Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Theil
Antimonium, oder dergleichen/ klein pulverisire/ vnd
mit einem Löffel davon auff die Kohlen trage. So steigt
zugleich ein saurer Spiritus, ein Saltz/ vnd auch Flores,
welche nach der distillation mit Wasser aus den Glä-
sern müssen geschwenckt/ vnd filtrirt werden/ so bleiben
die Flores zurücke in dem Pappier/ vnd das Wasser be-
hält den sauren Spiritum vnd Sal, welche durch die Re-
ctification
von einander können gescheiden/ vnd ein
iedweders zu seinem Gebrauch verwahret werden.

Aber diß ist zu mercken/ wan die Mineralia auff die-
se weise sollen einen Spiritum geben/ so müssen sie nicht
in dem Fewer gewesen seyn/ sondern also genommen
gleich wie sie aus der Erden kommen.

Wie man alle Metallen vnd Minerali-
en in Flores sublimiren sol: Vnd worzu

solche dienen.

DIe Flores der Metallen vnd Mineralien seynd
bißhero noch nicht im Gebrauch gewesen/ außge-
nommen die Flores Antimonii vnd Sulphuris, welche
gern steigen/ seynd von den Chymicis gemacht worden.
Andere fixere Miner. vnd Metalla aber haben sie sich nit
vnterstanden zu sublimiren/ sondern haben dieselbe in
corrosivischen Wassern auffgelöst/ vnd mit einem con-
trario Menstruo,
oder liquore Salis Tartari praecipi-
ti
ret/ edulcoriret vnd getrucknet; Solches haben sie
Flores Metallorum genandt.

Meine Flores aber davon ich schreibe/ werden für
ein solche materi verstanden/ welche nemlich ohne ad-
dition,
durch Gewalt des Fewers vber sich getrieben in
ein leicht/ subtil vnd zart Pulver/ welches zwischen den

Zänen

Erſter Theil
Antimonium, oder dergleichen/ klein pulveriſire/ vnd
mit einem Loͤffel davon auff die Kohlen trage. So ſteigt
zugleich ein ſaurer Spiritus, ein Saltz/ vnd auch Flores,
welche nach der diſtillation mit Waſſer aus den Glaͤ-
ſern muͤſſen geſchwenckt/ vnd filtrirt werden/ ſo bleiben
die Flores zuruͤcke in dem Pappier/ vnd das Waſſer be-
haͤlt den ſauren Spiritum vnd Sal, welche durch die Re-
ctification
von einander koͤnnen geſcheiden/ vnd ein
iedweders zu ſeinem Gebrauch verwahret werden.

Aber diß iſt zu mercken/ wan die Mineralia auff die-
ſe weiſe ſollen einen Spiritum geben/ ſo muͤſſen ſie nicht
in dem Fewer geweſen ſeyn/ ſondern alſo genommen
gleich wie ſie aus der Erden kommen.

Wie man alle Metallen vnd Minerali-
en in Flores ſublimiren ſol: Vnd worzu

ſolche dienen.

DIe Flores der Metallen vnd Mineralien ſeynd
bißhero noch nicht im Gebrauch geweſen/ außge-
nommen die Flores Antimonii vnd Sulphuris, welche
gern ſteigen/ ſeynd von den Chymicis gemacht worden.
Andere fixere Miner. vnd Metalla aber haben ſie ſich nit
vnterſtanden zu ſublimiren/ ſondern haben dieſelbe in
corroſiviſchen Waſſern auffgeloͤſt/ vnd mit einem con-
trario Menſtruo,
oder liquore Salis Tartari præcipi-
ti
ret/ edulcoriret vnd getrucknet; Solches haben ſie
Flores Metallorum genandt.

Meine Flores aber davon ich ſchreibe/ werden fuͤr
ein ſolche materi verſtanden/ welche nemlich ohne ad-
dition,
durch Gewalt des Fewers vber ſich getrieben in
ein leicht/ ſubtil vnd zart Pulver/ welches zwiſchen den

Zaͤnen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0068" n="64"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Theil</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Antimonium,</hi> oder dergleichen/ klein pulveri&#x017F;ire/ vnd<lb/>
mit einem Lo&#x0364;ffel davon auff die Kohlen trage. So &#x017F;teigt<lb/>
zugleich ein &#x017F;aurer <hi rendition="#aq">Spiritus,</hi> ein Saltz/ vnd auch <hi rendition="#aq">Flores,</hi><lb/>
welche nach der <hi rendition="#aq">di&#x017F;tillation</hi> mit Wa&#x017F;&#x017F;er aus den Gla&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ern mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;chwenckt/ vnd <hi rendition="#aq">filtrirt</hi> werden/ &#x017F;o bleiben<lb/>
die <hi rendition="#aq">Flores</hi> zuru&#x0364;cke in dem Pappier/ vnd das Wa&#x017F;&#x017F;er be-<lb/>
ha&#x0364;lt den &#x017F;auren <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> vnd <hi rendition="#aq">Sal,</hi> welche durch die <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
ctification</hi> von einander ko&#x0364;nnen ge&#x017F;cheiden/ vnd ein<lb/>
iedweders zu &#x017F;einem Gebrauch verwahret werden.</p><lb/>
          <p>Aber diß i&#x017F;t zu mercken/ wan die <hi rendition="#aq">Mineralia</hi> auff die-<lb/>
&#x017F;e wei&#x017F;e &#x017F;ollen einen <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> geben/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie nicht<lb/>
in dem Fewer gewe&#x017F;en &#x017F;eyn/ &#x017F;ondern al&#x017F;o genommen<lb/>
gleich wie &#x017F;ie aus der Erden kommen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Wie man alle Metallen vnd Minerali-<lb/>
en <hi rendition="#aq">in Flores &#x017F;ublimi</hi>ren &#x017F;ol: Vnd worzu</hi><lb/>
&#x017F;olche dienen.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie <hi rendition="#aq">Flores</hi> der Metallen vnd Mineralien &#x017F;eynd<lb/>
bißhero noch nicht im Gebrauch gewe&#x017F;en/ außge-<lb/>
nommen die <hi rendition="#aq">Flores Antimonii</hi> vnd <hi rendition="#aq">Sulphuris,</hi> welche<lb/>
gern &#x017F;teigen/ &#x017F;eynd von den <hi rendition="#aq">Chymicis</hi> gemacht worden.<lb/>
Andere fixere <hi rendition="#aq">Miner.</hi> vnd <hi rendition="#aq">Metalla</hi> aber haben &#x017F;ie &#x017F;ich nit<lb/>
vnter&#x017F;tanden zu <hi rendition="#aq">&#x017F;ublimi</hi>ren/ &#x017F;ondern haben die&#x017F;elbe in<lb/><hi rendition="#aq">corro&#x017F;ivi</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;ern auffgelo&#x0364;&#x017F;t/ vnd mit einem <hi rendition="#aq">con-<lb/>
trario Men&#x017F;truo,</hi> oder <hi rendition="#aq">liquore Salis Tartari præcipi-<lb/>
ti</hi>ret/ <hi rendition="#aq">edulcori</hi>ret vnd getrucknet; Solches haben &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#aq">Flores Metallorum</hi> genandt.</p><lb/>
          <p>Meine <hi rendition="#aq">Flores</hi> aber davon ich &#x017F;chreibe/ werden fu&#x0364;r<lb/>
ein &#x017F;olche <hi rendition="#aq">materi</hi> ver&#x017F;tanden/ welche nemlich ohne <hi rendition="#aq">ad-<lb/>
dition,</hi> durch Gewalt des Fewers vber &#x017F;ich getrieben in<lb/>
ein leicht/ <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtil</hi> vnd zart Pulver/ welches zwi&#x017F;chen den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Za&#x0364;nen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[64/0068] Erſter Theil Antimonium, oder dergleichen/ klein pulveriſire/ vnd mit einem Loͤffel davon auff die Kohlen trage. So ſteigt zugleich ein ſaurer Spiritus, ein Saltz/ vnd auch Flores, welche nach der diſtillation mit Waſſer aus den Glaͤ- ſern muͤſſen geſchwenckt/ vnd filtrirt werden/ ſo bleiben die Flores zuruͤcke in dem Pappier/ vnd das Waſſer be- haͤlt den ſauren Spiritum vnd Sal, welche durch die Re- ctification von einander koͤnnen geſcheiden/ vnd ein iedweders zu ſeinem Gebrauch verwahret werden. Aber diß iſt zu mercken/ wan die Mineralia auff die- ſe weiſe ſollen einen Spiritum geben/ ſo muͤſſen ſie nicht in dem Fewer geweſen ſeyn/ ſondern alſo genommen gleich wie ſie aus der Erden kommen. Wie man alle Metallen vnd Minerali- en in Flores ſublimiren ſol: Vnd worzu ſolche dienen. DIe Flores der Metallen vnd Mineralien ſeynd bißhero noch nicht im Gebrauch geweſen/ außge- nommen die Flores Antimonii vnd Sulphuris, welche gern ſteigen/ ſeynd von den Chymicis gemacht worden. Andere fixere Miner. vnd Metalla aber haben ſie ſich nit vnterſtanden zu ſublimiren/ ſondern haben dieſelbe in corroſiviſchen Waſſern auffgeloͤſt/ vnd mit einem con- trario Menſtruo, oder liquore Salis Tartari præcipi- tiret/ edulcoriret vnd getrucknet; Solches haben ſie Flores Metallorum genandt. Meine Flores aber davon ich ſchreibe/ werden fuͤr ein ſolche materi verſtanden/ welche nemlich ohne ad- dition, durch Gewalt des Fewers vber ſich getrieben in ein leicht/ ſubtil vnd zart Pulver/ welches zwiſchen den Zaͤnen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/68
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/68>, abgerufen am 18.04.2024.