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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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IV. Buch/ Cap. XXX.
soll ein Gericht-Schreiber/ wann er so lange ausbleibt biß zur
Einläutung des Gerichts/ und sich zur gewöhnlichen rechten Zeit nicht
einstellt/ um ein halb Viertel Wein/ denen Herren Schöppen zum be-
sten/ gestrafft werden.

Jtem. Ein Gerichts-Schöppe/ welcher ohne rechtmässige Ursa-
che und Erlaubniß des Richters zum Gerichte nicht erscheinet/ muß
dem Schöppenstuhl ein halb Viertel Wein erlegen.

Gleicher Gestalt/ ein Gerichts-Procurator, wann derselbe ohne
Entschuldigung einen Tag aussenbleibt/ muß denen Schöppen mit ei-
nem halben Viertel Wein sich einstellen.

Ein Schultheiß aber/ wann er am Gericht ungehorsam verblei-
bet/ und zur rechten Zeit nicht erscheinet/ ist denen Schöppen mit einem
Maß Wein verfallen/ welches der Richter einem iedern/ zu erlegen/ an-
zubefehlen.

Cent-Beylsteins Beschreibung:
wie dessen Bezirck verreinet und versteinet/ von Stein
zu Steinen/ als folget:
1. Zu Haussen am Meißner/ an Hrn. Emmerichs Wiesselstein/
hebt sich unsers gnädigsten Fürsten und Herrn zu Hessen Rheinfels
Zent an.
2. Von Hn. Emmerichs Wiesselstein/ an des Meißners Höle/
Ober Ludebach dem Kahlen Rein.
3. Von Meißners Höle an den Schiefferstein.
4. Vom Schiefferstein an den Schweinbul.
5. Vom Schweinbul an den Mönchberg/ zum Rietgrunde.
6. Vom Mönchberger Rietgrunde an das Münchefeld.
7. Von Münchefeld an den Cholsbach über Vacha.
8. Vom Cholsbach hin über die Werra an die Horn.
9. Von der Horn an den Schambach unter Grebendorff.
10. Von Schambach/ wieder her über die Werra/ an den Dieb-
bach.
11. Von Diebbach an den Hanstrauch.
12. Vom Hanstrauch an den Hainbrunn unter Reichen-Sachsen.
13. Vom Hainbrunnen an die Wehre.
14. Von der Wehre heran/ beneben Reichen-Sachsen biß an den
Crümbach und Crimberg.
15. Von Crimberg biß an den Segelberg.
16. Vom
IV. Buch/ Cap. XXX.
ſoll ein Gericht-Schreiber/ wann er ſo lange ausbleibt biß zur
Einlaͤutung des Gerichts/ und ſich zur gewoͤhnlichen rechten Zeit nicht
einſtellt/ um ein halb Viertel Wein/ denen Herren Schoͤppen zum be-
ſten/ geſtrafft werden.

Jtem. Ein Gerichts-Schoͤppe/ welcher ohne rechtmaͤſſige Urſa-
che und Erlaubniß des Richters zum Gerichte nicht erſcheinet/ muß
dem Schoͤppenſtuhl ein halb Viertel Wein erlegen.

Gleicher Geſtalt/ ein Gerichts-Procurator, wann derſelbe ohne
Entſchuldigung einen Tag auſſenbleibt/ muß denen Schoͤppen mit ei-
nem halben Viertel Wein ſich einſtellen.

Ein Schultheiß aber/ wann er am Gericht ungehorſam verblei-
bet/ und zur rechten Zeit nicht erſcheinet/ iſt denen Schoͤppen mit einem
Maß Wein verfallen/ welches der Richter einem iedern/ zu erlegen/ an-
zubefehlen.

Cent-Beylſteins Beſchreibung:
wie deſſen Bezirck verreinet und verſteinet/ von Stein
zu Steinen/ als folget:
1. Zu Hauſſen am Meißner/ an Hꝛn. Emmerichs Wieſſelſtein/
hebt ſich unſers gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn zu Heſſen Rheinfels
Zent an.
2. Von Hn. Emmerichs Wieſſelſtein/ an des Meißners Hoͤle/
Ober Ludebach dem Kahlen Rein.
3. Von Meißners Hoͤle an den Schiefferſtein.
4. Vom Schiefferſtein an den Schweinbul.
5. Vom Schweinbul an den Moͤnchberg/ zum Rietgrunde.
6. Vom Moͤnchberger Rietgrunde an das Muͤnchefeld.
7. Von Muͤnchefeld an den Cholsbach uͤber Vacha.
8. Vom Cholsbach hin uͤber die Werra an die Horn.
9. Von der Horn an den Schambach unter Grebendorff.
10. Von Schambach/ wieder her uͤber die Werra/ an den Dieb-
bach.
11. Von Diebbach an den Hanſtrauch.
12. Vom Hanſtrauch an den Hainbrunn unter Reichen-Sachſen.
13. Vom Hainbrunnen an die Wehre.
14. Von der Wehre heran/ beneben Reichen-Sachſen biß an den
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[540/0547] IV. Buch/ Cap. XXX. ſoll ein Gericht-Schreiber/ wann er ſo lange ausbleibt biß zur Einlaͤutung des Gerichts/ und ſich zur gewoͤhnlichen rechten Zeit nicht einſtellt/ um ein halb Viertel Wein/ denen Herren Schoͤppen zum be- ſten/ geſtrafft werden. Jtem. Ein Gerichts-Schoͤppe/ welcher ohne rechtmaͤſſige Urſa- che und Erlaubniß des Richters zum Gerichte nicht erſcheinet/ muß dem Schoͤppenſtuhl ein halb Viertel Wein erlegen. Gleicher Geſtalt/ ein Gerichts-Procurator, wann derſelbe ohne Entſchuldigung einen Tag auſſenbleibt/ muß denen Schoͤppen mit ei- nem halben Viertel Wein ſich einſtellen. Ein Schultheiß aber/ wann er am Gericht ungehorſam verblei- bet/ und zur rechten Zeit nicht erſcheinet/ iſt denen Schoͤppen mit einem Maß Wein verfallen/ welches der Richter einem iedern/ zu erlegen/ an- zubefehlen. Cent-Beylſteins Beſchreibung: wie deſſen Bezirck verreinet und verſteinet/ von Stein zu Steinen/ als folget: 1. Zu Hauſſen am Meißner/ an Hꝛn. Emmerichs Wieſſelſtein/ hebt ſich unſers gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn zu Heſſen Rheinfels Zent an. 2. Von Hn. Emmerichs Wieſſelſtein/ an des Meißners Hoͤle/ Ober Ludebach dem Kahlen Rein. 3. Von Meißners Hoͤle an den Schiefferſtein. 4. Vom Schiefferſtein an den Schweinbul. 5. Vom Schweinbul an den Moͤnchberg/ zum Rietgrunde. 6. Vom Moͤnchberger Rietgrunde an das Muͤnchefeld. 7. Von Muͤnchefeld an den Cholsbach uͤber Vacha. 8. Vom Cholsbach hin uͤber die Werra an die Horn. 9. Von der Horn an den Schambach unter Grebendorff. 10. Von Schambach/ wieder her uͤber die Werra/ an den Dieb- bach. 11. Von Diebbach an den Hanſtrauch. 12. Vom Hanſtrauch an den Hainbrunn unter Reichen-Sachſen. 13. Vom Hainbrunnen an die Wehre. 14. Von der Wehre heran/ beneben Reichen-Sachſen biß an den Cruͤmbach und Crimberg. 15. Von Crimberg biß an den Segelberg. 16. Vom

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/547>, abgerufen am 23.04.2024.