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Gabelentz, Georg von der: Die ostasiatischen Studien und die Sprachwissenschaft. In: Unsere Zeit, Jg. 1881, Bd. 1, S. 279-291.

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Die ostasiatischen Studien und die Sprachwissenschaft.
elemente bekundet als in der unsern. Und eben jetzt arbeite ich in Fortsetzung
der von meinem verewigten Vater eröffneten melanesischen Forschungen an einer
Sprachengruppe, in welcher mit den uns geläufigen Verwandtschaftsbegriffen
schlechterdings nicht auszukommen ist. Müssen wir hier oder sonstwo echte Misch¬
linge anerkennen, so ergibt sich von selbst die Folgerung, daß zwei Sprachen mit
einer dritten verwandt sein können, ohne es untereinander zu sein: sprachliche Ver¬
schwägerungen, wenn der Ausdruck erlaubt ist. Jene armen Contactsprachen,
welche noch heute, fast unter unsern Augen entstehen, das Creolische, Pitchen-
Englisch und so viele andere, gewinnen ein hohes Interesse, wenn man zu enträthseln
versucht, warum in ihnen gerade diese Elemente der einen, jene der andern Sprache
entlehnt sind. Es gilt hier Gesetze zu entdecken, welche der Linguistik mit nicht
minderm Rechte angehören als etwa die der Lautverschiebungen.

Die Zeit der allgemeinen oder philosophischen Sprachlehren im Becker'schen
Sinne ist vorüber. Was aber unsere Vorfahren speculativ aus ihrem eigenen
Denken heraus schaffen wollten, das müssen wir und unsere Nachfolger durch in¬
ductive Arbeit zu erringen suchen. Das Problem der allgemeinen Grammatik
bleibt; Arbeiten, wie wir sie über den Dualis, die Zählmethoden, das Relativ¬
pronomen, das Passivum u. s. w. besitzen, sind Beiträge zu seiner Lösung. Wie
wenig hierbei auf apriorischem Wege zu erreichen ist, dafür nur einige Beispiele.
Die Sprache der Insulaner von Errub und Maer (Meir) kennt nur die Grund¬
zahlen eins und zwei und kann nur bis fünf zählen, wofür zwei-zwei-eins gesagt
wird. Die Chikitos in Südamerika besitzen überhaupt gar keine Zahlen, nicht
einmal die Zwei. Dafür besitzen andere melanesische Sprachen neben dem Sin¬
gular, Dual und Plural noch einen Trialis. Die Sprachen der philippinischen
und einiger anderer malaiischer Völker vermögen mit ihrem dreifachen Passivum
nicht nur das Object, sondern auch den Ort und das Werkzeug der Handlung
zum Subject des Satzes zu erheben. Die schwarzen Bewohner von Annatom,
einer Insel der neuen Hebriden, conjugiren nicht das Verbum, sondern das Pro¬
nomen. Und wessen Phantasie möchte jene Ungeheuer von Conjugationssystemen
für möglich halten, welche uns die polysynthetisch-incorporirenden Sprachen ame¬
rikanischer Indianervölker oder in unserm Erdtheile das Baskische aufweisen? Um
nur ein Beispiel anzuführen: Die Tscheroki, jenes interessante Indianervolk, welches
sich zur Annahme europäischer Cultur so willig und befähigt gezeigt, drücken den
Gedanken: "Ich gehe, um wiederholt hier und da damit zu binden", in Einem
Worte aus: galöstisanidolega! -- Um die menschliche Sprache in dem ganzen
Reichthum ihrer möglichen Gestaltungen zu begreifen, müssen wir die lautlichen,
morphologischen und syntaktischen Mittel aller Sprachen und das Verhalten einer
jeden einzelnen gegenüber den logischen und psychologischen Erfordernissen überschauen.

Offenbar ist dies seinerseits erst dann vollkommen zu erreichen, wenn alle oder
doch alle in typischer Hinsicht wichtigern Sprachen in erschöpfender Weise grammati¬
kalisch erforscht sein werden. Und die Aufgabe der Einzelsprachlehre kann man nicht
hoch genug stellen. Die Geschichte unserer eigenen Philologie mag dies bezeugen;
man braucht nur an die jahrhundertelange Reihe von Vorarbeiten zu denken, deren

Unsere Zeit. 1881. I. 19

Die oſtaſiatiſchen Studien und die Sprachwiſſenſchaft.
elemente bekundet als in der unſern. Und eben jetzt arbeite ich in Fortſetzung
der von meinem verewigten Vater eröffneten melaneſiſchen Forſchungen an einer
Sprachengruppe, in welcher mit den uns geläufigen Verwandtſchaftsbegriffen
ſchlechterdings nicht auszukommen iſt. Müſſen wir hier oder ſonſtwo echte Miſch¬
linge anerkennen, ſo ergibt ſich von ſelbſt die Folgerung, daß zwei Sprachen mit
einer dritten verwandt ſein können, ohne es untereinander zu ſein: ſprachliche Ver¬
ſchwägerungen, wenn der Ausdruck erlaubt iſt. Jene armen Contactſprachen,
welche noch heute, faſt unter unſern Augen entſtehen, das Creoliſche, Pitchen-
Engliſch und ſo viele andere, gewinnen ein hohes Intereſſe, wenn man zu enträthſeln
verſucht, warum in ihnen gerade dieſe Elemente der einen, jene der andern Sprache
entlehnt ſind. Es gilt hier Geſetze zu entdecken, welche der Linguiſtik mit nicht
minderm Rechte angehören als etwa die der Lautverſchiebungen.

Die Zeit der allgemeinen oder philoſophiſchen Sprachlehren im Becker'ſchen
Sinne iſt vorüber. Was aber unſere Vorfahren ſpeculativ aus ihrem eigenen
Denken heraus ſchaffen wollten, das müſſen wir und unſere Nachfolger durch in¬
ductive Arbeit zu erringen ſuchen. Das Problem der allgemeinen Grammatik
bleibt; Arbeiten, wie wir ſie über den Dualis, die Zählmethoden, das Relativ¬
pronomen, das Paſſivum u. ſ. w. beſitzen, ſind Beiträge zu ſeiner Löſung. Wie
wenig hierbei auf aprioriſchem Wege zu erreichen iſt, dafür nur einige Beiſpiele.
Die Sprache der Inſulaner von Errub und Maer (Meir) kennt nur die Grund¬
zahlen eins und zwei und kann nur bis fünf zählen, wofür zwei-zwei-eins geſagt
wird. Die Chikitos in Südamerika beſitzen überhaupt gar keine Zahlen, nicht
einmal die Zwei. Dafür beſitzen andere melaneſiſche Sprachen neben dem Sin¬
gular, Dual und Plural noch einen Trialis. Die Sprachen der philippiniſchen
und einiger anderer malaiiſcher Völker vermögen mit ihrem dreifachen Paſſivum
nicht nur das Object, ſondern auch den Ort und das Werkzeug der Handlung
zum Subject des Satzes zu erheben. Die ſchwarzen Bewohner von Annatom,
einer Inſel der neuen Hebriden, conjugiren nicht das Verbum, ſondern das Pro¬
nomen. Und weſſen Phantaſie möchte jene Ungeheuer von Conjugationsſyſtemen
für möglich halten, welche uns die polyſynthetiſch-incorporirenden Sprachen ame¬
rikaniſcher Indianervölker oder in unſerm Erdtheile das Baskiſche aufweiſen? Um
nur ein Beiſpiel anzuführen: Die Tſcheroki, jenes intereſſante Indianervolk, welches
ſich zur Annahme europäiſcher Cultur ſo willig und befähigt gezeigt, drücken den
Gedanken: „Ich gehe, um wiederholt hier und da damit zu binden“, in Einem
Worte aus: galöstisanidolega! — Um die menſchliche Sprache in dem ganzen
Reichthum ihrer möglichen Geſtaltungen zu begreifen, müſſen wir die lautlichen,
morphologiſchen und ſyntaktiſchen Mittel aller Sprachen und das Verhalten einer
jeden einzelnen gegenüber den logiſchen und pſychologiſchen Erforderniſſen überſchauen.

Offenbar iſt dies ſeinerſeits erſt dann vollkommen zu erreichen, wenn alle oder
doch alle in typiſcher Hinſicht wichtigern Sprachen in erſchöpfender Weiſe grammati¬
kaliſch erforſcht ſein werden. Und die Aufgabe der Einzelſprachlehre kann man nicht
hoch genug ſtellen. Die Geſchichte unſerer eigenen Philologie mag dies bezeugen;
man braucht nur an die jahrhundertelange Reihe von Vorarbeiten zu denken, deren

Unſere Zeit. 1881. I. 19
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[289/0018] Die oſtaſiatiſchen Studien und die Sprachwiſſenſchaft. elemente bekundet als in der unſern. Und eben jetzt arbeite ich in Fortſetzung der von meinem verewigten Vater eröffneten melaneſiſchen Forſchungen an einer Sprachengruppe, in welcher mit den uns geläufigen Verwandtſchaftsbegriffen ſchlechterdings nicht auszukommen iſt. Müſſen wir hier oder ſonſtwo echte Miſch¬ linge anerkennen, ſo ergibt ſich von ſelbſt die Folgerung, daß zwei Sprachen mit einer dritten verwandt ſein können, ohne es untereinander zu ſein: ſprachliche Ver¬ ſchwägerungen, wenn der Ausdruck erlaubt iſt. Jene armen Contactſprachen, welche noch heute, faſt unter unſern Augen entſtehen, das Creoliſche, Pitchen- Engliſch und ſo viele andere, gewinnen ein hohes Intereſſe, wenn man zu enträthſeln verſucht, warum in ihnen gerade dieſe Elemente der einen, jene der andern Sprache entlehnt ſind. Es gilt hier Geſetze zu entdecken, welche der Linguiſtik mit nicht minderm Rechte angehören als etwa die der Lautverſchiebungen. Die Zeit der allgemeinen oder philoſophiſchen Sprachlehren im Becker'ſchen Sinne iſt vorüber. Was aber unſere Vorfahren ſpeculativ aus ihrem eigenen Denken heraus ſchaffen wollten, das müſſen wir und unſere Nachfolger durch in¬ ductive Arbeit zu erringen ſuchen. Das Problem der allgemeinen Grammatik bleibt; Arbeiten, wie wir ſie über den Dualis, die Zählmethoden, das Relativ¬ pronomen, das Paſſivum u. ſ. w. beſitzen, ſind Beiträge zu ſeiner Löſung. Wie wenig hierbei auf aprioriſchem Wege zu erreichen iſt, dafür nur einige Beiſpiele. Die Sprache der Inſulaner von Errub und Maer (Meir) kennt nur die Grund¬ zahlen eins und zwei und kann nur bis fünf zählen, wofür zwei-zwei-eins geſagt wird. Die Chikitos in Südamerika beſitzen überhaupt gar keine Zahlen, nicht einmal die Zwei. Dafür beſitzen andere melaneſiſche Sprachen neben dem Sin¬ gular, Dual und Plural noch einen Trialis. Die Sprachen der philippiniſchen und einiger anderer malaiiſcher Völker vermögen mit ihrem dreifachen Paſſivum nicht nur das Object, ſondern auch den Ort und das Werkzeug der Handlung zum Subject des Satzes zu erheben. Die ſchwarzen Bewohner von Annatom, einer Inſel der neuen Hebriden, conjugiren nicht das Verbum, ſondern das Pro¬ nomen. Und weſſen Phantaſie möchte jene Ungeheuer von Conjugationsſyſtemen für möglich halten, welche uns die polyſynthetiſch-incorporirenden Sprachen ame¬ rikaniſcher Indianervölker oder in unſerm Erdtheile das Baskiſche aufweiſen? Um nur ein Beiſpiel anzuführen: Die Tſcheroki, jenes intereſſante Indianervolk, welches ſich zur Annahme europäiſcher Cultur ſo willig und befähigt gezeigt, drücken den Gedanken: „Ich gehe, um wiederholt hier und da damit zu binden“, in Einem Worte aus: galöstisanidolega! — Um die menſchliche Sprache in dem ganzen Reichthum ihrer möglichen Geſtaltungen zu begreifen, müſſen wir die lautlichen, morphologiſchen und ſyntaktiſchen Mittel aller Sprachen und das Verhalten einer jeden einzelnen gegenüber den logiſchen und pſychologiſchen Erforderniſſen überſchauen. Offenbar iſt dies ſeinerſeits erſt dann vollkommen zu erreichen, wenn alle oder doch alle in typiſcher Hinſicht wichtigern Sprachen in erſchöpfender Weiſe grammati¬ kaliſch erforſcht ſein werden. Und die Aufgabe der Einzelſprachlehre kann man nicht hoch genug ſtellen. Die Geſchichte unſerer eigenen Philologie mag dies bezeugen; man braucht nur an die jahrhundertelange Reihe von Vorarbeiten zu denken, deren Unſere Zeit. 1881. I. 19

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Zitationshilfe: Gabelentz, Georg von der: Die ostasiatischen Studien und die Sprachwissenschaft. In: Unsere Zeit, Jg. 1881, Bd. 1, S. 279-291, hier S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gabelentz_ostasiatische_1881/18>, abgerufen am 29.03.2024.