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Gerstner, Franz Joseph von: Einleitung in die statische Baukunst. Prag, 1789.

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Gleichgewicht entdeckt zu haben. Ich gieng
hierauf weiter, und fand Mittel, einer jeden
gegebenen krummen Linie die nämliche Eigen-
schaft des Gleichgewichts zu verschaffen. Die
Resultate meiner Rechnungen über die Kup-
pelgewölbe fielen mit den Angaben der ersten
Baumeister übereinstimmend aus. Ich kam
auf eine gründlichere und leichtere Methode die
Stärke der Widerlagen zu berechnen; und en-
digte mit einigen Betrachtungen über die Fe-
stigkeit wirklich bestehender Gewölbe, mit Rück-
sicht auf die Bindung und den Zusammenhang
ihrer Materie.

Gegenwärtiger Aufsatz enthält ungefähr
den vierten Theil dieser Arbeit. Ob er für das,
wofür ich ihn bestimmt habe, nämlich für eine
Einleitung in die statische Baukunst dienen
könne, überlasse ich meinen Lesern zu entschei-
den. Wird es meine Lage erlauben, mich fer-
ner diesem Gegenstande zu widmen, so werden
die weiteren Aufsätze in ähnlicher Gestalt von
Zeit zu Zeit folgen.


Gleichgewicht entdeckt zu haben. Ich gieng
hierauf weiter, und fand Mittel, einer jeden
gegebenen krummen Linie die naͤmliche Eigen-
ſchaft des Gleichgewichts zu verſchaffen. Die
Reſultate meiner Rechnungen uͤber die Kup-
pelgewoͤlbe fielen mit den Angaben der erſten
Baumeiſter uͤbereinſtimmend aus. Ich kam
auf eine gruͤndlichere und leichtere Methode die
Staͤrke der Widerlagen zu berechnen; und en-
digte mit einigen Betrachtungen uͤber die Fe-
ſtigkeit wirklich beſtehender Gewoͤlbe, mit Ruͤck-
ſicht auf die Bindung und den Zuſammenhang
ihrer Materie.

Gegenwaͤrtiger Aufſatz enthaͤlt ungefaͤhr
den vierten Theil dieſer Arbeit. Ob er fuͤr das,
wofuͤr ich ihn beſtimmt habe, naͤmlich fuͤr eine
Einleitung in die ſtatiſche Baukunſt dienen
koͤnne, uͤberlaſſe ich meinen Leſern zu entſchei-
den. Wird es meine Lage erlauben, mich fer-
ner dieſem Gegenſtande zu widmen, ſo werden
die weiteren Aufſaͤtze in aͤhnlicher Geſtalt von
Zeit zu Zeit folgen.


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[[6]/0012] Gleichgewicht entdeckt zu haben. Ich gieng hierauf weiter, und fand Mittel, einer jeden gegebenen krummen Linie die naͤmliche Eigen- ſchaft des Gleichgewichts zu verſchaffen. Die Reſultate meiner Rechnungen uͤber die Kup- pelgewoͤlbe fielen mit den Angaben der erſten Baumeiſter uͤbereinſtimmend aus. Ich kam auf eine gruͤndlichere und leichtere Methode die Staͤrke der Widerlagen zu berechnen; und en- digte mit einigen Betrachtungen uͤber die Fe- ſtigkeit wirklich beſtehender Gewoͤlbe, mit Ruͤck- ſicht auf die Bindung und den Zuſammenhang ihrer Materie. Gegenwaͤrtiger Aufſatz enthaͤlt ungefaͤhr den vierten Theil dieſer Arbeit. Ob er fuͤr das, wofuͤr ich ihn beſtimmt habe, naͤmlich fuͤr eine Einleitung in die ſtatiſche Baukunſt dienen koͤnne, uͤberlaſſe ich meinen Leſern zu entſchei- den. Wird es meine Lage erlauben, mich fer- ner dieſem Gegenſtande zu widmen, ſo werden die weiteren Aufſaͤtze in aͤhnlicher Geſtalt von Zeit zu Zeit folgen.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Einleitung in die statische Baukunst. Prag, 1789, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_baukunst_1789/12>, abgerufen am 25.04.2024.