Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Wiederdruck, Winckeldruckerey, etc.
werden Barbier, Peruquenmacher, Buchdru-
cker,
etc. ausdrücklich mit gezehlet.

Wiederdruck, heißt der Abdruck von der andern For-
me, oder Seite eines Bogens.

Winckeldruckerey, werden solche Druckereyen ge-
nennet, die man auf Dörfern, Flecken, oder an-
dern freyen Oertern anleget, wo man ohne Censur
die Buchdruckerkunst zu allerhand unerlaubten
Schriften mißbrauchet. Es ist aber solches aus-
drücklich verbothen von Jhro Römisch-Kayserl.
Majestät Maximilian II. und Rudolphen II.
in den Reichsabschieden vom Jahr 1570. zu
Speyer, und 1577. zu Franckfurth, ingleichen
von Hertzog Augusten zu Sachsen vom 26. May
1571. in welchem Rescript Wittenberg, Leipzig und
Dreßden alleine verstattet wird Druckereyen an-
zulegen.

Winckelhacken, ist ein eisernes, stählernes, oder mes-
singes Jnstrument vor die Setzer, welches gantz ge-
nau von innen und ausen einen geraden Winckel ha-
ben muß, damit die darein gesetzten Zeilen recht aus-
geschlossen werden können. Siehe Tab. I.

Wurm, heißt man diejenigen Wörter, welche unten
auf eine jede Primam, oder erste Seite, des Bogens
gesetzet werden, die Theile eines Werckes anzuzeigen,
als erster, zweyter etc. Theil, oder den Titul des
Wercks.

Z.

Zange, ist ein bekanntes Jnstrument von Eisen, wel-
ches seinen Grund in der Mechanik hat. Es beste-
het aber eine Zange aus zwey Hebeln, die in dem
Ruhepunct mit einer Niede zusammen geheftet und
daran bewegt werden. Je weiter nun vom gedach-

ten

Wiederdruck, Winckeldruckerey, ꝛc.
werden Barbier, Peruquenmacher, Buchdru-
cker,
ꝛc. ausdruͤcklich mit gezehlet.

Wiederdruck, heißt der Abdruck von der andern For-
me, oder Seite eines Bogens.

Winckeldruckerey, werden ſolche Druckereyen ge-
nennet, die man auf Doͤrfern, Flecken, oder an-
dern freyen Oertern anleget, wo man ohne Cenſur
die Buchdruckerkunſt zu allerhand unerlaubten
Schriften mißbrauchet. Es iſt aber ſolches aus-
druͤcklich verbothen von Jhro Roͤmiſch-Kayſerl.
Majeſtaͤt Maximilian II. und Rudolphen II.
in den Reichsabſchieden vom Jahr 1570. zu
Speyer, und 1577. zu Franckfurth, ingleichen
von Hertzog Auguſten zu Sachſen vom 26. May
1571. in welchem Reſcript Wittenberg, Leipzig und
Dreßden alleine verſtattet wird Druckereyen an-
zulegen.

Winckelhacken, iſt ein eiſernes, ſtaͤhlernes, oder meſ-
ſinges Jnſtrument vor die Setzer, welches gantz ge-
nau von innen und auſen einen geraden Winckel ha-
ben muß, damit die darein geſetzten Zeilen recht aus-
geſchloſſen werden koͤnnen. Siehe Tab. I.

Wurm, heißt man diejenigen Woͤrter, welche unten
auf eine jede Primam, oder erſte Seite, des Bogens
geſetzet werden, die Theile eines Werckes anzuzeigen,
als erſter, zweyter ꝛc. Theil, oder den Titul des
Wercks.

Z.

Zange, iſt ein bekanntes Jnſtrument von Eiſen, wel-
ches ſeinen Grund in der Mechanik hat. Es beſte-
het aber eine Zange aus zwey Hebeln, die in dem
Ruhepunct mit einer Niede zuſammen geheftet und
daran bewegt werden. Je weiter nun vom gedach-

ten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0508" n="239"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wiederdruck, Winckeldruckerey, &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
werden Barbier, Peruquenmacher, <hi rendition="#fr">Buchdru-<lb/>
cker,</hi> &#xA75B;c. ausdru&#x0364;cklich mit gezehlet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Wiederdruck,</hi> heißt der Abdruck von der andern For-<lb/>
me, oder Seite eines Bogens.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Winckeldruckerey,</hi> werden &#x017F;olche Druckereyen ge-<lb/>
nennet, die man auf Do&#x0364;rfern, Flecken, oder an-<lb/>
dern freyen Oertern anleget, wo man ohne Cen&#x017F;ur<lb/>
die Buchdruckerkun&#x017F;t zu allerhand unerlaubten<lb/>
Schriften mißbrauchet. Es i&#x017F;t aber &#x017F;olches aus-<lb/>
dru&#x0364;cklich verbothen von Jhro Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-Kay&#x017F;erl.<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t <hi rendition="#fr">Maximilian</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> und <hi rendition="#fr">Rudolphen</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
in den Reichsab&#x017F;chieden vom Jahr 1570. zu<lb/>
Speyer, und 1577. zu Franckfurth, ingleichen<lb/>
von Hertzog <hi rendition="#fr">Augu&#x017F;ten</hi> zu Sach&#x017F;en vom 26. May<lb/>
1571. in welchem Re&#x017F;cript Wittenberg, Leipzig und<lb/>
Dreßden alleine ver&#x017F;tattet wird Druckereyen an-<lb/>
zulegen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Winckelhacken,</hi> i&#x017F;t ein ei&#x017F;ernes, &#x017F;ta&#x0364;hlernes, oder me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;inges Jn&#x017F;trument vor die Setzer, welches gantz ge-<lb/>
nau von innen und au&#x017F;en einen geraden Winckel ha-<lb/>
ben muß, damit die darein ge&#x017F;etzten Zeilen recht aus-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden ko&#x0364;nnen. Siehe <hi rendition="#aq">Tab. I.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Wurm,</hi> heißt man diejenigen Wo&#x0364;rter, welche unten<lb/>
auf eine jede Primam, oder er&#x017F;te Seite, des Bogens<lb/>
ge&#x017F;etzet werden, die Theile eines Werckes anzuzeigen,<lb/>
als <hi rendition="#fr">er&#x017F;ter, zweyter &#xA75B;c. Theil,</hi> oder den Titul des<lb/>
Wercks.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Z.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zange,</hi> i&#x017F;t ein bekanntes Jn&#x017F;trument von Ei&#x017F;en, wel-<lb/>
ches &#x017F;einen Grund in der Mechanik hat. Es be&#x017F;te-<lb/>
het aber eine Zange aus zwey Hebeln, die in dem<lb/>
Ruhepunct mit einer Niede zu&#x017F;ammen geheftet und<lb/>
daran bewegt werden. Je weiter nun vom gedach-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0508] Wiederdruck, Winckeldruckerey, ꝛc. werden Barbier, Peruquenmacher, Buchdru- cker, ꝛc. ausdruͤcklich mit gezehlet. Wiederdruck, heißt der Abdruck von der andern For- me, oder Seite eines Bogens. Winckeldruckerey, werden ſolche Druckereyen ge- nennet, die man auf Doͤrfern, Flecken, oder an- dern freyen Oertern anleget, wo man ohne Cenſur die Buchdruckerkunſt zu allerhand unerlaubten Schriften mißbrauchet. Es iſt aber ſolches aus- druͤcklich verbothen von Jhro Roͤmiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt Maximilian II. und Rudolphen II. in den Reichsabſchieden vom Jahr 1570. zu Speyer, und 1577. zu Franckfurth, ingleichen von Hertzog Auguſten zu Sachſen vom 26. May 1571. in welchem Reſcript Wittenberg, Leipzig und Dreßden alleine verſtattet wird Druckereyen an- zulegen. Winckelhacken, iſt ein eiſernes, ſtaͤhlernes, oder meſ- ſinges Jnſtrument vor die Setzer, welches gantz ge- nau von innen und auſen einen geraden Winckel ha- ben muß, damit die darein geſetzten Zeilen recht aus- geſchloſſen werden koͤnnen. Siehe Tab. I. Wurm, heißt man diejenigen Woͤrter, welche unten auf eine jede Primam, oder erſte Seite, des Bogens geſetzet werden, die Theile eines Werckes anzuzeigen, als erſter, zweyter ꝛc. Theil, oder den Titul des Wercks. Z. Zange, iſt ein bekanntes Jnſtrument von Eiſen, wel- ches ſeinen Grund in der Mechanik hat. Es beſte- het aber eine Zange aus zwey Hebeln, die in dem Ruhepunct mit einer Niede zuſammen geheftet und daran bewegt werden. Je weiter nun vom gedach- ten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/508
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/508>, abgerufen am 19.04.2024.