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Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

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Wasserlaitungen.
Die dritteFigur.
Die dritte Figur/ der kleinen Feurspritzen.

Wie aber obernannte newe kleine Feurspritzen/ zum gebrauch also vffwartend/ ausserhalb/ ein An-
sehen hat/ das gibt hiegegenwortige Figur zuerkennen. Dann bey

Nutzbar-
keit derklei-
nen Feur-
spritzen.

. . . . stehet sie auff ihrem vierfüssigen von aichem Holtz gezimmerten Boden/ auff wel-
chen hernach der von

W. gegen Z. bezeichnete kupfferne drey Schuch lange/ von W. gegen X. aber 11/2. Schuch breite/ vnd
in seiner tieffe 1 1/3 . Schuch haltender Trog/ oder Kessel gesetzt wird. Bey

y. y. y. y. hat er vier starcke eyserne Ring/ dardurch man beyde höltzerne Stangen

. . stecken/ auch mit solcher bequemligkeit/ das gantze/ also beysammen befestigte Werck/ die
Stiegen auff- vnd ab/ mit vier Männer tragen kan/ alsdann so wird der bedeckte

Kasten (das ist eben das Blicklin/ in welchem dann das gantze Wercklin sauber vnd wol verwahrt/
seinen Stand hat) vmb die 2/3 . deß Trogs länge/ hinfürwarts gegen

Z. hinein gesetzt/ an dessen beyden Seitenwänden/ die von Kupffer voller Löchlin (damit allein das
saubere Wasser zu dem fentil hinein lauffen möge) verordnete seühe/ angeschrauffet/ im Kasten darin-
nen aber wie gemelt/ der Mörser/ sampt seinem angehörigen fentil beständig verbleiben. Da dann bey

Vnd wie
sie auß-
wendig ein
Ansehen
hat.

H. die ober/ so wol die vndere messene Platten/ (in welcher das fentil hanget/) zusammen ge-
schrauffet. In F. aber das Gewölblin oder deß Truckwercks Halß/ worinnen das Wasser benöthiget
wird gesehen/ an berührtem Halß aber/ nämblichen bey

G. das erste runde/ inwendig hole Kugelgelenck gesteckt/ ob derselbigen aber/ mit einem Müetterlin
angezogen/ alsdann bey

M. die ander gleichförmig inwendig auch hole Kugel/ abermahlen mit ihrem Müetterlin bestettiget/
so den Elenbogen macht/ (welche newe Manier diser Kugelgelencken dann/ wie gemelt/ der wolerfah-
rene Werckmeister/ Hanß Georg Kachler/ als vil Jähriger Brunnenmeister wol gegeben/ hierzu ver-
ordnet hat/ dessen ich in Ehren zugedencken/ ja kein Vmbgang habe nehmen können) von

M. gegen N. aber/ die 41/4. Schuch lange Röhren/ oder Spritzen ist angestossen worden. Bey

P. ist der eyserne vorhaussen am obern Haupt deß Kessels/ sehr fest angeniettete Arm/ an ihme da-
selbsten die auch eyserne Zugstangen in einem Gewind/ auff- vnd abgeht/ alsdann vnd bey

Q. eben ein dergleichen Gelenck/ an solchem so thut sich der Mörserstempffel

L. auch auff- vnd abschieben. Bey R. ein anders Gelenck/ darmit man den hindern Theil der Zug-
stangen überschlagen/ geschmeidig machen/ eintweder gar darvon schrauffen/ oder aber bey dem Klemm-
lin S. widerumben grad/ vnd fest stehend/ kan machen. In

T. ist die rechte Handhöbin der vilernannten 8. Schuch langen Zugstangen zusehen. Zum gebrauch
so wird der Trog zuvorderst mit Wasser angefüllt/ vnd desselbigen jmmerzu ein mehrers zugegossen/
damit er also stätigs voll Wasser erhalten werde. Wann nun in Feursnöthen dise Machina jedoch
also leer/ durch vier Männer/ eintweders auff die Gassen vor der Brunst her/ Item in ein Hoff/ oder
aber gar in ein Hauß hinauff getragen/ gegen dem Feur gesetzt/ alsdann der Trog erst angehörter mas-
sen/ mit Wasser angefüllt wird/ hernach ein einiger Mann bey T. die Zugstangen ergreifft/ mit selbi-
ger fein sanfft auff- vnd abpumppet/ so wird das Wasser/ mit zwang vnd rauschen wenigst 40. wo
nicht gar 50. Schuch durch die Röhren N. in die höhe hinauff spritzen. Wann dann ein anderer
Mann die besagte Röhren bey ihrem Kopff ergreifft/ dieselbige lincks oder rechts/ hoch oder nider/ gegen
dem Feur wenden thut/ so kan er disen Strom Wasser gar gewiß zu einem Fenster oder Laden hinein
laiten/ vnd hierdurch dem Feur gewaltigen abbruch thun/ vnd also hierdurch ein hochnutzliches Werck
vollbringen.

Die vierd-te Figur.
Die vierdte Figur/ vnd eygentlicher Durchschnitt/ deß
Mörsers vnd Fentils/ zu der vorernannten kleinen Feurspritzen.

Nun ist es noch lang nicht genug/ die kleine Feurspritzen vorangedeuter Gestalt/ allein Mahlerisch/
vnd nur dem Auge zugefallen/ wie ein wolbekleidete Machinam vorzustellen/ da es alsdann nach dem ge-
meinen Sprichwort lauten dörffte.

Man sicht den Menschen von aussen an/
Weist aber nicht was er inwendig kan.
Inwendig
aber mit
ihrem feu-
til außge-
tüstet.

Sonder der Zweck dises Wercks/ ja die meiste Nutzbarkeit/ die stecket noch in dem verborgenen Ka-
sten darinnen/ so mit dem Blicklin bedeckt worden/ aber in dem Durchschnitt deß Morsers/ neben seinem/
an der Seiten stehenden fentil, erst anjetzo wahr genommen wird. Welches auch anders nichts/ dann

ein/ einfa-
Waſſerlaitungen.
Die dritteFigur.
Die dritte Figur/ der kleinen Feurſpritzen.

Wie aber obernannte newe kleine Feurſpritzen/ zum gebrauch alſo vffwartend/ auſſerhalb/ ein An-
ſehen hat/ das gibt hiegegenwortige Figur zuerkennen. Dann bey

Nutzbar-
keit derklei-
nen Feur-
ſpritzen.

♋. ♋. ♋. ♋. ſtehet ſie auff ihrem vierfuͤſſigen von aichem Holtz gezimmerten Boden/ auff wel-
chen hernach der von

W. gegen Z. bezeichnete kupfferne drey Schuch lange/ von W. gegen X. aber 1½. Schuch breite/ vnd
in ſeiner tieffe 1⅓. Schuch haltender Trog/ oder Keſſel geſetzt wird. Bey

y. y. y. y. hat er vier ſtarcke eyſerne Ring/ dardurch man beyde hoͤltzerne Stangen

♍. ♍. ſtecken/ auch mit ſolcher bequemligkeit/ das gantze/ alſo beyſammen befeſtigte Werck/ die
Stiegen auff- vnd ab/ mit vier Maͤnner tragen kan/ alsdann ſo wird der bedeckte

Kaſten (das iſt eben das Blicklin/ in welchem dann das gantze Wercklin ſauber vnd wol verwahrt/
ſeinen Stand hat) vmb die ⅔. deß Trogs laͤnge/ hinfuͤrwarts gegen

Z. hinein geſetzt/ an deſſen beyden Seitenwaͤnden/ die von Kupffer voller Loͤchlin (damit allein das
ſaubere Waſſer zu dem fentil hinein lauffen moͤge) verordnete ſeuͤhe/ angeſchrauffet/ im Kaſten darin-
nen aber wie gemelt/ der Moͤrſer/ ſampt ſeinem angehoͤrigen fentil beſtaͤndig verbleiben. Da dann bey

Vnd wie
ſie auß-
wendig ein
Anſehen
hat.

H. die ober/ ſo wol die vndere meſſene Platten/ (in welcher das fentil hanget/) zuſammen ge-
ſchrauffet. In F. aber das Gewoͤlblin oder deß Truckwercks Halß/ worinnen das Waſſer benoͤthiget
wird geſehen/ an beruͤhrtem Halß aber/ naͤmblichen bey

G. das erſte runde/ inwendig hole Kugelgelenck geſteckt/ ob derſelbigen aber/ mit einem Muͤetterlin
angezogen/ alsdann bey

M. die ander gleichfoͤrmig inwendig auch hole Kugel/ abermahlen mit ihrem Muͤetterlin beſtettiget/
ſo den Elenbogen macht/ (welche newe Manier diſer Kugelgelencken dann/ wie gemelt/ der wolerfah-
rene Werckmeiſter/ Hanß Georg Kachler/ als vil Jaͤhriger Brunnenmeiſter wol gegeben/ hierzu ver-
ordnet hat/ deſſen ich in Ehren zugedencken/ ja kein Vmbgang habe nehmen koͤnnen) von

M. gegen N. aber/ die 4¼. Schuch lange Roͤhren/ oder Spritzen iſt angeſtoſſen worden. Bey

P. iſt der eyſerne vorhauſſen am obern Haupt deß Keſſels/ ſehr feſt angeniettete Arm/ an ihme da-
ſelbſten die auch eyſerne Zugſtangen in einem Gewind/ auff- vnd abgeht/ alsdann vnd bey

Q. eben ein dergleichen Gelenck/ an ſolchem ſo thut ſich der Moͤrſerſtempffel

L. auch auff- vnd abſchieben. Bey R. ein anders Gelenck/ darmit man den hindern Theil der Zug-
ſtangen uͤberſchlagen/ geſchmeidig machen/ eintweder gar darvon ſchrauffen/ oder aber bey dem Klemm-
lin S. widerumben grad/ vnd feſt ſtehend/ kan machen. In

T. iſt die rechte Handhoͤbin der vilernannten 8. Schuch langen Zugſtangen zuſehen. Zum gebrauch
ſo wird der Trog zuvorderſt mit Waſſer angefuͤllt/ vnd deſſelbigen jmmerzu ein mehrers zugegoſſen/
damit er alſo ſtaͤtigs voll Waſſer erhalten werde. Wann nun in Feursnoͤthen diſe Machina jedoch
alſo leer/ durch vier Maͤnner/ eintweders auff die Gaſſen vor der Brunſt her/ Item in ein Hoff/ oder
aber gar in ein Hauß hinauff getragen/ gegen dem Feur geſetzt/ alsdann der Trog erſt angehoͤrter maſ-
ſen/ mit Waſſer angefuͤllt wird/ hernach ein einiger Mann bey T. die Zugſtangen ergreifft/ mit ſelbi-
ger fein ſanfft auff- vnd abpumppet/ ſo wird das Waſſer/ mit zwang vnd rauſchen wenigſt 40. wo
nicht gar 50. Schuch durch die Roͤhren N. in die hoͤhe hinauff ſpritzen. Wann dann ein anderer
Mann die beſagte Roͤhren bey ihrem Kopff ergreifft/ dieſelbige lincks oder rechts/ hoch oder nider/ gegen
dem Feur wenden thut/ ſo kan er diſen Strom Waſſer gar gewiß zu einem Fenſter oder Laden hinein
laiten/ vnd hierdurch dem Feur gewaltigen abbruch thun/ vnd alſo hierdurch ein hochnutzliches Werck
vollbringen.

Die vierd-te Figur.
Die vierdte Figur/ vnd eygentlicher Durchſchnitt/ deß
Moͤrſers vnd Fentils/ zu der vorernannten kleinen Feurſpritzen.

Nun iſt es noch lang nicht genug/ die kleine Feurſpritzen vorangedeuter Geſtalt/ allein Mahleriſch/
vnd nur dem Auge zugefallen/ wie ein wolbekleidete Machinam vorzuſtellen/ da es alsdann nach dem ge-
meinen Sprichwort lauten doͤrffte.

Man ſicht den Menſchen von auſſen an/
Weiſt aber nicht was er inwendig kan.
Inwendig
aber mit
ihrem feu-
til außge-
tüſtet.

Sonder der Zweck diſes Wercks/ ja die meiſte Nutzbarkeit/ die ſtecket noch in dem verborgenen Ka-
ſten darinnen/ ſo mit dem Blicklin bedeckt worden/ aber in dem Durchſchnitt deß Morſers/ neben ſeinem/
an der Seiten ſtehenden fentil, erſt anjetzo wahr genommen wird. Welches auch anders nichts/ dann

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[172/0256] Waſſerlaitungen. Die dritte Figur/ der kleinen Feurſpritzen. Wie aber obernannte newe kleine Feurſpritzen/ zum gebrauch alſo vffwartend/ auſſerhalb/ ein An- ſehen hat/ das gibt hiegegenwortige Figur zuerkennen. Dann bey ♋. ♋. ♋. ♋. ſtehet ſie auff ihrem vierfuͤſſigen von aichem Holtz gezimmerten Boden/ auff wel- chen hernach der von W. gegen Z. bezeichnete kupfferne drey Schuch lange/ von W. gegen X. aber 1½. Schuch breite/ vnd in ſeiner tieffe 1⅓. Schuch haltender Trog/ oder Keſſel geſetzt wird. Bey y. y. y. y. hat er vier ſtarcke eyſerne Ring/ dardurch man beyde hoͤltzerne Stangen ♍. ♍. ſtecken/ auch mit ſolcher bequemligkeit/ das gantze/ alſo beyſammen befeſtigte Werck/ die Stiegen auff- vnd ab/ mit vier Maͤnner tragen kan/ alsdann ſo wird der bedeckte Kaſten (das iſt eben das Blicklin/ in welchem dann das gantze Wercklin ſauber vnd wol verwahrt/ ſeinen Stand hat) vmb die ⅔. deß Trogs laͤnge/ hinfuͤrwarts gegen Z. hinein geſetzt/ an deſſen beyden Seitenwaͤnden/ die von Kupffer voller Loͤchlin (damit allein das ſaubere Waſſer zu dem fentil hinein lauffen moͤge) verordnete ſeuͤhe/ angeſchrauffet/ im Kaſten darin- nen aber wie gemelt/ der Moͤrſer/ ſampt ſeinem angehoͤrigen fentil beſtaͤndig verbleiben. Da dann bey H. die ober/ ſo wol die vndere meſſene Platten/ (in welcher das fentil hanget/) zuſammen ge- ſchrauffet. In F. aber das Gewoͤlblin oder deß Truckwercks Halß/ worinnen das Waſſer benoͤthiget wird geſehen/ an beruͤhrtem Halß aber/ naͤmblichen bey G. das erſte runde/ inwendig hole Kugelgelenck geſteckt/ ob derſelbigen aber/ mit einem Muͤetterlin angezogen/ alsdann bey M. die ander gleichfoͤrmig inwendig auch hole Kugel/ abermahlen mit ihrem Muͤetterlin beſtettiget/ ſo den Elenbogen macht/ (welche newe Manier diſer Kugelgelencken dann/ wie gemelt/ der wolerfah- rene Werckmeiſter/ Hanß Georg Kachler/ als vil Jaͤhriger Brunnenmeiſter wol gegeben/ hierzu ver- ordnet hat/ deſſen ich in Ehren zugedencken/ ja kein Vmbgang habe nehmen koͤnnen) von M. gegen N. aber/ die 4¼. Schuch lange Roͤhren/ oder Spritzen iſt angeſtoſſen worden. Bey P. iſt der eyſerne vorhauſſen am obern Haupt deß Keſſels/ ſehr feſt angeniettete Arm/ an ihme da- ſelbſten die auch eyſerne Zugſtangen in einem Gewind/ auff- vnd abgeht/ alsdann vnd bey Q. eben ein dergleichen Gelenck/ an ſolchem ſo thut ſich der Moͤrſerſtempffel L. auch auff- vnd abſchieben. Bey R. ein anders Gelenck/ darmit man den hindern Theil der Zug- ſtangen uͤberſchlagen/ geſchmeidig machen/ eintweder gar darvon ſchrauffen/ oder aber bey dem Klemm- lin S. widerumben grad/ vnd feſt ſtehend/ kan machen. In T. iſt die rechte Handhoͤbin der vilernannten 8. Schuch langen Zugſtangen zuſehen. Zum gebrauch ſo wird der Trog zuvorderſt mit Waſſer angefuͤllt/ vnd deſſelbigen jmmerzu ein mehrers zugegoſſen/ damit er alſo ſtaͤtigs voll Waſſer erhalten werde. Wann nun in Feursnoͤthen diſe Machina jedoch alſo leer/ durch vier Maͤnner/ eintweders auff die Gaſſen vor der Brunſt her/ Item in ein Hoff/ oder aber gar in ein Hauß hinauff getragen/ gegen dem Feur geſetzt/ alsdann der Trog erſt angehoͤrter maſ- ſen/ mit Waſſer angefuͤllt wird/ hernach ein einiger Mann bey T. die Zugſtangen ergreifft/ mit ſelbi- ger fein ſanfft auff- vnd abpumppet/ ſo wird das Waſſer/ mit zwang vnd rauſchen wenigſt 40. wo nicht gar 50. Schuch durch die Roͤhren N. in die hoͤhe hinauff ſpritzen. Wann dann ein anderer Mann die beſagte Roͤhren bey ihrem Kopff ergreifft/ dieſelbige lincks oder rechts/ hoch oder nider/ gegen dem Feur wenden thut/ ſo kan er diſen Strom Waſſer gar gewiß zu einem Fenſter oder Laden hinein laiten/ vnd hierdurch dem Feur gewaltigen abbruch thun/ vnd alſo hierdurch ein hochnutzliches Werck vollbringen. Die vierdte Figur/ vnd eygentlicher Durchſchnitt/ deß Moͤrſers vnd Fentils/ zu der vorernannten kleinen Feurſpritzen. Nun iſt es noch lang nicht genug/ die kleine Feurſpritzen vorangedeuter Geſtalt/ allein Mahleriſch/ vnd nur dem Auge zugefallen/ wie ein wolbekleidete Machinam vorzuſtellen/ da es alsdann nach dem ge- meinen Sprichwort lauten doͤrffte. Man ſicht den Menſchen von auſſen an/ Weiſt aber nicht was er inwendig kan. Sonder der Zweck diſes Wercks/ ja die meiſte Nutzbarkeit/ die ſtecket noch in dem verborgenen Ka- ſten darinnen/ ſo mit dem Blicklin bedeckt worden/ aber in dem Durchſchnitt deß Morſers/ neben ſeinem/ an der Seiten ſtehenden fentil, erſt anjetzo wahr genommen wird. Welches auch anders nichts/ dann ein/ einfa-

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Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/256>, abgerufen am 29.03.2024.