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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Stärke bleierner Röhren.
zahl Atmosphären n = [Formel 1] , wo h' die Druckhöhe in Fussen vorstellt. Wird
die obige Formel weiter so reduzirt, dass die Stärke e in N. Oe. Linien und der Durch-
messer d in N. Oe. Zollen zu setzen kommt, so erhalten wir:
[Formel 2] , wo 2,05''' die additionelle Stärke
ist. Da aber HerrGenieys für den Gebrauch dieser Formel fordert, dass die Druckhöhe statt 15
bis 20 met., welche bei den Wasserleitungen in Paris Statt findet, mit 100 substituirt, und die
Röhren auf diese Druckhöhe probirt werden, so müssen wir auch, um in der Formel die wirk-
lich vorhandenen Druckhöhen substituiren zu können, vorerst den Nenner oder die Zahl 527
mit [Formel 3] dividiren, und wir erhalten e''' = [Formel 4] . Das erste Glied dieser For-
mel stimmt mit den, über diesen Gegenstand von Mariotte gemachten Versuchen sehr
nahe überein. Man findet daher die nothwendige Stärke einer bleiernen Röhre in Linien,
wenn man den Durchmesser derselben in Zollen mit der Druckhöhe in Fussen multiplizirt,
das Produkt mit 92 dividirt, und zu dem erhaltenen Quotienten noch die Zahl 2,05 addirt.
Da diese Formel auf sehr vielen Erfahrungen, welche man bei den Wasserleitungen in
Paris und Versailles gemacht hat, beruht; so kann dieselbe wohl mit Verlässlichkeit in
der Ausübung gebraucht werden. Zur besseren Uebersicht dieses Gegenstandes haben
wir in der nachstehenden Tabelle die ausfallenden Stärken für verschiedene Durchmesser
und Druckhöhen zusammengestellt.

[Tabelle]

Mit Hülfe dieser Tabelle wird man nun im Stande seyn, die nothwendige Stärke und
demnach auch das Gewicht der Röhren in einem jeden gegebenen Falle zu bestimmen.
Es ist übrigens bekannt, dass bleierne Röhren in Sanitätshinsicht den gusseisernen nach-
stehen und auch im Anschaffungspreise theurer zu stehen kommen.

Stärke bleierner Röhren.
zahl Atmosphären n = [Formel 1] , wo h' die Druckhöhe in Fussen vorstellt. Wird
die obige Formel weiter so reduzirt, dass die Stärke e in N. Oe. Linien und der Durch-
messer d in N. Oe. Zollen zu setzen kommt, so erhalten wir:
[Formel 2] , wo 2,05‴ die additionelle Stärke
ist. Da aber HerrGenieys für den Gebrauch dieser Formel fordert, dass die Druckhöhe statt 15
bis 20 mèt., welche bei den Wasserleitungen in Paris Statt findet, mit 100 substituirt, und die
Röhren auf diese Druckhöhe probirt werden, so müssen wir auch, um in der Formel die wirk-
lich vorhandenen Druckhöhen substituiren zu können, vorerst den Nenner oder die Zahl 527
mit [Formel 3] dividiren, und wir erhalten e''' = [Formel 4] . Das erste Glied dieser For-
mel stimmt mit den, über diesen Gegenstand von Mariotte gemachten Versuchen sehr
nahe überein. Man findet daher die nothwendige Stärke einer bleiernen Röhre in Linien,
wenn man den Durchmesser derselben in Zollen mit der Druckhöhe in Fussen multiplizirt,
das Produkt mit 92 dividirt, und zu dem erhaltenen Quotienten noch die Zahl 2,05 addirt.
Da diese Formel auf sehr vielen Erfahrungen, welche man bei den Wasserleitungen in
Paris und Versailles gemacht hat, beruht; so kann dieselbe wohl mit Verlässlichkeit in
der Ausübung gebraucht werden. Zur besseren Uebersicht dieses Gegenstandes haben
wir in der nachstehenden Tabelle die ausfallenden Stärken für verschiedene Durchmesser
und Druckhöhen zusammengestellt.

[Tabelle]

Mit Hülfe dieser Tabelle wird man nun im Stande seyn, die nothwendige Stärke und
demnach auch das Gewicht der Röhren in einem jeden gegebenen Falle zu bestimmen.
Es ist übrigens bekannt, dass bleierne Röhren in Sanitätshinsicht den gusseisernen nach-
stehen und auch im Anschaffungspreise theurer zu stehen kommen.

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[20/0038] Stärke bleierner Röhren. zahl Atmosphären n = [FORMEL], wo h' die Druckhöhe in Fussen vorstellt. Wird die obige Formel weiter so reduzirt, dass die Stärke e in N. Oe. Linien und der Durch- messer d in N. Oe. Zollen zu setzen kommt, so erhalten wir: [FORMEL], wo 2,05‴ die additionelle Stärke ist. Da aber HerrGenieys für den Gebrauch dieser Formel fordert, dass die Druckhöhe statt 15 bis 20 mèt., welche bei den Wasserleitungen in Paris Statt findet, mit 100 substituirt, und die Röhren auf diese Druckhöhe probirt werden, so müssen wir auch, um in der Formel die wirk- lich vorhandenen Druckhöhen substituiren zu können, vorerst den Nenner oder die Zahl 527 mit [FORMEL] dividiren, und wir erhalten e''' = [FORMEL]. Das erste Glied dieser For- mel stimmt mit den, über diesen Gegenstand von Mariotte gemachten Versuchen sehr nahe überein. Man findet daher die nothwendige Stärke einer bleiernen Röhre in Linien, wenn man den Durchmesser derselben in Zollen mit der Druckhöhe in Fussen multiplizirt, das Produkt mit 92 dividirt, und zu dem erhaltenen Quotienten noch die Zahl 2,05 addirt. Da diese Formel auf sehr vielen Erfahrungen, welche man bei den Wasserleitungen in Paris und Versailles gemacht hat, beruht; so kann dieselbe wohl mit Verlässlichkeit in der Ausübung gebraucht werden. Zur besseren Uebersicht dieses Gegenstandes haben wir in der nachstehenden Tabelle die ausfallenden Stärken für verschiedene Durchmesser und Druckhöhen zusammengestellt. Mit Hülfe dieser Tabelle wird man nun im Stande seyn, die nothwendige Stärke und demnach auch das Gewicht der Röhren in einem jeden gegebenen Falle zu bestimmen. Es ist übrigens bekannt, dass bleierne Röhren in Sanitätshinsicht den gusseisernen nach- stehen und auch im Anschaffungspreise theurer zu stehen kommen.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/38>, abgerufen am 24.04.2024.