Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
XVIII. Landes-Constitution
XVIII.
Churfürstl. Erweiterung des vorigen Edicts/

VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun-
schweig und Lüneburg/ des heil Röm. Reichs Churfürst/ etc.

Fügen hiermit männiglichen zu wissen; demnach wir ein Edict
unterm 16. Novembr. 1699. publiciren lassen/ mittelst dessen Wir bey
nahmhaffter hoher Straffe das Feld-Hühner-Schiessen und Fan-
gen verboten/ in einem gewissen darinn bezeichnetem District, welchen
Uns einige Unserer Adelichen Landsassen/ die sonst allda zu jagen be-
rechtiget seyn/ zu Unserem Plaisir Behuff des Feld-Hühner-Schies-
sens und Fangens auff gewisse Masse und Jahre privative und allein
übergelassen/ Wir aber zu Unserem grössestem Mißfallen vernehmen/
daß dem zuwider das Feld-Hühner-Schiessen und Fangen in solchem
District continuiret werde/ und an einigen Orten in demselben Schlin-
gen gefunden worden/ so denen Feld-Hühnern geleget gewesen/ wie
dann auch mit Feld-Hühner-Schiessen und Fangen Unsere übrige
und eigene Jagt-Gehegen dem Vernehmen nach nicht verschonet wer-
den; welchem Frevel Wir iedoch weiter nachzusehen keines Weges
gemeynet seyn: Als erstrecken Wir hiermit vor angezogenes Unser E-
dict
vom 16. Nov 1699. auf alle und iede Unsere Jagt-Gehege/ wo die-
selbe belegen/ und befehlen Unseren Unterthanen und Anhörigen/ auch
denen Fremden und Ausländern/ wes Standes oder Condition sie
seyn/ in Gnaden ernstlich und zuverläßig/ daß sie alles Feld-Hühner-
Schiessens und Fangens/ es geschehe auff was Weise/ oder unter was
für einem Vorwand es immer wolle/ nicht allein in oberwehntem Di-
strict,
sondern auch in allen und ieden Unsern Jagt-Gehegen sich durch-
aus und gäntzlich zu enthalten.

Wir declariren und wollen auch/ daß/ wer dieses Edict mit Feld-
Hühner-Schiessen oder Fangen übertritt/ für iedes schiessendes oder
fangendes Feld-Huhn eine Geld-Busse von Ein hundert Thaler erle-
gen/ und davon der fünffte Theil dem Anmelder oder Denuncianten
des Verbrechens zugewandt werden solle. Wer aber solche Geld-
Busse nicht bezahlen kan/ der soll an deren statt mit harter Leibes-
Straffe angesehen werden.

Wann
XVIII. Landes-Conſtitution
XVIII.
Churfuͤrſtl. Erweiterung des vorigen Edicts/

VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des heil Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc.

Fuͤgen hiermit maͤnniglichen zu wiſſen; demnach wir ein Edict
unterm 16. Novembr. 1699. publiciren laſſen/ mittelſt deſſen Wir bey
nahmhaffter hoher Straffe das Feld-Huͤhner-Schieſſen und Fan-
gen verboten/ in einem gewiſſen darinn bezeichnetem Diſtrict, welchen
Uns einige Unſerer Adelichen Landſaſſen/ die ſonſt allda zu jagen be-
rechtiget ſeyn/ zu Unſerem Plaiſir Behuff des Feld-Huͤhner-Schieſ-
ſens und Fangens auff gewiſſe Maſſe und Jahre privativè und allein
uͤbergelaſſen/ Wir aber zu Unſerem groͤſſeſtem Mißfallen vernehmen/
daß dem zuwider das Feld-Huͤhner-Schieſſen und Fangen in ſolchem
Diſtrict continuiret werde/ und an einigen Orten in demſelben Schlin-
gen gefunden worden/ ſo denen Feld-Huͤhnern geleget geweſen/ wie
dann auch mit Feld-Huͤhner-Schieſſen und Fangen Unſere uͤbrige
und eigene Jagt-Gehegen dem Vernehmen nach nicht verſchonet wer-
den; welchem Frevel Wir iedoch weiter nachzuſehen keines Weges
gemeynet ſeyn: Als erſtrecken Wir hiermit vor angezogenes Unſer E-
dict
vom 16. Nov 1699. auf alle und iede Unſere Jagt-Gehege/ wo die-
ſelbe belegen/ und befehlen Unſeren Unterthanen und Anhoͤrigen/ auch
denen Fremden und Auslaͤndern/ wes Standes oder Condition ſie
ſeyn/ in Gnaden ernſtlich und zuverlaͤßig/ daß ſie alles Feld-Huͤhner-
Schieſſens und Fangens/ es geſchehe auff was Weiſe/ oder unter was
fuͤr einem Vorwand es immer wolle/ nicht allein in oberwehntem Di-
ſtrict,
ſondern auch in allen und ieden Unſern Jagt-Gehegen ſich durch-
aus und gaͤntzlich zu enthalten.

Wir declariren und wollen auch/ daß/ wer dieſes Edict mit Feld-
Huͤhner-Schieſſen oder Fangen uͤbertritt/ fuͤr iedes ſchieſſendes oder
fangendes Feld-Huhn eine Geld-Buſſe von Ein hundert Thaler erle-
gen/ und davon der fuͤnffte Theil dem Anmelder oder Denuncianten
des Verbrechens zugewandt werden ſolle. Wer aber ſolche Geld-
Buſſe nicht bezahlen kan/ der ſoll an deren ſtatt mit harter Leibes-
Straffe angeſehen werden.

Wann
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0903" n="64"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Landes-<hi rendition="#aq">Con&#x017F;titution</hi></hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">XVIII.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Erweiterung des vorigen</hi> <hi rendition="#aq">Edict</hi> <hi rendition="#fr">s/</hi> </head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#c">den 6. <hi rendition="#aq">Martii,</hi> 1700.</hi> </dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">V</hi>On GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun-<lb/>
&#x017F;chweig und Lu&#x0364;neburg/ des heil Ro&#x0364;m. Reichs Churfu&#x0364;r&#x017F;t/ &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p>Fu&#x0364;gen hiermit ma&#x0364;nniglichen zu wi&#x017F;&#x017F;en; demnach wir ein <hi rendition="#aq">Edict</hi><lb/>
unterm 16. <hi rendition="#aq">Novembr. 1699. public</hi>iren la&#x017F;&#x017F;en/ mittel&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;en Wir bey<lb/>
nahmhaffter hoher Straffe das Feld-Hu&#x0364;hner-Schie&#x017F;&#x017F;en und Fan-<lb/>
gen verboten/ in einem gewi&#x017F;&#x017F;en darinn bezeichnetem <hi rendition="#aq">Di&#x017F;trict,</hi> welchen<lb/>
Uns einige Un&#x017F;erer Adelichen Land&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en/ die &#x017F;on&#x017F;t allda zu jagen be-<lb/>
rechtiget &#x017F;eyn/ zu Un&#x017F;erem <hi rendition="#aq">Plai&#x017F;ir</hi> Behuff des Feld-Hu&#x0364;hner-Schie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ens und Fangens auff gewi&#x017F;&#x017F;e Ma&#x017F;&#x017F;e und Jahre <hi rendition="#aq">privativè</hi> und allein<lb/>
u&#x0364;bergela&#x017F;&#x017F;en/ Wir aber zu Un&#x017F;erem gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;tem Mißfallen vernehmen/<lb/>
daß dem zuwider das Feld-Hu&#x0364;hner-Schie&#x017F;&#x017F;en und Fangen in &#x017F;olchem<lb/><hi rendition="#aq">Di&#x017F;trict continu</hi>iret werde/ und an einigen Orten in dem&#x017F;elben Schlin-<lb/>
gen gefunden worden/ &#x017F;o denen Feld-Hu&#x0364;hnern geleget gewe&#x017F;en/ wie<lb/>
dann auch mit Feld-Hu&#x0364;hner-Schie&#x017F;&#x017F;en und Fangen Un&#x017F;ere u&#x0364;brige<lb/>
und eigene Jagt-Gehegen dem Vernehmen nach nicht ver&#x017F;chonet wer-<lb/>
den; welchem Frevel Wir iedoch weiter nachzu&#x017F;ehen keines Weges<lb/>
gemeynet &#x017F;eyn: Als er&#x017F;trecken Wir hiermit vor angezogenes Un&#x017F;er <hi rendition="#aq">E-<lb/>
dict</hi> vom 16. <hi rendition="#aq">Nov</hi> 1699. auf alle und iede Un&#x017F;ere Jagt-Gehege/ wo die-<lb/>
&#x017F;elbe belegen/ und befehlen Un&#x017F;eren Unterthanen und Anho&#x0364;rigen/ auch<lb/>
denen Fremden und Ausla&#x0364;ndern/ wes Standes oder <hi rendition="#aq">Condition</hi> &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;eyn/ in Gnaden ern&#x017F;tlich und zuverla&#x0364;ßig/ daß &#x017F;ie alles Feld-Hu&#x0364;hner-<lb/>
Schie&#x017F;&#x017F;ens und Fangens/ es ge&#x017F;chehe auff was Wei&#x017F;e/ oder unter was<lb/>
fu&#x0364;r einem Vorwand es immer wolle/ nicht allein in oberwehntem <hi rendition="#aq">Di-<lb/>
&#x017F;trict,</hi> &#x017F;ondern auch in allen und ieden Un&#x017F;ern Jagt-Gehegen &#x017F;ich durch-<lb/>
aus und ga&#x0364;ntzlich zu enthalten.</p><lb/>
          <p>Wir <hi rendition="#aq">declar</hi>iren und wollen auch/ daß/ wer die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Edict</hi> mit Feld-<lb/>
Hu&#x0364;hner-Schie&#x017F;&#x017F;en oder Fangen u&#x0364;bertritt/ fu&#x0364;r iedes &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;endes oder<lb/>
fangendes Feld-Huhn eine Geld-Bu&#x017F;&#x017F;e von Ein hundert Thaler erle-<lb/>
gen/ und davon der fu&#x0364;nffte Theil dem Anmelder oder <hi rendition="#aq">Denunciant</hi>en<lb/>
des Verbrechens zugewandt werden &#x017F;olle. Wer aber &#x017F;olche Geld-<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;e nicht bezahlen kan/ der &#x017F;oll an deren &#x017F;tatt mit harter Leibes-<lb/>
Straffe ange&#x017F;ehen werden.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wann</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[64/0903] XVIII. Landes-Conſtitution XVIII. Churfuͤrſtl. Erweiterung des vorigen Edicts/ den 6. Martii, 1700. VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun- ſchweig und Luͤneburg/ des heil Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc. Fuͤgen hiermit maͤnniglichen zu wiſſen; demnach wir ein Edict unterm 16. Novembr. 1699. publiciren laſſen/ mittelſt deſſen Wir bey nahmhaffter hoher Straffe das Feld-Huͤhner-Schieſſen und Fan- gen verboten/ in einem gewiſſen darinn bezeichnetem Diſtrict, welchen Uns einige Unſerer Adelichen Landſaſſen/ die ſonſt allda zu jagen be- rechtiget ſeyn/ zu Unſerem Plaiſir Behuff des Feld-Huͤhner-Schieſ- ſens und Fangens auff gewiſſe Maſſe und Jahre privativè und allein uͤbergelaſſen/ Wir aber zu Unſerem groͤſſeſtem Mißfallen vernehmen/ daß dem zuwider das Feld-Huͤhner-Schieſſen und Fangen in ſolchem Diſtrict continuiret werde/ und an einigen Orten in demſelben Schlin- gen gefunden worden/ ſo denen Feld-Huͤhnern geleget geweſen/ wie dann auch mit Feld-Huͤhner-Schieſſen und Fangen Unſere uͤbrige und eigene Jagt-Gehegen dem Vernehmen nach nicht verſchonet wer- den; welchem Frevel Wir iedoch weiter nachzuſehen keines Weges gemeynet ſeyn: Als erſtrecken Wir hiermit vor angezogenes Unſer E- dict vom 16. Nov 1699. auf alle und iede Unſere Jagt-Gehege/ wo die- ſelbe belegen/ und befehlen Unſeren Unterthanen und Anhoͤrigen/ auch denen Fremden und Auslaͤndern/ wes Standes oder Condition ſie ſeyn/ in Gnaden ernſtlich und zuverlaͤßig/ daß ſie alles Feld-Huͤhner- Schieſſens und Fangens/ es geſchehe auff was Weiſe/ oder unter was fuͤr einem Vorwand es immer wolle/ nicht allein in oberwehntem Di- ſtrict, ſondern auch in allen und ieden Unſern Jagt-Gehegen ſich durch- aus und gaͤntzlich zu enthalten. Wir declariren und wollen auch/ daß/ wer dieſes Edict mit Feld- Huͤhner-Schieſſen oder Fangen uͤbertritt/ fuͤr iedes ſchieſſendes oder fangendes Feld-Huhn eine Geld-Buſſe von Ein hundert Thaler erle- gen/ und davon der fuͤnffte Theil dem Anmelder oder Denuncianten des Verbrechens zugewandt werden ſolle. Wer aber ſolche Geld- Buſſe nicht bezahlen kan/ der ſoll an deren ſtatt mit harter Leibes- Straffe angeſehen werden. Wann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/903
Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/903>, abgerufen am 29.03.2024.