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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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Nordafrika wild wachsen. Sie enthalten einen gelben Farbstoff, welcher genau
wie beim Wau (§ 40) verwendet wird.

2. Scharte, Färberscharte, sind die Stengel und Blätter der im nörd-
lichen Europa heimischen Serratula tinctoria L. Dieselben enthalten einen
gelben Farbstoff, das Serratulin, welches wie beim Wau verwendet wird.
-- Beide werden nur noch in Bandfärbereien verwendet.

3. Sooranjee, Morindagelb, die Wurzeln von Morinda citri-
folia
und Morinda umbellata L. Sie enthalten einen in Wasser leicht lös-
lichen Farbstoff, das Morindin, welches sich in Alkalien orangerot löst.
Das Farbmaterial steht dem Krapp nahe und wird auch mit Oelbeize
fixiert.

4. Sauerdorn, Berberitze, die Wurzeln von Berberis vulgaris und
Berberis flexnosa; sie enthalten einen in kochendem Wasser sehr leicht lös-
lichen Farbstoff, das Berberin, C20 H17 NO4; man benutzt sie stellenweise
noch zum Färben von Leder und Seide. Der Farbstoff findet sich auch in
vielen anderen Pflanzen, z. B. in der Rinde von Coeloclyne polycarpa DC.,
welche in Westafrika zum Färben benutzt wird, und in dem in Indien benutzten
Farbstoff Woodunpar.

5. Datisca, die Blätter und Wurzeln der im Mittelmeergebiet heimi-
schen Datisca cannabina, einer unserem Hanf ähnlichen Pflanze. Das darin
enthaltene Chromogen ist nach Ganswindt identisch mit dem Glycosid
Datiscin, C21 H22 O12, welches im reinen Zustande farblose, durchschimmernde,
weiche seidenglänzende Nadeln bildet. Das Datiscin löst sich wenig in
Wasser, leichter aber in alkalischen Flüssigkeiten mit tiefgelber Farbe. Mit
verdünnter Schwefelsäure erwärmt, zerfällt es in Datiscetin und Zucker.
Ersteres, C15 H10 O6, ist unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol, Aether
und Alkalien. Es ist der eigentliche Farbstoff der Datisca. In
Ostindien wird es viel zum Gelbfärben der Seide gebraucht.

6. Safran, die Narben der Blüten von Crocus sativus L.; dieselben
enthalten Crocin, den gleichen Farbstoff, der in den chinesischen Gelbschoten
enthalten ist.

Außer den genannten bietet die Natur noch eine große Anzahl gelber
Farbstoffe, von denen mir jedoch nicht bekannt ist, daß sie wirklich praktische
Verwendung finden. Für die nachstehenden finden sich noch vereinzelte
Notizen.

7. Rhabarber, die Wurzel verschiedener Rheum-Arten; sie enthält einen
gelben Farbstoff, Chrysophan, der in Wasser wenig löslich, in Alkohol
leicht löslich ist, in Alkalien mit tiefrotbrauner Farbe sich löst. Der Farbstoff
färbt sowohl ohne Beizen, als auch (nach Grothe) mit Thonerde und
Zinnbeizen Seide gelb, mit Eisenbeizen olivgrün.

8. Stechpalme, die Blätter von Ilex aquifolium L. Die im August
gesammelten Blätter enthalten reichlich einen gelben Farbstoff, das Ilexanthin,
C17 H22 O11, löslich in heißem Wasser oder Alkohol. Nach Moldenhauer
färbt es mit Hilfe von Beizen gelb.

9. Hirsestroh, die ausgedroschenen Stengel von Panicum miliaceum L.;
sie enthalten, nach Schlumberger, einen gelben Farbstoff, der in kaltem
Wasser unlöslich, in heißem Alkohol löslich ist. Er soll mit Thonerde- und
Zinnbeizen rote, mit Eisenbeizen schwarze Färbungen geben, auch soll man damit

Nordafrika wild wachſen. Sie enthalten einen gelben Farbſtoff, welcher genau
wie beim Wau (§ 40) verwendet wird.

2. Scharte, Färberſcharte, ſind die Stengel und Blätter der im nörd-
lichen Europa heimiſchen Serratula tinctoria L. Dieſelben enthalten einen
gelben Farbſtoff, das Serratulin, welches wie beim Wau verwendet wird.
— Beide werden nur noch in Bandfärbereien verwendet.

3. Sooranjee, Morindagelb, die Wurzeln von Morinda citri-
folia
und Morinda umbellata L. Sie enthalten einen in Waſſer leicht lös-
lichen Farbſtoff, das Morindin, welches ſich in Alkalien orangerot löſt.
Das Farbmaterial ſteht dem Krapp nahe und wird auch mit Oelbeize
fixiert.

4. Sauerdorn, Berberitze, die Wurzeln von Berberis vulgaris und
Berberis flexnosa; ſie enthalten einen in kochendem Waſſer ſehr leicht lös-
lichen Farbſtoff, das Berberin, C20 H17 NO4; man benutzt ſie ſtellenweiſe
noch zum Färben von Leder und Seide. Der Farbſtoff findet ſich auch in
vielen anderen Pflanzen, z. B. in der Rinde von Coeloclyne polycarpa DC.,
welche in Weſtafrika zum Färben benutzt wird, und in dem in Indien benutzten
Farbſtoff Woodunpar.

5. Datisca, die Blätter und Wurzeln der im Mittelmeergebiet heimi-
ſchen Datisca cannabina, einer unſerem Hanf ähnlichen Pflanze. Das darin
enthaltene Chromogen iſt nach Ganswindt identiſch mit dem Glycoſid
Datiscin, C21 H22 O12, welches im reinen Zuſtande farbloſe, durchſchimmernde,
weiche ſeidenglänzende Nadeln bildet. Das Datiscin löſt ſich wenig in
Waſſer, leichter aber in alkaliſchen Flüſſigkeiten mit tiefgelber Farbe. Mit
verdünnter Schwefelſäure erwärmt, zerfällt es in Datiscetin und Zucker.
Erſteres, C15 H10 O6, iſt unlöslich in Waſſer, leicht löslich in Alkohol, Aether
und Alkalien. Es iſt der eigentliche Farbſtoff der Datisca. In
Oſtindien wird es viel zum Gelbfärben der Seide gebraucht.

6. Safran, die Narben der Blüten von Crocus sativus L.; dieſelben
enthalten Crocin, den gleichen Farbſtoff, der in den chineſiſchen Gelbſchoten
enthalten iſt.

Außer den genannten bietet die Natur noch eine große Anzahl gelber
Farbſtoffe, von denen mir jedoch nicht bekannt iſt, daß ſie wirklich praktiſche
Verwendung finden. Für die nachſtehenden finden ſich noch vereinzelte
Notizen.

7. Rhabarber, die Wurzel verſchiedener Rheum-Arten; ſie enthält einen
gelben Farbſtoff, Chryſophan, der in Waſſer wenig löslich, in Alkohol
leicht löslich iſt, in Alkalien mit tiefrotbrauner Farbe ſich löſt. Der Farbſtoff
färbt ſowohl ohne Beizen, als auch (nach Grothe) mit Thonerde und
Zinnbeizen Seide gelb, mit Eiſenbeizen olivgrün.

8. Stechpalme, die Blätter von Ilex aquifolium L. Die im Auguſt
geſammelten Blätter enthalten reichlich einen gelben Farbſtoff, das Ilexanthin,
C17 H22 O11, löslich in heißem Waſſer oder Alkohol. Nach Moldenhauer
färbt es mit Hilfe von Beizen gelb.

9. Hirſeſtroh, die ausgedroſchenen Stengel von Panicum miliaceum L.;
ſie enthalten, nach Schlumberger, einen gelben Farbſtoff, der in kaltem
Waſſer unlöslich, in heißem Alkohol löslich iſt. Er ſoll mit Thonerde- und
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[134/0160] Nordafrika wild wachſen. Sie enthalten einen gelben Farbſtoff, welcher genau wie beim Wau (§ 40) verwendet wird. 2. Scharte, Färberſcharte, ſind die Stengel und Blätter der im nörd- lichen Europa heimiſchen Serratula tinctoria L. Dieſelben enthalten einen gelben Farbſtoff, das Serratulin, welches wie beim Wau verwendet wird. — Beide werden nur noch in Bandfärbereien verwendet. 3. Sooranjee, Morindagelb, die Wurzeln von Morinda citri- folia und Morinda umbellata L. Sie enthalten einen in Waſſer leicht lös- lichen Farbſtoff, das Morindin, welches ſich in Alkalien orangerot löſt. Das Farbmaterial ſteht dem Krapp nahe und wird auch mit Oelbeize fixiert. 4. Sauerdorn, Berberitze, die Wurzeln von Berberis vulgaris und Berberis flexnosa; ſie enthalten einen in kochendem Waſſer ſehr leicht lös- lichen Farbſtoff, das Berberin, C20 H17 NO4; man benutzt ſie ſtellenweiſe noch zum Färben von Leder und Seide. Der Farbſtoff findet ſich auch in vielen anderen Pflanzen, z. B. in der Rinde von Coeloclyne polycarpa DC., welche in Weſtafrika zum Färben benutzt wird, und in dem in Indien benutzten Farbſtoff Woodunpar. 5. Datisca, die Blätter und Wurzeln der im Mittelmeergebiet heimi- ſchen Datisca cannabina, einer unſerem Hanf ähnlichen Pflanze. Das darin enthaltene Chromogen iſt nach Ganswindt identiſch mit dem Glycoſid Datiscin, C21 H22 O12, welches im reinen Zuſtande farbloſe, durchſchimmernde, weiche ſeidenglänzende Nadeln bildet. Das Datiscin löſt ſich wenig in Waſſer, leichter aber in alkaliſchen Flüſſigkeiten mit tiefgelber Farbe. Mit verdünnter Schwefelſäure erwärmt, zerfällt es in Datiscetin und Zucker. Erſteres, C15 H10 O6, iſt unlöslich in Waſſer, leicht löslich in Alkohol, Aether und Alkalien. Es iſt der eigentliche Farbſtoff der Datisca. In Oſtindien wird es viel zum Gelbfärben der Seide gebraucht. 6. Safran, die Narben der Blüten von Crocus sativus L.; dieſelben enthalten Crocin, den gleichen Farbſtoff, der in den chineſiſchen Gelbſchoten enthalten iſt. Außer den genannten bietet die Natur noch eine große Anzahl gelber Farbſtoffe, von denen mir jedoch nicht bekannt iſt, daß ſie wirklich praktiſche Verwendung finden. Für die nachſtehenden finden ſich noch vereinzelte Notizen. 7. Rhabarber, die Wurzel verſchiedener Rheum-Arten; ſie enthält einen gelben Farbſtoff, Chryſophan, der in Waſſer wenig löslich, in Alkohol leicht löslich iſt, in Alkalien mit tiefrotbrauner Farbe ſich löſt. Der Farbſtoff färbt ſowohl ohne Beizen, als auch (nach Grothe) mit Thonerde und Zinnbeizen Seide gelb, mit Eiſenbeizen olivgrün. 8. Stechpalme, die Blätter von Ilex aquifolium L. Die im Auguſt geſammelten Blätter enthalten reichlich einen gelben Farbſtoff, das Ilexanthin, C17 H22 O11, löslich in heißem Waſſer oder Alkohol. Nach Moldenhauer färbt es mit Hilfe von Beizen gelb. 9. Hirſeſtroh, die ausgedroſchenen Stengel von Panicum miliaceum L.; ſie enthalten, nach Schlumberger, einen gelben Farbſtoff, der in kaltem Waſſer unlöslich, in heißem Alkohol löslich iſt. Er ſoll mit Thonerde- und Zinnbeizen rote, mit Eiſenbeizen ſchwarze Färbungen geben, auch ſoll man damit

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/160>, abgerufen am 18.04.2024.