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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern.
[Tabelle]

Die Unterschiede in der letzten Kolumne sind so klein, dass man kaum eine genauere
Uibereinstimmung wünschen kann, vorzüglich vom 40ten bis 45ten Versuch, zwischen wel-
che der vortheilhafteste Wasserstoss fällt.

Bei den letzten zwei Versuchen würde sich noch eine genauere Uibereinstimmung
der Theorie und Erfahrung ergeben haben, wenn wir die Wassermenge, welche ne-
ben den Schaufeln vorbeifliesst, für diese Versuche besonders in Rechnung genommen
hätten.

§. 295.

Die merkwürdige Uibereinstimmung, welche die Resultate dieser von Bossut im
J. 1777 bekannt gemachten Versuche mit der aufgestellten Theorie geben, kann als der
richtigste Maasstab zur Begründung der letztern angesehen werden. Es ist indess nicht
zu zweifeln, dass sich auch bei den Versuchen von Smeaton eine grössere Uibereinstim-
mung zeigen würde, wenn er unsere Theorie gekannt und derselben gemäss seine Versuche
eingerichtet hätte. Da es nun von Wichtigkeit ist, noch mehrere Versuche hierüber an-
zustellen, so glauben wir, dass das Interesse dieser Versuche dadurch sehr gewinnen
würde, wenn man nebst dem von Smeaton beobachteten Verfahren immer ein und dasselbe
Gewicht beibehält und dagegen den Durchmesser der Welle oder des Korbes, um welchen
das Seil läuft, abändert oder denselben anfangs kleiner annimmt und dann nach und nach
vergrössert. Man wird hieraus sehen, dass die nämliche angehängte Last mit einerlei
Wasserrad, Wassermenge und Gefäll auf dieselbe Höhe in verschiedenen Zeiten gehoben
wird und man wird immer einen Durchmesser finden, bei welchem diess in der kürzesten

Gerstner's Mechanik. Band II. 51
Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern.
[Tabelle]

Die Unterschiede in der letzten Kolumne sind so klein, dass man kaum eine genauere
Uibereinstimmung wünschen kann, vorzüglich vom 40ten bis 45ten Versuch, zwischen wel-
che der vortheilhafteste Wasserstoss fällt.

Bei den letzten zwei Versuchen würde sich noch eine genauere Uibereinstimmung
der Theorie und Erfahrung ergeben haben, wenn wir die Wassermenge, welche ne-
ben den Schaufeln vorbeifliesst, für diese Versuche besonders in Rechnung genommen
hätten.

§. 295.

Die merkwürdige Uibereinstimmung, welche die Resultate dieser von Bossut im
J. 1777 bekannt gemachten Versuche mit der aufgestellten Theorie geben, kann als der
richtigste Maasstab zur Begründung der letztern angesehen werden. Es ist indess nicht
zu zweifeln, dass sich auch bei den Versuchen von Smeaton eine grössere Uibereinstim-
mung zeigen würde, wenn er unsere Theorie gekannt und derselben gemäss seine Versuche
eingerichtet hätte. Da es nun von Wichtigkeit ist, noch mehrere Versuche hierüber an-
zustellen, so glauben wir, dass das Interesse dieser Versuche dadurch sehr gewinnen
würde, wenn man nebst dem von Smeaton beobachteten Verfahren immer ein und dasselbe
Gewicht beibehält und dagegen den Durchmesser der Welle oder des Korbes, um welchen
das Seil läuft, abändert oder denselben anfangs kleiner annimmt und dann nach und nach
vergrössert. Man wird hieraus sehen, dass die nämliche angehängte Last mit einerlei
Wasserrad, Wassermenge und Gefäll auf dieselbe Höhe in verschiedenen Zeiten gehoben
wird und man wird immer einen Durchmesser finden, bei welchem diess in der kürzesten

Gerstner’s Mechanik. Band II. 51
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[401/0419] Versuche von Bossut mit unterschlächtigen Rädern. Die Unterschiede in der letzten Kolumne sind so klein, dass man kaum eine genauere Uibereinstimmung wünschen kann, vorzüglich vom 40ten bis 45ten Versuch, zwischen wel- che der vortheilhafteste Wasserstoss fällt. Bei den letzten zwei Versuchen würde sich noch eine genauere Uibereinstimmung der Theorie und Erfahrung ergeben haben, wenn wir die Wassermenge, welche ne- ben den Schaufeln vorbeifliesst, für diese Versuche besonders in Rechnung genommen hätten. §. 295. Die merkwürdige Uibereinstimmung, welche die Resultate dieser von Bossut im J. 1777 bekannt gemachten Versuche mit der aufgestellten Theorie geben, kann als der richtigste Maasstab zur Begründung der letztern angesehen werden. Es ist indess nicht zu zweifeln, dass sich auch bei den Versuchen von Smeaton eine grössere Uibereinstim- mung zeigen würde, wenn er unsere Theorie gekannt und derselben gemäss seine Versuche eingerichtet hätte. Da es nun von Wichtigkeit ist, noch mehrere Versuche hierüber an- zustellen, so glauben wir, dass das Interesse dieser Versuche dadurch sehr gewinnen würde, wenn man nebst dem von Smeaton beobachteten Verfahren immer ein und dasselbe Gewicht beibehält und dagegen den Durchmesser der Welle oder des Korbes, um welchen das Seil läuft, abändert oder denselben anfangs kleiner annimmt und dann nach und nach vergrössert. Man wird hieraus sehen, dass die nämliche angehängte Last mit einerlei Wasserrad, Wassermenge und Gefäll auf dieselbe Höhe in verschiedenen Zeiten gehoben wird und man wird immer einen Durchmesser finden, bei welchem diess in der kürzesten Gerstner’s Mechanik. Band II. 51

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/419>, abgerufen am 29.03.2024.