Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

Bild:
<< vorherige Seite

Wasserbedarf zur Bewässerung der Wiesen.
Burger von den erfahrensten Mailänder Landwirthen angegeben wurden, kann man mit
einer Oncia Wasser bei beständigem Zuflusse ungefähr 43 Pertiche einer sandigen und
nicht sehr regelmässigen Wiese, oder 36 Pertiche Ackerland bewässern. Diess gibt im er-
sten Falle 4,889 und im zweiten 4,093 N. Oe. Joch. Da nun 1 Oncia bei beständigem Zu-
flusse nach §. 145 in 24 Stunden 99641 N. Oe. Kubikfuss Wasser liefert und hiermit im ersten
Falle 4,889 . 1600 . 36 Quadratfuss bewässert werden, so findet man die Wassermenge W für
1 Quadratfuss aus der Proporzion: 99641 : 4,889 . 1600 . 36 = W : 1 und W = 0,354 Kubikfuss;
es ist also die tägliche Irrigazionshöhe der Wiese in diesem Falle = 12 . 0,354 = 4,25 Zoll.
Auf gleiche Art findet man für den zweiten Fall die tägliche Irrigazionshöhe = 5,08 Zoll.

Winterwiesen brauchen viel mehr Wasser und es können mit einer Oncia bei beständi-
gem Zufluss nur 8 Pertiche = 0,910 N. Oe. Joch bewässert werden, wenn die Zuleitungskanäle
in der ganzen Länge der Wiese ohne Unterbrechung fortlaufen. Wird aber das Wasser
in seinem Laufe gestaut oder durch einen Quergraben aufgefangen und neu ausgeleitet, so
langt man damit für 12 bis 20, oder für beiläufig 16 Pertiche = 1,819 N. Oe. Joch aus. Der
erste Fall gibt eine tägliche Irrigazionshöhe von 22,81 Zoll, der zweite Fall aber 11,41 Zoll.

Diesen Erfahrungen zu Folge erscheint die zur Bewässerung benöthigte Wassermenge
allerdings ungeheuer gross, indem nach unsern Beobachtungen die jährliche Irrigazions-
höhe, oder die Höhe des Regens und geschmolzenen Schnees in den meisten Gegenden
von Deutschland alljährig nur 21/2 bis 3 Fuss beträgt; eine Mailänder Winterwiese würde
also in dem angeführten zweiten Falle in 3 Tagen eben so viel Wasser erfordern, als bei uns
der Regen während einem ganzen Jahre beträgt. Zur Aufklärung hievon muss aber bemerkt
werden, dass die angegebene bedeutende Wassermenge in der Lombardie zwar allerdings
auf die Wiesen gelangt, dass jedoch der bei weitem grössere Theil derselben, nachdem
er die Wiese ganz überronnen hat, sich wieder in den Abflussgräben (scolatori) an dem
untern Theile derselben sammelt, und von da zur Bewässerung anderer Grundstücke wei-
ter geleitet wird. Die Mailänder Landwirthe halten es für vortheilhafter, wenn eine den
Bedarf überschreitende Wassermenge eine Wiese oder Feld überrinnt, und das nicht ab-
sorbirte Wasser wieder abfliesst, als wenn nur gerade so viel zufliesst, als das Erdreich
einsaugt; im ersten Falle bleibt nämlich das Wasser weit frischer.

§. 151.

Wir kommen nun zur nähern Beschreibung der Art, wie die Winterwiesen
im Mailändischen angelegt werden
. Wenn auch bei uns in Deutschland keine
solche Winterkultur wegen des rauheren Klima eingeführt werden kann, so lässt sich
doch dasselbe Verfahren auch bei der Anlage unserer Wiesen anwenden, und es verdient in
der That wegen seiner Vorzüglichkeit allgemein bekannt zu werden.

Das Terrain einer Winterwiese muss immer mit der grössten Kunst und Genauigkeit geeb-
net und vorgerichtet werden, damit das Wasser weder darauf stehen bleibe, noch darüber
zu rasch abfliesse; die ganze Oberfläche derselben muss an jedem Punkte auf einerlei Art
bewässert werden, und das Wasser muss sich fortwährend und gleichförmig das ganze
Jahr darüber bewegen. Durch eine solche angemessene Bewegung wird, wie wir bereits
bemerkten, die Wirkung des Frostes auf den Wiesen im Winter vermindert. Zu diesem
Zwecke wird die ganze Wiese in mehrere sanft geneigte Flächen oder Beete (piane
oder ale) eingetheilt, und der Zuleitungskanal oder Hauptwassergraben (roggia adacqua-

Wasserbedarf zur Bewässerung der Wiesen.
Burger von den erfahrensten Mailänder Landwirthen angegeben wurden, kann man mit
einer Oncia Wasser bei beständigem Zuflusse ungefähr 43 Pertiche einer sandigen und
nicht sehr regelmässigen Wiese, oder 36 Pertiche Ackerland bewässern. Diess gibt im er-
sten Falle 4,889 und im zweiten 4,093 N. Oe. Joch. Da nun 1 Oncia bei beständigem Zu-
flusse nach §. 145 in 24 Stunden 99641 N. Oe. Kubikfuss Wasser liefert und hiermit im ersten
Falle 4,889 . 1600 . 36 Quadratfuss bewässert werden, so findet man die Wassermenge W für
1 Quadratfuss aus der Proporzion: 99641 : 4,889 . 1600 . 36 = W : 1 und W = 0,354 Kubikfuss;
es ist also die tägliche Irrigazionshöhe der Wiese in diesem Falle = 12 . 0,354 = 4,25 Zoll.
Auf gleiche Art findet man für den zweiten Fall die tägliche Irrigazionshöhe = 5,08 Zoll.

Winterwiesen brauchen viel mehr Wasser und es können mit einer Oncia bei beständi-
gem Zufluss nur 8 Pertiche = 0,910 N. Oe. Joch bewässert werden, wenn die Zuleitungskanäle
in der ganzen Länge der Wiese ohne Unterbrechung fortlaufen. Wird aber das Wasser
in seinem Laufe gestaut oder durch einen Quergraben aufgefangen und neu ausgeleitet, so
langt man damit für 12 bis 20, oder für beiläufig 16 Pertiche = 1,819 N. Oe. Joch aus. Der
erste Fall gibt eine tägliche Irrigazionshöhe von 22,81 Zoll, der zweite Fall aber 11,41 Zoll.

Diesen Erfahrungen zu Folge erscheint die zur Bewässerung benöthigte Wassermenge
allerdings ungeheuer gross, indem nach unsern Beobachtungen die jährliche Irrigazions-
höhe, oder die Höhe des Regens und geschmolzenen Schnees in den meisten Gegenden
von Deutschland alljährig nur 2½ bis 3 Fuss beträgt; eine Mailänder Winterwiese würde
also in dem angeführten zweiten Falle in 3 Tagen eben so viel Wasser erfordern, als bei uns
der Regen während einem ganzen Jahre beträgt. Zur Aufklärung hievon muss aber bemerkt
werden, dass die angegebene bedeutende Wassermenge in der Lombardie zwar allerdings
auf die Wiesen gelangt, dass jedoch der bei weitem grössere Theil derselben, nachdem
er die Wiese ganz überronnen hat, sich wieder in den Abflussgräben (scolatori) an dem
untern Theile derselben sammelt, und von da zur Bewässerung anderer Grundstücke wei-
ter geleitet wird. Die Mailänder Landwirthe halten es für vortheilhafter, wenn eine den
Bedarf überschreitende Wassermenge eine Wiese oder Feld überrinnt, und das nicht ab-
sorbirte Wasser wieder abfliesst, als wenn nur gerade so viel zufliesst, als das Erdreich
einsaugt; im ersten Falle bleibt nämlich das Wasser weit frischer.

§. 151.

Wir kommen nun zur nähern Beschreibung der Art, wie die Winterwiesen
im Mailändischen angelegt werden
. Wenn auch bei uns in Deutschland keine
solche Winterkultur wegen des rauheren Klima eingeführt werden kann, so lässt sich
doch dasselbe Verfahren auch bei der Anlage unserer Wiesen anwenden, und es verdient in
der That wegen seiner Vorzüglichkeit allgemein bekannt zu werden.

Das Terrain einer Winterwiese muss immer mit der grössten Kunst und Genauigkeit geeb-
net und vorgerichtet werden, damit das Wasser weder darauf stehen bleibe, noch darüber
zu rasch abfliesse; die ganze Oberfläche derselben muss an jedem Punkte auf einerlei Art
bewässert werden, und das Wasser muss sich fortwährend und gleichförmig das ganze
Jahr darüber bewegen. Durch eine solche angemessene Bewegung wird, wie wir bereits
bemerkten, die Wirkung des Frostes auf den Wiesen im Winter vermindert. Zu diesem
Zwecke wird die ganze Wiese in mehrere sanft geneigte Flächen oder Beete (piane
oder ale) eingetheilt, und der Zuleitungskanal oder Hauptwassergraben (roggia adacqua-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0249" n="213"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Wasserbedarf zur Bewässerung der Wiesen</hi>.</fw><lb/><hi rendition="#i">Burger</hi> von den erfahrensten Mailänder Landwirthen angegeben wurden, kann man mit<lb/>
einer <hi rendition="#i">Oncia</hi> Wasser bei beständigem Zuflusse ungefähr 43 <hi rendition="#i">Pertiche</hi> einer sandigen und<lb/>
nicht sehr regelmässigen Wiese, oder 36 <hi rendition="#i">Pertiche</hi> Ackerland bewässern. Diess gibt im er-<lb/>
sten Falle 4,<hi rendition="#sub">889</hi> und im zweiten 4,<hi rendition="#sub">093</hi> N. Oe. Joch. Da nun 1 <hi rendition="#i">Oncia</hi> bei beständigem Zu-<lb/>
flusse nach §. 145 in 24 Stunden 99641 N. Oe. Kubikfuss Wasser liefert und hiermit im ersten<lb/>
Falle 4,<hi rendition="#sub">889</hi> . 1600 . 36 Quadratfuss bewässert werden, so findet man die Wassermenge W für<lb/>
1 Quadratfuss aus der Proporzion: 99641 : 4,<hi rendition="#sub">889</hi> . 1600 . 36 = W : 1 und W = 0,<hi rendition="#sub">354</hi> Kubikfuss;<lb/>
es ist also die tägliche Irrigazionshöhe der Wiese in diesem Falle = 12 . 0,<hi rendition="#sub">354</hi> = 4,<hi rendition="#sub">25</hi> Zoll.<lb/>
Auf gleiche Art findet man für den zweiten Fall die tägliche Irrigazionshöhe = 5,<hi rendition="#sub">08</hi> Zoll.</p><lb/>
            <p>Winterwiesen brauchen viel mehr Wasser und es können mit einer <hi rendition="#i">Oncia</hi> bei beständi-<lb/>
gem Zufluss nur 8 <hi rendition="#i">Pertiche</hi> = 0,<hi rendition="#sub">910</hi> N. Oe. Joch bewässert werden, wenn die Zuleitungskanäle<lb/>
in der ganzen Länge der Wiese ohne Unterbrechung fortlaufen. Wird aber das Wasser<lb/>
in seinem Laufe gestaut oder durch einen Quergraben aufgefangen und neu ausgeleitet, so<lb/>
langt man damit für 12 bis 20, oder für beiläufig 16 <hi rendition="#i">Pertiche</hi> = 1,<hi rendition="#sub">819</hi> N. Oe. Joch aus. Der<lb/>
erste Fall gibt eine tägliche Irrigazionshöhe von 22,<hi rendition="#sub">81</hi> Zoll, der zweite Fall aber 11,<hi rendition="#sub">41</hi> Zoll.</p><lb/>
            <p>Diesen Erfahrungen zu Folge erscheint die zur Bewässerung benöthigte Wassermenge<lb/>
allerdings ungeheuer gross, indem nach unsern Beobachtungen die jährliche Irrigazions-<lb/>
höhe, oder die Höhe des Regens und geschmolzenen Schnees in den meisten Gegenden<lb/>
von Deutschland alljährig nur 2½ bis 3 Fuss beträgt; eine Mailänder Winterwiese würde<lb/>
also in dem angeführten zweiten Falle in 3 Tagen eben so viel Wasser erfordern, als bei uns<lb/>
der Regen während einem ganzen Jahre beträgt. Zur Aufklärung hievon muss aber bemerkt<lb/>
werden, dass die angegebene bedeutende Wassermenge in der Lombardie zwar allerdings<lb/>
auf die Wiesen gelangt, dass jedoch der bei weitem grössere Theil derselben, nachdem<lb/>
er die Wiese ganz überronnen hat, sich wieder in den Abflussgräben (<hi rendition="#i">scolatori</hi>) an dem<lb/>
untern Theile derselben sammelt, und von da zur Bewässerung anderer Grundstücke wei-<lb/>
ter geleitet wird. Die Mailänder Landwirthe halten es für vortheilhafter, wenn eine den<lb/>
Bedarf überschreitende Wassermenge eine Wiese oder Feld überrinnt, und das nicht ab-<lb/>
sorbirte Wasser wieder abfliesst, als wenn nur gerade so viel zufliesst, als das Erdreich<lb/>
einsaugt; im ersten Falle bleibt nämlich das Wasser weit frischer.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 151.</head><lb/>
            <p>Wir kommen nun zur nähern Beschreibung der Art, <hi rendition="#g">wie die Winterwiesen<lb/>
im Mailändischen angelegt werden</hi>. Wenn auch bei uns in Deutschland keine<lb/>
solche Winterkultur wegen des rauheren Klima eingeführt werden kann, so lässt sich<lb/>
doch dasselbe Verfahren auch bei der Anlage unserer Wiesen anwenden, und es verdient in<lb/>
der That wegen seiner Vorzüglichkeit allgemein bekannt zu werden.</p><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#i">Terrain</hi> einer Winterwiese muss immer mit der grössten Kunst und Genauigkeit geeb-<lb/>
net und vorgerichtet werden, damit das Wasser weder darauf stehen bleibe, noch darüber<lb/>
zu rasch abfliesse; die ganze Oberfläche derselben muss an jedem Punkte auf einerlei Art<lb/>
bewässert werden, und das Wasser muss sich fortwährend und gleichförmig das ganze<lb/>
Jahr darüber bewegen. Durch eine solche angemessene Bewegung wird, wie wir bereits<lb/>
bemerkten, die Wirkung des Frostes auf den Wiesen im Winter vermindert. Zu diesem<lb/>
Zwecke wird die ganze Wiese in mehrere sanft geneigte Flächen oder <hi rendition="#g">Beete</hi> (<hi rendition="#i">piane</hi><lb/>
oder <hi rendition="#i">ale</hi>) eingetheilt, und der Zuleitungskanal oder Hauptwassergraben (<hi rendition="#i">roggia adacqua-</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0249] Wasserbedarf zur Bewässerung der Wiesen. Burger von den erfahrensten Mailänder Landwirthen angegeben wurden, kann man mit einer Oncia Wasser bei beständigem Zuflusse ungefähr 43 Pertiche einer sandigen und nicht sehr regelmässigen Wiese, oder 36 Pertiche Ackerland bewässern. Diess gibt im er- sten Falle 4,889 und im zweiten 4,093 N. Oe. Joch. Da nun 1 Oncia bei beständigem Zu- flusse nach §. 145 in 24 Stunden 99641 N. Oe. Kubikfuss Wasser liefert und hiermit im ersten Falle 4,889 . 1600 . 36 Quadratfuss bewässert werden, so findet man die Wassermenge W für 1 Quadratfuss aus der Proporzion: 99641 : 4,889 . 1600 . 36 = W : 1 und W = 0,354 Kubikfuss; es ist also die tägliche Irrigazionshöhe der Wiese in diesem Falle = 12 . 0,354 = 4,25 Zoll. Auf gleiche Art findet man für den zweiten Fall die tägliche Irrigazionshöhe = 5,08 Zoll. Winterwiesen brauchen viel mehr Wasser und es können mit einer Oncia bei beständi- gem Zufluss nur 8 Pertiche = 0,910 N. Oe. Joch bewässert werden, wenn die Zuleitungskanäle in der ganzen Länge der Wiese ohne Unterbrechung fortlaufen. Wird aber das Wasser in seinem Laufe gestaut oder durch einen Quergraben aufgefangen und neu ausgeleitet, so langt man damit für 12 bis 20, oder für beiläufig 16 Pertiche = 1,819 N. Oe. Joch aus. Der erste Fall gibt eine tägliche Irrigazionshöhe von 22,81 Zoll, der zweite Fall aber 11,41 Zoll. Diesen Erfahrungen zu Folge erscheint die zur Bewässerung benöthigte Wassermenge allerdings ungeheuer gross, indem nach unsern Beobachtungen die jährliche Irrigazions- höhe, oder die Höhe des Regens und geschmolzenen Schnees in den meisten Gegenden von Deutschland alljährig nur 2½ bis 3 Fuss beträgt; eine Mailänder Winterwiese würde also in dem angeführten zweiten Falle in 3 Tagen eben so viel Wasser erfordern, als bei uns der Regen während einem ganzen Jahre beträgt. Zur Aufklärung hievon muss aber bemerkt werden, dass die angegebene bedeutende Wassermenge in der Lombardie zwar allerdings auf die Wiesen gelangt, dass jedoch der bei weitem grössere Theil derselben, nachdem er die Wiese ganz überronnen hat, sich wieder in den Abflussgräben (scolatori) an dem untern Theile derselben sammelt, und von da zur Bewässerung anderer Grundstücke wei- ter geleitet wird. Die Mailänder Landwirthe halten es für vortheilhafter, wenn eine den Bedarf überschreitende Wassermenge eine Wiese oder Feld überrinnt, und das nicht ab- sorbirte Wasser wieder abfliesst, als wenn nur gerade so viel zufliesst, als das Erdreich einsaugt; im ersten Falle bleibt nämlich das Wasser weit frischer. §. 151. Wir kommen nun zur nähern Beschreibung der Art, wie die Winterwiesen im Mailändischen angelegt werden. Wenn auch bei uns in Deutschland keine solche Winterkultur wegen des rauheren Klima eingeführt werden kann, so lässt sich doch dasselbe Verfahren auch bei der Anlage unserer Wiesen anwenden, und es verdient in der That wegen seiner Vorzüglichkeit allgemein bekannt zu werden. Das Terrain einer Winterwiese muss immer mit der grössten Kunst und Genauigkeit geeb- net und vorgerichtet werden, damit das Wasser weder darauf stehen bleibe, noch darüber zu rasch abfliesse; die ganze Oberfläche derselben muss an jedem Punkte auf einerlei Art bewässert werden, und das Wasser muss sich fortwährend und gleichförmig das ganze Jahr darüber bewegen. Durch eine solche angemessene Bewegung wird, wie wir bereits bemerkten, die Wirkung des Frostes auf den Wiesen im Winter vermindert. Zu diesem Zwecke wird die ganze Wiese in mehrere sanft geneigte Flächen oder Beete (piane oder ale) eingetheilt, und der Zuleitungskanal oder Hauptwassergraben (roggia adacqua-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/249
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/249>, abgerufen am 29.03.2024.