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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Hebladen.
§. 159.

Die andere französische Heblade besteht aus einer eisernen, auf einer SeiteFig.
18.
bis
22.
Tab.
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gezähnten Stange C D, welche mit der Last zugleich in die Höhe gehoben wird. Man
bewirkt diess durch einen Hebel A B, der auf dieselbe Art wie bei der vorigen Heblade
(Fig. 15) mit zwei Bügeln n o und p q versehen ist, mit dem Unterschiede jedoch, dass
diese Bügel unterhalb des Hebels A B angebracht sind; dieselben dienen auch bei die-
ser Heblade abwechselnd zum Halten und zum Heben der Last. Die Achse oder der
Unterstützungspunkt des Hebels befindet sich in m (Fig. 19) an einem eigends hiezu
vorgerichteten Haken p E, welcher oben in E an dem Obertheile der drei Füsse ein-
gehängt ist.

Befindet sich der Hebel in der Lage A B (Fig. 18) und wird bei A gehoben, so
geht der Bügel n o hinunter und hängt sich in den nächsten Zahn ein, während in-
zwischen die Last von dem untern Bügel p q gehalten wird. Drückt man nun den
Hebel A B herab, so wird die Last mit der gezähnten Stange am Bügel n o gehoben,
und der zweite Bügel fällt durch sein eigenes Gewicht in einen folgenden Zahn ein.
Auf diese Weise wird die Operation so oft wiederholt, bis die Last sammt der ge-
zähnten Stange auf die gehörige Höhe gehoben ist.

Auch diese Heblade ist, mit Ausnahme des Hebels A B und der drei Füsse, ganz
von Eisen; die Construction ihrer einzelnen Theile ist aus Fig. 19 bis 22 ersichtlich. Die
Berechnung der beschriebenen zwei französischen Hebladen ist dieselbe, wie bei einem
Hebel der ersten Art.

§. 160.

Eine Frage von Wichtigkeit ist die Bestimmung der Entfernung der Lö-
cher
bei der deutschen und schwedischen, und jene der Zähne bei der französi-
schen Heblade Fig. 15, Tab. 5. Um diese Entfernungen zu bestimmen, sey as die
horizontale Linie, welche die Höhe s v = h, auf welche der Hebel durch einen mensch-Fig.
15.
Tab.
5.

lichen Arm gehoben werden kann, bezeichnet. Es sey a g die Linie, in welche die
vordern Theilungspunkte, und q h diejenige, in welche die hintern Theilungspunkte
für die Löcher der Heblade hineinfallen. Man nehme in der Mitte der ersten Thei-
lungslinie den Punkt d an, und ziehe sowohl die Horizontale d t, als auch die Linien
d s und d v, welche nunmehr zwei Theilungspunkte n und l geben. Zieht man durch
diese Punkte abermals die Linien s l e und v n c, so erhält man wieder die zwei Thei-
lungspunkte e und c. Man trägt nunmehr die Entfernungen c d = d e in der vordern
Vertikallinie a g und die Entfernung n l in der hintern Vertikallinie q h sowohl auf-
als abwärts, wodurch nun beide Reihen Oeffnungen erhalten werden.

Die Entfernungen dieser Oeffnungen werden auf folgende Art berechnet: Da das
Dreieck d n l dem Dreiecke d s v ähnlich ist, so verhält sich d n : n l = d s : s v. Set-
zen wir die Entfernung der Oeffnungen in der schiefen Richtung d n = a = 4 Zoll,
die Länge des Hebels d s = b = 7 Fuss, und die ganze Hubshöhe, auf welche der
Arbeiter mit seinem Arme zu reichen im Stande ist, s v = h = 5 Fuss, so ist die
Entfernung der Löcher in der hintern Reihe oder n l = [Formel 1] = 2,857

Hebladen.
§. 159.

Die andere französische Heblade besteht aus einer eisernen, auf einer SeiteFig.
18.
bis
22.
Tab.
6.

gezähnten Stange C D, welche mit der Last zugleich in die Höhe gehoben wird. Man
bewirkt diess durch einen Hebel A B, der auf dieselbe Art wie bei der vorigen Heblade
(Fig. 15) mit zwei Bügeln n o und p q versehen ist, mit dem Unterschiede jedoch, dass
diese Bügel unterhalb des Hebels A B angebracht sind; dieselben dienen auch bei die-
ser Heblade abwechselnd zum Halten und zum Heben der Last. Die Achse oder der
Unterstützungspunkt des Hebels befindet sich in m (Fig. 19) an einem eigends hiezu
vorgerichteten Haken p E, welcher oben in E an dem Obertheile der drei Füsse ein-
gehängt ist.

Befindet sich der Hebel in der Lage A B (Fig. 18) und wird bei A gehoben, so
geht der Bügel n o hinunter und hängt sich in den nächsten Zahn ein, während in-
zwischen die Last von dem untern Bügel p q gehalten wird. Drückt man nun den
Hebel A B herab, so wird die Last mit der gezähnten Stange am Bügel n o gehoben,
und der zweite Bügel fällt durch sein eigenes Gewicht in einen folgenden Zahn ein.
Auf diese Weise wird die Operation so oft wiederholt, bis die Last sammt der ge-
zähnten Stange auf die gehörige Höhe gehoben ist.

Auch diese Heblade ist, mit Ausnahme des Hebels A B und der drei Füsse, ganz
von Eisen; die Construction ihrer einzelnen Theile ist aus Fig. 19 bis 22 ersichtlich. Die
Berechnung der beschriebenen zwei französischen Hebladen ist dieselbe, wie bei einem
Hebel der ersten Art.

§. 160.

Eine Frage von Wichtigkeit ist die Bestimmung der Entfernung der Lö-
cher
bei der deutschen und schwedischen, und jene der Zähne bei der französi-
schen Heblade Fig. 15, Tab. 5. Um diese Entfernungen zu bestimmen, sey as die
horizontale Linie, welche die Höhe s v = h, auf welche der Hebel durch einen mensch-Fig.
15.
Tab.
5.

lichen Arm gehoben werden kann, bezeichnet. Es sey a g die Linie, in welche die
vordern Theilungspunkte, und q h diejenige, in welche die hintern Theilungspunkte
für die Löcher der Heblade hineinfallen. Man nehme in der Mitte der ersten Thei-
lungslinie den Punkt d an, und ziehe sowohl die Horizontale d t, als auch die Linien
d s und d v, welche nunmehr zwei Theilungspunkte n und l geben. Zieht man durch
diese Punkte abermals die Linien s l e und v n c, so erhält man wieder die zwei Thei-
lungspunkte e und c. Man trägt nunmehr die Entfernungen c d = d e in der vordern
Vertikallinie a g und die Entfernung n l in der hintern Vertikallinie q h sowohl auf-
als abwärts, wodurch nun beide Reihen Oeffnungen erhalten werden.

Die Entfernungen dieser Oeffnungen werden auf folgende Art berechnet: Da das
Dreieck d n l dem Dreiecke d s v ähnlich ist, so verhält sich d n : n l = d s : s v. Set-
zen wir die Entfernung der Oeffnungen in der schiefen Richtung d n = a = 4 Zoll,
die Länge des Hebels d s = b = 7 Fuss, und die ganze Hubshöhe, auf welche der
Arbeiter mit seinem Arme zu reichen im Stande ist, s v = h = 5 Fuss, so ist die
Entfernung der Löcher in der hintern Reihe oder n l = [Formel 1] = 2,857

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[165/0195] Hebladen. §. 159. Die andere französische Heblade besteht aus einer eisernen, auf einer Seite gezähnten Stange C D, welche mit der Last zugleich in die Höhe gehoben wird. Man bewirkt diess durch einen Hebel A B, der auf dieselbe Art wie bei der vorigen Heblade (Fig. 15) mit zwei Bügeln n o und p q versehen ist, mit dem Unterschiede jedoch, dass diese Bügel unterhalb des Hebels A B angebracht sind; dieselben dienen auch bei die- ser Heblade abwechselnd zum Halten und zum Heben der Last. Die Achse oder der Unterstützungspunkt des Hebels befindet sich in m (Fig. 19) an einem eigends hiezu vorgerichteten Haken p E, welcher oben in E an dem Obertheile der drei Füsse ein- gehängt ist. Fig. 18. bis 22. Tab. 6. Befindet sich der Hebel in der Lage A B (Fig. 18) und wird bei A gehoben, so geht der Bügel n o hinunter und hängt sich in den nächsten Zahn ein, während in- zwischen die Last von dem untern Bügel p q gehalten wird. Drückt man nun den Hebel A B herab, so wird die Last mit der gezähnten Stange am Bügel n o gehoben, und der zweite Bügel fällt durch sein eigenes Gewicht in einen folgenden Zahn ein. Auf diese Weise wird die Operation so oft wiederholt, bis die Last sammt der ge- zähnten Stange auf die gehörige Höhe gehoben ist. Auch diese Heblade ist, mit Ausnahme des Hebels A B und der drei Füsse, ganz von Eisen; die Construction ihrer einzelnen Theile ist aus Fig. 19 bis 22 ersichtlich. Die Berechnung der beschriebenen zwei französischen Hebladen ist dieselbe, wie bei einem Hebel der ersten Art. §. 160. Eine Frage von Wichtigkeit ist die Bestimmung der Entfernung der Lö- cher bei der deutschen und schwedischen, und jene der Zähne bei der französi- schen Heblade Fig. 15, Tab. 5. Um diese Entfernungen zu bestimmen, sey as die horizontale Linie, welche die Höhe s v = h, auf welche der Hebel durch einen mensch- lichen Arm gehoben werden kann, bezeichnet. Es sey a g die Linie, in welche die vordern Theilungspunkte, und q h diejenige, in welche die hintern Theilungspunkte für die Löcher der Heblade hineinfallen. Man nehme in der Mitte der ersten Thei- lungslinie den Punkt d an, und ziehe sowohl die Horizontale d t, als auch die Linien d s und d v, welche nunmehr zwei Theilungspunkte n und l geben. Zieht man durch diese Punkte abermals die Linien s l e und v n c, so erhält man wieder die zwei Thei- lungspunkte e und c. Man trägt nunmehr die Entfernungen c d = d e in der vordern Vertikallinie a g und die Entfernung n l in der hintern Vertikallinie q h sowohl auf- als abwärts, wodurch nun beide Reihen Oeffnungen erhalten werden. Fig. 15. Tab. 5. Die Entfernungen dieser Oeffnungen werden auf folgende Art berechnet: Da das Dreieck d n l dem Dreiecke d s v ähnlich ist, so verhält sich d n : n l = d s : s v. Set- zen wir die Entfernung der Oeffnungen in der schiefen Richtung d n = a = 4 Zoll, die Länge des Hebels d s = b = 7 Fuss, und die ganze Hubshöhe, auf welche der Arbeiter mit seinem Arme zu reichen im Stande ist, s v = h = 5 Fuss, so ist die Entfernung der Löcher in der hintern Reihe oder n l = [FORMEL] = 2,857

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/195>, abgerufen am 25.04.2024.