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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Verhältniss des Gewichtes der Luft zum Quecksilber.
H = 28 Zoll und t = 20 Grad, so ist x = [Formel 1] ; wäre H = 28 Zoll und
t = -- 20°, so ist x = [Formel 2] u. s. w.

§. 77.

Das Gewicht 1 eines Kubikfusses Luft bei dem Gefrierpunkte und der Barometer-
höhe von 28 Zoll wird durch einen Versuch sehr schwer zu bestimmen seyn, weil
diese Barometerhöhe mit der Temperatur von 0 Grad nur äusserst selten eintreten wird.
Dagegen wird es leichter seyn, das Gewicht eines Kubikfusses Luft (x) für eine andere
Barometerhöhe H und die Temperatur t zu bestimmen, und nunmehr 1 aus der Formel
durch Rechnung zu finden. Zu diesem Behufe wählt man einen hohen Thurm oder
einen Berg, dessen Höhe durch trigonometrische Messungen oder durch Nivellirung
genau bestimmt ist, und beobachtet das Barometer und Thermometer sowohl unten am
Fusse des Berges als oben in der Höhe. Eine Beobachtung dieser Art wurde am
23. September 1822 gleichzeitig im Observationszimmer unter der Sternwarte von Herrn
Astronom Aloys David zu Prag und auf dem weissen Berge vor dem Stifte St. Margareth
im Niveau der Schlossthurmspitze von dem Herrn Professor der Physik Cassian Hal-
laschka
vorgenommen. Die Resultate derselben waren:

[Tabelle]

Aus den Messungen des Herrn Astronom David mit dem Reichenbach'schen Kreise
ergab sich ein Höhenunterschied zwischen der Schlossthurmspitze und dem Beobach-
tungsorte im Klementinum von 77,1776 Pariser Toisen, oder 79,3109 N. Oe. Klafter.

Um aus den vorstehenden Beobachtungen das Verhältniss des Gewichtes eines Ku-
bikfusses Luft zum Gewichte eines Kubikfusses Quecksilber zu berechnen, sey der Höhen-

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Verhältniss des Gewichtes der Luft zum Quecksilber.
H = 28 Zoll und t = 20 Grad, so ist x = [Formel 1] ; wäre H = 28 Zoll und
t = — 20°, so ist x = [Formel 2] u. s. w.

§. 77.

Das Gewicht 1 eines Kubikfusses Luft bei dem Gefrierpunkte und der Barometer-
höhe von 28 Zoll wird durch einen Versuch sehr schwer zu bestimmen seyn, weil
diese Barometerhöhe mit der Temperatur von 0 Grad nur äusserst selten eintreten wird.
Dagegen wird es leichter seyn, das Gewicht eines Kubikfusses Luft (x) für eine andere
Barometerhöhe H und die Temperatur t zu bestimmen, und nunmehr 1 aus der Formel
durch Rechnung zu finden. Zu diesem Behufe wählt man einen hohen Thurm oder
einen Berg, dessen Höhe durch trigonometrische Messungen oder durch Nivellirung
genau bestimmt ist, und beobachtet das Barometer und Thermometer sowohl unten am
Fusse des Berges als oben in der Höhe. Eine Beobachtung dieser Art wurde am
23. September 1822 gleichzeitig im Observationszimmer unter der Sternwarte von Herrn
Astronom Aloys David zu Prag und auf dem weissen Berge vor dem Stifte St. Margareth
im Niveau der Schlossthurmspitze von dem Herrn Professor der Physik Cassian Hal-
laschka
vorgenommen. Die Resultate derselben waren:

[Tabelle]

Aus den Messungen des Herrn Astronom David mit dem Reichenbach’schen Kreise
ergab sich ein Höhenunterschied zwischen der Schlossthurmspitze und dem Beobach-
tungsorte im Klementinum von 77,1776 Pariser Toisen, oder 79,3109 N. Oe. Klafter.

Um aus den vorstehenden Beobachtungen das Verhältniss des Gewichtes eines Ku-
bikfusses Luft zum Gewichte eines Kubikfusses Quecksilber zu berechnen, sey der Höhen-

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[99/0117] Verhältniss des Gewichtes der Luft zum Quecksilber. H = 28 Zoll und t = 20 Grad, so ist x = [FORMEL]; wäre H = 28 Zoll und t = — 20°, so ist x = [FORMEL] u. s. w. §. 77. Das Gewicht 1 eines Kubikfusses Luft bei dem Gefrierpunkte und der Barometer- höhe von 28 Zoll wird durch einen Versuch sehr schwer zu bestimmen seyn, weil diese Barometerhöhe mit der Temperatur von 0 Grad nur äusserst selten eintreten wird. Dagegen wird es leichter seyn, das Gewicht eines Kubikfusses Luft (x) für eine andere Barometerhöhe H und die Temperatur t zu bestimmen, und nunmehr 1 aus der Formel durch Rechnung zu finden. Zu diesem Behufe wählt man einen hohen Thurm oder einen Berg, dessen Höhe durch trigonometrische Messungen oder durch Nivellirung genau bestimmt ist, und beobachtet das Barometer und Thermometer sowohl unten am Fusse des Berges als oben in der Höhe. Eine Beobachtung dieser Art wurde am 23. September 1822 gleichzeitig im Observationszimmer unter der Sternwarte von Herrn Astronom Aloys David zu Prag und auf dem weissen Berge vor dem Stifte St. Margareth im Niveau der Schlossthurmspitze von dem Herrn Professor der Physik Cassian Hal- laschka vorgenommen. Die Resultate derselben waren: Aus den Messungen des Herrn Astronom David mit dem Reichenbach’schen Kreise ergab sich ein Höhenunterschied zwischen der Schlossthurmspitze und dem Beobach- tungsorte im Klementinum von 77,1776 Pariser Toisen, oder 79,3109 N. Oe. Klafter. Um aus den vorstehenden Beobachtungen das Verhältniss des Gewichtes eines Ku- bikfusses Luft zum Gewichte eines Kubikfusses Quecksilber zu berechnen, sey der Höhen- 13*

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/117>, abgerufen am 18.04.2024.