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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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XXXIV.
Churfürstliches Saltz-Edict,

VOn GOttes Gnaden Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu
Braunschweig und Lüneburg/ des Heiligen Römischen Reichs
Churfürst/ etc.

Thun hiermit kund und zu wissen. Demnach Wir berichtet
worden/ was massen eine Zeithero in unsern Landen allerhand frem-
des Saltz/ von Bremen und andern Orten/ zu Vortheil und Inter-
esse
einiger Particulier-Personen/ dem Lüneburgischen und andern
unsern und unsers Hauses Saltz-Wercken aber zu grossem Praejuditz
und Schaden/ häuffig verhandelt und vertrieben/ so gar auch zu-
weilen in Lüneburgische Tonnen gepacket/ und für Lüneburger Saltz
ausgegeben und verkauffet worden; Wir aber solches weiter nach-
zugeben nicht schuldig/ auch nicht gemeynet seyn/ zumahln da GOtt
uns und unser Hauß selbst mit Saltz-Wercken nach Nothdurfft ge-
segnet hat.

Als befehlen Wir hiermit in Gnaden ernstlich/ und wollen/
daß kein fremdes Saltz/ welches in unsern und unsers Hauses Lan-
den/ oder auch in dem unter unsers Hauses Administration stehen-
den Saltz-Werck zu Saltz-Liebenhalle nicht gesotten ist/ wie das Na-
men haben möchte/ es sey zu Schiffe/ oder auff Wagen/ Karren o-
der sonst auff einige andere Weise/ in unsere Lande zum Verkauff in
denenselben weiter gebracht werden/ sondern männiglich in unseren
Landen/ der Handelung mit solchem verbotenem fremden Saltze/ und
des Gebrauchs desselben sich gäntzlich äusern und enthalten solle; mit
der ausdrücklichen Verwarnung/ wofern ein oder anderer/ er sey
wer er wolle/ diesem unserm Verbot entgegen handeln würde/ daß
derselbe nicht allein des fremden Saltzes verlustig seyn/ sondern auch
noch darbey unnachbleiblicher scharffer Straffe zu gewarten haben
solle. Wir gebieten darauff allen und ieden unsern Befehlshabern
in Städten und auff dem Lande/ daß sie auff das verbotene fremde
Saltz/ und dessen Händler fleißig mercken/ und was sie dessen bey ie-
manden/ der es in unsern Landen verkauffet hätte oder verkauffen

wolte/
XXXIV.
Churfuͤrſtliches Saltz-Edict,

VOn GOttes Gnaden Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu
Braunſchweig und Luͤneburg/ des Heiligen Roͤmiſchen Reichs
Churfuͤrſt/ ꝛc.

Thun hiermit kund und zu wiſſen. Demnach Wir berichtet
worden/ was maſſen eine Zeithero in unſern Landen allerhand frem-
des Saltz/ von Bremen und andern Orten/ zu Vortheil und Inter-
eſſe
einiger Particulier-Perſonen/ dem Luͤneburgiſchen und andern
unſern und unſers Hauſes Saltz-Wercken aber zu groſſem Præjuditz
und Schaden/ haͤuffig verhandelt und vertrieben/ ſo gar auch zu-
weilen in Luͤneburgiſche Tonnen gepacket/ und fuͤr Luͤneburger Saltz
ausgegeben und verkauffet worden; Wir aber ſolches weiter nach-
zugeben nicht ſchuldig/ auch nicht gemeynet ſeyn/ zumahln da GOtt
uns und unſer Hauß ſelbſt mit Saltz-Wercken nach Nothdurfft ge-
ſegnet hat.

Als befehlen Wir hiermit in Gnaden ernſtlich/ und wollen/
daß kein fremdes Saltz/ welches in unſern und unſers Hauſes Lan-
den/ oder auch in dem unter unſers Hauſes Adminiſtration ſtehen-
den Saltz-Werck zu Saltz-Liebenhalle nicht geſotten iſt/ wie das Na-
men haben moͤchte/ es ſey zu Schiffe/ oder auff Wagen/ Karren o-
der ſonſt auff einige andere Weiſe/ in unſere Lande zum Verkauff in
denenſelben weiter gebracht werden/ ſondern maͤnniglich in unſeren
Landen/ der Handelung mit ſolchem verbotenem fremden Saltze/ und
des Gebrauchs deſſelben ſich gaͤntzlich aͤuſern und enthalten ſolle; mit
der ausdruͤcklichen Verwarnung/ wofern ein oder anderer/ er ſey
wer er wolle/ dieſem unſerm Verbot entgegen handeln wuͤrde/ daß
derſelbe nicht allein des fremden Saltzes verluſtig ſeyn/ ſondern auch
noch darbey unnachbleiblicher ſcharffer Straffe zu gewarten haben
ſolle. Wir gebieten darauff allen und ieden unſern Befehlshabern
in Staͤdten und auff dem Lande/ daß ſie auff das verbotene fremde
Saltz/ und deſſen Haͤndler fleißig mercken/ und was ſie deſſen bey ie-
manden/ der es in unſern Landen verkauffet haͤtte oder verkauffen

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[87/0926] XXXIV. Churfuͤrſtliches Saltz-Edict, den 7. Febr. 1702. VOn GOttes Gnaden Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braunſchweig und Luͤneburg/ des Heiligen Roͤmiſchen Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc. Thun hiermit kund und zu wiſſen. Demnach Wir berichtet worden/ was maſſen eine Zeithero in unſern Landen allerhand frem- des Saltz/ von Bremen und andern Orten/ zu Vortheil und Inter- eſſe einiger Particulier-Perſonen/ dem Luͤneburgiſchen und andern unſern und unſers Hauſes Saltz-Wercken aber zu groſſem Præjuditz und Schaden/ haͤuffig verhandelt und vertrieben/ ſo gar auch zu- weilen in Luͤneburgiſche Tonnen gepacket/ und fuͤr Luͤneburger Saltz ausgegeben und verkauffet worden; Wir aber ſolches weiter nach- zugeben nicht ſchuldig/ auch nicht gemeynet ſeyn/ zumahln da GOtt uns und unſer Hauß ſelbſt mit Saltz-Wercken nach Nothdurfft ge- ſegnet hat. Als befehlen Wir hiermit in Gnaden ernſtlich/ und wollen/ daß kein fremdes Saltz/ welches in unſern und unſers Hauſes Lan- den/ oder auch in dem unter unſers Hauſes Adminiſtration ſtehen- den Saltz-Werck zu Saltz-Liebenhalle nicht geſotten iſt/ wie das Na- men haben moͤchte/ es ſey zu Schiffe/ oder auff Wagen/ Karren o- der ſonſt auff einige andere Weiſe/ in unſere Lande zum Verkauff in denenſelben weiter gebracht werden/ ſondern maͤnniglich in unſeren Landen/ der Handelung mit ſolchem verbotenem fremden Saltze/ und des Gebrauchs deſſelben ſich gaͤntzlich aͤuſern und enthalten ſolle; mit der ausdruͤcklichen Verwarnung/ wofern ein oder anderer/ er ſey wer er wolle/ dieſem unſerm Verbot entgegen handeln wuͤrde/ daß derſelbe nicht allein des fremden Saltzes verluſtig ſeyn/ ſondern auch noch darbey unnachbleiblicher ſcharffer Straffe zu gewarten haben ſolle. Wir gebieten darauff allen und ieden unſern Befehlshabern in Staͤdten und auff dem Lande/ daß ſie auff das verbotene fremde Saltz/ und deſſen Haͤndler fleißig mercken/ und was ſie deſſen bey ie- manden/ der es in unſern Landen verkauffet haͤtte oder verkauffen wolte/

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/926>, abgerufen am 25.04.2024.