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[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756.

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An
DAPHNEN.

NIcht den blutbesprizten kühnen Helden, nicht
das öde Schlachtfeld singt die frohe Muse; sanft
und schüchtern flieht sie das Gewühl, die leichte
Flöt' in ihrer Hand.

Gelokt durch kühler Bäche rieselndes Geschwä-
ze und durch der heilgen Wälder dunkeln Schat-
ten, irrt sie an dem beschilften Ufer, oder geht
auf Blumen, in grüngewölbten Gängen hoher
Bäume, und ruht im weichen Gras, und sinnt
auf Lieder, für dich, für dich nur, schönste Daphne!


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An
DAPHNEN.

NIcht den blutbeſprizten kühnen Helden, nicht
das öde Schlachtfeld ſingt die frohe Muſe; ſanft
und ſchüchtern flieht ſie das Gewühl, die leichte
Flöt’ in ihrer Hand.

Gelokt durch kühler Bäche rieſelndes Geſchwä-
ze und durch der heilgen Wälder dunkeln Schat-
ten, irrt ſie an dem beſchilften Ufer, oder geht
auf Blumen, in grüngewölbten Gängen hoher
Bäume, und ruht im weichen Gras, und ſinnt
auf Lieder, für dich, für dich nur, ſchönſte Daphne!

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[[13]/0018] [Abbildung] An DAPHNEN. NIcht den blutbeſprizten kühnen Helden, nicht das öde Schlachtfeld ſingt die frohe Muſe; ſanft und ſchüchtern flieht ſie das Gewühl, die leichte Flöt’ in ihrer Hand. Gelokt durch kühler Bäche rieſelndes Geſchwä- ze und durch der heilgen Wälder dunkeln Schat- ten, irrt ſie an dem beſchilften Ufer, oder geht auf Blumen, in grüngewölbten Gängen hoher Bäume, und ruht im weichen Gras, und ſinnt auf Lieder, für dich, für dich nur, ſchönſte Daphne!

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Zitationshilfe: [Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_idyllen_1756/18>, abgerufen am 24.04.2024.