Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite

[Abbildung] Fig. 91.

Farbholzraspel zum Schneiden von Spänen.

[Abbildung] Fig. 92.

Farbholzraspel zum Raspeln von Hirnholz.

§ 21. Kochen der Farben.

In allen den Fällen, in denen nicht der einfache reine Farbstoff, son-
dern das denselben enthaltende Rohmaterial verwendet wird, wird es sich
darum handeln, den im Rohmaterial enthaltenen Farbstoff auf geeignete
Weise in Lösung zu bringen. Gewöhnlich handelt es sich in diesem Falle
um Farbhölzer und die Herstellung von Farbholzbrühen aus demselben.
Dieses geschieht durch Kochen mit Wasser.

Man bedient sich dazu kupferner Kessel. Am vorteilhaftesten sind
solche ohne Lötnaht, aus der Schale getrieben, mit aufgenietetem Rand, wie
sie z. B. die Firma Rühmkorff & Comp. in Hannover liefert. Einen
solchen ohne weiteren Zubehör, für direkte Feuerung eingerichtet, zeigt Fig. 93 I.
Fig. 93 II zeigt einen mit direktem Dampfe zu heizenden Kessel, der untere
Teil desselben ist mit einer Kapsel verbunden, in welcher ein (in der Zeich-
nung weiß punktiertes) durchlöchertes ringförmiges Kupferrohr sich befindet;
in dieses wird von der Dampfzuleitung Kesseldampf eingeleitet, strömt durch
die Löcher in den Kesselinhalt und bringt so die Flüssigkeit zum Kochen.
An der Verbindungsstelle des Kessels mit der Kapsel ist ein Sieb ange-
bracht, welches die im Kessel befindlichen Stoffe in gehöriger Entfernung
vom Dampfrohre enthält. Fig. 93 III zeigt einen Kessel mit Dampf-
mantel
; es ist das ein Doppelkessel, welcher zwischen seinen beiden Böden

Ganswindt, Färberei. 26

[Abbildung] Fig. 91.

Farbholzraſpel zum Schneiden von Spänen.

[Abbildung] Fig. 92.

Farbholzraſpel zum Raſpeln von Hirnholz.

§ 21. Kochen der Farben.

In allen den Fällen, in denen nicht der einfache reine Farbſtoff, ſon-
dern das denſelben enthaltende Rohmaterial verwendet wird, wird es ſich
darum handeln, den im Rohmaterial enthaltenen Farbſtoff auf geeignete
Weiſe in Löſung zu bringen. Gewöhnlich handelt es ſich in dieſem Falle
um Farbhölzer und die Herſtellung von Farbholzbrühen aus demſelben.
Dieſes geſchieht durch Kochen mit Waſſer.

Man bedient ſich dazu kupferner Keſſel. Am vorteilhafteſten ſind
ſolche ohne Lötnaht, aus der Schale getrieben, mit aufgenietetem Rand, wie
ſie z. B. die Firma Rühmkorff & Comp. in Hannover liefert. Einen
ſolchen ohne weiteren Zubehör, für direkte Feuerung eingerichtet, zeigt Fig. 93 I.
Fig. 93 II zeigt einen mit direktem Dampfe zu heizenden Keſſel, der untere
Teil desſelben iſt mit einer Kapſel verbunden, in welcher ein (in der Zeich-
nung weiß punktiertes) durchlöchertes ringförmiges Kupferrohr ſich befindet;
in dieſes wird von der Dampfzuleitung Keſſeldampf eingeleitet, ſtrömt durch
die Löcher in den Keſſelinhalt und bringt ſo die Flüſſigkeit zum Kochen.
An der Verbindungsſtelle des Keſſels mit der Kapſel iſt ein Sieb ange-
bracht, welches die im Keſſel befindlichen Stoffe in gehöriger Entfernung
vom Dampfrohre enthält. Fig. 93 III zeigt einen Keſſel mit Dampf-
mantel
; es iſt das ein Doppelkeſſel, welcher zwiſchen ſeinen beiden Böden

Ganswindt, Färberei. 26
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0439" n="401"/>
            <figure>
              <head>Fig. 91.</head>
              <p> Farbholzra&#x017F;pel zum Schneiden von Spänen.</p>
            </figure><lb/>
            <figure>
              <head>Fig. 92.</head>
              <p> Farbholzra&#x017F;pel zum Ra&#x017F;peln von Hirnholz.</p>
            </figure>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 21. <hi rendition="#b">Kochen der Farben.</hi></head><lb/>
            <p>In allen den Fällen, in denen nicht der einfache reine Farb&#x017F;toff, &#x017F;on-<lb/>
dern das den&#x017F;elben enthaltende Rohmaterial verwendet wird, wird es &#x017F;ich<lb/>
darum handeln, den im Rohmaterial enthaltenen Farb&#x017F;toff auf geeignete<lb/>
Wei&#x017F;e in Lö&#x017F;ung zu bringen. Gewöhnlich handelt es &#x017F;ich in die&#x017F;em Falle<lb/>
um Farbhölzer und die Her&#x017F;tellung von Farbholzbrühen aus dem&#x017F;elben.<lb/>
Die&#x017F;es ge&#x017F;chieht durch <hi rendition="#g">Kochen mit Wa&#x017F;&#x017F;er</hi>.</p><lb/>
            <p>Man bedient &#x017F;ich dazu <hi rendition="#g">kupferner Ke&#x017F;&#x017F;el</hi>. Am vorteilhafte&#x017F;ten &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;olche ohne Lötnaht, aus der Schale getrieben, mit aufgenietetem Rand, wie<lb/>
&#x017F;ie z. B. die Firma <hi rendition="#g">Rühmkorff &amp; Comp</hi>. in Hannover liefert. Einen<lb/>
&#x017F;olchen ohne weiteren Zubehör, für direkte Feuerung eingerichtet, zeigt Fig. 93 <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/>
Fig. 93 <hi rendition="#aq">II</hi> zeigt einen mit <hi rendition="#g">direktem</hi> Dampfe zu heizenden Ke&#x017F;&#x017F;el, der untere<lb/>
Teil des&#x017F;elben i&#x017F;t mit einer Kap&#x017F;el verbunden, in welcher ein (in der Zeich-<lb/>
nung weiß punktiertes) durchlöchertes ringförmiges Kupferrohr &#x017F;ich befindet;<lb/>
in die&#x017F;es wird von der Dampfzuleitung Ke&#x017F;&#x017F;eldampf eingeleitet, &#x017F;trömt durch<lb/>
die Löcher in den Ke&#x017F;&#x017F;elinhalt und bringt &#x017F;o die Flü&#x017F;&#x017F;igkeit zum Kochen.<lb/>
An der Verbindungs&#x017F;telle des Ke&#x017F;&#x017F;els mit der Kap&#x017F;el i&#x017F;t ein Sieb ange-<lb/>
bracht, welches die im Ke&#x017F;&#x017F;el befindlichen Stoffe in gehöriger Entfernung<lb/>
vom Dampfrohre enthält. Fig. 93 <hi rendition="#aq">III</hi> zeigt einen <hi rendition="#g">Ke&#x017F;&#x017F;el mit Dampf-<lb/>
mantel</hi>; es i&#x017F;t das ein Doppelke&#x017F;&#x017F;el, welcher zwi&#x017F;chen &#x017F;einen beiden Böden<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Ganswindt</hi>, Färberei. 26</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[401/0439] [Abbildung Fig. 91. Farbholzraſpel zum Schneiden von Spänen.] [Abbildung Fig. 92. Farbholzraſpel zum Raſpeln von Hirnholz.] § 21. Kochen der Farben. In allen den Fällen, in denen nicht der einfache reine Farbſtoff, ſon- dern das denſelben enthaltende Rohmaterial verwendet wird, wird es ſich darum handeln, den im Rohmaterial enthaltenen Farbſtoff auf geeignete Weiſe in Löſung zu bringen. Gewöhnlich handelt es ſich in dieſem Falle um Farbhölzer und die Herſtellung von Farbholzbrühen aus demſelben. Dieſes geſchieht durch Kochen mit Waſſer. Man bedient ſich dazu kupferner Keſſel. Am vorteilhafteſten ſind ſolche ohne Lötnaht, aus der Schale getrieben, mit aufgenietetem Rand, wie ſie z. B. die Firma Rühmkorff & Comp. in Hannover liefert. Einen ſolchen ohne weiteren Zubehör, für direkte Feuerung eingerichtet, zeigt Fig. 93 I. Fig. 93 II zeigt einen mit direktem Dampfe zu heizenden Keſſel, der untere Teil desſelben iſt mit einer Kapſel verbunden, in welcher ein (in der Zeich- nung weiß punktiertes) durchlöchertes ringförmiges Kupferrohr ſich befindet; in dieſes wird von der Dampfzuleitung Keſſeldampf eingeleitet, ſtrömt durch die Löcher in den Keſſelinhalt und bringt ſo die Flüſſigkeit zum Kochen. An der Verbindungsſtelle des Keſſels mit der Kapſel iſt ein Sieb ange- bracht, welches die im Keſſel befindlichen Stoffe in gehöriger Entfernung vom Dampfrohre enthält. Fig. 93 III zeigt einen Keſſel mit Dampf- mantel; es iſt das ein Doppelkeſſel, welcher zwiſchen ſeinen beiden Böden Ganswindt, Färberei. 26

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/439
Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/439>, abgerufen am 16.04.2024.