Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
von Baum-Plantagen.

Als setzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ daß/ wann iemand
hinfüro weiter befunden würde/ der einen ihm nicht selbst zugehörigen
gepflantzten Baum/ von was Art derselbe seyn möchte/ entweder ver-
mittelst dessen Ausreissung aus der Erden/ oder dessen Umhauung/ Um-
fahrung/ oder auch sonst auf andere Weise vorsetzlich und aus Muth-
willen beschädiget und verdorben/ solcher Delinquent für einen ieden
itztbesagter massen beschädigten Baum mit einer Geld-Busse von
zwantzig Reichsthaler/ welche dem Denuncianten zu geben/ oder/ da
zu deren Entrichtung keine Mittel bey ihm vorhanden wären/ mit Ge-
fängniß unnachbleiblich bestraffet werden solle.

Wornach sich männiglich zu achten/ und für Schaden zu hüten/
Unsere so wohl Civil- als Militair-Befehlshabere und Beamte aber
darüber gebührend zu halten. Daran verrichten dieselbe Unsern
gnädigsten und ernsten Willen und Meynung/ und wollen Wir es
widrigen Fals an ihnen zu ahnden wissen.

Zu besserer Kundmachung soll dieses von denen Cantzeln allent-
halben öffentlich verlesen/ und gewöhnlicher Orten affigiret werden.
Signatum in unser Residentz-Stadt Hannover den 21. Maji 1695.

Ad Mandatum Serenissimi Electoris.


XXIV.
Wiederholung der vorigen Constitution,

VOn GOttes Gnaden Wir Ernst Augustus/ Hertzog zu Braun-
schweig und Lüneburg/ des Heil. Röm. Reichs Churfürst/ Bi-
schoff zu Oßnabrück/ etc.

Fügen hiermit zu wissen. Ob wir wohl gehoffet/ daß Unser gegen
die muthwillige und freventliche Beschädiger und Verderber der ent-
weder zur gemeinen Zierde und Commodität/ oder zu der Privatorum
Nutzen und Gebrauch gepflantzten/ oder auch zu Conservirung der For-
sten und Wälder gesetzten Bäume/ von was Gattung selbige seyn mö-
gen/ unterm 21. Maji des letzt abgewichenen 1695sten Jahres publici-
retes ernstliches Edict, solcher Boßheit gebührender massen zu steuren/
würde gnug gewesen seyn; Dieweil Wir iedoch mit äuserstem Miß-
fallen das Gegentheil/ und daß mit erregter Beschädig- und Verder-
bung der Bäume noch nicht eingehalten werde/ vernehmen; Wir

aber
von Baum-Plantagen.

Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ daß/ wann iemand
hinfuͤro weiter befunden wuͤrde/ der einen ihm nicht ſelbſt zugehoͤrigen
gepflantzten Baum/ von was Art derſelbe ſeyn moͤchte/ entweder ver-
mittelſt deſſen Ausreiſſung aus der Erden/ oder deſſen Umhauung/ Um-
fahrung/ oder auch ſonſt auf andere Weiſe vorſetzlich und aus Muth-
willen beſchaͤdiget und verdorben/ ſolcher Delinquent fuͤr einen ieden
itztbeſagter maſſen beſchaͤdigten Baum mit einer Geld-Buſſe von
zwantzig Reichsthaler/ welche dem Denuncianten zu geben/ oder/ da
zu deren Entrichtung keine Mittel bey ihm vorhanden waͤren/ mit Ge-
faͤngniß unnachbleiblich beſtraffet werden ſolle.

Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten/
Unſere ſo wohl Civil- als Militair-Befehlshabere und Beamte aber
daruͤber gebuͤhrend zu halten. Daran verrichten dieſelbe Unſern
gnaͤdigſten und ernſten Willen und Meynung/ und wollen Wir es
widrigen Fals an ihnen zu ahnden wiſſen.

Zu beſſerer Kundmachung ſoll dieſes von denen Cantzeln allent-
halben oͤffentlich verleſen/ und gewoͤhnlicher Orten affigiret werden.
Signatum in unſer Reſidentz-Stadt Hannover den 21. Maji 1695.

Ad Mandatum Sereniſſimi Electoris.


XXIV.
Wiederholung der vorigen Conſtitution,

VOn GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſtus/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ Bi-
ſchoff zu Oßnabruͤck/ ꝛc.

Fuͤgen hiermit zu wiſſen. Ob wir wohl gehoffet/ daß Unſer gegen
die muthwillige und freventliche Beſchaͤdiger und Verderber der ent-
weder zur gemeinen Zierde und Commoditaͤt/ oder zu der Privatorum
Nutzen und Gebrauch gepflantzten/ oder auch zu Conſervirung der For-
ſten und Waͤlder geſetzten Baͤume/ von was Gattung ſelbige ſeyn moͤ-
gen/ unterm 21. Maji des letzt abgewichenen 1695ſten Jahres publici-
retes ernſtliches Edict, ſolcher Boßheit gebuͤhrender maſſen zu ſteuren/
wuͤrde gnug geweſen ſeyn; Dieweil Wir iedoch mit aͤuſerſtem Miß-
fallen das Gegentheil/ und daß mit erregter Beſchaͤdig- und Verder-
bung der Baͤume noch nicht eingehalten werde/ vernehmen; Wir

aber
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0910" n="71"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von Baum-<hi rendition="#aq">Plantagen.</hi></hi> </fw><lb/>
          <p>Als &#x017F;etzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ daß/ wann iemand<lb/>
hinfu&#x0364;ro weiter befunden wu&#x0364;rde/ der einen ihm nicht &#x017F;elb&#x017F;t zugeho&#x0364;rigen<lb/>
gepflantzten Baum/ von was Art der&#x017F;elbe &#x017F;eyn mo&#x0364;chte/ entweder ver-<lb/>
mittel&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;en Ausrei&#x017F;&#x017F;ung aus der Erden/ oder de&#x017F;&#x017F;en Umhauung/ Um-<lb/>
fahrung/ oder auch &#x017F;on&#x017F;t auf andere Wei&#x017F;e vor&#x017F;etzlich und aus Muth-<lb/>
willen be&#x017F;cha&#x0364;diget und verdorben/ &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">Delinquent</hi> fu&#x0364;r einen ieden<lb/>
itztbe&#x017F;agter ma&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;cha&#x0364;digten Baum mit einer Geld-Bu&#x017F;&#x017F;e von<lb/>
zwantzig Reichsthaler/ welche dem <hi rendition="#aq">Denuncian</hi>ten zu geben/ oder/ da<lb/>
zu deren Entrichtung keine Mittel bey ihm vorhanden wa&#x0364;ren/ mit Ge-<lb/>
fa&#x0364;ngniß unnachbleiblich be&#x017F;traffet werden &#x017F;olle.</p><lb/>
          <p>Wornach &#x017F;ich ma&#x0364;nniglich zu achten/ und fu&#x0364;r Schaden zu hu&#x0364;ten/<lb/>
Un&#x017F;ere &#x017F;o wohl <hi rendition="#aq">Civil-</hi> als <hi rendition="#aq">Militair-</hi>Befehlshabere und Beamte aber<lb/>
daru&#x0364;ber gebu&#x0364;hrend zu halten. Daran verrichten die&#x017F;elbe Un&#x017F;ern<lb/>
gna&#x0364;dig&#x017F;ten und ern&#x017F;ten Willen und Meynung/ und wollen Wir es<lb/>
widrigen Fals an ihnen zu ahnden wi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Zu be&#x017F;&#x017F;erer Kundmachung &#x017F;oll die&#x017F;es von denen Cantzeln allent-<lb/>
halben o&#x0364;ffentlich verle&#x017F;en/ und gewo&#x0364;hnlicher Orten <hi rendition="#aq">affigi</hi>ret werden.<lb/><hi rendition="#aq">Signatum</hi> in un&#x017F;er Re&#x017F;identz-Stadt Hannover den 21. Maji 1695.</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Ad Mandatum Sereni&#x017F;&#x017F;imi Electoris.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XXIV.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Wiederholung der vorigen</hi> <hi rendition="#aq">Con&#x017F;titution,</hi> </head><lb/>
            <dateline> <hi rendition="#c">den 7. <hi rendition="#aq">April</hi> 1696.</hi> </dateline><lb/>
            <p><hi rendition="#in">V</hi>On GOttes Gnaden Wir Ern&#x017F;t Augu&#x017F;tus/ Hertzog zu Braun-<lb/>
&#x017F;chweig und Lu&#x0364;neburg/ des Heil. Ro&#x0364;m. Reichs Churfu&#x0364;r&#x017F;t/ Bi-<lb/>
&#x017F;choff zu Oßnabru&#x0364;ck/ &#xA75B;c.</p><lb/>
            <p>Fu&#x0364;gen hiermit zu wi&#x017F;&#x017F;en. Ob wir wohl gehoffet/ daß Un&#x017F;er gegen<lb/>
die muthwillige und freventliche Be&#x017F;cha&#x0364;diger und Verderber der ent-<lb/>
weder zur gemeinen Zierde und <hi rendition="#aq">Commodi</hi>ta&#x0364;t/ oder zu der <hi rendition="#aq">Privatorum</hi><lb/>
Nutzen und Gebrauch gepflantzten/ oder auch zu <hi rendition="#aq">Con&#x017F;ervi</hi>rung der For-<lb/>
&#x017F;ten und Wa&#x0364;lder ge&#x017F;etzten Ba&#x0364;ume/ von was Gattung &#x017F;elbige &#x017F;eyn mo&#x0364;-<lb/>
gen/ unterm 21. Maji des letzt abgewichenen 1695&#x017F;ten Jahres <hi rendition="#aq">publici-</hi><lb/>
retes ern&#x017F;tliches <hi rendition="#aq">Edict,</hi> &#x017F;olcher Boßheit gebu&#x0364;hrender ma&#x017F;&#x017F;en zu &#x017F;teuren/<lb/>
wu&#x0364;rde gnug gewe&#x017F;en &#x017F;eyn; Dieweil Wir iedoch mit a&#x0364;u&#x017F;er&#x017F;tem Miß-<lb/>
fallen das Gegentheil/ und daß mit erregter Be&#x017F;cha&#x0364;dig- und Verder-<lb/>
bung der Ba&#x0364;ume noch nicht eingehalten werde/ vernehmen; Wir<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[71/0910] von Baum-Plantagen. Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiermit/ daß/ wann iemand hinfuͤro weiter befunden wuͤrde/ der einen ihm nicht ſelbſt zugehoͤrigen gepflantzten Baum/ von was Art derſelbe ſeyn moͤchte/ entweder ver- mittelſt deſſen Ausreiſſung aus der Erden/ oder deſſen Umhauung/ Um- fahrung/ oder auch ſonſt auf andere Weiſe vorſetzlich und aus Muth- willen beſchaͤdiget und verdorben/ ſolcher Delinquent fuͤr einen ieden itztbeſagter maſſen beſchaͤdigten Baum mit einer Geld-Buſſe von zwantzig Reichsthaler/ welche dem Denuncianten zu geben/ oder/ da zu deren Entrichtung keine Mittel bey ihm vorhanden waͤren/ mit Ge- faͤngniß unnachbleiblich beſtraffet werden ſolle. Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten/ Unſere ſo wohl Civil- als Militair-Befehlshabere und Beamte aber daruͤber gebuͤhrend zu halten. Daran verrichten dieſelbe Unſern gnaͤdigſten und ernſten Willen und Meynung/ und wollen Wir es widrigen Fals an ihnen zu ahnden wiſſen. Zu beſſerer Kundmachung ſoll dieſes von denen Cantzeln allent- halben oͤffentlich verleſen/ und gewoͤhnlicher Orten affigiret werden. Signatum in unſer Reſidentz-Stadt Hannover den 21. Maji 1695. Ad Mandatum Sereniſſimi Electoris. XXIV. Wiederholung der vorigen Conſtitution, den 7. April 1696. VOn GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſtus/ Hertzog zu Braun- ſchweig und Luͤneburg/ des Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ Bi- ſchoff zu Oßnabruͤck/ ꝛc. Fuͤgen hiermit zu wiſſen. Ob wir wohl gehoffet/ daß Unſer gegen die muthwillige und freventliche Beſchaͤdiger und Verderber der ent- weder zur gemeinen Zierde und Commoditaͤt/ oder zu der Privatorum Nutzen und Gebrauch gepflantzten/ oder auch zu Conſervirung der For- ſten und Waͤlder geſetzten Baͤume/ von was Gattung ſelbige ſeyn moͤ- gen/ unterm 21. Maji des letzt abgewichenen 1695ſten Jahres publici- retes ernſtliches Edict, ſolcher Boßheit gebuͤhrender maſſen zu ſteuren/ wuͤrde gnug geweſen ſeyn; Dieweil Wir iedoch mit aͤuſerſtem Miß- fallen das Gegentheil/ und daß mit erregter Beſchaͤdig- und Verder- bung der Baͤume noch nicht eingehalten werde/ vernehmen; Wir aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/910
Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/910>, abgerufen am 18.04.2024.