/ Franckreich dann das præ hat) ziehe ein Zirckelriß/ groß oder klein/ nach jedes wolgefallen/ wie man etwann die Buſſola in der groͤſſe dann gern haben will/ darauff/ in hiegegenwertigem Kupfferblatt No: 10. aber/ ſo wird bey ☿. von D. gegen C. der Diameter, vnd bey ✶. das centrum, diſes Zirckelriſſes geſehen/ (welcher dann den vndern Theil der Buſſola vorbilden thut) auch jetztzumahlen/ eben in diſer groͤſſe/ ein Kartenblatt alſo rund herauß geſchnitten/ ernann- ten Zirckelriß aber/ mit hoͤchſtem Fleiß/ in vier gleiche Theil (welches hernach die vier Partes Mundi genennt werden) abgetheilt. Man imaginiere oder halte demnach anjetzo im Sinn darfuͤr/ daß ſich der Puncten A. gegen Septentrione B. gegen Meridie C. gegen Orient D. aber/ gegen Occidentſtelle/ oder dahin ſoͤhne/ welches dann hernach/ im hinzuthun deß Ma- gnetskrafft/ auch wuͤrcklich alſo zuſeyn/ erwiſen wird. Eiſtlich die 4. Partes Mundi Das einige Viertel von A. gegen C. aber/ vnd nemblichen von Septentrione, gegen Orient, ſolle auff ſeiner innern Zirckellini in 90. grad außgetheilt/ alsdann 9. ſolcher grad/ am Ranfft von A. ge- gen ✠. (welches dann auch eben die abweichung deß Magnets von dem Polo Arctico, maſſen es dann die wolpracticierte Marinarij oder Schiff Pilotten, ſovil als die Navigation deß Mediterranei- ſchen Meers anbelangt/ alſo in taͤglicher Erfahrenheit/ recht zuſeyn/ befinden/ iſt) geſtellt/ damit das eine Spitzlin deß Dratts/ bey o. eben auch auff die 9. abweichungs grad geruckt werde/ derge- ſtallt/ das deß Drattsſpitzlin o. auff den neundten grad ✠. zuſtehe/ auch in ſolcher proportion auff er- nanntes Kartenblatt geleimbt ſeye/ (hierzu aber ſo muß ein ſonderbarer wolanziehender ſauberer Leim gemacht werden. Zu beruͤhrtem Darauff zuverzeich- nen. Die Ab- weichung deß Ma- guets vom Polo Ar- ctico zuſe- tzen. Leim/ nehme man Hauſenblaſen/ dieſelbige 2. oder 3. Tag in Brandtwein eingeweicht/ hernach wol geſchlagen/ ob dem Fewr in einem kupffern Leimpfaͤnnlin vergehn laſſen/ ſo wird man ein treff- lich guten/ gleich anziehenden Leim/ diſen Dratt/ ſo wol auch Bain/ auff Bain/ auffeinander zulei- men bekommen/) man gebrauche demnach ein rein glantzenden/ geſchmeidigen abgefeilten/ hernach aber im Fewr blaw angeloffenen Eyſendratt/ blege denſelbigen in aller Form vnd Geſtalt wie von n. uͤber m. o. vnd S. gegen n. zuſehen iſt/ von n. uͤber m. biß auff r. ingleichem von n. uͤber S. biß auff t. ſo wird ein Papirlin uͤber ſolchen Dratt her/ geleimbt/ darmit bedeckt/ vnd alſo hierdurch in ſolcher form der Dratt auff den vndern Theil diſes Kartenblatts/ beſtaͤndig dableibend gebracht/ dergeſtallt/ das allein das Spitzlin von r. gegen o. auch widerumben von t. gegen o. an vilbeſagtem Dratt noch offen verbleibe/ vnd geſehen werde/ ſintemahlen/ aber erſt zuletſt/ wann die Buſſola ſchon gar verfertiget iſt worden/ alsdann nur bloß diſes Spitzlin o. mit dem Magnetſtein vorgehoͤrter maſſen beſtrichen/ oder gewetzt wird. Ferner vnd bey ✶. juſt im centro, oder im mittel/ ſo wird daſelbſten/ vnd alſo durch das gantze Kartenblatt hindurch/ ein meſſin Haͤublin/ wie dann ſein Form bey Ein treff- lich guten Leim zu- machen. Mit wel- chem der Dratt vn- der der Buſſola zu beſtettigen iſt. W. zuſehen iſt/ geſteckt/ vnder welchem Haͤublin dann/ das meſſin Stefftlin X. auff dem Boden ♂. ſtehet/ vnd hierdurch das Haͤublin ſampt ſeinem ob ihm tragenden Kartenblatt vmblauffen/ auch ſolcher Geſtalt ſpilen/ beneben ſo thut ſich das Spitzlin o. gegen Septentrione wenden/ alsdann es ſtillſtehet/ vnd den Wind ob der Buſſola zuerkennen gibt/ wann nun vorangedeuter maſſen bey ☿. der vndere Theil der Buſſola auffgeriſſen/ ingleichem das meſſin Haͤublin W. ſampt dem meſ- ſin Stefftlin X. (welches Stefftlin hernach bey ♂. durch den Boden der Buſſola-Buͤxen/ hinauff geſchlagen wird) ſolcher geſtallt in der Bereitſchafft wartet/ ſo ſolle anjetzo wie bey ♀. zuſehen iſt/ das obere Blatt der Buſſola in 32. gleiche Theil oder in 32. Windſpitzen/ außgetheilt/ zum erſten die Vier Hauptwind/ als da ſeynd Oriens, Occidens, Septentrione, vnd Meridies verzeichnet werden. Am andern vnd zwiſchen ſolchen die Vier Nebenwind/ nemblichen Grecco, Lebeccio, Scilocco, vnd Maeſtro geſtellt. Zum dritten zwiſchen denſelbigen auch die Acht Seitenwind/ vierdtens aber/ vnd neben ſolchen/ die Sechzehen kleine Geſellenwind/ delinirt/ hierdurch ſo kan ein gantz Complete Buſſola, deß Meer- Compaſſes/ das iſt ein vollkommener Meerroſen gemacht werden. Maſſen dann die beruͤhrte Figur ♀. beneben wie die Buſſola an ihrem obern Theil ein anſehen hat/ zur gnuͤge zuerkennen gibt. Wie aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

In der Ausgabe fehlt das Blatt 1, das Frontispiz … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/150
Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/150>, abgerufen am 25.04.2024.