Mangeln resp. Glätten der Gewebe (Kalander), endlich das Spannen, Falten und Legen oder Aufwickeln der Gewebe.
Das Dämpfen von Geweben geschieht in der Weise, daß man die Ware auf den Dämpfcylinder oder auf Dekatierwalzen (Fig. 144) auf- rollt. Wird ein derartig mit Ware beschickter Cylinder mittels einer Ver- bindungsschraube auf einen passenden Fuß aufgeschraubt, so entsteht der Dekatierapparat (Fig. 145). Es tritt dann durch das Ventil unten Dampf in den Cylinder. Derselbe ist hohl und aus durchlöchertem Kupfer- blech gearbeitet, so daß der Dampf durch die Löcher der Walze in das Gewebe dringt. Das Dekatieren ist somit ein Hindurchpressen heißen Dam- pfes durch das Gewebe. Ein gleicher Apparat in horizontaler Form ist der liegende Dekatierapparat (Fig. 146). -- Handelt es sich jedoch nicht um eine Dekatur, sondern um eine Dampfappretur, wie solche sowohl bei halbwollenen, als baumwollenen und reinwollenen Geweben Verwendung findet, so kommt der
[Abbildung]
Fig. 144.
Dekatierwalze.
[Abbildung]
Fig. 145.
Stehender Dekatierapparat.
Mangeln reſp. Glätten der Gewebe (Kalander), endlich das Spannen, Falten und Legen oder Aufwickeln der Gewebe.
Das Dämpfen von Geweben geſchieht in der Weiſe, daß man die Ware auf den Dämpfcylinder oder auf Dekatierwalzen (Fig. 144) auf- rollt. Wird ein derartig mit Ware beſchickter Cylinder mittels einer Ver- bindungsſchraube auf einen paſſenden Fuß aufgeſchraubt, ſo entſteht der Dekatierapparat (Fig. 145). Es tritt dann durch das Ventil unten Dampf in den Cylinder. Derſelbe iſt hohl und aus durchlöchertem Kupfer- blech gearbeitet, ſo daß der Dampf durch die Löcher der Walze in das Gewebe dringt. Das Dekatieren iſt ſomit ein Hindurchpreſſen heißen Dam- pfes durch das Gewebe. Ein gleicher Apparat in horizontaler Form iſt der liegende Dekatierapparat (Fig. 146). — Handelt es ſich jedoch nicht um eine Dekatur, ſondern um eine Dampfappretur, wie ſolche ſowohl bei halbwollenen, als baumwollenen und reinwollenen Geweben Verwendung findet, ſo kommt der
[Abbildung]
Fig. 144.
Dekatierwalze.
[Abbildung]
Fig. 145.
Stehender Dekatierapparat.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0500"n="462"/><hirendition="#g">Mangeln reſp. Glätten</hi> der Gewebe (Kalander), endlich das Spannen,<lb/>
Falten und Legen oder Aufwickeln der Gewebe.</p><lb/><p>Das <hirendition="#g">Dämpfen von Geweben</hi> geſchieht in der Weiſe, daß man die<lb/>
Ware auf den <hirendition="#g">Dämpfcylinder</hi> oder auf <hirendition="#g">Dekatierwalzen</hi> (Fig. 144) auf-<lb/>
rollt. Wird ein derartig mit Ware beſchickter Cylinder mittels einer Ver-<lb/>
bindungsſchraube auf einen paſſenden Fuß aufgeſchraubt, ſo entſteht der<lb/><hirendition="#g">Dekatierapparat</hi> (Fig. 145). Es tritt dann durch das Ventil unten<lb/>
Dampf in den Cylinder. Derſelbe iſt hohl und aus durchlöchertem Kupfer-<lb/>
blech gearbeitet, ſo daß der Dampf durch die Löcher der Walze in das<lb/>
Gewebe dringt. Das Dekatieren iſt ſomit ein Hindurchpreſſen heißen Dam-<lb/>
pfes durch das Gewebe. Ein gleicher Apparat in horizontaler Form iſt<lb/>
der liegende Dekatierapparat (Fig. 146). — Handelt es ſich jedoch nicht<lb/>
um eine Dekatur, ſondern um eine Dampfappretur, wie ſolche ſowohl bei<lb/>
halbwollenen, als baumwollenen und reinwollenen Geweben Verwendung<lb/>
findet, ſo kommt der</p><lb/><figure><head>Fig. 144.</head><p> Dekatierwalze.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 145.</head><p> Stehender Dekatierapparat.</p></figure><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[462/0500]
Mangeln reſp. Glätten der Gewebe (Kalander), endlich das Spannen,
Falten und Legen oder Aufwickeln der Gewebe.
Das Dämpfen von Geweben geſchieht in der Weiſe, daß man die
Ware auf den Dämpfcylinder oder auf Dekatierwalzen (Fig. 144) auf-
rollt. Wird ein derartig mit Ware beſchickter Cylinder mittels einer Ver-
bindungsſchraube auf einen paſſenden Fuß aufgeſchraubt, ſo entſteht der
Dekatierapparat (Fig. 145). Es tritt dann durch das Ventil unten
Dampf in den Cylinder. Derſelbe iſt hohl und aus durchlöchertem Kupfer-
blech gearbeitet, ſo daß der Dampf durch die Löcher der Walze in das
Gewebe dringt. Das Dekatieren iſt ſomit ein Hindurchpreſſen heißen Dam-
pfes durch das Gewebe. Ein gleicher Apparat in horizontaler Form iſt
der liegende Dekatierapparat (Fig. 146). — Handelt es ſich jedoch nicht
um eine Dekatur, ſondern um eine Dampfappretur, wie ſolche ſowohl bei
halbwollenen, als baumwollenen und reinwollenen Geweben Verwendung
findet, ſo kommt der
[Abbildung Fig. 144. Dekatierwalze.]
[Abbildung Fig. 145. Stehender Dekatierapparat.]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/500>, abgerufen am 20.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.