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Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.

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Erster Theil
richten viel guts auß. Aber so man solche genommen/
muß man sich denselben Tag im Bett behalten/ oder
auffs wenigste nicht auß dem Hauß in die Lufft gehen/
sonsten bekommen sie einem nicht wol.

Weiln aber solche Flores etwas vehement würck-
en/ vnd von vielen nicht gern darumb genommen/ son-
dern gewaltig darumb gehasst werden; So wil ich den
Krancken zu lieb andere lehren machen im 4. Theil die-
ses Buchs/ welche viel sicherer zugebrauchen seynd/ vnd
mehr vnter sich als vber sich operiren/ machen gantz ge-
linde Vomitus, vnd können kleinen Kindern vnd alten
Leuten ohne schaden administriret werden/ doch mit be-
scheidenheit/ nach gelegenheit der Kranckheit/ Alters o-
der Jugend des Patienten.

Antimonii Flores Diaphoretici.

WAn man solche Flores in einen geflossenen Nitrum
trägt/ vnd ein wenig damit fliessen lässt/ so werden
sie fix/ purgiren nicht mehr/ sondern operiren nur
durch den Schweiß.

Das saure Wasser/ davon die Flores gescheiden/
kan man lassen abrauchen/ so bleibt ein guter Spiritus
Salis,
welchen man zu dergleichen/ oder einer andern
Arbeit wiederumb gebrauchen kan.

Von dem eusserlichen Gebrauch des
OleiAntimonii Corrosivi.

DIeses corrosivische Oleum ist lange zeit her im
brauch gewesen bey den Chirurgis, wan sie einen
schaden haben gehabt/ welcher keine Heilung hat wol-

len

Erſter Theil
richten viel guts auß. Aber ſo man ſolche genommen/
muß man ſich denſelben Tag im Bett behalten/ oder
auffs wenigſte nicht auß dem Hauß in die Lufft gehen/
ſonſten bekommen ſie einem nicht wol.

Weiln aber ſolche Flores etwas vehement wuͤrck-
en/ vnd von vielen nicht gern darumb genommen/ ſon-
dern gewaltig darumb gehaſſt werden; So wil ich den
Krancken zu lieb andere lehren machen im 4. Theil die-
ſes Buchs/ welche viel ſicherer zugebrauchen ſeynd/ vñ
mehr vnter ſich als vber ſich operiren/ machen gantz ge-
linde Vomitus, vnd koͤnnen kleinen Kindern vnd alten
Leuten ohne ſchaden adminiſtriret werden/ doch mit be-
ſcheidenheit/ nach gelegenheit der Kranckheit/ Alters o-
der Jugend des Patienten.

Antimonii Flores Diaphoretici.

WAn man ſolche Flores in einen gefloſſenen Nitrum
traͤgt/ vnd ein wenig damit flieſſen laͤſſt/ ſo werden
ſie fix/ purgiren nicht mehr/ ſondern operiren nur
durch den Schweiß.

Das ſaure Waſſer/ davon die Flores geſcheiden/
kan man laſſen abrauchen/ ſo bleibt ein guter Spiritus
Salis,
welchen man zu dergleichen/ oder einer andern
Arbeit wiederumb gebrauchen kan.

Von dem euſſerlichen Gebrauch des
OleiAntimonii Corroſivi.

DIeſes corroſiviſche Oleum iſt lange zeit her im
brauch geweſen bey den Chirurgis, wan ſie einen
ſchaden haben gehabt/ welcher keine Heilung hat wol-

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[46/0050] Erſter Theil richten viel guts auß. Aber ſo man ſolche genommen/ muß man ſich denſelben Tag im Bett behalten/ oder auffs wenigſte nicht auß dem Hauß in die Lufft gehen/ ſonſten bekommen ſie einem nicht wol. Weiln aber ſolche Flores etwas vehement wuͤrck- en/ vnd von vielen nicht gern darumb genommen/ ſon- dern gewaltig darumb gehaſſt werden; So wil ich den Krancken zu lieb andere lehren machen im 4. Theil die- ſes Buchs/ welche viel ſicherer zugebrauchen ſeynd/ vñ mehr vnter ſich als vber ſich operiren/ machen gantz ge- linde Vomitus, vnd koͤnnen kleinen Kindern vnd alten Leuten ohne ſchaden adminiſtriret werden/ doch mit be- ſcheidenheit/ nach gelegenheit der Kranckheit/ Alters o- der Jugend des Patienten. Antimonii Flores Diaphoretici. WAn man ſolche Flores in einen gefloſſenen Nitrum traͤgt/ vnd ein wenig damit flieſſen laͤſſt/ ſo werden ſie fix/ purgiren nicht mehr/ ſondern operiren nur durch den Schweiß. Das ſaure Waſſer/ davon die Flores geſcheiden/ kan man laſſen abrauchen/ ſo bleibt ein guter Spiritus Salis, welchen man zu dergleichen/ oder einer andern Arbeit wiederumb gebrauchen kan. Von dem euſſerlichen Gebrauch des OleiAntimonii Corroſivi. DIeſes corroſiviſche Oleum iſt lange zeit her im brauch geweſen bey den Chirurgis, wan ſie einen ſchaden haben gehabt/ welcher keine Heilung hat wol- len

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/50>, abgerufen am 29.03.2024.